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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leid, Eifersucht, Störung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 16:34
@Para-doxa
Achsoooo, na dann weißt du ja wie das ist^^ Man hat mal solche und solche, aber der jetzige schlägt alles.
Vielen lieben Dank, ebenfalls :)

@Heijopei
Klar, man kann sich die Leiter ja nicht wirklich aussuchen, jeder hat seine Macken und das ist auch ok, meistens kommt man ja damit klar oder man lernt damit zu leben, aber bei ihm geht das halt nicht. Leider. Die Wand würde mir eher noch antworten und mich verstehen^^

Ja mittlerweile ignoriere ich ihn und mache meine Arbeit. Aber man kommt halt nicht aus und muss manchmal eng miteinander arbeiten, was die Hölle für mich bedeutet.
Boah ja schrecklich ^^ Wie man nur von sich so überzeugt sein kann werde ich wohl niemals verstehen.

Bin ja froh, dass ich Privat mit ihm nichts zu tun hab. Und auch froh wenn er mich mit seinen Geschichten (wie erfundenen Krebs, tolle Beziehung, etc.) in Ruhe lässt. Andere sind da viel ärmer dran.^^

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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 16:38
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Bin ja froh, dass ich Privat mit ihm nichts zu tun hab.
Naja , vielleicht solltest du das mal ändern.
Und dann häkelst du seine Arsch und Sackhaare mal zu nem Topflappen zusammen, wie gesagt "draussen" bestimmst du die Regeln :D

und sag jetzt nicht du kannst nicht häkeln.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 16:43
@Heijopei
Puahaha danke, jetzt muss ich mal kotzen gehen :D
Ja zum Glück ;)


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 16:45
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Ja zum Glück ;)
Ist das nicht immer soooo ernst zu nehmem hier , aber irgendwas unternehmen soltest du schon.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 16:51
@Heijopei
Ja ich will eh ein Kind/er da verkürzt sich die Zeit schon alleine wegen der Karenzzeit ^^
Und theoretisch muss er ja in 5 Jahren sich verpissen. Also, die paar Jahre halte ich auch noch aus ;)


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 17:07
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Ja ich will eh ein Kind
aber bitte nicht nur deswegen , frag deinen Freund vorher ob er das auch will.
Und vor allem schaffe die Rahmenbedingungen.
Und frag dich vorallem selbst warum du das willst.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 23:19
@MrsDizz
Zitat von MrsDizzMrsDizz schrieb:Ja...die schlimme Kindheit....
Entschuldigung für so viel Unrecht.
Wenn ein Narzisst auch noch psychopathische Züge aufweist hat man so gut
wie verloren,wenn er es auf einen abgesehen hat.
Es geht ja nicht um ein paar Beleidigungen...es geht um Existenz bedrohende Dinge.
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen,daher weiß ich nichts über deine Vorgeschichte mit narzisstischen Menschen.Und ja,ich stimme dir in dem Punkt zu,dass Narzissmus,gepaart mit Psychopathie nochmal was ganz anderes und ziemlich üble Formen annehmen kann..gerade wenn es natürlich um lebensgefährdende Dinge geht,sollte man da definitiv Grenzen ziehen..
Mich hat eben nur der Begriff 'schlechter Mensch' im Bezug auf Narzissmus gestört,denn so könnten viele,die sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben und diesen Thread hier überfliegen,denken "aha,Narzissten sind also alles ganz üble,schlechte Menschen...".
Und das ist eben etwas,was ich nicht so toll fände,da ich wie gesagt Betroffene bin.
Das mit der schlimmen Kindheit sollte zudem keine Entschuldigung sein,allenfalls eine Erklärung.Denn alles,was geschieht,hat nunmal so seine Folgen.
Niemand kann sich seine Eltern oder sein Umfeld aussuchen,aber Fakt ist nunmal,dass es enorm entscheidend ist,was in den ersten Lebensjahren geschieht,ob jemand zum Narzisst wird oder eben nicht.

@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Das gilt für die leichten Fälle, nicht für die schweren.
Die brauchen im extremen Fall das Gefühl, grausam und mächtig zu sein, das hat mit dem Grad der Schädigung des Über-Ichs zu tun. (Könnte ich bei Bedarf erklären, dann bitte nachfragen, wenn's keiner liest, lohnt sich das nicht.)
Danke für diesen Einwurf,es war mir bisher noch nicht so klar,dass es bei Narzissmus verschiedene Ausprägungsgrade gibt.
Das heißt also es gibt Narzissten,die sich nach Macht und gewaltsamer Ausübung sehnen,so wie andere nach Liebe? Das ist interessant,denn ich kannte mal jemanden,auf den genau das zutreffen würde...
Das mit dem Über-ich hört sich sehr interessant an,ich möchte unbedingt mehr darüber erfahren,daher bitte ich dich,mir dies zu erklären.
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Das mit der Heilung ist zum Glück vollkommen falsch.
Die Chancen eine narzisstischen PST zu heilen sind schlecht in der 20ern, leicht besser in den 30ern, viel besser in de 40ern und ausgeszeichnet(!) je älter jemand wird.
Hmmm,das macht mir Hoffnung..aber es verwundert mich auch etwas,denn mein Therapeut sagte mir letztens erst,dass man sein ganzes Leben narzisstisch bleiben wird und es keine Chancen auf Heilung gäbe..allenfalls auf Besserung.Toll,sowas will man auch hören...
Habe aber selbst auch schon gelesen,was du beschreibst und es macht auch Sinn,finde ich.

@Gentian

Ok,danke für die Erklärung,dem was du schreibst kann ich definitiv zustimmen.Ein Narzisst kann zum Raubtier werden,muss es aber nicht.Trotzdem,die Wege mit der inneren Leere und dem Hunger nach Anerkennung und Liebe umzugehen sind schwer,denn es gibt kaum Möglichkeiten dies auf angemessene Weise zu bekommen..es ist eben wie ein Fass ohne Boden...das macht den Narzissmus so tückisch...
Zitat von GentianGentian schrieb:Ich hoffe, ja auf eine möglichkeit der heilung, doch wenn man diese person darauf anspricht, ist sie der gesunde und nicht die umwelt und solange es da noch nicht klick gemacht hat, wirds auch nix mit therapie...;-)
Stimmt,der Weg zur Einsicht kann verdammt lang sein..oft müssen narzisstische Menschen erst mal so richtig auf den harten Boden fallen,damit sie einsehen können,dass nicht die anderen die bösen sind,sondern sie selbst einen Fehler gemacht haben..sie hören nicht auf Menschen,die sie als 'unterlegen' ansehen.Manchmal idealisieren sie aber andere Personen,die sie auf eine höhere Stufe stellen als sich selbst.Nur diese 'Idealpersonen' könnten einen Narzissten dann erreichen...


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

20.01.2015 um 23:46
@liaewen

Wenn Du Pech hast und er gar kein Narzisst sondern Psychopath ist (die Unterscheidung ist nicht einfach zu treffen) dann würde es ihn nicht im mindesten interessieren, ob ihr mit der versammelten Mannschaft Beschwerde einlegt, oder nicht. Gerade in Führungsebenen sind viele Psychopathen anzutreffen und gegen sie kann man gar nichts machen, ausser einen großen Bogen drumherum. Sie haben nämlich schlichtweg kein Gewissen.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 09:18
@Heijopei
Mein Mann und ich möchten einfach ein Kind. Momentan noch nicht, aber die nächsten paar Jahre. Wir sind schon 30 und denken in ein paar Jahren sind wir bereit für ein Kind. Nicht nur deswegen um Gottes willen, so dumm sind wir echt nicht^^ Mein Mann möchte natürlich auch ein Kind. Aber es passt halt eben sehr gut von der Zeit her, das meinte ich damit ;)

@KicherErbse
Und ich als Laie kann das sicher auch nicht mal unterscheiden. Dafür müsste er schon zu einem Arzt und selber drauf kommen. Aber das würde er genausowenig machen.
Die ganzen Beschwerden haben bis heute nichts gebracht wie du sagst. Und außerdem glaube ich sogar, dass er davon nichts weiß. Und wie du sagst, ihm wäre so eine Beschwerde wohl ziemlich egal. Einmal habe ich ihn nen Spiegel vor die Augen gehalten und ihm alles aufgezählt wie er so ist. Er war sooooo beleidigt und hat einen Monat nicht mehr mit mir geredet. Will gar net wissen wie er drauf wäre, wenn er erfahren hätte, dass die ganze Truppe sich beschwert hat^^
Kein Gewissen! Ja das trifft es gut.
Es ist halt schade, dass eine einzige Person das Team vergiftet. Und manche sind halt auf den Job angewiesen und einfach so will man heutzutage ja auch nicht seinen sicheren Job wegwerfen den man dazu eigentlich auch sehr gerne macht.. Blöd halt.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 12:26
@Oskura
Zitat von OskuraOskura schrieb:Das heißt also es gibt Narzissten,die sich nach Macht und gewaltsamer Ausübung sehnen,so wie andere nach Liebe? Das ist interessant,denn ich kannte mal jemanden,auf den genau das zutreffen würde...
Das mit dem Über-ich hört sich sehr interessant an,ich möchte unbedingt mehr darüber erfahren,daher bitte ich dich,mir dies zu erklären.
Gerne.
Charakteristisch für Narzissten ist u.a. ihre Grandiosität. Auch die hat mit dem Über-Ich zu tun.
Alle Narzissten haben eine Über-Ich-Pathologie, d.h. ihr Über-Ich ist nicht zur vollen Entfaltung gekommen.

Volle Entfaltung bedeutet, dass das Über-Ich, wenn alles gut geht, sich in drei Schichten entwickelt. Diese drei Schichten sind Erfahrungen, die jedes Kind sammelt und die sich, wie Sediment auf dem Meeresgrund, in der Psyche ablagern. Die erste Schicht ist dabei immer eine sadistisch-verfolgende, auch dann wenn man die liebsten Eltern der Welt hat. Um das zu verstehen, muss man die Welt aus der Perspektive des Kindes zu erleben versuchen. Wir reden von Kindern im ersten und zweiten Lebenjahr.
Diese Kinder sehen etwas und haben Impulse, den Hund am Schwanz zu ziehen, auf die Wendeltreppe zuzukrabbeln, alles Dinge, die nicht gut ausgehen würden und selbst die liebevollsten Eltern werden aus Sorge einschreiten, das Kind hochnehmen, vielleicht mit einem erschreckten "Nein". Tenor, Kind möchte die Welt erobern und wir immer wieder daran gehindert. Aus Sicht der Eltern, ist das vorausschauend und liebevoll, das Kind versteht dies jedoch noch nicht so und erlebt, dass es permanent gehindert wird, mit ständigem "Nein" von Riesen konfrontiert ist und aus seiner Sicht ist das ein Akt der Willkür. Ich will was und eine mächtige Instanz verhindert das.
Diese Summe an Erfahrungen bildet die erste Schicht es Über-Ich aus.

Irgendwann, so um das zweite, dritte Lebensjahr ist das Kind zu einem Perspektivwechsel fähig. Es erkennt, dass die Eltern nicht nur willkürliche Verfolger und Verhinderer sind, sondern das Kind in bestimmten Situationen auch gelobt wird.
Und das Kind erkennt, dass es selber etwas tun kann, damit es gelobt wird. Nett lächeln, artig die Hände waschen, irgendwas, um Mamas Sonnenschein zu sein. Das ist die zweite Schicht, in der das Kind merkt, dass es Mama glücklich machen kann, geliebt und gelobt wird. Diese Phase dauert so etwa bis zum vierten, fünften Lebensjahr und die Kinder spüren recht genau, dass es bestimmte Verhaltensweisen sind (und welche das sind), für die sie in ihrer Familie Lob, Beachtung und Bewunderung bekommen. Die für Narzissten typische Selektivität - sie interessieren sich total für ein Thema, der Rest interessiert sie aber überhaupt nicht - hat hier ihren Ursprung.
Diese Kinder steigern und trainieren das wofür sie Aufmerksamkeit und Bewunderung bekommen ins Exzessive, sind oft hübsch oder haben besondere Talente.

Wenn alles normal verläuft, werden diese ersten Schichten schließlich ausbalanciert in einer dritten, realistischen Schicht des Über-Ich. Wenn etwas nicht klappt oder man einen Wunsch nicht erfüllt bekommt, dann ist das nicht das Ende der Welt. Wenn man Lob und Anerkennung bekommt, dann nicht, weil man sowieso der großartigste Mensch ist, sondern man macht die gesunde Erfahrung, dass Enttäuschungen und Glücksmomente sich abwechseln und es im besten Sinne normal ist, dass es mal gut und mal schlecht läuft.
Die dritte, realistische Schicht hilft einem Frustration zu tolerieren, Kritik zu verarbeiten und anzunehmen und nicht als vernichtend zu erleben und auch, andere angemessen zu kritisieren, ohne sie vollkommen zu entwerten.
Ein solches Über-Ich ist kein starrer Monolith, sondern eine hochdynamische Einheit, die einem bei der Weiterentwicklung hilft.

Ohne das jetzt exzessiv zu vertiefen, ist das psychoanalytische Bild des Ich, das einer ebenfalls dynamischen Einheit, in der es zu einer dauernden Abwägung kommt, zwischen unseren biologisch ererbten Triebwünschen und angeborenen Affekten, also dem Es, und dem bremsenden Über-Ich, das eine schrittweise verinnerlichte Kontrollinstanz darstellt und einem Spritzer Realismus, so dass man sich auch etwas wünscht, was möglich ist.
D.h. es gibt einen dauernden Austausch von Ich, Es und Über-Ich.

Bei Narzissten ist die dritte, realistische Schicht des Über-Ich immer ganz oder teilweise zerstört, so dass es zu einem Austausch zwischen Ich, Es und der zweiten, grandiosen Schicht des Über-Ich kommt. D.h. das Selbstempfinden ist (zwar kompensatorisch) schon so wie man ist vollkommen in Ordnung zu sein. Bewundert zu werden und eine Extrawurst zu bekommen, ist für sie das normalste Gefühl der Welt, wer sonst, wenn nicht ich?
Das ist für Narzissten selbstverständlich und sie sind verdattert und entsetzt, wenn die anderen nicht dasselbe denken und auf ihre Wünsche unverzüglich eingehen.
Das Erleben ist, so wie ich bin, bin ich großartig und auch wenn es Bereiche im Leben gibt, in denen ich vielleicht nicht so gut bin ... keiner, der bei Trost ist, gibt sich doch freiwillig mit so einem lächerlichen Quatsch ab.
Die Bereiche, die ein Narzisst beherrscht sind für ihn die bedeutensten der Welt und sie entwerten die anderen Bereiche. Ob das Schönheit, Intelligenz, Sportlichkeit, Reichtum, Bekanntschaften sind für Narzissten ist das der Lebensbereich, um den es wirklich geht. Davon sind sie überzeugt und das können sie in der Regel auch gut verkaufen.
Ihre Fähigkeit zu kühler Entwertung und zum Abservieren in einem Nebensatz ist schon nicht ohne.
Man weiß heute, es ist kompensatorisch. Narzissten lieben sich nicht, sondern sie können sich nicht leiden, weil sie nicht so perfekt sind, wie sie meinen, dass man sein sollte. Sie sind zwar näher dran, als alle anderen, aber da gibt es Luft nach oben und das wurmt sie.

Sie brauchen Lob und Beachtung von anderen, aber das erfüllt sie nicht, weil die anderen, die sie loben, ja ohnehin Trottel sind, die keine Ahnung haben, damit vergiften sie das erhaltene Lob, ohne es eigentlich zu wollen, selbst. Einzig, wenn sie von einer idealisierten Person gelobt werden, ist einer kurzer Moment der Seligkeit da.
Das sind die gutartigen Narzissten und es ist die Überzahl, die einfach mit dem Gefühl besonders zu sein, durch die Welt gehen, beliebt sein und geliebt werden wollen und die gutartigen sind jene, bei denen das Ich mit der zweiten Schicht des Über-Ich kommuniziert.


Doch die Entwicklung des Über-Ich kann auch früher gestoppt werden und dann kommuniziert das Ich mit der ersten Schicht des Über-Ich. Klinisch heißt das, dass diese Narzissten mehr oder weniger starke - auch hier ist der Grad der Zerstörung des Über-Ich entscheidend - antisoziale Züge aufweisen.
In der leichten Form setzen sie sich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit über bestimmte Normen und Gesetze hinweg, "Gesetze sind gut, da man die Menschen führen muss, aber ich spiele natürlich in einer anderen Liga, für mich gilt das nicht", könnte so eine Einstellung sein.
Das in der Entstehung externe Über-Ich, wird bei jedem von uns später verinnerlicht, so dass das Gefühl entsteht: Ich bin so, das will ich, das ist exakt meine Einstellung.
Narzissten, deren Ich mit der ersten Schicht es Über-Ich kommuniziert, erleben sich als besonders, nicht weil sie beliebt und besonders befähigt sind, sondern weil sie grausam und mächtig sind (und sich im äußersten Fall als sadistische Herren über Leben und Tod empfinden).

Sie sind diejenigen die durchziehen, wenn die anderen Halt machen, sie sind besonders krass, besonders skrupellos. Wie gesagt, es gibt leichte Formen, die sozial im Wesentlichen bestens integriert sind, aber zugleich der festen Überzeugung, ihnen stünde ganz einfach mehr zu als den anderen, auch wenn das in den illegalen Bereich geht.
Es beginnt mit leichten antisozialen Tendenzen (und die sind bei Narzissten prognostisch immer ungünstig) und eskaliert weiter zu routinemäßigem Lügen, Stehlen auf der stillen Seite der Krankheit und es geht über zu Gewalt und Grausamkeiten auf der temperamental extravertierten Seite der Krankheit.

Der Narzissmus mit antisoziakeb Zügen geht fließend über in eine Form, die man Narzissmus auf offenem Borderline-Niveau nennt, das sind Narzissten, bei denen die an sich recht gut ausgebildete Fähigkeit zur Impulkskontrolle (die auch aus dem Über-Ich stammt) wegfällt und dann in das Syndrom des malignen/bösartigen Narzissmus, eine weite Eskalationsstufe des Narzissmus, die aus den Komponenten volle narzisstische PST und volle paranoide PST, sowie Sadismus und ich-syntone Aggression besteht (Aggression, mit der man innerlich einverstanden ist).
Das Syndrom des malignen Narzissmus zeichnet aus, dass noch irgendwo in der Psyche ein minimaler Rest von Über-Ich besteht, durch den es möglich ist, den Narzissten zu erreichen.
Das kann die Ganovenehre sein, eine Freundschaft zu einem Tier, jedenfalls irgendeine Form der Beziehung die nichtausbeutend ist, d.h. aus der man keinen direkten Gewinn zieht.

Ist dieser Rest nirgends vorhanden, hat man es mit den seltenen Fällen den antisozialen Persönlichkeitsstörung zu tun, der extremsten Form der narzisstischen PST, die als unheilbar gibt. Null Über-Ich, aber es ist wichtig zu begreifen, dass das nicht unbedingt Menschen sind, die ständig wüten und grölen, sondern es sind Menschen, die von keinerlei Gewissen gebremst andere manipulieren, wie sie es gerade wollen. Sie lügen ohne Gewissensbisse und erzählen allen Menschen, um des eigenen Vorteils willen, genau das, von dem sie meinen, dass die anderen es hören wollen.
Sie können, wenn sie intelligent sind, Einsicht, Reue und was auch immer ihnen helfen könnte, auf Knopfdruck vorspielen und die können selbst Experten an der Nase herumführen.
Zitat von OskuraOskura schrieb:Hmmm,das macht mir Hoffnung..aber es verwundert mich auch etwas,denn mein Therapeut sagte mir letztens erst,dass man sein ganzes Leben narzisstisch bleiben wird und es keine Chancen auf Heilung gäbe..allenfalls auf Besserung.
Keine Ahnung, warum man solche Merkwürdigkeiten immer wieder hört.
Was den Narzissmus zur schweren PST macht ist das gleichzeitig diagnostische und symptomatische Kriterium der Identitätsdiffusion. Das bedeutet kurz gesagt, für Narzissten, dass sich zwar gute Auskunft über ihr Innenleben geben können (wenngleich etwas idealisiert und grandios), aber das Innenleben anderer Menschen, die ihnen nahe und intim vertraut sind (oder sein müssten) grausam schlecht beschreiben können.
Jemand ist seit 20 Jahren beste Freundin, aber was sie eigentlich ausmacht, was sie für Ideale und Ängste im Leben hat, ob sie spontan oder grüblerisch, gewissenhaft oder wie auch immer ist, das bekommen Narzissten überhaupt nicht mit.
Aber das kann man lernen und wie gesagt, jedes Lebensjahrzehnt erhöht die Chancen deutlich und die Prognose Narzissmus in späteren Jahren loszuwerden ist nicht 50:50 oder gut, sondern hervorragend und die Einschätzung ist nicht von mir, sondern von Otto Kernberg, der sich wie kaum ein zweiter mit der Thematik beschäftigt hat.
Wenn du andere Menschen, die dir nahe stehen, beste Freundin, Partner, Eltern in Tiefe beschreiben kannst, mach einfach mal den Test und vergleich das mit Beschreibungen anderer Menschen, dann ist deine Identitätsdiffusion weg und du hast keine schwere PST mehr.
Es gibt andere Indikatoren, etwa, dass du dich über Lob aufrichtig(er) freuen und Kritik annehmen kannst, dass du das Gefühl eine von vielen zu sein nicht nur als Katastrophe, sondern auch positiv bewerten kannst, dass psychososmatische und hypochondrische Anwandlungen besser werden oder verschwinden und last not least, dass du wirklich merkst und ertragen kannst, dass andere anders sind und auch ein Recht darauf haben und du dich für deren Geschichte und überhaupt für Dinge interessieren kannst, die nicht nur deinem Ich nutzen.

All das greift irgendwann ineinander und verändert den Blick auf die Welt, lässt dich gelassener werden, ein Stück weit ist so eine Welt natürlich auch banal und bieder, das ist der Preis.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 12:54
@KicherErbse
Zitat von KicherErbseKicherErbse schrieb:Gerade in Führungsebenen sind viele Psychopathen anzutreffen und gegen sie kann man gar nichts machen, ausser einen großen Bogen drumherum. Sie haben nämlich schlichtweg kein Gewissen
Eine Annahme, die aus dem eigenen Frust und Neid ensteht, mit der erfolglose Menschen ihr Versagen rechtfertigen wollen.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 13:39
@Draiiipunkt0

Lies dir deinen satz nochmal durch und schaue in welchem therad du das zum besten gibst...;-)


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 13:49
@Gentian
Zitat von GentianGentian schrieb:Lies dir deinen satz nochmal durch und schaue in welchem therad du das zum besten gibst...;-)
Machs nicht zu billig ;)
Ich rede natürlich von vermeintlich erfolglosen Menschen und eingebildetem Versagen.
Sind alles subjektive Wahrnehmungen.

So wie auch die Annahme, es gäbe unter Führungspersonen mehr Psychopathen, eine völlig haltlose Behauptung ist.
Mit solchen Aussagen soll eine "wir gegen die" (us vs. them) Mentalität aufgebaut werden.
Menschen in Führungspositionen sind Menschen wie du und ich.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:03
@Draiiipunkt0
Zitat von Draiiipunkt0Draiiipunkt0 schrieb:So wie auch die Annahme, es gäbe unter Führungspersonen mehr Psychopathen, eine völlig haltlose Behauptung ist.
Eigentlich nicht:
In einer Studie, die Dutton 2011 durchführte, verband er die Frage nach psychopathischen Eigenschaften zudem mit den Berufen der Befragten. Das wenig überraschende Ergebnis war: Die meisten Psychopathen gab es bei den CEOs, dann kamen Anwälte, Verkäufer, Chirurgen, Journalisten und Polizisten. Auf Platz acht standen die Geistlichen. Das habe ihn dann doch erstaunt. "Aber Psychopathen sind einfach erfolgreicher in Organisationen mit einer klaren Hierarchie, wo sie an den Regeln drehen können und das ist zum Beispiel bei der Kirche der Fall." Das erkläre beispielweise auch, warum der Anteil der Männer unter den Psychopathen höher sei als der der Frauen. Sie seien meist empathischer und reflektierter. Frauen machen sich mehr Vorwürfe, wenn Dinge schiefgehen. Das alles sind Eigenschaften, die Psychopathen völlig abgehen.

Dutton rät Karrierewilligen und Möchtegern-Erfolgreichen, den psychopathischen Regler in sich etwas höher einzustellen. Denn "aufgrund irgendeines darwinistischen Narrenstreichs" besitzen Psychopathen genau die Persönlichkeitsmerkmale, "für die viele von uns alles geben würden", sagt Dutton. Das könne beispielsweise in Gehaltsverhandlungen sehr nützlich sein.
http://www.n-tv.de/leute/buecher/Was-man-von-Psychopathen-lernen-kann-article11147416.html
Interessant auch:
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Narzissten-gehen-uebertriebene-Risiken-ein/story/26698396


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:11
@RoseHunter

Duttons Intention ist es, Bücher zu verkaufen.
Natürlich schreibt er das, was der "kleine Mann" lesen möchte.
Wissenschaftlich betrachtet hat seine Studie keine Aussagekraft und keine Relevanz.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:12
@Draiiipunkt0

Und das kannst du weshalb beurteilen?


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:16
@RoseHunter

Weil sein Werk pseudowissenschaftlicher Schwachsinn ist. Ansonsten liefer mir mal Fachliteratur, in der seine Studie Anklang findet.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:21
@Draiiipunkt0

Hm, so schlecht klingt das doch gar nicht:
http://kevindutton.co.uk/kevin-dutton.html (Archiv-Version vom 27.12.2014)

Hast du sein Buch gelesen?


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:31
@RoseHunter

Ich brauche sein Buch nicht zu lesen, um zu erkennen, dass die Aussage "es gibt unter Führungspersonen mehr Psychopathen" völlig pauschalisierend und haltlos ist^^
Es fängt ja schon bei der Definition an, die Dutton verwendet. Nämlich laut Klappentext eine Checkliste...
"Wer mehr als 75 Prozent der Merkmale erfüllt, gilt als Psychopath."

Ahja, Psychologie für ganz große Dummies.


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Narzisstische Persönlichkeitsstörung

21.01.2015 um 14:37
@Draiiipunkt0
Zitat von Draiiipunkt0Draiiipunkt0 schrieb:Ich brauche sein Buch nicht zu lesen, um zu erkennen, dass die Aussage "es gibt unter Führungspersonen mehr Psychopathen" völlig pauschalisierend und haltlos ist^^
Ach so, solche hellseherischen Fähigkeiten gehen mir leider ab, ich bin da gezwungen zu lesen, was ich übrigens getan haben. Ich hätte auch die eine oder andere Anmerkung, insgesamt fand ich das Buch aber lesenswert ... naja, wir beide werden das ja dann leider nicht besprechen könenn.
Es fängt ja schon bei der Definition an, die Dutton verwendet. Nämlich laut Klappentext ein Checkliste...
"Wer mehr als 75 Prozent der Merkmale erfüllt, gilt als Psychopath."
Die bezieht sich eigentlich auf die Standardgeschichten die derzeit in der Psychologie verwendet werden, Big Five und so.
Der Rest ist eigentlich gut und ausführlich im Buch erklärt, vielleicht schaffst du es ja noch, es zu lesen.
Zitat von Draiiipunkt0Draiiipunkt0 schrieb:Ahja, Psychologie für ganz große Dummies.
Ja, nee, is klar.
Dem Genie fällt das alles so zu. ;)


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