Ehekrise! Was hat mein Mann bloß?

@leserin
@Nicolaus

Meine Güte Leute ... so schwer ist es doch nicht. Er arbeitet derzeit für eine Firma und muss dort offenbar auch auf Montage gehen. Er möchte dort kündigen und möchte sich deshalb bei der Bundeswehr bewerben. Deswegen war er bereits bei einem Beratungsgespräch dort und wird demnächst noch Eines haben. Und bisher interessiert er sich wohl für die Bundeswehr-Berufsfeuerwehr (ja, sowas gibt es) oder für eine Minentaucherausbildung.


@lou4614
Genau. Ich habe nämlich ebenfalls den Eindruck, dass er da bezüglich der Bundeswehr entweder nicht weiß auf was er sich einlässt oder tatsächlich gezielt ohne euch plant. Ich tippe ja eher auf Ersteres.

Grundsätzlich hat man als Soldat auch einen ganz normalen Arbeitstag, d.h. morgens in die Kaserne, abends nach Hause ... wenn die Entfernung Wohnung/Kaserne das zulässt. Das kann aber z.B. bei Lehrgängen ganz anders aussehen. Die sind im Allgemeinen nicht in der Kaserne, wo man stationiert ist sondern deutschlandweit verteilt (teilweise auch im Ausland). Zudem gibt es Lehrgänge, wo auch spät Abends oder über Nacht Dienst ist und man eben nicht nach Hause fahren kann. Da ich ein bißchen was über die Ausbildung zum Minentaucher weiß, kann ich sagen, dass man während des 6-monatigen Auswahllehrgangs so gut wie nie unter der Woche nach Hause fährt.
Und es geht es hier um die BUNDESwehr ... man unterschreibt für BUNDESWEITE Versetzungsbereitschaft. Schlussendlich gibt es auch noch Auslandseinsätze, wo man eben mal 4 Monate oder länger im Irak, Afghanistan oder sonstwo sitzt.

@slider
Sollte seine ganzes verhaten etc nur auf dem Grund des geldmangels basieren, halte ich es selbst als letzte Auswahl wenn er zur bw geht. Vllt ist der typ ja so ein arbeitstier geworden und möchte seiner Familie etwas bieten können

An die TE: Man muss nich zwangsläufig irak oder afghanistan sein, du kannst auch mali, kosovo, oder irland.... Bedenke auch das es familienbetreuungsstellen gibt für einsatzsoldaten, die in der nähe des Wohnortes sind und an die sich angehörige wenden können plus die mega gute Bezahlung die man pro Tag im Ausland verdient..

@apart

Es geht doch hier nicht darum, wie toll oder nicht toll der Beruf des Soldaten ist. Es geht darum, dass der Typ gerade etwas plant, was erheblichen Einfluss auf das Familienleben hat und das entweder selbst noch nicht kapiert hat oder seine Familie in diese Planungen nicht mit einbezieht.

@lou4614

Ehrlich gesagt, ich hätte keinen Bock auf einen Mann, der sich lieber draussen in der Weltgeschichte herum treibt, als bei Frau und Kind zu sein. Und wenn er wirklich zur Bundeswehr geht, dann wird er noch weniger Zuhause bei Dir und eurem Kind sein, dann wirst du noch weniger von ihm haben als jetzt schon.

@brunhildeb
Danke.

@lou4614
Ich denke, bis hierhin hast du einige gute Ratschläge und Hinweise bekommen. Dieser hier: Beitrag von brunhildeb (Seite 12), zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass er sehr praxisbezogen ist. :). Vielleicht kannst du es anpacken?

@Nicolaus

Nicolaus schrieb:Es gibt aber eben auch jene, die lieber ihr Abenteuer in der großen weiten Welt suchen, deren Mittelpunkt das Leben da draussen ist und sich auch hauptsächlich dort abspielt und eben nicht bei Frau und Kind. Dein Mann scheint zu dieser Sorte zu gehören. Ich frag mich dann nur: Warum heiraten diese Männer dann überhaupt?

Das ist eine interessante Frage, aber nicht minder interessant ist die Frage: warum heiraten Frauen solche Männer? In der Regel machen diese Männer keinen Hehl daraus, dass sie freiheitsliebend sind. – Es muss also auch eine Faszination von ihnen ausgehen. Möglicherweise die, dass sie erst mal abenteuerlich wirken, initiativ, einfallsreich und vielversprechend …
Eine Frau mit dem (unspezifischen) Bedürfnis aus der eigenen Monotonie ausbrechen zu wollen, wählt gerne einen Mann dieser Wesensart.
Sehr oft entpuppt sich diese Entscheidung allerdings als Fehler, denn niemand kann auf Dauer das Fehlen eigener Initiative/Motivation durch einen anderen Menschen kompensieren. Wird das dennoch versucht, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Freiheitsliebende sich entweder eingeengt u/o ausgebrannt fühlt. Freiheitsliebende wählen (eigentlich ist es keine bewusste Wahl, sondern ein tiefliegender Impuls) dann die Flucht.

Nicolaus schrieb:Ehrlich gesagt, ich hätte keinen Bock auf einen Mann, der sich lieber draussen in der Weltgeschichte herum treibt, als bei Frau und Kind zu sein. Und wenn er wirklich zur Bundeswehr geht, dann wird er noch weniger Zuhause bei Dir und eurem Kind sein, dann wirst du noch weniger von ihm haben als jetzt schon.

Ich bin da ganz bei dir.

@lou4614

Kennst du den Film: Die Dornenvögel?

Dein Mann, zumindest so wie Du ihn hier beschreibst, erinnert mich ein wenig an diesen arbeitswütigen Zuckerrohrschneider, der nichts anderes im Sinn hatte, als sein Glück in der Arbeit zu finden, anstatt bei seiner Meggy mit ihrem Kind zu sein. Geliebt wurde die Meggy von jemand anderem, dem Pater Ralph :)

Is immer blöd, wenn man nur eine Seite kennt, aber was mir auffällt bei dem Ganzen, dass TE und ihr Mann schon an einem Punkt stehen, wo es ohne Mediation nicht weiter kommen werden!

Mich würde interessieren, ob es Mal andere Zeiten gab in denen man miteinander auch über Ziele und Wünsche gesprochen hat, oder wie die Kommunikation der Beiden zu Anfang der Beziehung ausschaute...denke wenns immer so schnell in Vorhaltungen endet, sollte man wirklich einen Paar-Therapeuten hinzuziehen.

Wenn man nicht schaut Konflikte und Probleme zu lösen und man sich dann immer nur Dinge an den Kopp wirft die verletzend sind, braucht man sich nicht wundern, wenn irgendwann gar kein Miteinander mehr erfolgt, denn Vorwürfe und Vorhaltungen machen den Grundkonflikt nur noch unüberwindbarer, so zumindest meine Erfahrung in eigenen Partnerschaften, oder auch im Bekanntenkreis.

@Nicolaus

Anders herum arbeitet er aber vielleicht grade für seine kleine Familie (sich, Frau, Kind, gemeinsame Zukunft).
Wer weiß wie es finanziell aussieht (ist ja auch egal, sollte hier nicht ausgebreitet werden!) oder welche Zukunftswünsche er hat. Vielleicht schuftet er ja das sie sich in Zukunft auch mal was leisten können oder ähnliches. Offenbar haben sie ja "nur" 1 Gehalt daheim. Und das reicht nicht allen Familien gleichermaßen gut, kommt eben immer auf das Gehalt des einen Berufstätigen an.

Das wäre zumindest mal eine Möglichkeit die mir noch so durch den Kopf geht.

Und ja, vielleicht stürzt er sich in Arbeit/ Ausbildung wegen dem finanziellen Aspekt... und vielleicht ist ein Zusatzfaktor das Klima daheim (sozusagen als Ausweichmöglichkeit)

@slobber

Aber auch wenn er so viel arbeitet, was Neues anfangen will usw, um seiner Familie was zu gönnen... meinst du nicht, dass man sowas mit seiner Familie absprechen muss?

@Becky
Kommt auf den Typ Mensch an (manche sind ja eher verschlossen, andere ziehen einfach ihr Ding durch in der Überzeugung absolut richtig zu handeln, wieder andere sind es einfach ihr Leben lang so gewöhnt), kommt darauf an ob man daheim zu Wort kommen kann, kommt drauf an wieviel Mitspracherecht man daheim hat.

Mein Mann käme nie auf die Idee berufliche Veränderungen ganz alleine anzugehen, ohne Rücksprache mit mir.
Dafür bin ich verdammt dankbar

In jeder Partnerschaft sollte man über wichtige Entscheidungen sprechen. Sonst braucht man ja keine zu führen.

@slobber

Es geht hier ja nicht darum, ob er ohne Absprache mit seiner Familie Überstunden macht oder eine Montagereise zusagt. Eine Verpflichtung bei der Bundeswehr hat ganz erhebliche Auswirkungen auf das Familienleben. Je nach Laufbahn sprechen wir hier auch von bis zu 13 Jahren Verpflichtungszeit ... und das ist nicht wie bei einem normalen Arbeitgeber, wo man nach 1-2 Jahren bei Nichtgefallen einfach wieder kündigt. Sowas ist bei der Bundeswehr gar nicht vorgesehen.

Nicolaus schrieb:Kennst du den Film: Die Dornenvögel?

Dein Mann, zumindest so wie Du ihn hier beschreibst, erinnert mich ein wenig an diesen arbeitswütigen Zuckerrohrschneider, der nichts anderes im Sinn hatte, als sein Glück in der Arbeit zu finden, anstatt bei seiner Meggy mit ihrem Kind zu sein. Geliebt wurde die Meggy von jemand anderem, dem Pater Ralph :)

Trauriges Ende, oder geht der Film gut aus?

LG Dir :-)

@leserin

Ja, trauriges Ende. Die Ehe zwischen O´Neil und Meggy geht kaputt und der sie liebende Pater Ralph stirbt.

@slobber

Anders herum arbeitet er aber vielleicht grade für seine kleine Familie (sich, Frau, Kind, gemeinsame Zukunft).

Das hat dieser Zuckerrohrschneider O´Neil in dem Film auch gesagt. Nur die Meggy wollte das gar nicht, die wollte jetzt mit ihm auf einem etwas bescheidenerem Niveau einfach nur glücklich sein. Er hingegen wollte so lange schuften, bis er das Geld für eine kleine Farm zusammen gehabt hätte und hing lieber ständig bei seinen Kumpels.

slobber schrieb:Wer weiß wie es finanziell aussieht (ist ja auch egal, sollte hier nicht ausgebreitet werden!) oder welche Zukunftswünsche er hat.

Eben, welche Zukunftswünsche Er hat! Und was ist mit Ihren Zukunftswünschen? Ich finde, wenn man schon verheiratet ist, sollte das eine Angelegenheit zwischen beiden sein. Und nicht nur, welche Wünsche Er hat!

slobber schrieb: Vielleicht schuftet er ja das sie sich in Zukunft auch mal was leisten können oder ähnliches.

Der Zuckerrohrschneider O´Neil schuftete auch, um sich und seiner Familie am Ende eine kleine Farm leisten zu können. Nur die Meggy fand das am Ende nicht mehr schön, weil sie nichts mehr von ihm hatte und trennte sich schließlich von ihm. Damit war die Farm dann auch hinfällig und die ganze Schufterei umsonst.

slobber schrieb:Und ja, vielleicht stürzt er sich in Arbeit/ Ausbildung wegen dem finanziellen Aspekt... und vielleicht ist ein Zusatzfaktor das Klima daheim (sozusagen als Ausweichmöglichkeit)

Mr. O´Neil hat sich auch in die Arbeit gestürzt, angeblich wegen des finanziellen Aspektes und das Klima daheim bei Frau und Kind war halt für ihn auf Dauer auch nix, er hing lieber mit seinen Kumpels ab. Das Ende vom Lied: Die Ehe ging ganz kaputt.

@Nicolaus
Tja, Kommunikation ist eben doch unabdinglich in einer Beziehung. Wenn man denn gemeinsam reden und zuhören kann.
Und wenn jeder nur für sich denkt, statt sich mitzuteilen, einander zuzuhören und einen gemeinsamen Nenner zu finden... dann ist das eben so

Nicolaus schrieb:Ja, trauriges Ende. Die Ehe zwischen O´Neil und Meggy geht kaputt und der sie liebende Pater Ralph stirbt.

Ich kenne den Film nicht .., hättest Du geschrieben, ja er geht gut aus, hätte ich mir den angesehen..., aber so trauriges Ende, dann sitz ich und mir kullern unentwegt Tränen :-) das ist nichts für mich .

Wenn im Tv spielfilm steht .. Drama.. dann denk ich .. ok.. hat sich erledigt .. :-)

@Nicolaus

Hahah willst du damit sagen die TE muss sich einfach nur diesen Film geben und weiss wie es bei ihr ausgehen wird?

@apart

Nö, das wollte ich damit nicht sagen. Ihre Situation erinnerte mich einfach nur an den Film.