Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

Laura_Maelle schrieb am 08.09.2023:Das motiviert mich nun gerade zusätzlich, jetzt mit dem Räumen vorwärtszumachen.

Diese Räumerei geht ja nun schon eine ganze Weile. Wohnst du in einem Palast mit 100 Zimmern? Ich wohne in einer 2 Zimmer Wohnung, meine Wohnung wäre in einem Tag ausgeräumt. Wieviele Zimmer hast du denn und wieviel ist in diesen Zimmern? Mann kann doch nur in einem Bett schlafen und auf einer Couch sitzen. Warum bestellst du dir nicht einfach einen Container und da kommt alles rein was weg muss?

Laura_Maelle schrieb am 08.09.2023:Meine Schwester war schon immer sehr vereinnahmend, da sie ein schweres Trauma erlebt hat als Jugendliche. Ich halte sie stabil, denn ich kenne und liebe sie. Aber das hat einen Preis: meine Gesundheit.

Dann muss deine Schwester sich in Behandlung begeben, wenn sie es selber nicht lösen kann. Wenn du das immer auffängst, dann hilfst du ihr nicht sonder du hinderst sie daran das selbst anzugehen und du ruinierst deine eigenen Gesundheit. Aller verlieren, niemand gewinnt.

Laura_Maelle schrieb am 08.09.2023:Das hat mir mein Schmerztherapeut auch geraten, da er und alle meine Ärzte feststellten, dass ich überfordert werde durch die Vereinnahmung meiner depressiven Schwester. Mein Körper reagiert mit Schmerzen auf diese permanente Belastung. Aber ich kann sie und ihre Kinder nicht im Stich lassen, da ich sie liebe.

Siehe oben. Nachdem du das schon so lange so machst und nichts gutes dabei rauskommt, wäre es nicht an der Zeit etwas anderes zu machen? Gegen deine Schmerzkrankheit gibt es jetzt schon sehr gute Medikamente. Und die psychische Komponente könntest du auch angehen, wenn du dich vom Drama deiner Familie befreist.

Laura_Maelle schrieb am 08.09.2023:Klar ist es meine Entscheidung. Mittlerweile bin ich aber so kaputt, dass ich nach so vielen Jahren der emotionalen Erpressung und Suiziddrohungen nur noch erschöpft abwinke: Dann mach es halt, es ist Deine Verantwortung.

Es ist aber gar nicht deine Verantwortung.

Laura_Maelle schrieb am 08.09.2023:Das ist für mich keine Schuldzuweisung, sondern einfach Ursache und Wirkung, wie in einer 7-jährigen Schmerztherapie glasklar aufgedeckt wurde. Es steht sogar in den Arztberichten, dass es mit meiner Schwester zusammenhängt. Mein Körper verträgt diesen permanenten Stress nun mal nicht.

Wenn diese Schmerztherapie schon 7 Jahre dauert hilft sie nicht und ich würde etwas anderes probieren. Immer das gleiche tun und andere Resultate erwarten…..naja, du kennst den Rest.

@Yuliana
Du bist spät dran mit Deinem Beitrag, denn Du zitierst meine Beiträge vom 8. September. Seither sind 2 Wochen vergangen. Seither habe ich nichts mehr dazu geschrieben, sondern wieder andere Motivationsaspekte thematisiert. Das Leben geht weiter, sollte Dir eigentlich auch bekannt sein, gerade wenn bei Dir alles so schnell erledigt ist, wie Du schreibst. ;)

DieSukkulente schrieb:Kernmotivation...ich hab den Theead nun öfter schon gesehen und mir fällt immer das gleiche dazu ein...meine Motivation ist es nicht aufzugeben...egal was im Moment läuft.

Bei mir lief schon sehr früh sehr viel schief und das zieht sich gern im Leben ein wenig durch...aber ich hab nie aufgegeben und das bringt mich wahrscheinlich immer dazu weiter zumachen...und da zu sein wo ich jetzt bin.
Für mich ein persönlicher Beweis, dass es so gut ist, ich auch weiterhin so weitermachen kann.. ^^

Ja, das klingt plausibel. Das trifft bei mir auch zu: Ich blieb auch immer am Ball und suchte stets nach Lösungen.

nairobi schrieb:Nicht unbedingt bleibt alles im Gedächtnis, aber wenn man etwas grundsätzlich verstanden hat, kann man es sich ja jederzeit wieder ableiten.

Oftmals reicht es nicht, etwas nur zu verstehen oder erneut herzuleiten. So zumindest meine Erfahrung. Es muss vollends gelebt und umgesetzt werden. Erst dann ist es wirklich ausreichend ausgelotet worden.

Laura_Maelle schrieb:Oftmals reicht es nicht, etwas nur zu verstehen oder erneut herzuleiten. So zumindest meine Erfahrung. Es muss vollends gelebt und umgesetzt werden. Erst dann ist es wirklich ausreichend ausgelotet worden

Ausgangssatz hierzu war dieser:

Laura_Maelle schrieb:Jemand sagte einmal zu mir:
"Wenn Du etwas wirklich verstanden hast, dann bleibt es in Deinem Gedächtnis."

Kannst Du hierfür konkrete Beispiele nennen? Ich weiß nämlich nicht, worauf Du hinaus willst oder was Du eigentlich meinst.

Yuliana schrieb:Wieviele Zimmer hast du denn und wieviel ist in diesen Zimmern? Mann kann doch nur in einem Bett schlafen und auf einer Couch sitzen.

Ich nehme an, dass es sehr viel Kleinkram ist und dass es Zeit kostet, das alles durchzusehen und zu entscheiden, ob es denn jetzt final weg kann oder nicht und man damit umziehen will. An manchem Stück hängen ja auch Erinnerungen.

Manche Menschen tun sich mit Entscheidungen nicht leicht und so dauert alles natürlich viel länger.

Yuliana schrieb:Diese Räumerei geht ja nun schon eine ganze Weile

Das ist mir auch aufgefallen.
Was für einen jungen Menschen wie dich, wovon ich ausgehe, schnell erledigt ist, nämlich sich von angehäuften materiellen Dingen zu befreien, um neustarten zu können, ist für einen älteren Menschen nahezu eine emotionale Herausforderung. An vielen Dingen hängen Lebenserinnerungen, die man vllt. mit einem geliebten Menschen erlebt hat.
Das kann Alles sein, vom Möbelstück bis zum letzten benutzten Strohhalm, mit dem jemand getrunken hat. Das braucht ewig, wenn man ein sehr emotionaler Mensch ist.

Bei meinem letzten Umzug gingen sehr schnell sehr große Teile auf den Sperrmüll oder in den Gebrauchtmöbel-Discount, da ich sie in unserer nächsten Wohnung wegen des Schnitts nicht mehr verwenden konnte. Die Kisten, die ich mitnahm, beinhalteten mehr Dinge, von denen ich einfach bis heute nicht trennen kann, darin ist vergangenes Leben aufbewahrt. Ich müsste mich eigentlich wirklich davon befreien, seit zig Jahren schon, aber ich kann es noch nicht. Stück für Stück, nach und nach wird es aber immer weniger. Weißt du eigentlich wie schwer das ist?

Die Jugend hat es so viel leichter, weil sie sich dieser Emotionalität nicht unterwerfen möchte, sie möchte frei sein, sich schnell des angehäuften Ballasts entledigen, Frische einkehren lassen, neu starten. Das finde ich vollkommen in Ordnung. Ich wünschte mir manchmal auch noch mal diese Unbefangenheit, Unkompliziertheit. Alles schnell weg, nicht nachdenken, ob oder ob nicht noch gebraucht wird oder ob jetzt der Zeitpunkt da ist Tschüss zu sagen.

Aber eins steht fest, solange noch einige Dinge verstaut sind, ist der Lebensfaden noch nicht endgültig durchtrennt. Ob du Gleiches einmal erleben wirst, steht in den Sternen, manches braucht eben seine Zeit.

nairobi schrieb:Ausgangssatz hierzu war dieser:
Laura_Maelle schrieb:
Jemand sagte einmal zu mir:
"Wenn Du etwas wirklich verstanden hast, dann bleibt es in Deinem Gedächtnis."

Kannst Du hierfür konkrete Beispiele nennen? Ich weiß nämlich nicht, worauf Du hinaus willst oder was Du eigentlich meinst.

Es ging damals konkret um das Thema Aneignung von Wissen bis hin zur Anwendung des erworbenen Wissens.

nairobi schrieb:Ich nehme an, dass es sehr viel Kleinkram ist und dass es Zeit kostet, das alles durchzusehen und zu entscheiden, ob es denn jetzt final weg kann oder nicht und man damit umziehen will. An manchem Stück hängen ja auch Erinnerungen.

Ja, das Durchsehen des Kleinkrams ist mühsam. Zum Glück besuchte mich mein Neffe am letzten Wochenende, sah selbst nochmal alles durch und nahm dann doch noch ein paar Sachen mit.

Do-X schrieb:An vielen Dingen hängen Lebenserinnerungen, die man vllt. mit einem geliebten Menschen erlebt hat.

Ja, das stimmt. Es braucht Überwindung, sich von diesen Dingen zu trennen. Ich konnte das nicht so schnell entscheiden, vor allem bei den Dingen meines Neffen, wo ich bei vielen Sachen das Gefühl hatte, er könnte sie doch noch vermissen. Deshalb war es gut, dass er es nochmal selbst durchsah.

Laura_Maelle schrieb:Es ging damals konkret um das Thema Aneignung von Wissen bis hin zur Anwendung des erworbenen Wissens.

Es gibt ja verschiedene Arten, zu lernen. Durch Wiederholung z.B.
Am Nachhaltigsten sind natürlich eigene gemachte Erfahrungen, vor allem die, die sehr positiv besetzt sind, oder auch negativ.
Wo man also etwas empfunden hat, sei es ein zutiefes Glücksgefühl oder aber z.B. ein großer Schreck/Schmerz. Das wird so abgespeichert, dass es oft Jahrzehnte später noch abrufbar ist.

Als Kind lernt man meist leichter denn als Erwachsener. Das Gehirn ist noch viel aufnahmefähiger.

Laura_Maelle schrieb:Zum Glück besuchte mich mein Neffe am letzten Wochenende, sah selbst nochmal alles durch und nahm dann doch noch ein paar Sachen mit.

Sehr gut! Was er dann mit denen macht, kann Dir ja dann egal sein.

Laura_Maelle schrieb:Ich konnte das nicht so schnell entscheiden, vor allem bei den Dingen meines Neffen, wo ich bei vielen Sachen das Gefühl hatte, er könnte sie doch noch vermissen. Deshalb war es gut, dass er es nochmal selbst durchsah

Definitiv, aber wenn er nicht beigekommen wäre, hättest Du die Entscheidung dann irgendwann treffen müssen.
Vor einigen Tagen fragte meine jüngere Tochter plötzlich an wegen Unterlagen von ihrer Schule, ihrer Einstellung usw. Ich war gar nicht zu Hause über das Wochenende und sagte ihr, dass ich später nachsehen würde, aber der Meinung sei, ihr das gegeben zu haben. Zu Hause habe ich dann natürlich alles durchgesehen und noch ältere Zeugnisse gefunden(die sie noch bekommen wird). Tatsächlich stellte sich heraus, dass alles, worum es ihr ging bei ihr zu Hause war....
So beschäftigen einen die "Kids"....😙

nairobi schrieb:Definitiv, aber wenn er nicht beigekommen wäre, hättest Du die Entscheidung dann irgendwann treffen müssen.
Vor einigen Tagen fragte meine jüngere Tochter plötzlich an wegen Unterlagen von ihrer Schule, ihrer Einstellung usw.

Ja, das tat ich auch schon vorher bei größeren Sachen, die er definitiv nicht mitnehmen konnte per Bahn.

Es ist wie bei der Situation mit Deiner Tochter. Solche Nachfragen kenne ich ebenfalls, auch wenn ich es schon längt rausgegeben habe. Deshalb überlege ich schon gut, was ich von seinen Sachen wegwerfe, ob er nicht doch noch später danach fragen könnte.

Do-X schrieb:Die Jugend hat es so viel leichter, weil sie sich dieser Emotionalität nicht unterwerfen möchte, sie möchte frei sein, sich schnell des angehäuften Ballasts entledigen, Frische einkehren lassen, neu starten. Das finde ich vollkommen in Ordnung. Ich wünschte mir manchmal auch noch mal diese Unbefangenheit, Unkompliziertheit. Alles schnell weg, nicht nachdenken, ob oder ob nicht noch gebraucht wird oder ob jetzt der Zeitpunkt da ist Tschüss zu sagen.

Darin erkenne ich mich gar nicht wieder. Ich habe von meinen Grosseltern ein Haus geerbt an das ich eine starke emotionale Bindung habe. Ich möchte später irgendwann auch in dem Haus wohnen. Ich habe natürlich viel ausgeräumt, als meine Oma verstorben ist und dabei waren natürlich auch Dinge die mich an sie erinnern. Aber das sind eben nur Dinge. Die Erinnerungen die daran hängen kann mir ja niemand nehmen und die existieren unabhängig von diesen Dingen. Trotzdem trauert man, wenn man solche Dinge ausräumt - aber ich habe nicht um die Dinge getrauert sondern um den Menschen den ich verloren habe.

Wenn ich das Haus verkaufen müsste, dann würde ich mir ein paar wichtige Dinge aussuchen die in meine Wohnung passen und ich würde persönliche Briefe behalten und Bilder. Aber wenn man darüber nachdenken muss und davon belastet ist einen Strohhalm wegzuwerfen, dann geht das schon in eine eher ungesunde Richtung.

nairobi schrieb:Ich nehme an, dass es sehr viel Kleinkram ist und dass es Zeit kostet, das alles durchzusehen und zu entscheiden, ob es denn jetzt final weg kann oder nicht und man damit umziehen will. An manchem Stück hängen ja auch Erinnerungen.

An Stücken hängen Erinnerungen, aber Erinnerungen hängen nicht an Stücken.

Ich habe gar nicht so viel Kleinkram. Ich weiss gar nicht was das alles sein könnte um ehrlich zu sein.

Laura_Maelle schrieb:Ich konnte das nicht so schnell entscheiden, vor allem bei den Dingen meines Neffen, wo ich bei vielen Sachen das Gefühl hatte, er könnte sie doch noch vermissen. Deshalb war es gut, dass er es nochmal selbst durchsah.

Laura_Maelle schrieb:Deshalb überlege ich schon gut, was ich von seinen Sachen wegwerfe, ob er nicht doch noch später danach fragen könnte.

Wir reden hier von einem erwachsenen Mann. Er zieht aus und lässt einen Haufen Kram zurück. Damit dürfte doch klar sein, dass er das Zeugs wohl nicht mehr braucht. Warum willst du da entscheiden, ob er es nicht vll doch irgendwann nochmal brauchen könnte? Er ist doch kein Kleinkind mehr.

Photographer73 schrieb:Wir reden hier von einem erwachsenen Mann. Er zieht aus und lässt einen Haufen Kram zurück. Damit dürfte doch klar sein, dass er das Zeugs wohl nicht mehr braucht. Warum willst du da entscheiden, ob er es nicht vll doch irgendwann nochmal brauchen könnte? Er ist doch kein Kleinkind mehr.

Er zog überstürzt um in ein anderes Land und hatte keine Zeit mehr, alle seine Sachen durchzusehen. Deshalb hatte er nicht mehr seinen ganzen zurückgelassenen Besitz präsent. Das war mir einfach zu heikel, er sollte es nochmal selbst durchsehen, gerade weil ich nicht für ihn entscheiden wollte.

Das tat er ja nun am letzten Wochenende und nahm tatsächlich doch noch einiges mit. Ich wollte nichts über seinen Kopf entscheiden und das Risiko eingehen, dass er dann doch noch etwas vermisst, das er in der Eile nicht auf dem Schirm hatte. Das wäre nur allzu menschlich.

Yuliana schrieb:An Stücken hängen Erinnerungen, aber Erinnerungen hängen nicht an Stücken.

Ich habe gar nicht so viel Kleinkram. Ich weiss gar nicht was das alles sein könnte um ehrlich zu sein.

Mein Neffe ist hobbymäßig Künstler, da kommt schon viel Kleinkram zusammen.

Yuliana schrieb:Ich weiss gar nicht was das alles sein könnte um ehrlich zu sein.

Du hast wahrscheinlich noch keine Kinder? Gerade da häuft sich nämlich sehr vieles an.

Yuliana schrieb:ich habe nicht um die Dinge getrauert sondern um den Menschen den ich verloren habe.

Das ist natürlich richtig; einige Dinge verbinden Dich aber und stellen eine direkte Erinnerung zu dem Menschen her. Ich habe z.B. einen Ring, den meine Oma getragen hat.

Yuliana schrieb:Wenn ich das Haus verkaufen müsste, dann würde ich mir ein paar wichtige Dinge aussuchen die in meine Wohnung passen und ich würde persönliche Briefe behalten und Bilder.

Das würde sicher fast jeder tun. Kleidung und so etwas gibt man natürlich weg.

nairobi schrieb:Du hast wahrscheinlich noch keine Kinder? Gerade da häuft sich nämlich sehr vieles an.

Ja, das kann ich bestätigen. Es sind auch viele nützliche Dinge dabei, gerade wenn jemand kreativ ist und etwas künstlerisch erschafft, wie mein Neffe es gerne tut in seiner Freizeit.

Oder Sachwerte, eine wertvolle Spielkarten-Sammlung, von der ich wusste, dass er sie später vermissen könnte. Ich hob also seine Spielkarten-Sammlung vorsorglich auf und kaufte noch ein paar dazu, um die Sammlung aufzuwerten, damit mein Neffe seine Sammlung gegebenenfalls für einen guten Preis verkaufen kann. Aber er wollte sie dann doch lieber behalten.

nairobi schrieb:Das ist natürlich richtig; einige Dinge verbinden Dich aber und stellen eine direkte Erinnerung zu dem Menschen her. Ich habe z.B. einen Ring, den meine Oma getragen hat.

Mein Neffe hat auch immer noch das Foto seines Großvaters mit sich selbst als kleiner Junge auf seiner Schulter. Ich weiß zum Glück bei vielen Dingen, wie er sich dazu verhält und ob es in Einzelfällen ratsamer ist, es zu behalten, zumindest wenn es nicht zu groß und zu schwer ist.

Ich habe auch immer noch den professionellen Kleiderständer meiner Mutter aus ihrem Atelier als Damenschneidermeisterin. Der ist wirklich wertvoll und sehr solide und zum Glück in Einzelteile zerlegbar.

HereIAm12 schrieb am 08.09.2023:So, fast 10 Jahre später - hat's denn jetzt geklappt mit Frau und Kindern?

Tatsächlich, ja. Und entgegen meiner Erwartungen ist das Kind geblieben, aber die Frau nicht. Aber für Ersatz wurde gesorgt. :D

Heute erlebte ich ein Déjà-vu zu einem Erlebnis vor 25 Jahren, das mich von der Schreibmaschine auf den Computer umsteigen ließ, nachdem ich ein Buch über die damals neu eingeführten technischen Anforderungen in meiner Berufsbranche las, die viel weiter fortgeschritten waren, als mir damals bewusst war.

Ich hatte das Gefühl, von der Technik überrollt zu werden, und beeilte mich, meine Wissensdefizite im technischen Bereich auszugleichen. Das wäre jetzt wieder nötig, so mein Eindruck nach einem entsprechenden Interview, das ich hörte.

Auf der anderen Seite merke ich, dass ich zumindest in den Inhalten zeitgemäß bleibe und es zumindest für mich nur darum geht, den technischen Fortschritt nicht zu verpassen.

Für andere ändert sich auch inhaltlich einiges, weswegen es mich nicht verwundert, dass immer mehr komplett umsteigen, weil der Eigenanteil sich durch die Industrialisierung auch in mentalen Arbeitsbereichen verkleinert. So verringert sich die Selbstwirksamkeit und der Werkstolz. Davon bin ich zum Glück nicht betroffen.

Laura_Maelle schrieb:das mich von der Schreibmaschine auf den Computer umsteigen ließ,

Ich ging 1992 in den Mutterschutz. Als ich dann 2,5 Jahre später wieder kam, gab es schon die ersten Computer, alles natürlich noch ganz einfach.
Man musste sich daran gewöhnen, Schreibmaschinen wurden nach und nach abgeschafft.

nairobi schrieb:Als ich dann 2,5 Jahre später wieder kam, gab es schon die ersten Computer, alles natürlich noch ganz einfach.
Man musste sich daran gewöhnen, Schreibmaschinen wurden nach und nach abgeschafft.

Ja, das war schon eine große Umstellung, denn bis dahin war ich mit meiner Brother-Schreibmaschine sehr zufrieden. Die hab ich sogar immer noch im Lager, da sie für gewisse Formulare noch gebraucht wurde. Sie war auch nicht schlecht, da die Zeile zuerst in einem kleinen Display angezeigt wurde und ich so noch vor dem Buchstabendruck korrigieren konnte. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich meine Schreibmaschine kaufte. Meine Nichte hat dann als kleines Mädchen gern darauf getippt. Und davor mein Neffe. Das waren noch Zeiten.

Und auf einmal merkte ich, dass die Schreibmaschinen im Ausverkauf standen als "Restposten".