Depression - Selbsthilfe?

Illyrium schrieb:Ich denke aber das hat sich mittlerweile auch geändert oder ?

nope. Nur die Diversität der Sedurierung* hat sich erhöht.

* lässt mich diese Formulierung jetzt klug erscheinen? :)

@Bishamon

Meinst du Sedierung ? :D Naja so schlimm war das nicht damit finde ich und ich habs eher genossen. Probleme wie weggeblasen gedanken waren auf offline und auch die gefühle.
War schon mal zu schlafen ohne das sich gedanken im kreis drehen die halbe nacht.

Oder das man aufwacht und gleich richtig schlimme traurigkeit hat.

Ich hab das echt genossen war bisschen wie auf watte zu laufen.

@Illyrium
Auf Watte... Ja, es entlastet. Nur den Tag bekommt man so schwer gebacken. Das macht dann Schuldgefühle und die wieder...

Schlimm ist das die Umwelt die Depression nicht akzptiert. Das macht Druck und man bekommt Schuldgefühle und die wieder...

Wenn es einem mal besser geht, sagt man sich: He, bist ja nicht sooo Krank! Lässt dich ganz schön hängen! Das macht dann wieder Schuldgefühle...

@Hyperborea
Das Problem der Leute ist das fehlende Wissen über die Depression.
Die denken, man sitzt ständig in der Ecke und heult, weil man ja so traurig wäre...
Aber “depressiv sein“ bedeutet nicht “traurig sein“.
Und es beinhaltet Stimmungsschwankungen, also gibt es auch Phasen, in der man auch lachen kann.

Das heißt nicht, dass derjenige simuliert und bla... Nein!

@sunshinelight

Genau. Aber ich hoffe dass die Aufklärung in der Gesellschaft wächst. Siehe Robert Enke. Sah der nach Heulsuse aus? Und dennoch hat er sich getötet. Depression ist ein ganz tiefes Leid. Am schlimmsten ist ja der Kraftaufwand so zu tun als wäre nix. Das ist noch ein Packen obendrauf.

@Hyperborea
Ja, die Aufklärung wäre wirklich sinnvoll.
Hoffen wir mal, dass das eines Tages passiert.

Hyperborea schrieb:Auf Watte... Ja, es entlastet. Nur den Tag bekommt man so schwer gebacken.

Das soll jetzt feiner einstellbar sein. Watte nur noch soviel, wie man selbst gerade benötigt ... um klarer durchs Leben zu laufen. Ich mag nicht so recht daran glauben, dass das wirklich klappt ....

Seltsam war: bei Watte-Einahme konnte ich mich nie an Träume erinnern.

@Bishamon

Bei Watte- Einnahme sass ich vor Antragsformularen: Aha, da sind Buchstaben auf den Seiten...sooo..sooo!

Und ich hatte Rasiercreme auf der Zahnbürste.

Hyperborea schrieb:Rasiercreme auf der Zahnbürste.

Ok.... das ist schräg :)

Ich war einfach nur unglaublich entspannt und ruhig. Und leider auch müde.

@Bishamon
Träume hatte ich auch keine mehr bei der Psychiatrie dosis war mir aber egal. Mir war eigentlich alles egal. :)

Heute hab ich träume obwohl ich ja noch medis nehme :)

Habe gehört, dass sich ab April die Lage mit den Wartezeiten ändern soll bei den Therapeuten.
Soll dann alles einfacher werden und nicht mehr so lange dauern.
Scheint wohl aufwärts zu gehen... :D

@sunshinelight

Das war längst fällig. Dann kommt die zweite Hürde, der Therapeut muss auch dann passen. Nur so läuft es.

@Hyperborea
Diese Hürde ist ja jetzt auch schon da.
Man kann dann aber alle anderen streichen und manche, oder hoffentlich ein paar mehr, finden eine größere Motivation für eine Therapie, ohne wieder gleich mit dieser Komplikation erschlagen zu werden. :)

@sunshinelight

Genau. Vielen ist ja der Therapeutensuch-Marathon, ( (30mal anrufen, 30mal absagen) schon eine Hürde, wenn man sich im Alltag kaum zum Zähneputzen aufraffen kann. Da kommt man sich extra abgelehnt und nicht ernst genommen vor. VTler würden sagen da steckt System dahinter. So wie bei dem gefühlt 100 Seiten beim ausfüllen von Anträgen aller Art. In einem Antrag auf Therapie wurde ich auch gefragt, auf welcher Etage und ob links oder rechts ich wohne und ob meine Wohnung unterzuvermieten sei! Manchmal glaube ich schon das da System bei ist.

@Hyperborea
Fragt sich nur, welchen Sinn dieses System hat...
Aber ja, so kommt es einen vor. Zum Glück wird das geändert. :)

@sunshinelight

Ist doch klar. Selektion und Auslese. ;-)
Nu komme ich aber gefährlich ins Verschwören...

@Hyperborea
Das wäre ja voll fies und gemein...
Und total böse... :o:

@sunshinelight
So, da bin ich wieder.

sunshinelight schrieb am 24.11.2016:@Oskura
Dass nach so vielen Jahren nicht klar ist, woher deine Depressionen kommen.
Trotz der vielen und jahrelangen Behandlungen.

Oskura schrieb am 24.11.2016:@sunshinelight
Doch, das ist schon geklaert, hat biographische, umweltbedingte und z.t.auch erbliche Ursachen.
Aber das zu wissen, aendert ja nichts an der Krankheit selbst.Gerade bei Depressionen nimmt man ja auch an, dass es an einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn liegen koennte.

@Oskura
Wenn es doch klar ist, wieso schreibst du dann das:

Oskura schrieb:
Da ist aber eben auch die Angst wieder abzurutschen, weil ich nicht zu 100% weiss, ob meine depressiven Verstimmungen und Aengste was rein organisches sind oder eher durch Erfahrungen/Erlebnisse etc.herruehren

?

Ich denke, gerade bei meinem eher komplexeren psychischen Krankheitsbild(leide neben den depressiven Verstimmungen auch noch unter anderen psychischen Beeinträchtigungen) gibt es einfach keine rein organische Ursache, wie gesagt, all das ist ein "Misch-Masch" aus verschiedenen Faktoren.In dem Punkt muss ich meine vorherige Aussage revidieren.
Die Aussage mit dem 'organischen' bezog sich nur auf die Depressionen, denn hierbei nimmt man ja tatsächlich an, dass sie aus chemischen Ungleichgewichten im Gehirn herführen können.

Aber alles bedingt sich-denke ich-gegenseitig, wenn ich also die Antidepressiva weg lassen würde, könnte es mir durch den Serotoninmangel im Gehirn schlechter gehen, was sich wiederum auf meine anderen Symptome auswirken könnte.
Möchte jetzt hier aber nicht meine ganze Psychokrankheitsgeschichte offenlegen.

@Oskura
:Y:
Musst du auch nicht.
Ich denke, die meisten haben neben der Depression noch ein anderes Krankheitsbild, da man durch diese es im Leben halt ziemlich schwer hat, was dann irgendwann noch zu Depressionen führt.
Dann geht es weiter abwärts, weil einfach niemand versteht, was mit dir los ist und dich ständig für deine Situation verantwortlich macht. Du suchst ein bisschen Halt und Trost, doch bekommst nur noch einen drauf von irgendjemanden, der nie das mitmachen musste, was du mitgemacht hast...
So rutscht du weiter abwärts.
Natürlich kann Verständnis auch nicht das alles bereinigen, aber es würde helfen, nicht alles noch schlimmer werden zu lassen.

Aus dem Beipackzettel eines Antidepressivums:

Da steht: Häufige NW "vermehrter Abgang von Winden". Dachte zuerst das hat was mit Schiffstechnik zu tun, Kräne und so. War meine erste Assoziation. Die schreiben aber auch verklemmt.
Oh mann, was da alles noch aufgeführt ist ! Vor allem auch Depressionen, Herztod und so lecker Sachen!

Da frag ich mich nach der Einnahme was zuerst kommt. Der Herzinfarkt oder der Magendurchbruch. Wenn ich Glück habe nur Schwerer Katatonischer Schock und Erblindung. Mit Erstickungsgefühl und Blasenwerfender Hautausschlag kann ich leben. Blickkrampf geht auch. Inkontinenz ist peinlich, Anorgasmie auch. Epileptische Anfälle machen sich im Auto nicht wirklich gut. Ach was solls, ich bekomme höchstens Grauen Star und Nierenversagen.
Dafür habe ich die Chance das sich nach vier Wochen meine Stimmung zu 50% verbessert oder auch nicht, oder Teilweise oder so...

Da hat ja Arsen weniger Nebenwirkungen.

Gruss Hyperborea.