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Welches Buch lest ihr gerade?

7.176 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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07.12.2021 um 18:53
Die Mutter: Ein Fehler, und du verlierst alles

von Aimee Molloy


Sie treffen sich jede Woche. Sie teilen Freuden, Sorgen und Nöte. Eine Gruppe Frauen, die nur eines verbindet: Sie sind alle frischgebackene Mütter, und das schweißt zusammen. Freundschaften entstehen. Und ein Plan - einmal eine winzige Auszeit vom Babyalltag zu nehmen, abends in einer Bar. Ein harmloser Spaß. Doch daraus wird schnell bitterer Ernst. Die alleinerziehende Winnie lässt ihren kleinen Sohn Midas für den Abend bei einer Babysitterin. Als Winnie nach Hause kommt, ist ihr Kind spurlos verschwunden, niemand hat etwas bemerkt. Es folgen Tage, in denen jede der Mütter durch die Hölle geht: Sarah will Antworten. Collette weiß zu viel. Nell hat etwas zu verbergen. Und eine Mutter hat etwas Unaussprechliches getan ...


mutter

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09.12.2021 um 09:12
Vergiss mein nicht

von Karin Slaughter

Es sollte ein unbeschwertes Date auf der gut besuchten Rollschuhbahn werden. Doch für Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver überschlagen sich die Ereignisse, als plötzlich die 13-jährige Jenny mit einer Waffe in der Menge auftaucht. Sie droht damit, den Teenager Mark zu erschießen. Obwohl Jeffrey alles tut, um die Situation zu entschärfen, kommt es zur Eskalation: Jeffrey muss Jenny töten, um Mark zu retten. Und der Albtraum hat noch kein Ende gefunden. Als Sara kurz darauf die Leiche obduziert, stößt sie auf ein schockierendes Verbrechen, das selbst die abgebrühtesten Ermittler fassungslos zurücklässt.

karin


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13.12.2021 um 10:09
Hingabe:

von Esther Verhoef


SIE hofft auf einen Neubeginn. Ihren untreuen Ehemann hat sie verlassen. Ihren Job gekündigt. Margot Heijne, Anfang dreißig, rote Haare. ER kann es nicht lassen. Und geht mit unglaublicher Präzision vor. Seine Morde sind wahre Kunstwerke. Seine Opfer sind Frauen. Frauen mit roten Haaren.

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17.12.2021 um 19:02
Letzte Worte

von Karin Slaughter

Ein totes Mädchen am See und ein gefälschter Abschiedsbrief. Der vermeintliche Mörder ist schnell gefasst. Er gesteht und bringt sich dann in seiner Zelle um. Zuvor jedoch schreibt er mit seinem Blut an die Zellenwand: »Ich war s nicht.« Als Sara Linton davon erfährt, ist sie außer sich. Die Polizistin Adams soll den geistig zurückge-bliebenen Jungen zu dem falschen Geständnis und so in den Selbstmord getrieben haben. Sara will seinen Tod sühnen

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20.12.2021 um 20:50
Heute erst beendet :
Brom -Krampus
Eine richtig schaurige, brutale Horrorgeschichte .Nun hab ich ein ganz anderes Bild vom Weihnachtsmann, lach.


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23.12.2021 um 14:55
Fang Fang - Wuhan Diary

FangWuhan

Die damals 65-jährige Wuhaner Schriftstellerin Fang Fang veröffentlicht während des Lockdowns in Wuhan auf verschiedenen Plattformen täglich einen Blogeintrag, der von Millionen gelesen und immer wieder gelöscht wird. Dabei sitzt sie in ihrer Wohnung im Wohnkomplex des Verbandes für Literatur und Kunst, beginnt täglich mit einem Wetterbericht und dokumentiert ihre Informationen, die sie aus der Welt des Internets, aus Medien und durch persönliche Kontakte erhalten kann.

Besonders in die Kritik nimmt sie, dass in Wuhan von den örtlichen Behörden wohl gegen besseres Wissen bis zum 20. Januar die potenzielle Gefährlichkeit ignoriert wurde, zwei Expertenkommissionen zum Schluss gekommen seien, dass das Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und unter Kontrolle sei. Großveranstaltungen hätten noch stattfinden dürfen, was vielen Menschen wohl das Leben gekostet hat. Einschränkende Maßnahmen seien viel zu spät ergriffen worden, was schließlich die Abriegelung zur Stadt zur Folge hat, eine Maßnahme, die sie unter den gegebenen Umständen für richtig hält. Immer wieder schreibt sie auch über Verstorbene aus dem medizinischen Bereich - auch junge -, die ihr bekannt sind, und sie ist mit Ärzten in Kontakt, die sie über die Prognosen informieren.

Auch die Kollateralschäden werden mehrfach angesprochen, so bereits am vierten Tag des Lockdowns, wenn sie betont, dass vor allem für ärmere Familien in beengten Wohnverhältnissen die Ausgangssperre einen familiären Ausnahmezustand mit sich brächte, unter dem vor allem die Kinder zu leiden hätten. Beobachtet wird bereits Ende Januar, als sie noch Medikamente für ihren Diabetes in einer Krankenhausambulanz abholen darf, dass die regulären Ambulanzen leer seien, Menschen notwendige Behandlungen nicht durchführen ließen, während die für Covid bestimmten Abteilungen so überrannt seien, dass nicht alle Menschen versorgt werden könnten. Nach zwei Monaten wird davon geschrieben, dass unzählige Menschen an nicht behandelten anderen Krankheiten verstorben seien. Dies hätte unter anderem Dialyse- und Krebspatienten betroffen.

Breiten Raum bietet Fang Fang auch den Arbeitenden, die nicht an ihre Arbeitsplätze können und deren Einkommen eingefroren ist. Für sie ist der Lockdown eine Katastrophe, da sie nur schwer in der Lage sind, sich und ihre Familien zu ernähren. Ähnlich schlimm ergeht es kleinen Gewerbetreibenden, die ihre Geschäfte oder Betriebe schließen müssen. Sie stehen vor dem Aus und vor dem Nichts. Von staatlichen Unterstützungen wird nichts geschrieben. Der daraus entstehende Unmut macht sich in dem um den 20. Februar in die Welt gesetzten Slogan "Die Gesunden wollen auch weiterleben!" Luft. Etwa zur selben Zeit werden Katastrophen bei den Allerärmsten bekannt: alte Menschen in Pflegheimen. Es gehen Berichte um, dass in manchen dieser Heime beinahe alle Alten an Covid verstorben seien.

Verschärft wurde der Lockdown nach drei Wochen, als ab 12. Februar die Wohnanlagen nicht mehr verlassen werden durften. Lebensmittelgeschäfte waren noch offen, aber je nach Größe einer Familie durfte nur mehr eine Person alle drei oder fünf Tage einmal einkaufen gehen. So begannen sich Einkaufsgruppen zu bilden, um täglich versorgt werden zu können. Ab 17. Februar durften Menschen nur mehr mit einem Passierschein auf die Straße. Menschen ohne Genehmigung werden verhaftet und 14 Tage in Quarantäne gesteckt. Alle Bewohner Wuhans werden aufgesucht und ihr Gesundheitszustand wird überprüft. Verdachtsfälle werden auch gegen ihren Willen in Krankenhäuser gebracht, meist in die errichteten Behelfskrankenhäuser.

Hier eher wenig beachtet ist auch das Schicksal der Nicht-Wuhaner in Wuhan bzw. der Wuhaner außerhalb der Stadt (geschätzte fünf Millionen) ab dem Zeitpunkt der Abriegelung Wuhans bzw. der Region Hubei. So irrte ein Wuhaner zwölf Tage lang auf der Autobahn umher, weil er weder in die Stadt gelassen wurde noch in einem anderen Ort aufgenommen wurde. Erst nach zwölf Tagen wurde ihm eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. Auch berichtet Fang Fang von Menschen aus Wuhan, deren Wohnungstüren in anderen Städten aus Angst verriegelt wurden, damit sie nicht rauskönnen. Ich erinnere mich an ein kursierendes Videos, auf dem zu sehen ist, wie Türen und Fenster verschweißt wurden. Andere lebten auf der Straße oder in Bahnhöfen, ernährten sich zum Teil aus dem Müll. In Wuhan selbst wurden noch im März Nachrichten von Menschen bekannt, die in Unterführungen hausten, weil sie keinen Wohnsitz hatten.

Andererseits scheint der Lockdown nicht in allen Stadtteilen funktioniert zu haben, so kursierten im März Videos aus einem Stadtviertel, in dessen engen Straßen alle Geschäfte offen hatten. Wie dies möglich sei, wird nicht diskutiert.

Beeindruckend ist die Ehrfurcht Fang Fangs vor dem Internet. Für sie ist es ein Segen, um kommunizieren zu können, auch wenn sie mit Zensur und heftiger Kritik konfrontiert ist, für viele Menschen ist es eine große Erleichterung, um an Güter des täglichen Bedarfs zu gelangen. Aber auch Grenzen werden gezeigt, wenn Güter knapp werden. So gibt es Zeitslots, ab wann bestellt werden kann - oft ab Mitternacht. Wenn man nicht durchkommt, da die Plattform überlastet ist, kann es durchaus sein, dass eine halbe Stunde nach Öffnung der Einkaufsmöglichkeit Waren bereits ausverkauft sind. Also auch E-Commerce kennt seine Grenzen, wenn Waren knapp werden.

Mitte März beginnen die Erkrankungszahlen zu sinken, die Behelfskrankenhäuser werden geschlossen und aufgrund der verbesserten Behandlungsmöglichkeiten wird die Sterberate nur mehr auf ein Prozent der Infizierten geschätzt. Als besonders wirksamen Schutz vor Ansteckung hält Fang Fang die drei Regeln: Abstandhalten, Händewaschen, Schutzmaske tragen.

Ab 22. März werden Lockerungen eingeführt, es darf wieder in Geschäfte gegangen werden, in der Region Hubei beginnen die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Arbeit. Wuhan benötigt auch keine Spenden mehr von außen, im Gegenteil: Es werden sogar Schutzmasken nach Kanada geliefert. Die Zahl der Neuinfektionen an diesem Tag lag bei Null. Am 8. April wurden die Maßnahmen in Wuhan beendet.

Eine faszinierende Lektüre.


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23.12.2021 um 20:36
Tatort Paris (Die drei !!! Band 5)

TatortParis

Diesmal kommen die drei Mädels bei einer Jugendzentrumreise nach Paris dem Fahrer auf die Spur, dass er aus Russland Trüffel und Kaviar nach Paris schmuggelt, um sie dort an Spitzenrestaurants zu verkaufen. Dessen Auftraggeber kommt auch noch nach Paris, und mit Hilfe des ihnen bekannten deutschen Kommissars kann die französische Polizei kontaktiert und die Schmugglerbande festgesetzt werden.

Recht unterhaltsam, aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen.


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24.12.2021 um 15:21
Im Sog des Wahnsinns

von Lisa Jackson

Kate beginnt nach dem Unfalltod ihres Mannes und ihrer kleinen Tochter ein neues Leben. Ihr einziger Trost ist ihr Baby Jon - doch es liegt auch über diesem Glück ein Schatten: Kate hat das Baby illegal 'adoptiert' - unter der Bedingung, dass sie niemandem gegenüber auch nur ein Sterbenswörtchen über seine Herkunft - über die sie selbst nur sehr wenig weiß - verraten. 15 Jahre später taucht ein Fremder in Hopewell auf der sich um Freundschaft zu Kate und Jon bemüht und zu dem sich beide auf magische Art und Weise hingezogen fühlen. Doch Daegan O’Rourke birgt ein finsteres Geheimnis, und Kate und Jon werden in die üblen Machenschaften einer psychotischen Familie Sullivan hineingezogen.

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28.12.2021 um 11:23
Momentan lese ich
"Fräulein Mozart und der Klang der Liebe", Roman von Bestsellerautorin Beate Maly.
Sehr schön zu lesen!


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28.12.2021 um 17:41
Vipernbrut:
von Lisa Jackson


Der neueste Fall für Detective Selena Alvarez und Regan Pescoli: In der Kleinstadt Grizzly Falls, Montana, werden mehrere Frauen vermisst. Eine der Vermissten taucht schließlich auf bizarre Weise wieder auf: nackt eingefroren in einen kunstvoll bearbeiteten Eisblock, integriert in ein Weihnachtskrippenensemble. Schon wenig später stoßen die Detectives auf die nächste Frauenleiche – positioniert als eisige Skulptur in einem Vorgarten. Schauerliches Detail: Die Tote trägt ein Schmuckstück von Selena Alvarez. Der »Eismumien-Mörder« macht Schlagzeilen. Steht die Polizistin im Visier dieses Psychopathen?

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30.12.2021 um 13:42
Die stählernen Festungen zwischen den Sternen, Galaxis Science Fiction-Farbbildband Condor Verlag, Broschiert – 1. Januar 1982
SciFi Illustrationen aus den 70ern

81MW1TTlCuLOriginal anzeigen (0,4 MB)


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01.01.2022 um 08:47
Die Betrogene:

von Charlotte Link

Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Sie macht sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Dabei entlarvt sie die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild …

Zugleich bricht Drehbuchautor Jonas Crane mit seiner Familie aus London in die Ferien auf. Die drei ahnen nicht, dass die Geschichte um Kates ermordeten Vater auch sie in Lebensgefahr bringen wird: Ein flüchtiger Verbrecher ist in den Hochmooren von Yorkshire auf der Suche nach einem abgeschiedenen Versteck ...

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09.01.2022 um 00:03
Winston Churchill - The Crossing

Churchill-Crossing

Dies ist nicht ein Roman des britischen Premierministers Winston S(pencer) Churchill, sondern des gleichnamigen Romanciers aus den USA, den der Brite wegen der Namensgleichheit sogar kontaktiert hat, wie die Veröffentlichungen namentlich geregelt werden sollen. Die Lösung war, dass der US-Bestsellerautor unter Winston Churchill firmiert, der Brite unter Winston S. Churchill.

Dieser Roman wurde 1904 veröffentlicht und schildert aus der Sicht eines David Ritchie die Besiedelung Kentuckys ab 1776 bis zum Kauf Lousianas von Napoleon im Jahr 1803. Stilistisch erinnert mich dieser 700-Seiten-Schmöker an das viel modernere Genre des Doku-Dramas: Sehr eng an realen historischen Ereignissen, aber eine platte Handlung mit zweidimensionalen Charakteren. Was jedoch heute noch der Fernseh-Renner ist, war vor über 100 Jahren auch ein Verkaufsschlager am Buchmarkt. Churchills Romane verkauften sich in Millionen von Exemplaren.

In diesem Roman begleiten wir einen David Ritchie von seinem zehnten Lebensjahr an. Er wächst in den Wäldern North Carolinas mit seinem schottisch-stämmigen Vater auf, wird jedoch seiner Gentry-Familie überlassen, als sein Vater in den Kampf gegen die von den Briten angestachelten Cherokee zieht. Dabei lernen wir von den komplexen politischen Verhältnissen: Die Briten bestechen die Indigenen im Kampf gegen die Kolonisten, welche um die Unabhängigkeit kämpfen, die koloniale Gentry hält sich afrikanische Sklaven, ist aber selbst zwischen Loyalität zu den Briten bzw. Unterstützung der nach Unabhängigkeit strebenden Aufständischen gespalten.

David ist kurz bei einem Verwandten in Charlestown, der jedoch als britischer Agent nach Eroberung der Stadt durch die Aufständischen flieht. Er kommt zu einer Tante am Land, die ausschließlich ihren eigenen sexuellen Trieben nachhängt und sowohl ihren Sohn (Nick) als auch dessen Cousin David bei ihrer Flucht mit einem Liebhaber alleine zurücklässt. David wird von einem Liebespaar als Waise aufgenommen und schließt sich Georges Clark an, der Kentucky für die US-Föderation erobert und indigene Stämme von den Briten loslösen sowie französische Siedler für die Belange der USA gewinnen konnte. Nach den Kriegen baut David bei seinen Zieheltern eine Mühle auf und geht schließlich mit Hilfe Clarks nach Virginia, um Jura zu studieren.

Bis hierhin ist der Roman spannend, aber danach verliert er den roten Faden. David wird Jurist in Lousville, erhält den Auftrag, den Betrug Genral Wilkinsons an Kentucky in New Orleans (damals spanisch) zu verfolgen. Dies zerfranst sich aber: Wilkinson war auch in Realität bestrebt, Kentucky an Spanien anzuschließen, aber im Roman gelingt der Konnex nicht. David lernt in New Orleans eine royalistische französische Familie kennen. Sein Cousin Nick, ein Dandy, wird die Tochter des Hauses heiraten, David selbst nach einer Gelbfieberinfektion eine französische Adelige, deren Ehemann in Wien verstorben ist. Mit ihr zieht er nach Kentucky auf ein erworbenes Grundstück.

Der erste Teil des Romans hat definitiv Elemente, die später Cormac McCarthy aufgreifen wird (einen seiner Romane nennt McCarthy The Crossing, hier ist die Grenze zum spanischen Mexiko Thema). Bei aller Liebe für die US-Föderation werden auch die Schwächen präsentiert. So werden diejenigen, die für ein US-Kentucky sich als Pioniere eingesetzt haben, mikrig abgespeist und französische Krediteure wie der Händler Vigo aus Kaskaskia nie ausbezahlt. Die Pioniere selbst werden oft von Nachkommenden aus ihrem Land vertrieben.

Aber auch eine imperialistische Politik der jungen USA wird kritisiert, wenn auch von französischen Charakteren.
When they [die Leute aus den USA] get to Lousiana, they will take it, as they take everything else.
Bezogen auf die Französische Revolution, aber anwendbar auch auf das Abschlachten der indigenen Bevölkerung:
"Have you heard of the thousands of innocents who are slaughtered, of the women and children who are butchered in the streets in the name of Liberty?
Weit nach vorne blickend:
"Is your nation to overrun the earth?"
Schließlich die zukünftige französische Ehefrau zu David:
"She laughed, and said that I belonged to a young nation which had done much harm in the world to
everybody but themselves.
Auch wenn der Roman nicht die Tiefe auslotet, die möglich gewesen wäre, war ich letztlich doch nicht geneigt, die Lektüre abzubrechen.

Online auf gutenberg.org


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10.01.2022 um 21:22
Gerhard Roth - Portraits

Roth-Portraits

Dies ist eine Sammlung von Portraits verschiedenster Persönlichkeiten, die der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht hat.

Höhepunkte sind neben den Begegnungen mit dem langjährigen österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky seine Portraits von Künstlern weit jenseits des Mainstreams. So die Präsentation der sehr eigentümlichen Weltmaschine des steiermärkischen Bauern Franz Gsellmann, an der dieser seit den 1950er Jahren auf seinem Bauernhof bis zu seinem Tod in den 1980er Jahren gewerkelt hat. Mittlerweile ist diese Skurrilität ein Denkmal. Das beeindruckende Video eines Museumsbesuchers im Spoiler

Youtube: Weltmaschine von Franz Gsellmann in der Steiermark
Weltmaschine von Franz Gsellmann in der Steiermark
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Etwas klischeehaft fällt die Auseinandersetzung mit dem südsteirischen Bombenbastler und Attentäter Franz Fuchs aus.

Nicht überzeugend sind die groupiehaften Schilderungen von Besuchen bei den literarischen Weltgrößen Max Frisch, Eugen Ionesco, Thomas Bernhard und Elias Canetti. Über lange Strecken werden wörtliche Dialoge wiedergegeben, als ob Roth heimlich ein Diktiergerät hätte mitlaufen lassen. Diese Portraits wirken sehr konstruiert.

Eine Übersicht der Portraits bietet der S. Fischer Verlag.


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12.01.2022 um 19:06
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Die junge Shana erwacht eines Morgens und entdeckt, dass ihre kleine Schwester Nessie von einer seltsamen Krankheit befallen ist. Sie schlafwandelt, kann nicht sprechen und lässt sich durch nichts aufwecken. Mit unaufhaltsamer Entschlossenheit steuert Nessie auf ein Ziel zu, das offenbar nur sie kennt. Schnell schließt sich den Schwestern eine wachsende Schar von Schlafwandlern aus ganz Amerika an, die sich auf der gleichen mysteriösen Reise zu befinden scheint. Und wie Shana gibt es auch andere „Hirten“, die der Herde folgen, um ihre Freunde und Familien auf dem langen, dunklen Weg zu beschützen. Denn auf ihrer Reise durch ein Land, das von einer apokalyptischen Pandemie erschüttert wird, lauern zahlreiche Gefahren auf die Schlafwandler. Während der Rest der Gesellschaft um sie herum zerbricht und eine gewalttätige Miliz sie auszurotten droht, hängt das Schicksal der Schlafwandler davon ab, das Geheimnis hinter der erbarmungslosen Seuche zu enträtseln …
Quelle:


Sehr fesselnd und spannend geschrieben.


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12.01.2022 um 23:27
David Hume - Essays

Hume-Essays

Die mir vorliegenden dreizehn Essays des schottischen Aufklärers und Empiristen David Hume (18. Jahrhunderts) handeln beinahe ausschließlich von Politik (einer über Aberglauben und Enthusiamus, einer über Redekunst). Ausgangspunkt ist die britische konstitutionelle Monarchie.

Kernfrage des ersten Essays ist, warum in Großbritannien die Pressefreiheit so groß ist und die politischen Akteure scharf kritisiert werden dürfen, ohne dass es zu Repressionen kommt. Die Antwort ist zunächst erwartbar: weil es sich eben um eine Republik handelt. Der zweite Teil der Antwort, der sich über viele Essays durchzieht, überrascht jedoch. Republiken würden ihre Interessen viel härter und brutaler durchziehen als Monarchien oder absolut regierte Staaten. Als Beispiel führt er die Regime über beherrschte Gebiete, Kolonien an. Irland sei vom republikanischen Großbritannien viel härter unterdrückt und gegeiselt als zum Beispiel Korsika unter dem absolut regierten Frankreich. Auch im Rückblick auf das Römische Reich findet er Beispiele, dass die römische Republik ihre Provinzen viel härter ausgebeutet und ausgeplündert hätte als das römische Kaiserreich.

Die dahinterliegende Logik sieht Hume darin, dass Politik von INTERESTS (Eigeninteressen würde ich es übersetzen) gesteuert sei, und in Republiken sei die Herrschaftszeit viel kürzer, weswegen Bereicherungen viel weniger Zeitraum zur Verfügung stehen würde. Auch wäre der Kreis derjenigen, deren Interessen bedient werden müssten, aufgrund der kurzen Herrschaftszeit kleiner. Gewalt, Geld und Intrigen ist es, was Stimmen brächte. Seit den Tyrannen Griechenlands bzw. den Herrschern in Rom. Gewählte Repräsentanten müssten in kürzester Zeit ihr Raubgut in Sicherheit bringen, bevor die Nachfolger dran sind. Womit Hume eigentlich eine Theorie der Korruption entwickelt.

Warum sind republikanische Regierungen erfolgreich? Sie können skrupelloser agieren als aristokratische Herrscher, die sich immer mehr in Abhängigkeit der Verwaltung, von Beamten, der Administration begäben. Nicht sie würden den Staat lenken, sonder Letztere.

Für die konstitutionelle Monarchie in Großbritannien konstatiert Hume, dass die Kontrolle der Legislative nicht funktioniere. Der König sei zu schwach, und selbst wenn er einem Gesetz widerspräche, kann dieses Veto niedergestimmt werden. Was übrigens auch in demokratischen Republiken wie Österreich heutzutage noch der Fall ist: ein Veto durch den Präsidenten kann mittels Beharrungsbeschluss überstimmt werden, und wenn der Verfassungsgerichtshof die Verfassungsmäßigkeit bestätigt, hat der Präsident als höchster Vertreter der Exekutivgewalt keine Macht mehr.

Hume tritt für starke gegenseitige Kontrolle von Legislative und Exekutive ein, womit es auch nicht verwunderlich ist, dass er, der heutzutage als Vorreiter des Konsvervativismus gilt, für keine der Parteien in England eintritt. Er nimmt weder für die regierende Hof-Partei (Court Party) noch für die Land-Partei (Country Party - ein Bündnis von Torys und Whigs) Stellung. Und nach der Auflösung der Country Party 1740 tritt er weder den Torys noch den Whigs bei, was mit seinen Überzeugungen konsequent ist: Beide haben sich gegenseitig zu kontrollieren. Auf Englisch heißt das bis heute - wie es Hume nennt - Politik der Checks and Balances.

Da Hume mit jeder Wahl bürgerkriegsähnliche Zustände sieht, welche die Wahlen begleiten, tritt er für eine konstitutionelle Erbmonarchie ein. Dies begründet er mit der Feststellung, dass eine absolute Monarchie zwar die stabilsten politischen Verhältnisse hervorbrächte (weniger Korruption - siehe oben), die Verhältnisse in Frankreich würden jedoch zeigen, dass die Finanzierung des Staates nicht nur durch exorbitant hohe Steuern erfolgen würde, sondern die Steuereinhebung willkürlich und ungleich sei. In einem freien Staat sei dies nicht möglich. Daher strebt er das Beste beider Welten an: republikanische Freiheit in Symbiose mit aristokratischer Stabilität.


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12.01.2022 um 23:53
Deutsch-Polnisches Barometer 2020

dpb2020

Diesen 130-seitigen Bericht repräsentativer Umfragen in Deutschland und Polen über das gegenseitige Verständnis (nun bereits im zwanzigsten Jahr) habe ich eher überflogen. Die für mich interessantesten Ergebnisse sind, dass von polnischer Seite mit Deutschland wieder häufiger der Begriff "Krieg" verbunden ist (30% im Vergleich zu 21% im Jahr 2016) und von beiden Seiten mehr auf Vergangenes im Vergleich zu Zukunftsfragen geachtet werden soll. Ob dies auf Diskussionen über Reparationszahlungen, die gehäuften Jahrestage (Warschauer Aufstand, Überfall auf Polen) bzw. auf die konservative, eher EU-skeptische Regierung in Polen zurückzuführen ist, lässt sich schwer erschließen, auch wenn dieser Trend eher mit Wählern von Rechts-Parteien (PiS bzw. AfD) bzw. Konsumenten von rechtsgerichteten Boulevardmedien einhergeht.

Interessant auch die Gegenüberstellung, wie Deutsche bzw. Polen die beiden Länder nach bestimmten Kategorien bewerten.

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Der Bericht ist hier kostenlos als PDF zu beziehen.


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13.01.2022 um 19:02
Der unschuldige Mörder

von Mattias Edvardsson

Ein Mord ohne Leiche und ein fataler Schuldspruch – doch die wahre Geschichte wartet noch darauf, erzählt zu werden …

Lund, Schweden: Vier Literaturstudenten treffen auf den gefeierten Autor Leo Stark. Schnell geraten sie in den Bann des manipulativen Schriftstellers, der sie gleichermaßen fasziniert wie abstößt. Doch eines Nachts verschwindet Stark spurlos. Und obwohl keine Leiche gefunden wird, spricht man den Studenten Adrian des Mordes schuldig.
Jahre später beschließt dessen Freund Zack, ein Buch zu schreiben. Das Verbrechen von damals, für das Adrian acht Jahre ins Gefängnis musste, hat den Journalisten nie richtig losgelassen. Von Adrians Unschuld überzeugt, ist Zack fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken. Doch bei seinen Recherchen stößt er auf den Widerstand seiner ehemaligen Studienfreunde. Alle scheinen sie etwas vor Zack zu verbergen. Und dann taucht plötzlich Leo Starks Leiche auf …

mrder


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13.01.2022 um 21:33
Im Zoo sind alle Affen los (Wastl 9)

Wastl9Original anzeigen (0,3 MB)

In diesem Band lässt ein ehemaliger Großwildjäger, der die Tiere nicht getötet, sondern gefangen hat, um sie an Zoos zu verkaufen, in einem Tiergarten aus Gewissensbissen Tiere frei und bringt so die Bewohner einer Stadt in Gefahr. Wastl gelingt es, seiner habhaft zu werden, und nach einem Gespräch, in dem er überzeugt wird, dass Tiergärten auch nützliche Funktionen wie die Rettung von Tieren, die vom Aussterben bedroht sind, willigt der ehemalige Jäger ein, als Tierwärter zu arbeiten.

Manchmal lustig. Die Problematik von Tiergärten wird aber nicht sehr tiefgehend abgehandelt.


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14.01.2022 um 16:09
Kir Bulytschow - Der alte Iwanow

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Die letzte, 1989 noch in der Sowjetunion veröffentlichte Geschichte in dieser Sammlung nimmt die sowjetische Planwirtschaft radikalst aufs Korn. Die Geschichte Iwanows wird von einem Arbeitskollegen erzählt, der mit ihm gemeinsam in einem Schutzbunker arbeitet.

Iwan Iwanowitsch Iwanow hat noch im zaristischen Reich 1917 die Reifeprüfung abgelegt und beginnt seine Berufslaufbahn als Schreiber in Wirtschaftsunternehmen. Er gilt als arbeitssam, aber ein Arbeiter, der pünktlich zu Arbeitsschluss nach Hause geht. Ausnahme ist: Sobald es eine Prämie gibt, sei es in Geld- oder Sachwerten, zeigt er ein weit über den Durchschnitt hinausgehendes Engagement und erwirbt den Ruf, jeden noch so komplizierten und schwierigen Auftrag zu erfüllen.

Iwanow findet in den 1920er Jahren einen verlorengegangenen Getreideversorgungszug für Moskau in einem abgelegenen Bahnhof, während der stalinistischen Säuberungsaktionen bringt er mehr Menschen in den GULAG, als der Plan vorsieht, zur Bewässerung einer Plantage wird eine Wasserblase angebohrt, welche der Versorgung für 150.000 Menschen dient, diese müssen umgesiedelt werden, den Plan zur Umleitung der ins Nordmeer fließenden Ströme in den Süden kann er umsetzen, auch wenn dadurch eine Klimakatastrophe entsteht, er setzt den Bau eines Industriekombinats durch, welches durch seine Abgase die nördliche Hemisphäre vergiftet, weswegen sie am Ende auch in Schutzbunkern arbeiten müssen. Die Bilanz eines Lebens: Iwanow erhält einige tausend Rubel an Prämien und richtet durch seine Planerfüllung Schäden im Milliardenbereich an.

Am Ende ist der Arbeitskollege allein, da Iwanow wieder zu einer Spezialaufgabe gerufen wurde, und er wartet auf das Welten...

Mit diesen drei Punkten endet die Geschichte.

Iwanow ist die Verkörperung, die Allegorie der sowjetischen Planumsetzung. Es ist völlig egal, wie viel Schaden durch einen Plan angerichtet werden kann, Hauptsache der Plan wird erfüllt. Und Iwanow ist der Planerfüller, dem es völlig egal ist, was er damit anrichtet. Hauptsache, er bekommt seine Prämie.

Bulytschow psychologisiert auch das Handeln. Iwanow sei schon als Kind schwächlich gewesen und das allerwichtigste sei die Anerkennung seiner massigen, strengen Mutter gewesen. Nach ihrem Tod setzt sich dieser Charakterzug fort: Auftraggeber sind Staat und Partei, die Anerkennung sind die Prämien. Durch sein Handeln geht eine Ehe zu Bruch, seine Frau zieht mit ihrer gemeinsamen Tochter in das Gebiet, wo Jahrzehnte nach der Trennung den Einwohnern die Wasserblase weggepumpt wird.


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