Grausamer Kindermord

Es bleibt ein Rätsel, was Yoselyn Ortega dazu veranlasste, zwei ihr anvertraute Kinder am vergangenen Donnerstag in New York zu erstechen. Dass die 50 Jahre alte Kinderfrau aus der Dominikanischen Republik es tat, davon geht die Polizei derzeit zumindest aus.

Keine Auseinandersetzungen seien vorangegangen, keine Anzeichen einer psychischen Erkrankung zuvor bemerkt worden, teilten die Ermittler am Wochenende mit. Yoselyn Ortega, die nach ihrer Tat versucht hatte, sich selbst die Kehle durchzuschneiden, sei in einem kritischen, aber stabilen Zustand. Ob sie schon befragt werden konnte, wurde nicht mitgeteilt.

Es war der ultimative Albtraum, den Marina Krim, 36, am Donnerstagabend in ihrer Wohnung in der Upper West Side erlebte. Sie kam mit ihrer dreijährigen Tochter Nessie an der Hand in ihre dunkle, stille Wohnung zurück. Anfangs dachte sie, Yoselyn Ortega sei mit den beiden anderen Kindern ausgegangen.



Übersät mit Stichwunden


Sie ging nach unten zum "Doorman", dessen Aufgabe es ist, den Ein- und Ausgehenden die Türen zu öffnen, und fragte, ob er die drei gesehen habe. Doch er verneinte. Also ging Marina Krim wieder in ihre Wohnung zurück. Als sie im Badezimmer das Licht anschaltete, fand sie schließlich die Kinderfrau mit Messerwunden am Hals auf dem Boden liegend, neben ihr ein blutiges Küchenmesser. In der Badewanne sah sie dann ihre bewusstlosen Kinder Leo, 1, und Lucia, 6, ihre kleinen Körper übersät mit Stichwunden, Wasser war nicht eingelassen.

Eine Nachbarin erinnerte sich später an die Schreie der Mutter: "Du hast ihr die Kehle durchgeschnitten!" Die Kinder, die offenbar zunächst noch am Leben waren, starben auf dem Weg ins Krankenhaus. Als die Polizei am Tatort eintraf, fand sie Marina Krim in der Lobby ihres Apartmentgebäudes. Sie schrie und klammerte sich an ihrem überlebenden Kind fest.

Der Vater, Kevin Krim, ist der Chef der Internetsparte des Fernsehsenders CNBC. Er saß im Flugzeug auf dem Rückweg von einer Dienstreise. Beamte fingen ihn am Flughafen ab und begleiteten ihn ins Krankenhaus, wo seine Frau und seine überlebende Tochter schon auf ihn warteten.


Enormes Aufsehen


Der Fall sorgt seitdem in New York für enormes Aufsehen – unter anderem wegen der gesellschaftlichen Klasse, in der sich die Tragödie ereignete. Die Krims waren vor wenigen Jahren aus San Francisco nach New York gezogen. Sie wohnten in einem eleganten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert gleich neben dem Central Park in einer der teuersten Gegenden New Yorks. Die Mutter bloggte über Kochrezepte und brachte Kindern das Malen bei. Ihr Sohn Leo lernte gerade laufen.

"Für uns ist eine Welt zusammengebrochen", wird die Großmutter der Kinder, Karim Krim, in US-Medien zitiert. Auch ihr scheint die Tat des Kindermädchens unerklärlich. Seit drei Jahren lebe Yoselyn Ortega bereits bei der Familie. Rührend hätten sie sich um sie gekümmert und ihr in den Ferien sogar die Heimflüge in die Dominikanische Republik bezahlt, berichtete die Mutter von Kevin Krim. "Wenn meine Schwiegertochter den Verdacht gehabt hätte, dass etwas nicht mit ihr stimmte, hätte sie die Kinder niemals bei ihr gelassen."


Krippen gibt es kaum


Fast alle New Yorker Familien, die es sich leisten können, beschäftigen so wie die Krims Kinderfrauen, ohne sie wäre der Alltag sonst oft nicht zu bewältigen, denn Krippen oder sonstige Einrichtungen für Kleinkinder gibt es kaum.

Auf dem Blog "UrbanBaby", das dem Erfahrungsaustausch von Müttern in Manhattan dient, beschreibt eine anonyme Bloggerin, an welche Erfahrungen sie das entsetzliche Schicksal der Familie Krim erinnert. Ihre eigene Kinderfrau, schreibt sie, hatte sich eine Zeit lang merkwürdig benommen: die Wäsche ungewaschen in den Trockner gelegt, einen Topf voller Wasser auf dem Herd vergessen, außerdem sprach sie viel mit ihrem Bluetooth-Handy. Eines Tages weigerte die Kinderfrau sich, Englisch zu sprechen; sie antwortete nur noch auf Spanisch. Auf die Frage, ob sie heimgehen wolle, antwortete sie "Si", dann stieg sie in ihr Auto und fuhr davon.

Fünf Minuten später war die Kinderfrau wieder da, tanzte und sang in der Einfahrt des Hauses im Schnee und fragte, ob sie den Hund der Familie mitnehmen dürfe. Die Bloggerin verständigte dann die Polizei; es stellte sich heraus, dass die Kinderfrau seit langem unter Schizophrenie litt.


Psychisch krank?


Die Kinder der Bloggerin berichteten, dass die Kinderfrau gar nicht telefoniert hatte, sondern über das Bluetooth-Handy mit imaginären Stimmen sprach, was die Kinder sehr ängstigte; manchmal schloss sie sich mit der Katze in Wandschränken ein. Diese Geschichte ging harmlos aus, die Geschichte der Familie Krim endete in einem Blutbad.

Die Ermittler prüfen nun, ob eventuell auch Yoselyn Ortega psychisch krank war. Karim Krim ist davon überzeugt: "Irgendetwas muss tief in ihr gebrodelt haben. Sie muss verrückt geworden sein."

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http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=Yoselyn+Ortega&source=web&cd=9&cad=rja&ved=0CGIQFjAI&url=http%3A%2F%2Fwww.rp-online.de%2Fpanorama%2Fausland%2Fnew-york-tagesmutter-ersticht-zwei-kinder-1.3049147&ei=m1qOUNubDZDcsga3nYG4DQ&usg=AFQjCNGxEeBfT2jYHwDKDYZT5UhXD7GQCQ

Was haltet ihr davon.Wer geht von der Schuld dieser Frau aus?Und wer sagt "sie ist unschuldig"?

Ich denk mir mal,das sie es war.Denn Spuren von einem fremden oder gar eindringen einer fremden Person seien wohl nicht gegeben.Über eine rege Unterhaltung freue ich mich.Und interessiert an verschiedenen Thesen,Rekonstruktionen des Tathergangs.Sowie das aufspüren des Motives,welches sie veranlasste solch eine Tat zubeghen.

@jana36

Ich denke auch das sie esgewesen ist, aber ihre Schuldfähigkeit kann nur ein Richter prüfen. Man weiß nicht ob sie zum Zeitpunkt der Tat alkoholisiert war, Drogen genommen hat, eventuell psychisch doch nicht ganz auf der Höhe und man hat es ihr nicht angemerkt...

Es kann viele Ursachen haben. Allerdings gehe ich nicht von einer Tat aus Habgier oder Heimtücke aus, es wird schon eine Verzweiflungstat gewesen sein.

Sowas kann auch aus Neid entstehen. Die Frau kommt aus der Dom.Rep. hat vielleicht eine Kindheit mit Entbehrungen und Armut erlebt, zieht nun Kinder von reichen Leuten groß, die in ihren Augen vielleicht unerzogen und undankbar sind, nicht wissen, wie gut sie es haben, immer nur noch mehr wollen, obwohl sie schon alles haben, wie Kinder nun mal sind. Vielleicht ist ihr das schon lange gegen den Strich gegangen, hatten diese Kinder doch jetzt schon viel mehr als sie je hatte und haben würde. Wer kennt sie nicht, diese Sprüche von Älteren, denen es als Kinder schlechter ging: "Wir damals in deinem Alter, wir mussten noch dies und das tun, Ihr habt es heute alle viel zu gut!" Aus solchen Sprüchen spricht auch oft purer Neid. Nur war die Frau da im Haushalt Untergebene und konnte sich solche Sprüche nicht erlauben... Wer weiß, wieviel Hass sich da schon aufgestaut hatte Tag für Tag...

Ganz ehrlich: Leute aus armen Ländern sollten nicht bei reichen Leuten in westlichen Überflusstaaten im Haushalt arbeiten. Dass da Neid und Missgunst aufkommt und dieser sich evtl. an den Kleinsten und Wehrlosesten entlädt, ist nicht sehr erstaunlich, oder?

Der Meinung bin ich auch.Kann aber auch ausgelöst wurden seien nachdem sie wieder aus der Wohnung ihres Bekannten musste, weil der sich wieder entschied in die Vereinigten Staaten zurück zukehren.Sie somit wieder in die zu ihrer Schwester ziehen musste,das selbe Elend lebte wie zuvor.

Dazu gabs einen Bericht.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=Yoselyn+Ortega+&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CCoQqQIwAA&url=http%3A%2F%2Fwww.bild.de%2Fnews%2Fausland%2Fkindesmord%2Fwieso-die-nanny-zustach-26914848.bild.html&ei=3FiOUPulFcXHtAbTyYCIAQ&usg=AFQjCNGP7QoQ5b5NE-2kDiOLaWWs79IWEg

@diegraefin

Zu so einer Erklärung tendiere ich auch - da sind sehr arme Menschen jeden Tag damit konfrontiert, wie viel besser es ihre sehr reichen Arbeitgeber haben. Selbst die Großzügigkeit ihrer Arbeitgeber könnte sie noch als Kränkung empfunden haben, oft sind arme Menschen ja ausgesprochen stolz. Vielleicht wollte die Frau einfach ihre Arbeitgeber unglücklich machen?

Ich heiße das natürlich in keinster Weise gut und finde die Tat schrecklich - aber mich wundert, dass so etwas nicht häufiger vorkommt, wenn Menschen die es eher schlecht erwischt haben so eng mit Menschen zusammenleben die es sehr gut haben.

Ja, das wundert mich ehrlich auch, denn im Endeffekt ist das, was in diesen reichen Familien gerade in den USA auch teils abläuft, nichts anderes als moderne Sklaverei. Oder warum nehmen die Leute aus ärmsten Ländern, die oft nicht mal richtig Englisch können, kaum Bildung haben, und manchmal sogar illegal da sind? Doch nur, weil ihnen eine gut ausgebildete englische Nanny zu teuer ist. Und dann wundern sie sich, dass diese Leute neidisch und missgünstig werden.

@KonradTönz1
@diegraefin
@BlackPearl
@jana36

Diese Menschen werden aber wohl kaum dazu gezwungen sich um Kinder zu kümmern oder?

Wenn sie mit dem Lebensstandard nicht zurecht kommen, gibt es doch Alternativen, wie zB Küchenkraft, Bedienung, etc.

@nanusia

Warum addest Du mich? Ich hasse dieses Gruppenadden obwohl man garnicht gemeint ist und auch eine völlig andere Meinung hatte.

Na klar gabs und gibts alternativs Jobs.Sie hatte ja auch oder während dessen in einer fabrik gearbeitet.Nun weiss man aber nicht wer hier wen gefunden hat.

@nanusia

Ich wollte hier keine Sozialdebatte eröffnen auch geht es mir nicht darum irgendwelche Rechtfertigungen für diese Tat zu suchen - ich mache mir lediglich Gedanken über die möglichen Motive der DomRep Nanny. Ist es nicht denkbar dass man mehr oder weniger freiwiliig einen solchen Job macht und trotzdem einen Riesenhass auf die Arbeitgeber entwickelt?

@BlackPearl

Entschuldige, hab mich wohl vertippt.

@KonradTönz1

Ich habe nicht nach Rechtfertigungen gesucht.

Neidisch sind sie sicherlich. Denn das was die Arbeitgeberfamilie hat, hätten sie selber gerne, bzw. würden sie liebend gerne auch ihren Kindern/Enkeln/Verwandten ein solch unbeschwertes Leben ermöglichen.

Nur, wie will man es verhindern? Kann man es überhaupt verhindern? Wahrscheinlich ist es im ersten Moment das geringere Übel für reiche Amis zu arbeiten als im Heimatland für einen Hungerlohn zu schuften. Aber eben nur im ersten Moment, denn dann sind sie umgeben von Sachen, Luxus etc die sie, wenn überhaupt, nur aus dem Fernsehen kennen. Wobei jeder Mensch Luxus anders definiert.

Diese Jobs sind vergleichsweise gut bezahlt, man hat eine vergleichsweise einfache Arbeit, hat es immer warm, ein Dach überm Kopf, partizipiert von dem Wohlstand des Arbeitgebers auch direkt durch 3 gute Mahlzeiten am Tag und meist auch ein eigenes komfortables Zimmer - dieser Job ist super gegen einen Küchen- oder sonstigen Bedienstetenjob.

Leider birgt die direkte Nähe zu dem wohlhabenden Arbeitgeber aber eben auch das Risiko, das Missgunst und Neid wachsen, mehr als in einem anderen Job, wo man seinem Arbeitgeber nie so nah kommt. Die lebte ja quasi mit denen und gehörte doch nie dazu.

Zumal das einfach auch Knochenjobs sind man hat immer parat zu stehen, quasi 24 Stunden am Tag, denn ich denke, wenn nachts ein Kind ruft oder krank ist, ist auch die Nanny gefragt, dazu muss sie noch im Haushalt helfen, kochen für die Familie und und und, quasi macht sie alles, was eine normale Hausfrau und Mutter sonst selbst machen müsste, damit DIE sich einen schönen Tag machen kann... Inwiefern das dann nervt, wenn es einem nicht auch entsprechend gedankt wird und man bei aller Schufterei immer nur sieht, dass es einem im Vergleich zu den anderen im Haus immer am schlechtesten geht, kann ich nicht beurteilen, denke, zu dem Job muss man schon irgendwie auch geboren sein.

@diegraefin

Hmmm....wieso richtet sich der Hass auf Kinder und nicht zB auf die Eltern? Bzw wieso lässt sie ihren Hass, ihren Neid an den Kindern aus?


Ja, dein letzter Absatz ist erklärend.

@nanusia
Weil sie mit den Kindern am meisten zu tun hat, die plärren und nerven und quengeln und fordern den ganzen Tag von früh bis spät, das nervt schon bei den EIGENEN Kids, aber wenn es dann noch nicht mal die eigenen sind sondern - aus ihrer Sicht - verzogene Wohlstandskinder - dass sich da der Hass (stellvertretend) gegen die Kinder richtet und nicht gegen die Eltern, kann ich nachvollziehen... Vielleicht eskalierte ja auch eine Situation, sie verletzte eins der Kinder im Affekt, drehte daraufhin durch.

@diegraefin

Hmmm...ja, leuchtet ein.

Also das ganze Gerede von wegen Neid halte ich für Unsinn, zumindest in diesem Fall.
Ich gehe auch von einer Krankheit aus die bisher nicht ausgebrochen war und sich dann plötzlich bemerkbar gemacht hat.
Solche Schübe sind nichts unnormales.