Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

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Btw, Vielen Dank für die vielen bisherigen konstruktiven Beiträge!


Nach Ockhams Razor (Szenarioentwurf mit möglichst wenigen Annahmen) (und Quellenbezug) könnte sich folgendes mögliches Szenario abgespielt haben:


-Täter kam aus dem Wald (Deckung/Quelle: Horn) mit gezogener Waffe auf Womo zu

Annahme:

-Überraschende Entdeckung durch Ehefrau (der Täter ging nicht von einem Waldzugewandten Aufenthalt der Ls. aus)

-Reaktion der Ehefrau: "Harry!"

-Erster, einzelner Schuss auf Ehefrau, Reaktion der Ehefrau: Schrei (Quelle: VOX)

-Unterbrechung der Schussfolge (Quelle: VOX)

-Schüsse auf Harry. Dieser versucht zu Fliehen, mehrere Schüsse, dazu Schreie (Quelle: VOX) mehrere Fehltreffer.

Kommentar:

Da sich der Täter vermutlich bergauf befand, ca. 185cm gross war und die Langendonks sassen (Quelle: Horn), gingen die Fehlschüsse in den Boden und damit am Womo vorbei. Dies wäre auch der Fall, falls H.L. seitlich und damit vom Womo weg flüchtete, was anzunehmen ist. (Womo im Rücken)

-Dann Messer, Flucht nach N, Entsorgung des Womos und Beweisen, speziell Film, Rückkehr an Tatort. (Alle Quellen)


WARUM? (Annahmen)

-Der Täter interessierte sich nicht für Ls, sondern wollte an das Womo, und dies ohne Zeugen. Daher kam er aus dem Wald.

-Hätte es keinen Bezug zum Womo gegeben, hätte es keinen Grund für die Tat gegeben. (Bei einem Erddepot vor Ort hätte es keinen Grund für die Eskalation gegeben, auch Kriminelle suchen diese eher nicht, da diese die Entdeckungswahrscheinlichkeit erhöht)

-Einen Bezug zu Ls (Raub) gab es ebenfalls nicht, da keine Wertgegenstände entwendet und auch die tausende Euro wertvolle Geige verkokelt wurde.

-Also wird wohl im Gesamtzusammenhang mehr Kohle im Spiel gewesen sein.

-Vor Ort vorhandene Devisen wurden nur zur Verschleierung der Tat eingesetzt. (Franc, (Alle Quellen))

-Der Täter verschleierte so stark, um den Tathintergrund zu verdecken.

-Der Täter kehrte an den Tatort zurück, da dort sein Fzg. stand.

-Er war vorher den Ls gefolgt.

-Um etwas vom Womo zu holen oder dort anzubringen.

-Er war aufgrund der nördlichen Fahrtrichtung der Ls. davon ausgegangen, dass die Ls auf dem Heimweg in die Niederlande sind. (Drogenhauptumschlagsplatz Europas, IN: Rotterdam, OUT: Amsterdam u.A.) Drogen werden in NL massiv im- und exportiert, bidirektional auch auf dem Landwege.

-Da der TV (evtl. mit Paket) von den Ls gesehen wurde, war das Womo als Transportmöglichkeit "verbrannt" und die Zeugen mussten beseitigt werden.

-Daher versuchte er auch, den Film zu zerstören, um die vorherige Fahrtroute der Ls zu verschleieren.


Anmerkungen:


Die höchsten Gewinnspannen der OK liegen neben der Prostitution im Bereich BTMG einschliesslich Nahrungsergänzungsmitteln.

-"Wollte ich ein 10kg-Paket hochpotenter Drogen durch die EU schmuggeln, würde ich es Rentnern unters Womo packen." (Eigenzitat), z.B. via Magnet oder Kabelbindern.

-Dies würde auch die auffallend schmutzigen Hände des TV (lt. Taxler) sowie die verlängerte Fahrtzeit nach N. erklären.

-Annahme: Er musste ein temporäres Erddepot in der BRD anlegen, um das Risiko bei einem Grenzübertritt nach Ö. zu vermeiden.

(Dies könnten die Ls ihm im zeitlichen Vorfeld ungewollt abgenommen haben)


Fazit: Mich würden dringend alle verfügbaren Hinweise auf die Fahrtroute der Ls sowie entstandene Kontakte interessieren.


Feedback welcome,


Grüße

Demlicz

@Able_Archer
Also, wenn die Ermittler bei der Polizei genauso versierte Szenarien entwickeln, verstehe ich auch, warum der Täter bis dato nicht gefasst werden konnte....
Ziemlich steile These, dass ein Paket am Wohnmobil ca. 700 km von der niederländischen Grenze angebracht werden sollte, um es in die Niederlande zu verbringen...
Habe ich einen schlüssigen Gegenentwurf, der alles an diesem Fall erklären kann? Nein.... wenn ich ihn hätte würde ich ihn wohl hier auch nicht posten, sondern versuchen die Belohnung einzustreichen.

@Indiamike

"Also, wenn die Ermittler bei der Polizei genauso versierte Szenarien entwickeln, verstehe ich auch, warum der Täter bis dato nicht gefasst werden konnte.... "

-->Nett.

"Ziemlich steile These, dass ein Paket am Wohnmobil ca. 700 km von der niederländischen Grenze angebracht werden sollte, um es in die Niederlande zu verbringen..."

-->Nö, ziemlich flach, da weiter nördlich auf der Heimreise auf den typischen Süd-Nord-Urlaubsrouten (Damals war Hauptreisezeit) ausser Tanken wohl eher keine längeren Fahrtpausen mehr gemacht, sondern zum Heimatort durchgefahren wird. Und die Ls hatten nahe an der Grenze gewohnt.

"Habe ich einen schlüssigen Gegenentwurf, der alles an diesem Fall erklären kann? Nein.... wenn ich ihn hätte würde ich ihn wohl hier auch nicht posten, sondern versuchen die Belohnung einzustreichen."

-->Danke.

Grüße

Demlicz

@Able_Archer

Able_Archer schrieb:Feedback welcome,

Meiner Meinung nach das einzig plausible Tatmotiv.
Transportrichtung der Drogen eher Holland - Deutschland, Erfahrungswerte :)

1. Extreme Gewaltbereitschaft ist im Drogenmilieu üblich, möglicherweise der Täter selbst Konsument, würde im Falle eines Einzeltäters die Gewaltorgie mit anschließender relativ gut durchdachten Verschleierung erklären.
2. Solch exzessive Gewaltorgie werden vermutlich weder von zufällig vorbeikommen Aushilfspolizisten, noch von ertappten Kleinkriminellen und auch nicht von irgendwelchen Freiern verübt. Zumal zumeist bei Mordfällen im Horizontalen Gewerbe die Anbieter betroffen sind und weniger die Freier?
3. Die vieldiskutierten 2 Stunden zwischen Tat und Abfahrt nach Nürnberg würden eventuell zum 'Ausbau' der Ware aus dem Wohnmobil und Verbringen in ein Zwischenlager genutzt, würde die Rückkehr Nähe Tatort erklären.
4. Zeitdruck des Täters, meist sind die Kuriere und Laufburschen stark unter Druck, müssen liefern, ansonsten drohen gesundheitliche Probleme,
5. Punkt 4 würde auch erklären, dass der Täter eventuell schon länger vergeblich auf eine geeignete Gelegenheit gewartet hatte un,d die Zeit abgelaufen war. Er musste handeln, leider hielten die L.s nicht still, sondern agierten wie auch immer, erst ein Warnschuss und dann die tödliche Salve
,
Ist aber alles nur eine These von mir.

Grüsse lebakasraindl

@Menedemos

Menedemos schrieb:Wohnmobil wurde anscheinend nicht getroffen, jedenfalls nach den uns zur Verfügung stehenden Bildern.

Nicht nur das, hätte es Einschüsse ins Wohnmobil gegeben wäre auch darüber berichtet worden, und am Brandplatz schon aufgefallen. Weiter müssten diese linksseitig erfolgt sein. Bei einer Fahrt von 280 Km soll so etwas niemandem aufgefallen sein? Also ich gehe davon aus, dass es keine Einschüsse gab.

Menedemos schrieb:Wie das mit einem heimtückischen Angriff von hinten zusammengehen soll, weiß ich allerdings nicht.

Der Angriff muss seitlich also in längs Richtung zum Wohnmobil erfolgt sein. Auch müssen die Langendonks nicht in ihren Stühlen gesessen haben. Die mehrfach Schussabgabe auf Herr Langendonks deutet daraufhin, dass er sich bewegte.

@lebakasraindl

Danke fürs positive Feedback.

Wie @Indiamike trotz aller Kritik m.E. indirekt schrieb, haben wir nun möglicherweise ein Szenario, welches -nahezu- "alles erklärt"

Vielleicht sollten wir nun versuchen, dies zu verfeinern.

Die Fahrtroute wäre ultraspannend.

PS: Ich habe in NL gewohnt, Drogen und Anderes komen auch via Europa nach NL herein.

Als Ergänzung: Die Position der Opfer bei Tötung wird vermutlich aus den Schusskanälen ergangen sein.

Grüße

Demlicz

@Able_Archer

Ein weiterer Baustein zur These könnte der Verbleib der Einstieghilfe sein, eventuell wurde die Ware wegen unnötiger verbleibender Spuren nicht vorübergehend vergraben, sondern im Baum zwischengelagert, oder ist das zu weit her geholt?

Grüsse lebakasraindl

@lebakasraindl

Ich denke hier an die schmutzigen Hände sowie den Schweissgeruch. Das klingt nach Dreck und Anstrengung.

Ich denke daher an ein Erddepot. Ein Baum könnte räumlich schwer zu finden sein. (In den ein Paket passt)

Zufälligerweise weiss ich (aufgrund von Ermittlungen an einem füheren Wohnort / Nordschwarzwald) dass das Vergraben ein Klassiker bei clandestinen Drogenoperationen ist.

Grüße

Demlicz

Anmerkung zum mutmasslichen Paketversand:

Falls das Paket entnommen wurde, so könnte das Paket:

-aus Ö stammen und für die BRD bestimmt gewesen sein

-aus Ö stammen, für die NL bestimmt und die Ls für den Versender nicht schnell genug nach NL gefahren sein


Falls das Paket angebracht werden sollte, so könnte das Paket:

-für die NL bestimmt gewesen sein

Anmerkung: Dann eher chemische Drogen, biologische Drogen haben die NL aus Rotterdam und im Eigenanbau genug.

Daher untersucht die niederländische Polizei ja auch seit Jahren via Heli und Wärmebild den typischen Dachboden - Anbau. Hatte den Heli 03/2013 20m überm Haus. (Hüstel.)

PS: Nach wie vor: Bitte Feedback zur Fahrtroute.

Grüße

Demlicz

@Able_Archer

Ein Erddepot hinterlässt unweigerlich Spuren, die die Spurensicherung 100 % gefunden hätte. Keine mir bekannte Quelle berichtet darüber. Oder könnte dieser Hintergrund bewusst zurückgehalten worden sein?

Grüsse lebakasraindl

@lebakasraindl

Jetzt bin ich etwas irritiert.

Welche Spuren?

Ich gehe von einem Deopt zwischen L. und N. aus, um evtl. das "fehlgeschlagene Paket" zwischenzulagern und möglicherweise grenzüberschreitend flüchten zu können. (also nicht am Tatort)

Grüße

Demlicz

@lebakasraindl

lebakasraindl schrieb:Meiner Meinung nach das einzig plausible Tatmotiv.
Transportrichtung der Drogen eher Holland - Deutschland, Erfahrungswerte :)

Zustimmung. Die andere Richtung wäre mindesten in diesem Fall sehr aussergewöhnlich.

Able_Archer schrieb:-Hätte es keinen Bezug zum Womo gegeben, hätte es keinen Grund für die Tat gegeben. (Bei einem Erddepot vor Ort hätte es keinen Grund für die Eskalation gegeben, auch Kriminelle suchen diese eher nicht, da diese die Entdeckungswahrscheinlichkeit erhöht)

Able_Archer schrieb:-Um etwas vom Womo zu holen oder dort anzubringen.

Das holen von irgendetwas Wehrt vollem ist nicht auszuschliessen. Wenn es vom Täter angebracht wurde. Nur wo, wann und dann noch unauffällig könnte das angebracht worden sein?

Etwas anbringen am Tatort zum Transport Richtung Norden dürft eher nicht der Fall sein.

Ich antworte auf beide Fragen:

A) Bei chemischen Drogen waren und sind die NL Importeur. Unter anderem aus dem Osten.

B) Deswegen ist die Fahrtroute m.E. so wichtig. Ich vermute Ö.

Grüße

Demlicz

Ich kann mich mit der Depot und Drogen Theorie nicht so recht anfreunden.

@Able_Archer
Wie willst du die fahrt route ermitteln?

Deutsche alpenstrasse, Bodensee, Füssen (Königsschloss), Rosenheim und Prien.

Das sind die uns Bekannten Orte und Stichworte zu der Reiseroute.

Wenn wer gut in Erdkunde ist, kann er aus der Vox Sendung auf den gesicherten Fotos noch eine Örtlichkeit erkennen.

@latte3

Ich glaube, sogar hier im Thread hat es mal Hinweise gegeben.

Die von Dir genannten Lokationen (Danke) alle nah an Ö.

Muss kucken.

Grüße

Demlicz

Mich würde es nicht wundern, wenn jetzt der Täter nach der Sendung , erkannt wurde nur aufgrund des jahrzehntelang verborgenen 2. Phantombildes.

Was wäre das Problem gewesen, von Anfang an beide Bilder zu veröffentlichen?

Wie läuft/ lief die Zusammenarbeit mit den österreichischen Kollegen?

@Able_Archer
irgendwie hinkt aber die these vom transport Ö->NL ziemlich.
suchen sich die "versender" rein zufällig ein älteres holländisches ehepaar aus? woher wissen sie denn, wo die lieferung in den NL in empfang zu nehmen ist? wäre es nicht zum vorliegenden "zwischenfall" gekommen, wären die l.s ja für die "versender" relativ anonym geblieben und hätten die ganze zeit über verfolgt werden müssen. oder gab es einen vorhergehenden "zufalls"kontakt, wo man in lockerem alltagsgespräch mehr über die l.s erfahren hatte?
wirklich so viel aufwand? warum dann nicht lieber eher grenznah das "muli" nutzen?
wo hat denn diese auswahl der l.s als muli stattgefunden? wohl eher früher auf der route, wobei die l.s ja noch gar nicht in Ö waren, sondern höchstens auf deutscher seite in grenznahehm gebiet.
und da ist dann dem "versender" nicht in den sinn gekommen, dass die l.s sich erst auf der hinreise W->O befinden und die sendung erstmal zurück an den herkunftsort mitgenommen werden würde? wäre doch aber bei vorherigem kontakt sicherlich erwähnt worden und hätte die l.s als muli disqualifiziert.
eigentlich macht die ganze sache nur sinn, wenn es um einen transport DE->Ö ging, was aber irgendwie ein wenig sinnlos und übermäßig aufwendig erscheint...

@fravd

-Mehrerer deiner Fragen wurden durch meine letzten Beiträge bereits beantwortet, ich möchte hier keine Redundanzen verursachen.

Ergänzend:

-Der Transport muss ohnehin erfolgen, dass risikoärmste Vorgehen ist, dem "Muli" zu folgen.

-Der grenznahe Raum ist seit dem Schengener Abkommen zu vemeiden, da verstärkt überwacht.

-Wie ich bereits mehrfach schrieb, sind Route und Kontakte bisher ungeklärt und von primärem Interesse.

PS: Zu deiner negativen Eingangsthese konnte ich leider keine argumentative Begründung finden.

Grüße

Demlicz

Wieso geht keiner ein, dass ein Jäger in diesem Gebiet was mit diesem Fall zu tun hat?

@tschunior
Ein Jäger fällt natürlich schon in betracht, aber die wurden doch sicher alle aufgesucht und befragt.
Was sollen die Ermittler denn tun ohne konkrete Hinweise oder Beweise.