Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krebs, Ausschluss ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Ilvi ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 12:00
Zitat von DarkTrisDarkTris schrieb:Damals als ich mitten drin steckte wollte ich genau das nicht - Mitleid! Ich wollte alles negative von mir fern halten, ich wollte alleine damit fertig werden, mit diesem Schei.. - Ding! Ich wollte nicht wie ein rohes Ei behandelt werden.
Denkst du kanns sein, dass die Leute deine “ich wollte allein damit fertig werden Gedanken irgendwie spüren haben können und sich deswegen umgedreht haben?

Ich frage das weil ich das irgendwie auch so erlebt hab.

Wie ich die Diagnose Krebs bekommen hab, war ich erst mal geschockt und zwar so sehr das ich mein Fahrzeug stehen hab lassen müssen weil ich bei Rot über die Ampel gefahren bin. Also beim heimfahren vom Arzt.

Natürlich hab ich dann Tage/Wochen lang nichts anderes als meinen Tumor im Kopf gehabt und bin so sehr in Selbstmittleid dass ich von anderen keines zulassen konnte oder wollte. Ich hab mich sogar mal bei dem Gedanken erwischt ich werde sterben und ihr ..... werdet alle weinen.
Ich glaube dieser Gedanke also der war so bewusst, dass ich von nun an an mir zu arbeiten angefangen hab.
Von Freunden her haben sich auch die die sich umgedreht haben dann auf einmal mir wieder zugewandt und heute bin ich Krebsfrei.

Ich hab diese Krankheit dann irgendwie als Lehrmittel gesehen und an mir zu arbeiten angefangen.
Mach ich nach wie vor noch...na ja ich bin halt voll mit Fehlern :D
Im übrigen war mein Tumor so bösartig wie ich selbst.

Ich möchte betont haben, dass ich niemanden unterstelle so wie ich reagiert zu haben, sonder lediglich Frage ob man sich !vielleicht! unter anderem aus so ähnlichen Gründen umdrehen könnte, wenn jemand eine schwere Krankeit hat.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 12:13
@Ilvi
Möglich daß sich das überträgt oder irgendwie spürbar ist.
Ich hatte am meisten Angst vor Mitleid. Weil ich nicht wollte daß jemand das ausspricht was ich fühlen müsste. Mir tat daran nichts leid, ich war in dem Moment froh daß ich es bin und nicht einer meiner Familie, mein Kind oder sonst ein nahestehender. Klar war es ein Schock aber irgendwie glaubte ich, damit fertig werden zu können. Es macht auf der einen Seite erst mal nahezu ohnmächtig aber auf der anderen Seite wollte ich niemanden daran teilhaben sehen. Das war mein Krebs, das war meine Sorge, das war meins! Ich wollte nicht daß jemand Dinge aussprechen könnte die ich erfolgreich verdrängte. Da spielte vieles mit. Ich denke allgemein kümmern sich Menschen weniger um stark wirkende Menschen. Warum auch, sie scheinen es nicht nötig zu haben daß man ihnen hilft (das meine ich nicht so negativ wie es grade klingt!)

Ich erinner mich an damals, als mein Vater starb. Ich hatte kaum Kontakt zu ihm damals und erfuhr, daß er in wenigen Wochen sterben würde, Krebs im Endstadium. Ich dachte keine Sekunde nach und fuhr zu ihm. Ich wollt so viel sagen, so viel wissen, alles klären. Und dann saß ich vor ihm und schwieg. Bei jeder Frage die in mir aufkam dachte ich "geht das so?", "darf man das fragen?" oder "nein, geht gar nicht!". Ich wusste einfach nicht was ich wie sagen sollte. Ich wollt ihn nicht verletzen, ich wollt ihn nicht aufregen und ich wollte absolut nicht aussprechen was doch unausweichlich war; daß ich ihn das letzte mal sah, daß er sterben würde. Ich hab mich noch nie so hilflos gefühlt. Es blockiert irgendwie das Gehirn, macht betroffen, Ohnmächtig, ratlos, Angst!
Aber ganz ehrlich; ich hätte mir damals letztendlich jemanden gewünscht der mich in den Arm nimmt und sagt:"Wollen wir reden, über deinen scheiß Krebs?"
Irgendwie wäre das toll gewesen obwohl ich genau das all die Zeit nicht wollte.
Klingt ziemlich verkorkst, ich weiß.


melden
Ilvi ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 12:22
@DarkTris

Nein, finde ich gar nicht so verkorkst.
Ich denke ich bin ein starker Mensch und hab auch schon etliche male gehört “wie ich dich kenne machst das schon“
Das dieser für mich prägende Gedanke kam, war denk ich auch weil ich so richtig gedrückt werden wollte.

Und am Sterbebett meines Vaters hab ich nicht mehr herausgebracht als ein zaghaftes “ich verzeihe dir und hoffe du verzeihst mir. Obwohl ich so verdammt viel sagen hab wollen. In Gedanken ist das auch gut gegangen hehe aber so vor ihm hmmm...
Also so verschieden sind wir gar nicht :)


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 12:29
@Ilvi
Oh da sind wir uns aber ähnlich!

Ich kann eigentlich jedem hier nur mit auf den Weg geben; wenn man in die Situation kommt daß jemand im Umfeld so sehr erkrankt dann sollte man den Mut haben um zu sagen: Wenn du reden willst, ich bin da!
Damit kann man nichts verkehrt machen und man schneidet auch kein Thema an vor dem man sich fürchten muß! Aber ich sage, ein Mensch, ein Freund, der den Mut aufbringt (und eigentlich ist es gar kein Mut sondern das normalste auf der Welt, vorher ging reden ja auch!)
zu bleiben und da zu sein, der ist Gold wert!

Ich hätte mir damals von meiner Seite aus niemand gesucht zum reden. Wem zwingt man sowas auf? Niemandem! Man ist froh wenn einer kommt und sagt: wann immer du willst, ich bin da! DEM zwingt man nix auf!


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 16:06
@Cerberus_
Zitat von ElatzusElatzus schrieb:Ich frage daher euch. Wie würdet ihr das halten/haltet ihr das? Zieht ihr euch komplett zurück? Wisst ihr damit nicht umzugehen?

Warum tun Menschen sowas? Krebs ist doch nicht ansteckend.
Ich selbst würde einfach reden lassen.
bin aber schon etwas abgehärtet.

Ich persönlich vermute mal, Sie reagieren aus Angst heraus. Was man nicht kennt bereitet manchen eben Angst.

Krebs wird halt eben schon als absoluter Feind angeshen oder nicht ?


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 22:58
@Twinni
Danke..wirklich..einfach nur danke :)

@mal_schauen
Angst, ja. Wahrscheinlich. Ich muss es wohl einfach akzeptieren *seufz*

@Ilvi
Du machst Mut, danke dafür. Mein Mann ist ein Bulle, der schafft das. Er versucht keine negativen Gedanken zu hegen, weil er meint, dann hat das Ding gewonnen....

@Nemoro
Klar ist das ein Feind. Aber der ist doch nicht ansteckend. Das ist, was ich nicht verstehe. Er wird behandelt (und meine Schwiegermutter und ich auch), als wäre das hochansteckend...das ist doch..'tschuldigung.. Bullshit.


2x zitiertmelden
Ilvi ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:08
@Cerberus_

Ich wünsche euch beiden wirklich alles erdenklich Liebe. Hab ja hier von Anfang an mitgelesen und staune über die Kraft die du aufbringst. Irgendwie immer freundlich und aufbauend und das obwohl du echt viel zu tragen hast.
Klar hat dein Mann auch unendlich viel zu tragen, bei ihm kenn ich halt nur die Freundlichkeit nicht, obschon ich mir sicher bin das da auch extrem viel vorhanden ist.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:09
Ich habe nicht alles gelesen und antworte deshalb "nur" auf den eröffnungspost.

Mein Onkel ist letztes Jahr an einem Gehirntumor gestorben,hat auch alles versucht wie Chemo u.s.w. Aber es haben sich kaum Leute von ihm abgewandt.Also nein,die Erfahrung kann ich jedenfalls in seinem Fall nicht bestätigen.

Alles gute euch


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:16
@Ilvi
Ohne ihn über den Klee loben zu wollen, er ist der freundlichste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Selbst jetzt versucht er noch Verständnis aufzubringen.

@Tsuka
Ähm ja. Danke für die kleine Klatsche bezüglich der Behandlung. ;)
Wir haben wohl die falschen "Freunde"..aber immerhin gibt es Leute, die anpacken. Damit meine ich @vonHekate , die heute wirklich mit ihrem Freund vorbeigekommen ist, um mir zu helfen unseren Eingang wieder freizulegen.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:20
@Cerberus_

Hey ich lese nur still mit bis jetzt. Es sind wirklich Leute zum helfen vorbei gekommen?


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:21
@TatjanaT.
Yapp :) Wir hatten zwei Hilfsangebote. Und eine hat ihr Versprechen wahrgemacht und ist vorbeigekommen.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:24
@Cerberus_

Das freut mich unglaublich :) ich hatte schon geguckt, aber ich bin 200 km weg ohne Auto und erst vor ner Woche operiert. Das schaffe ich noch nicht, aber Gott sei Dank gibt es noch gute Leute :lv:


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:24
@Cerberus_

Das ist so wundervoll u. klasse!
Eure Geschichte läßt mich nicht mehr los u. ich möchte Euch nochmals nur das Allerbeste wünschen u. das Dein Mann geheilt wird. Alles erdenklich Gute für Euch Beide!


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:25
@TatjanaT.
Die beiden haben 1 1/2 Std gebraucht, waren also etwas näher dran :) Und OP ist immer ein Grund. Nein, das ging schon. :)

@borabora
Ich fand es auch richtig toll. Und danke. Er ist nicht bereit aufzugeben.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:46
@Cerberus_
Oh ich wollte dir keine kleine Klatsche erteilen sondern nur sagen das es auch anders gehen kann.Es tut mir natürlich leid für euch das es so läuft.Aber sein wir mal ehrlich wer sich von jemanden abwendet weil dieser "nur" krank ist,ist doch kein wirklicher Freund?


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

05.09.2015 um 23:48
@Tsuka
Ne, schon ok. Es ist halt ein Thema, mit dem ich mich auseinandersetzen muss. Das es sein kann, daß er...stirbt. So nun habe ich es ausgesprochen..tut weh.
Nö, Freunde sind das nicht, stimmt.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

06.09.2015 um 04:42
@Cerberus_ Ich hab meine Mum, vor 18 Monaten durch Krebs verloren... ich gönne es keinem, vor allem nicht, wenn man dann noch von der Ärzten verarscht wird..

Ich kann soweit hier nicht viel beitragen...

Aber ich Wünsche Euch sehr viel Kraft und Ausdauer... ich drück die Daumen, das Ihr den Krebs besiegen könnt...

@all Was ich jetzt schreibe... geht Euch alle an...

Meine Mum hat nie eine Vorsorge Untersuchung machen lassen, weil Sie ignorant dem Gegenüber war... obwohl meine ganz Familie Krebsverseucht ist...

Leute, Geht zur Vorsorge Untersuchung, Krebs ist Kein Scherz... Aber je früher erkannt, um so größer die Heilungschancen...

Wenn ich es könnte, ich würde jede wahrnehmen, die ich kriegen kann, aber mir ist der Weg verwehrt, weil ich seit 13 Jahren ohne Krankenversicherun bin...

Auch deswegen, habe ich, keinerlei Verständnis, nach Mums sinnlosem Leiden und Tod schon garnicht, für jene, die Krebs auf die leichte Schulter nehmen und die Möglichkeiten der Vorsorge Untersuchung leichtfertig Ignorieren.


melden

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

06.09.2015 um 05:08
@Schrotty
Da kann ich mich nur anschließen.

Geht zur Vorsorge, wenn ihr könnt.

Bei meinem Mann war es ein Tumor, der schnell gewachsen ist, aber viele kann man rechtzeitig erkennen. Tut euch selber den Gefallen.


melden
itfc ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

06.09.2015 um 10:59
Was mir damals veholfen hat bei meiner Chemo war das "Leben in den Tag hinein ".
Wirklich nur die positiven Dinge des Tages sehen und kleine Erfolge positiv zu sehen.
Wenn man langfristig Ziele setzt und das klappt nicht zieht es einen runter.
Einfach sehen z.B. heute habe ich xie Chemo besser vertragen als neulich ist positiv, denken mir gehts wieder schlecht ist negativ.
Die persönliche Einstellung ist die halbe Miete. Dein Mann denke ich mal scheint auch der Positiv Typ zu sein.
Du hast das Wort sterben ausgesprochen , naturlich ist es wichtig sich auch damit auseinander zu setzen . Aber auch wenn es komisch klingt ,mir hat es damals Kraft gegeben , weil ich mir sagte ,Euch zeige ich es das ich es schaffe.
Falls du oder dein Mann mal reden wollt mit jemanden der in der Situation war , könnt ibr mir gerne eine PN schreiben und ich gebe Euch meine Handynummer.


melden
nodoc ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Diagnose Krebs, Ausschluß aus der Gesellschaft besiegelt?

06.09.2015 um 12:03
Hallo @Cerberus_
und einen hoffentlich guten Tag, für dich und deinen Mann!

Vorab. Ich möchte dir mit meinen Gedanken und Worten nicht zu nahe trete. Wir kennen uns ja nicht und sind uns absolut wildfremd. Hat halt den Vorteil, das ich neutral bin.

Du schreibst das ihr ( zwei Männer ) als Paar zusammenlebt. Dein Mann ist an einem Gehirntumor erkrankt, der wie ich vermute, inoperabel zu sein scheint. Du hast geschrieben, das du das Asperger- Syndrom hast.

Zusammengefasst stellt sich das für mich so dar, das ihr euch schon vor der Erkrankung deines Mannes in einer, ich nenne es einfach mal: " Gesellschaftlich etwas exponierten Lage befunden habt. "

Ich rate gerade einfach mal herum und vermute nur! Bitte, nicht falsch verstehen. Aber, ist es möglich das schon vor der Erkrankung deines Mannes eine gewisse " Isolation " bestand?

Kann es sein, das ihr nach außen irgendwie immer sehr stark aufgetreten seid? Gerade Menschen, die etwas aus dem " normalen Rahmen " fallen, entwickeln eine Mauer und sehr viel Selbstbewusstsein um sich zu schützen....verständlicherweise. Das kann, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, in Notsituationen manchmal auch fatal sein.
Es fällt dann besonders schwer Hilfe anzunehmen und auch zuzulassen. Man signalisiert unbewusst an die Umwelt: " Gibt nichts, mit dem ich nicht alleine fertig werde. Jetzt, erst recht. "

Soll nur ein Denkanstoß sein und keine Suche nach Schuldigen warum es so ist, wie es ist. Bringt nix. Viel zu komplex, wie ich finde. Man kann immer nur das eigene Muster aufdröseln und versuchen auszuloten.

Allerdings denke ich, das zumindest enge Freunde und Familie in solch extremen Krisenzeiten zu einem stehen sollten. Aber auch da kann sich die ein oder andere " Enttäuschung " auf tun. Desillusion ist jedoch nicht zwangsläufig nur negativ. Zumindest beinhaltet es die Möglichkeit ohne " Täuschung " zu schauen, wo man steht und ob man sich von manchen Menschen einfach zu viel versprochen hat. Sie möglicherweise auch überschätzte, in ihren Möglichkeiten.

Nur so ein paar Gedanken von mir. Sorry, für den saulangen Text. LG nodoc


melden