eidexe schrieb:wieso sagst du das ihr überteuert gekauft habt wenn andere den gleichen Preis zahlen würden? Richtig sich der Preis nicht nach Angebot und Nachfrage? du meinst wohl ihr habt zu spät gekauft und der Preis ist gestiegen....
Ich glaube bei uns in der Stadt nicht, dass sich das Preisniveau dauerhaft halten kann - da Angebot und Nachfrage besteht, zieht ein einzelner Bauunternehmer gerade 50 neue Häuser hoch - was uns jedoch nichts bringt, da wir früher raus mussten. Allerdings werden diese z.T. zu sehr unrealistischen Preisen angeboten. Ich rechne damit, dass die Preise bei uns auch irgendwann mal wieder sinken. Dann sehen wir doof aus.
Subway schrieb:Sehe ich nicht so. Am Ende hast du dann nämlich möglicherweise zu viel Geld für dein Eigentum bezahlt - Geld, das du wahrscheinlich nie wieder sehen wirst. Wenn du mietest, fällt das Ganze nicht so sehr in's Gewicht.
Das Problem mit den Mieten ist, dass auch die ganz übel anziehen ... kenne jemand, der hat kürzlich für eine normale Etagenwohnung 200 Anfragen in drei Tagen erhalten. Das ist wirklich irre. Der Nachteil bei Miete ist eben auch,dass du, bei einer Kündigung, sehr schnell flexibel reagieren musst und ggf. auch etwas mieten, was nicht deinem Geschmack entspricht oder andere Nachteile hat. Jeder Umzug ist auch gleich teuer.
Lilith101 schrieb: Bei einer konstanten monatlichen Rate kann dir das eben nicht passieren. Denn du weißt von vornherein was das Ding kostet, ob überteuert oder nicht, da ändert sich in der monatlichen Rate im Laufe der Jahre relativ wenig. Also macht deine Aussage von oben keinen Sinn.
Das Problem sehe ich etwas darin, dass man heute recht unflexibel baut, d.h. bei uns herrschen Doppelhaushälften vor, wo der Eingang in die oberen Etagen sind in der Mitte des Erdgeschosses befindet, d.h. du besitzt irgendwann mal sechs Zimmer, aber brauchst vielleicht nur noch drei davon, kannst aber nicht vermieten, da nicht abtrennbar.
Das Problem in Deutschland besteht meiner Meinung nach darin, dass du eben bei jedem Kauf so massiv zur Kasse gebeten wirst. Da ist es unter Umständen viel günstiger, in deiner übergroßen Bude sitzen zu bleiben, statt eine zentrumsnahe 2 Zimmer Wohnung zu kaufen. Wenn du besitzt, kannst du deine Lebensumstände schlecht anpassen. Auch was den Arbeitsplatz angeht. Schon mehreren Freunden passiert, mit Familie ein Haus gekauft, dann war der sicher geglaubte Arbeitsplatz weg - Mann wohnt nun unter der Woche woanders, um für den Arbeitsmarkt flexibel zu bleiben.
eidexe schrieb:Miete ist am meisten weggeworfenes Geld!!!
Das Blöde ist, dass du das oft erst hinterher sagen kannst, weil es von den Lebensumständen abhängt. Bekannte von mir haben ein "Scheidungshaus" gekauft: die Vorbesitzer haben geheiratet, das Haus gekauft, ein Kind bekommen, aufwändig renoviert, dann ging die Ehe auseinander ... für die war das das größte Verlustgeschäft ihres Lebens. Da wären drei Jahre Miete billiger gewesen.
Subway schrieb:Beim Kaufen geht es aber um ganz andere Summen als beim Mieten. Wenn du pro Monat von mir aus 50€ zu viel zahlst, ist das weniger schlimm als wenn du 50.000€ zu viel für ein Objekt bezahlst - egal, ob es am Ende dir gehört oder nicht. Mehr wie drin wohnen kannst du als Eigentümer im Endeffekt auch nicht.
V.a. können sich eben deine Lebensumstände verändern - der Familienstand, die Kinderzahl, das Einkommen, die Entfernung zur Arbeitsstelle - bei einem Mietverhältnis kannst du dann dein Wohnraum mit drei Monaten Kündigungsfrist anpassen - beim Besitz geht das nicht so leicht.
kleinundgrün schrieb:Nehmen wir mal eine Wohnung, die im Schnitt 1000 EUR im Monat kostet. Am Anfang vielleicht weniger und im Laufe der Zeit steigt das dann. Wenn Du dort drin z.B. 60 Jahre wohnst (Du wirst 80 Jahre alt und bist mit 20 zuhause ausgezogen), sind das 720.000 EUR, die Du an Miete bezahlt hast.
Wir renovieren ja gerade das Haus, das wir gekauft haben. Ich wage mal zu behaupten, wenn man keinen Renovierungsstau aufkommen lässt, ist Grundbesitz nicht unbedingt billiger. Wir wissen jetzt schon dass Dach, Heizung, etc. auch mal eines Tages Themen werden. Wir haben nun den größten Renovierungsstau beseitigt. Wir haben schon 50.000€ "versenkt" und machen viel selbst, sind sehr sparsam ....
eidexe schrieb:Die anderen Kosten wie Grundsteuer, Notar usw. kann man doch auch in den Kredit fließen lassen, oder bin ich da falsch informiert?
Das machen Banken nicht mehr so ohne weiteres und wenn, dann bekommst du schlechtere Konditionen. Dafür ist ja kein Gegenwert da, d.h. wenn du das Haus am Montag kaufst und der Kredit am Dienstag platzt, dann schaut die Bank in die Röhre, da ja alles Kauferwerbskosten trotzdem anfallen.
geisterfrei schrieb:Kauf ist eben nicht immer billiger als mieten, wird gerne so vorgerechnet, mag auch manchmal so stimmen, kommt aber extrem auf die Gegend und den jeweiligen Immobilienmarkt an. Auch kann man eine Immobilie nicht immer zu beliebiger Zeit verkaufen, selbst wenn man Verluste in Kauf nimmt,.
Derzeit spielt bei uns der Markt wirklich mit "verzweifelten" Leuten - es gibt kaum Bauplätze, dafür viele Häuser von der Stange, die aus einer Not heraus gebaut werden, z.B. um Geld zu sparen ohne Keller oder einem Heizkessel für mehrere Häuser. All das bringt neue Probleme mit sich.
