Böhmermann, Schmähkritik, Erdogan und internationale Zwischenfälle...

Köstlich, gibts eigentlich noch irgendwo die ganze Sendung zu sehen um die Schmäkritik auch im richtigen Kontext zu betrachten?

@neonnhn
Da gibt es halt verschiedene Meinungen.
Wäre Erdis Cäsarenwahn und masslose Selbstüberschätzung nicht bereits so weit fortgeschritten, das Gedicht wäre bereits vergessen und er und die Türkei nicht der Kondensationskern für den Spott der restlichen Welt.
Beispiele dafür wie ein Staatsmann damit umgehen sollte hätten sich finden lassen.
So spielt sich ein Möchtegerndespot in den Vordergrund ohne zu erkennen, was er dabei Tag für Tag verliert.
Er wär so gern ein grosser Mann, aber dazu fehlt ihm augenscheinlich das Rüstzeug.
Die Gerichte werden es klären. Die Entscheidung bleibt ab zu warten.

@wichtelprinz
Den Kontext hab ich ein paar Seiten zuvor verlinkt.
Beitrag von emanon (Seite 8)

Is ja nix Neues...

"Der Türke" macht für die Deutschen die Drecksarbeit und zum Dank wird noch
über ihn hergezogen.

Neu ist:
Auch die deutsche Linke schlägt sich johlend auf die Schenkel, zum Türkenwitz...

emanon schrieb:Beispiele dafür wie ein Staatsmann damit umgehen sollte hätten sich finden lassen.

Geb ich dir Recht. Alleine, dass er sich daran aufhält finde ich schon fast verdächtig.

emanon schrieb:Möchtegerndespot

Ich fürchte, der fängt gerade erst an.

Das Problem ist, wir sind eigentlich nicht in der entsprechenden Position uns gegen die Türkei auf eigene Faust zu oppositionieren. UND, wenn wir es dann wagen, sollten wir es nicht auf so einer dümmlichen und unvorbildhaften Art und Weise tun.

@neonnhn
Ich glaube nicht, dass es nur um Erdogan geht, man denke nur an Ungarn und Polen, wo ja auch versucht wird die Presse zu reglementieren.
Ich war erst auch geschockt über die Wortwahl und befürchtete, dass der Text kontraproduktiv wirken könne, nach längerer Verfolgung der Diskussion halte ich ihn allerdings für wichtig.

Das Titelbild des neuen "Spiegel" bringts auf den Punkt



Der wegen einer Lappalie (hier ein Papierflieger) ausrastende Erdogan, im Hintergrund die sich fremdschämende Mutti mit dem Geldkoffer, den sie ihm in den Hinter schieben will.

@Balthasar70

Aber wir sind doch völlig in die Enge getrieben hier in Europa bzw. Deutschland.

Wer soll denn unsere Werte verteidigen? Wir selber haben doch nur noch eine minimalistische Schrottarmee. Amerika kriegt bald den Dollar-Crash, was uns auch erheblich in Mitleidenschaft ziehen wird. Die werden sich dann mehr und mehr isolieren und alles darauf konzentrieren, im nahen Osten ihre Ölquellen zu sichern. Wenn Draghi so weitermacht kriegen wir hier auch den Euro-crash.

Ihr denkt immer alle aus unserer gesicherten Wohlstandsperspektive heraus, in der wir aufgewachsen sind. Aber das ist langsam vorbei. Wir haben unsere Armee abgebaut, weil wir dachten wir brauchen sie nicht mehr. Amerika oder die Nato ist ja da. Währenddessen hat der Rest der Welt aber aufgerüstet. Und jetzt haben wir auch noch all diese Probleme, die ich oben schon aufgelistet habe.

@neonnhn
Diese Weltuntergangsszenarien höre ich jetzt seit über vierzig Jahren, ich glaube aus dieser Erfahrung heraus nicht, dass es so schlimm wird.
Was nicht heißen soll es gäbe nicht viele Probleme die man angehen muss.

@Balthasar70

Aber es ist mathematisch logisch, dass der crash kommt. Niemand weiss genau wann, aber es ist unausweichlich.
Normalerweise würde man sagen, dass die Menschen, die die Macht über diese Dinge haben soetwas verhindern würden, aber dass wir überhaupt bis heute dieses System haben zeigt, dass es sie nicht sonderlich interessiert den crash zu verhindern.

Das man jetzt schon jahrzehnte darüber spricht ist ja logisch, weil es nun mal ein paar Menschen gibt, die logisch denken können und auf das unausweichbare Ergebnis hinweisen möchten.

Dass sie den Zeitpunkt nicht nennen können, liegt einfach an der Komplexität unseres Wirtschaftssystems, und daran, dass sie eben nicht die nötigen Informationen haben.

@Balthasar70

es ist doch auch eigentlich einfach zu begreifen, wenn man sich mal die richtigen Fragen stellt..

z.B:

Warum ist der Dollar etwas wert? Es ist nur Papier und dieses Papier ist nicht mehr mit Gold gedeckt. Diese Frage kann man eigentlich nicht ignorieren, wenn man auch nur irgend etwas politisches diskutieren möchte.

@neonnhn
Ich halte deine Ansichten auch für Unfug. Die stärke der Armee entspricht der momentanen Bedrohungssituation. Und dass der Dollar mittelfristig zusammen brechen sollte, ist zwar grundsätzlich möglich aber doch sehr unwahrscheinlich.

neonnhn schrieb:Warum ist der Dollar etwas wert?

Weil ihm übereinstimmend Wert zugemessen wird. Übrigens genau wie bei Gold. Wenn das keine haben wollte, wäre es nichts wert.

@kleinundgrün

wenn du das thema wirklich jetzt ausgiebig diskutieren möchtest sollten wir das wohl in einem entsprechenden thread oder per pn tun.

@neonnhn
....der Dollar ist was wert, weil eine Nachfrage nach ihm besteht, kein Wunder man kann ja damit auch jede Menge tolle Sachen kaufen.

@neonnhn
Das Thema habe ich schon ausgiebig in entsprechende Threads diskutiert, meinetwegen muss das nicht noch mal passieren - und Du hast recht damit, dass es hier fehl am Platz ist (wobei man fairerweise anmerken muss, dass Du dieses Fass hier aufgemacht hast).

kleinundgrün schrieb:(wobei man fairerweise anmerken muss, dass Du dieses Fass hier aufgemacht hast).

ja es gehört ja auch zum Thema.

Die Türkei ist für Deutschland momentan geopolitisch betrachtet unabdingbar.

Was soll eine Deckung der Währung mit Gold bringen, die Gesamtmenge allen jemals gefundenen Goldes passt in vier Olympiaschwimmbecken, damit soll der Finanzbedarf einer Welt mit bald 8 Millarden Menschen. Abgesichert werden?

man muss eine währung nicht mit gold decken, aber die währung sollte schon gedeckt sein.

neonnhn schrieb:Die Türkei ist für Deutschland momentan geopolitisch betrachtet unabdingbar.

Sie hat aufgrund der geografischen Situation einen Nutzen. Sei ist aber bestimmt nicht "unabdingbar".
Und der Nutzen der Türkei muss eben in einem Verhältnis zu den Kosten stehen - und da verschiebt sich das Verhältnis ziemlich zu Ungunsten einer für Europa ausgeglichenen Bilanz.

und da verschiebt sich das Verhältnis ziemlich zu Ungunsten eine für Europa ausgeglichenen Bilanz.

Das sehe ich eben anders. Ich sehe uns nicht in der Position, dass wir die Türkei politisch unter druck setzen können. Gut, vielleicht noch ein paar Jahre, aber nicht mehr viel länger. Und abgesehen davon war halt Böhmermann's Gedicht einfach widerlich.