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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

108 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bildung, Sein, Wachstum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

06.04.2019 um 20:09
@MissMary

Da muss ich dir zustimmen. Wenn ich daran denke, wie viele Wege ich schon hätte haben können. Das ist wirklich verrückt. Wie hätte der Weg ausgesehen, wenn dies und das anders gewesen wäre?

Dennoch ist es nun mal wie es ist. Trotz dieser verschiedenen Pfade, habe ich immer noch gewisse Träume in mir. Worüber ich manchmal selbst erstaunt bin.

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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

06.04.2019 um 20:16
Zitat von RiseRise schrieb:Dennoch ist es nun mal wie es ist. Trotz dieser verschiedenen Pfade, habe ich immer noch gewisse Träume in mir. Worüber ich manchmal selbst erstaunt bin.
Bei mir ist es nun mehr so eine versteckte Sehnsucht - mein Leben ist derzeit sehr "fertig" - ich bin seit 20 Jahren verheiratet, ich habe drei Kinder, für die ich verantwortlich bin, zahle ein Haus ab, erhole mich von einer finanziellen Krise (Hauskauf) und schaffe Rücklagen für die Kinder (z.B. Studium) - mein Leben ist ganz klar durchgetacktet. Ich arbeite seit 15 Jahren am gleichen Arbeitsplatz, ich habe die gleichen Freunde .... Ich bin wahnsinnig dankbar. Aber auch ein wenig gelangweilt. Und ich weiß, dass das ein Luxus-First-World-Problem ist.

Ich vermisse manchmal die Zeit, wo alles noch offen war. Wo man auf ein Date ging und fieberte, ob er wieder anrufen würde. Sich nach dem zweiten Date versuchte, heimlich vorzustellen, ob er Mr. Right war. Todtraurig war, wenn es nichts wurde. Geschmeichelt, wenn jemand versuchte, deine Telefonnummer rauszufinden. Man sich kennenlernte. Realistisch feststellte, dass man zu wenig gemeinsame Ansichten hatte. Zweifelte, ob es Mr. Right da draußen gibt. Pros und Kons abwägte. Opfer von ghosting wurde und drei Tage später auf der Studiparty jemanden kennenlernte, der sich in einen verliebte und man unfassbaren Auftrieb bekam - das gillt für alle Lebensbereiche. Die Unsicherheit ist weg.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie groß damals meine Selbstzweifel waren. Z.B., wenn man nach dem zweiten Date nun nichts mehr hörte. Wenn man nach dem Vorstellungsgespräch, das man für gelungen hielt, eine Absage bekam. Das war nicht immer schön. Es machte das Leben interessant.

Ich würde nun gerne öfters neue Impulse bekommen - aber mein Alltag ist sehr fest strukturiert - ab und an breche ic für ein Wochenende aus, fahre in eine Großstadt, konsumiere sie ... fahre wieder heim in das festgefahrene Leben.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

06.04.2019 um 20:27
@MissMary


Das klingt nach einer typischen Einöde.

Bei mir ist es noch das komplette Gegenteil. Immerhin bin ich noch in den 20igern, da ist noch vieles offen.



Habe bald einen super Job, wo ich sehr gut verdiene und komme zwei Träumen immer näher, die schon innerhalb der nächsten 2 Jahre erfüllt werden können.

Jedoch kenne ich das Gefühl, dass man sich etwas unglücklich fühlt, sobald man einiges erreicht hatte. Das ist in gewisserweise auch völlig normal.


Wie es aussieht, brauchst du wirklich frischen Wind. Doch wie bekommt man den, wenn man so viel Verantwortung trägt? (Haus/Kinder/Ehe)

Das ist alles nicht einfach. Wie du das alles besser ertragen kannst, kann dir wahrscheinlich keiner so richtig beantworten. Am besten wäre es deine Sehnsucht zu stillen, vielleicht nicht sofort, aber vielleicht in ein paar Monaten oder Jahren.

Suche dir etwas, was dich verzaubern kann. Vielleicht eine abenteuerliche Reise oder ein neues Hobby.

Du hast halt das typische "Ich habe alles erreicht Syndrom"

Deswegen muss man sich neue Reize schaffen, um glücklich zu bleiben. Wir brauchen alle immer einen gewissen Antrieb und wenn man sich fest fährt, wir man auf Dauer immer unglücklicher.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

06.04.2019 um 20:29
Zitat von QueenOfLightQueenOfLight schrieb:Kurz: Du bist, was du bist und kannst nichts daran ändern! Und somit bist du "richtig", wie du bist!
das glaube ich nicht..

du kannst dir aneignen deine denkmuster zu ändern und so deine persönlichkeit ändern. wenn ich vom charakter dies oder jenes bin, kann ich mir antrainieren anders zu reagieren. Man kann sogar soweit gehen, das man aus dem muster aktion reaktion heraustritt und dann wirkung reaktion wird. aber da erfordert ein hohes maß an bewusstsein.

ich habe da zu noch ein passendes beispiel, ich suche es später mal raus


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

06.04.2019 um 20:43
Zitat von RiseRise schrieb:Wie es aussieht, brauchst du wirklich frischen Wind. Doch wie bekommt man den, wenn man so viel Verantwortung trägt? (Haus/Kinder/Ehe)
Das ist alles nicht einfach. Wie du das alles besser ertragen kannst, kann dir wahrscheinlich keiner so richtig beantworten. Am besten wäre es deine Sehnsucht zu stillen, vielleicht nicht sofort, aber vielleicht in ein paar Monaten oder Jahren.
Suche dir etwas, was dich verzaubern kann. Vielleicht eine abenteuerliche Reise oder ein neues Hobby.
Du hast halt das typische "Ich habe alles erreicht Syndrom"
Ich plane abends eine Weltreise ... wenn die Kinder aus dem Haus sind (+/- 5 Jahre) möchte ich ein Sabbatjahr machen und einfach mit dem Rucksack los ... Wenn die Kinder keinen festen Anker mehr brauchen - vielleicht vermiete ich meine Hütte und ziehe einfach nochmal um (wobei ich hier so verwurzelt bin, dass es Jahre dauert, bis ich wieder auf dem Stand von hier bin).

Ja, das stimmt ... Am Anfang hat sich das toll angefühlt. Ich weiß noch, wie geflasht ich war, wie ich meine erste richtige Gehaltsüberweisung bekam - ich habe meine ganze Studentenzeit wirklich mit jedem Cent gerechnet ... und dann, plötzlich wusste ich - es wird nie mehr passieren. Ich war damals ganz gerührt ... jetzt ist es so, dass ich mich immer wieder erinnern muss, wie dankbar ich dafür sein muss, in der glücklcihen Lage zu sein. Man gewöhnt sich dummerweise an Standards und nimmt sie niciht mehr als "Besonders" wahr.


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06.04.2019 um 21:42
Zitat von QueenOfLightQueenOfLight schrieb:Kurz: Du bist, was du bist und kannst nichts daran ändern! Und somit bist du "richtig", wie du bist!
also hier nochmal..

zuerst habe ich eine stimmung oder laune, ist idR ein kurz anhaltender seinzustand, also eine emotionale reaktion, z.B meine lieblingsschokolade it ausverkauft plus paar kleine ärgernisse.. je länger diese phase andauert,, desto länger werden auch die damit zusammenhängenden gefühle wahrgenommen. hält die laune über stunden oder tagelnag an, ist das eine stimmung.

und jetzt plötzloch bekommt man noch eine nachzahlung vom Finanzamt und muss überstunden im job machen, und jetzt habe ich nicht mehr eine miese stimmung, sondern ich entwickel ein temperament wider, eine tendenz mit bestimmten routinemäßigen verhaltensweisen. ein temperament hat idR eine periode von wochen oder auch monaten.

und zieht sich die periode über monate undjahre, entwickel ich ein persönlichkeitsmerkmal. und dann finden mich andere melanchonisch, depressiv, traurig, wütend usw..

die kunst besteht also darin, die unbewussten programmierungen zu umschreiben und darin scheitern halten die meisten, weil sie veränderungen nur an der oberfläche angehen


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09.04.2019 um 14:50
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb am 03.04.2019:ein glücklicher mensch braucht weder geld
Das kannst Du gern Deinem Arbeitgeber erzählen. Der wird sich freuen.
Alternativ dem Sozialzentrum den ALG-II-Bezug kündigen. Das wird die auch freuen.

Macht kein Geld glücklicher?

"Arm aber glücklich" - diesen Spruch kann sich nur ein Reicher ausgedacht haben, um den besitzlosen Pöbel zu beschwichtigen und davon abzuhalten, ihn an der nächsten Laterne aufzuknüpfen.
Nein, Armut macht nicht glücklich - schafft auch keine Freunde. Es ist nämlich nicht so, dass der Arme irgendwie glücklicher, solidarischer oder freundlicher ist, als der Besserverdienende.
Schon mal zugesehen, wie freundschaftlich sich die "Bahnhofsszene" um die letzte Flasche Bier prügelt, wie der Junkie seinen besten Kumpel für einen Schuss verpfeift oder die Strassengang im "Problemviertel" die Nachbarkids abzockt?
Nein, Not macht zwar erfinderisch - aber nicht den besseren Menschen.
Not kennt kein Gebot - nicht mal das der Freundschaft.

Aber schon schön, wenn junge Menschen auf das idealisierte Bild von zufriedener Armut hereinfallen. Das sichert den Bestand der Klassengesellschaft. Kapital und geschäftsführende Regierung werden es Euch danken - in aller Freundschaft und unentgeltlich, natürlich.

Da ist es wieder, das beliebte Klischeebild, dass sich Bürgerssöhnchen und -töchterlein vom glücklichen, zufriedenen Leben in Armut machen.
Der fröhlich-philosophische Clochard, der zwar herunter- aber herumgekommene Tippelbruder, der auf das Wesentliche reduzierte Berber:
Wild, frei und glücklich - so stellt sich das Kind des Überflusses das Leben vor.
Nur selber leben will es so vermutlich nach der ersten Nacht mit zweistelligen Frostgraden, nach dem ersten Überfall durch Neonazis, nach dem ersten Gesundheitsproblem ohne Versicherung, nicht mehr.

Die wenigstens Obdachlosen, denen ich im Laufe des Lebens im Rahmen politischer oder sozialer Arbeit begegnet bin, WOLLEN freiwillig so leben. Die meisten MÜSSEN zwangsweise so leben. Job weg, Schulden, Wohnung weg, PartnerIn weg, Suchtproblem, chronische Erkrankungen - ohne Zähne im Mund lässt es sich nicht fröhlich pfeifen.

Manchmal glaube ich, diese "Arm aber glücklich"-Propaganda, dieses "Besitz belastet nur"-Geschwalle, haben sich Ausbeuter und Sozialleistungsabbauer von einer PR-Agentur entwickeln lassen:

Reichtum macht unglücklich (M.Jackson, die Kennedys, die Gettys...) - also seid dankbar, dass ihr von Hartz IV leben dürft. Kein Geld, keine Sorgen - seid gefälligst fröhlich, ihr Subproleten.

Und wenn wir die Leistungen noch weiter kürzen, so ist das nur zu Eurem Besten - dann habt ihr noch weniger und seid noch glücklicher.


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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09.04.2019 um 15:07
ich hätte auch gern millionen am konto. dann könnt ich am strand abhängen ^^

aber ich bin halt auch so glücklich - das ist der unterschied. ich kann auch im park im gras sitzen und träumen und lesen und mädels beobachten ... hach herrlich.

und sollte ich mal geld haben ... dann bin ich weiterhin glücklich ... halt mit mehr geld :D


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09.04.2019 um 18:33
Zitat von DoorsDoors schrieb:"Arm aber glücklich" - diesen Spruch kann sich nur ein Reicher ausgedacht haben, um den besitzlosen Pöbel zu beschwichtigen und davon abzuhalten, ihn an der nächsten Laterne aufzuknüpfen.
Oh ja ... wobei - ich glaube, es kommt auf die Person und den Grad der Freiwilligkeit an. Ich selbst war während des Studiums wirklich arm - ich war ja beruflich nicht qualifiziert, es gab keinen Mindestlohn und manche Ausgaben (Fachliteratur, Exkursionen) waren sehr teuer. Ich kann deine Aussage völlig unterstreichen - ich wohnte in einer Großstadt und all mein Geld ging für Miete und (billiges) Essen drauf. Alles andere war ein Problem ... ich hatte im Winter nicht mal den Kühlschrank an, wegen des Stromverbrauchs.

Es ist nie ein Nachteil, Geld zu haben :-). Ich habe -vielleicht auch aufgrund meiner unverschuldeten finanziellen "Nahtoderfahrungen" oft das Problem, dass ich die richtige Life-Work-Balance nicht finde -ich habe entweder zu wenig Zeit (und genug Geld, da ich dann zu viel arbeite) oder immer noch wenig Zeit und zu wenig Geld - ist alles immer relativ zu sehen. Ich weiß, dass es anderen Leuten schlechter geht, aber ich füttere eine Menge Leute (Kinder) mit durch.

Nochmal auf die Person zu sprechen zu kommen - ich denke, dass unser urbaner Lebensstil schon auch die finanzielle Bedürfnisse anheizt. Wir hatten einen älteren Verwandten, der seine Prioritäten völlig anders gesetzt hat - er betrieb eine kleine Landwirtschaft, verkaufte Eier und Gemüse im Direktvertrieb und der Hof war sein Leben - er kam manchmal wochenlang nirgends anders hin, war aber mit sich und der Welt total zufrieden. Interessant war, wenn man ihn besucht hat, dass für ihn Zuhören viel interessanter war als erzählen ... Aber wie gesagt, das war freiwilig, er konnte sogar von der Mindestrente ganz ordentlich sparen ....


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

15.04.2019 um 12:57
Man darf auf keinen Fall nur deshalb etwas aus sich zu machen, weil es die Gesellschaft erwartet.

Hauptsächlich gebildete, intelligente Eltern drillen ihre Kinder dazu, hochwertige Ausbildungen zu machen und anerkannte Berufe auszuüben.

Das ist aber nur dann in Ordnung, wenn es für das Kind (nicht für die Eltern) der richtige Weg ist.

Der erste Punkt, den man Kindern vermittelt ist: Selbstbewusstsein.
Es ist egal, was die anderen denken, ich gehe den Weg, der für mich richtig ist.

Der zweite Punkt: was will ich im Leben?, Was ist mir wichtig? Was erfüllt mich?
Das können materielle Dinge sein, aber auch alles andere.
Es ist gar nicht so einfach, das in ganz jungen Jahren herauszufinden.

Der dritte Punkt: zu dem stehen, was man will.
Alles, was legal ist, ist ok.
Das kann ein gesellschaftlich anerkanntes Leben sein, aber auch ein Leben als (nur um einige wenige Beispiele zu nennen) Weltenbummler, Sozialhilfebezieher, Eremit, Guru, Hausfrau/Hausmann, Prostituierte/r, Pornostar, Mr/Mrs. Universum, Weltstar, reich sein oder was auch immer…..

Der vierte Punkt: es umsetzten, egal was andere darüber denken.


Ich habe schon fast alles erledigt, was ich unbedingt machen/erleben/besitzen wollte – da waren auch ein paar Sachen, die nicht gesellschaftsfähig sind dabei – ich stehe trotzdem dazu, fertig

Mein größter Minuspunkt im Leben ist: Freizeitmangel.
Natürlich kann nur ich für mich entscheiden, was mir wichtiger ist: Geld oder Freizeit. Bis jetzt habe ich mich immer fürs Geld entschieden, aber das könnte sich mit zunehmendem Alter ändern.

Man muss nur das aus sich im Leben machen, was man will. Dann gibt es auch viel weniger unglückliche/frustrierte Menschen.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

18.04.2019 um 19:34
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb am 02.04.2019:Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?
Wenn man mal an den Anfang geht, liegt es in der Natur des Menschen lernen zu wollen. Da beginnt dann vieles was ich als individuell nützlich betrachten würde, wie laufen zu lernen und sich selbst versorgen und am Leben halten können, aber auch wiederum vieles, was nur nützlich ist, um teilhaben zu können innerhalb der jeweiligen Gesellschaft.
Man macht vieles aus sich oder lässt vieles aus sich machen, was sich irgendwann als unnützlich oder sogar schädlich erweist, welches dann wieder verlernt werden kann.

Ausgehend von einem schwer behinderten Menschen, welcher kaum etwas erlernen kann und vorrausgesetzt er wird human umsorgt, ist die Frage mit ja zu beantworten, man ist bereits völlig ok, wie man ist.


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19.04.2019 um 16:06
Etwas aus sich machen, das definiert tatsächlich jeder anders. Jeder hat da andere Vorstellungen, was damit genau gemeint sein könnte.

Ich teile das für mich mal etwas auf.

Aus finanzieller Sicht und dem Wunsch möglichst immer genug Geld zum Leben zu haben, sollte man beruflich schon etwas aus sich machen. Wie das im Einzelnen dann aussieht, definiert wieder jeder für sich und hängt von den eigenen Ansprüchen ab.

Dieser Punkt schränkt aber das eigene Glück schon etwas ein, weil man bei diesem Punkt mehr muss als man wollen würde. Man muss, weil sich das Leben nun mal nicht mit Luft und Liebe leben bzw. bezahlen lässt.
Dazu kommt noch, dass nicht jeder seinen/ihren Traumberuf ausführen/lernen/studieren kann, da die eigenen Fähigkeiten hierüber entscheiden, ob man es kann oder nicht. Wir werden schließlich nicht alle mit gleicher Intelligenz geboren.


Das nächste wäre dann das Private und der Versuch das wahre Glück bzw. die eigene Zufriedenheit zu finden/zu leben.

Auch das definiert wieder jeder für sich.
Ich schätze die Leute, die sich ganz bewusst und aus freien Stücken nur für ein bestimmtes privates Leben/Lebensmodell entschieden haben, eben weil sie es persönlich glücklich macht und nicht ein Leben leben, nur weil sie dies glauben leben zu müssen oder der Meinung sind, nur so von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.

Ein Beispiel von mir, wie bei mir zb. das private Glück aussieht und ich definitiv sagen kann - Genauso und nicht anders möchte ich es haben - egal wie untypisch oder bizarr es für den Großteil unserer Gesellschaft aussehen mag.

Ich bin ein Mensch, der richtig glücklich und zufrieden ist, wenn er seine Ruhe haben kann. Mir genügen einige wenige Freunde (fürs Kino zb.) und das wars.
Ein Graus für mich wäre eine feste Partnerin zu haben. Der Supergau wäre sogar eine Hochzeit/Ehe und Kinder für mich.
Also eigentlich alles, worin ich meine persönliche Freiheit /Unabhängig gefährdet sehen würde. All das, was mich irgendwie binden/verpflichten würde. All das, wo ich Kompromisse machen müsste usw....All das, würde mich tatsächlich nicht glücklich machen.

Ich will einfach (Privat) tun und lassen können, was ich will, wie ich es will und wann ich es will.
Da ich zb. ein riesengroßer Film- und Serienfan bin (seit Kindheit schon) ist das auch tatsächlich nicht nur mein einzigstes, sondern auch schönstes Hobby zugleich, neben dem entspannten Musik hören.
Wenn ich dieser Leidenschaft in den eigenen vier Wänden nachkomme, dann stören mich sogar meine wenigen Freunde dabei (lach), denn eigentlich möchte und brauche ich dafür absolute Ruhe und Konzentration.

So, jetzt aber genug von mir.
Wie ihr seht, unterscheiden sich die einzelnen Ansichten von Menschen erheblich. Jeder macht etwas anderes aus sich. Jeder definiert Glück anderes.

Tatsächlich leid tun mir nur die Menschen, die irgendetwas tun, weil sie der Meinung sind, es tun zu müssen oder weil es die Gesellschaft erwartet und sie dabei ihres wahres Selbst/ihre eigenen Bedürfnisse und Träume vollkommen vergessen bzw. zumindest stark vernachlässigen.

Schöne Ostern!


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19.04.2019 um 17:53
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 15.04.2019: Hauptsächlich gebildete, intelligente Eltern drillen ihre Kinder dazu, hochwertige Ausbildungen zu machen und anerkannte Berufe auszuüben.
Viel schlimmer sind die Eltern, die eine große Erwartungshaltung auf das Kind übertragen, etwas zu erreichen, was sie selbst nicht erreicht haben. Beispiel aus meiner Schule: Migranteneltern, die im Billiglohnsektor malochen und einfach hoffen und auch erwarten, dass sich das lohnt und das Kind soll noch Arzt werden - auch wenn es auf Hauptschulniveau mit einer 5 in Mathe kämpft. Für diese Kinder ist das oft die Hölle, da sie so viel Druck bekommen und emotional unter Druck gesetzt werden.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 15.04.2019:Der zweite Punkt: was will ich im Leben?, Was ist mir wichtig? Was erfüllt mich?
Das können materielle Dinge sein, aber auch alles andere. Es ist gar nicht so einfach, das in ganz jungen Jahren herauszufinden.
Das Problem ist, denke ich, dass sich das im Laufe der Zeit massiv verändert ... Ich hatte beispielsweise während meines Studiums eine sehr frugale Phase - alles, was ich besaß, passte in zwei Rucksäcke bzw. zwei Umzugskartons. Ich hatte völlig andere Hobbys als heute und einigen Dingen gegenüber eine völlig andere Einstellung.

Ich hatte eine Saison lang einen Job in einem Hotel - ich konnte mich beim Zimmerputzen völlig wegbeamen, legte mir eine Vokabelliste hin und habe völlig routiniert und automatisch meine Aufgaben erledigt und habe genossen, dass ich 10 Stunden am Tag etwas anderes denken konnte und dafür bezahlt wurde. Auch das Lernen ging total gut voran .... Ich konnte super vom Gehalt leben, ging sehr gerne spazieren, las Bücher aus der Bibliothek und fand es einfach toll ... So toll, dass ich fast dort geblieben wäre, da ich oft unter dem Druck der Uni litt.

Einer Freundin ist das gleiche passiert ... als wir mit der Uni fertig waren, war Rezession und sie bekam vom Studienberater empfohlen, noch eine andere europäische Fremdsprache zu lernen - so ging sie nach Südfrankreich, fand einen Job in einem Hotel, studierte nebenher und liebte ihr Leben ... drei Jahre lang. Dann bewarb sie sich und bekam die Stelle nicht, weil sie kein italienisch konnte - so zog sie nach Italien - da lebt bzw. vegetiert sie heute noch in einem Vorort einer italienienischen Großstadt vor sich hin. Studium nie abgeschlossen, der Zauber längst vorbei, ist sie nun 40+, arbeitet ungelernt und wenn sie arbeitslos wird, ist die Perspektive, wieder nach Südfrankreich zu gehen ... unzählige Bewerbungen geschrieben.

Sie sagt heute, dass ihr damals die Weitsicht gefehlt hat ....


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 07:41
@MissMary
Ich finde das Beispiel deiner Freundin, bzw. Bekannten interessant. Auch deine eigene, angerissene Geschichte, die du jedoch eher offen lässt, als die deiner Bekannten.

Ich finde, „Weitblick“ zu haben ist schon eine Art Talent, bzw. gibt es das überhaupt? Wahrscheinlich ist damit eine Art Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit gemeint, die relativ unerschütterlich von einem Individuum verfolgt wird, mit dem „Wissen“, dass man so ein als X definiertes Ziel erreichen wird.
Dabei muss man sicher zu vielem, was sich uU dazwischen im Leben anbietet, bzw sich ergibt dann Nein sagen.

Auf der einen Seite glaube ich, dass da etwas dran ist - man kann eben nicht „alles“ haben und machen, es ist sicher gut, Ziele zu haben und die „richtigen“, dazu.
Auf der anderen Seite, auch von mir persönlich ausgehend, wollte und will ich so vieles erreichen, wovon ich wenig Ahnung hatte und habe und in das ich mich mehr oder weniger aus einer Emotion, bzw. Intuition habe leiten lassen. Und wenn es dann klappte, dann war die Erfahrung dessen oftmal eine andere, als wie ich es mir erhofft und vorgestellt hatte.

Es klingt so, als sei deine Bekannte im italienischen Vorort „gescheitert“. Grund für sie dorthin zu gehen war laut deiner Schilderung, Italienisch zu lernen. Dies dürfte ihr gelungen sein und was sie danach dort machte und suchte, wird nicht so deutlich. Ich finde, man darf Menschen nicht ohne ganz genaues hinhören in diese Ecken stellen... verbannen, als gescheiterte Existenz.
Dinge kommen anders, als man denkt. Besonders und geradefür die, die (gern) Risiko in Kauf nehmen und mehr wagen, als andere, aber eigentlich mehr oder weniger für alle Menschen besteht die Chance, dass man sich verzettelt, oder jemand falschen trifft, oder aus der Bahn geworfen wird.

Ich denke manchmal, ob und wie andere Leute über mein Leben denken, im Sinne von Erfolg. Ich denke, ich würde nicht so niedrig scoren, Karriere, also nichts extremes, aber schon aufbauend auf meinem Studium und im Ausland, ein gesundes Kind, eine gescheiterte Beziehung ... Moment?!
:) ja, schöne Scheisse. Unverheiratet, getrieben von noch tieferen Träumen und wünschen, ausgebrannt und aufgewühlt, verletzlich. Ratlos.. dennoch und gleichzeitig bin ich so viel mehr als das und die Summe meiner Entscheidungen.
Insofern schöne Grüße an deine Bekannte in Italien.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 08:30
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich finde, „Weitblick“ zu haben ist schon eine Art Talent, bzw. gibt es das überhaupt? Wahrscheinlich ist damit eine Art Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit gemeint, die relativ unerschütterlich von einem Individuum verfolgt wird, mit dem „Wissen“, dass man so ein als X definiertes Ziel erreichen wird.
Weitblick... also bei meiner Berufswahl habe ich zwar Weitblick bewiesen, weil es ein Bereich ist, in dem der Markt immer vorhanden sein wird.

Andererseits geht es auch um Flexibilität finde ich, wenn ich jetzt versteift auf Familie mit zwei Kindern und Reihenhäusschen bin, kann schnell was nicht klappen.

Wenn jemand etwas bereut und sagt es habe ihm der Weitblick gefehlt, hat er eine ungesunde Einstellung zum Leben finde ich.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich denke manchmal, ob und wie andere Leute über mein Leben denken, im Sinne von Erfolg.
Ja, Bekannte könnten schon mal mit Mitleid über mein Leben nachdenken. xD
Lustig. Letztlich zeigt sich wer zufrieden und glücklich ist, ist zwar erfolgreich aber vielleicht in anderer Hinsicht. Wer nur erfolgreich ist, ist noch lange nicht glücklich.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 17:01
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:auch wenn es auf Hauptschulniveau mit einer 5 in Mathe kämpft. Für diese Kinder ist das oft die Hölle, da sie so viel Druck bekommen und emotional unter Druck gesetzt werden.
Auf der Hauptschule sollte es keine Benotung geben. Eine 5 also ein kurz vor "Vollkatastrophe" deutet auf ein anderes Defizit hin. Kein Kind kann so unfähig sein, das es Fächer wie Mathe nicht versteht und in den seltensten fällen liegt wohl eine Entwicklungsstörung vor.

Ich denke, das viele Kinder einfach durchs System rutschen bzw. platt gemacht werden.

Sicher kann nicht jeder Arzt, Astronaut oder Raketenwissenschaftler werden aber wenn man sich jedem einzelnen mal zuwenden würde und es schafft, Interesse und Begeisterung zu fördern, dann könnte aus jedem etwas werden. Dazu müsste der Lehrer auch auf stärken und schwächen Rücksicht nehmen.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 17:04
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich finde das Beispiel deiner Freundin, bzw. Bekannten interessant. Auch deine eigene, angerissene Geschichte, die du jedoch eher offen lässt, als die deiner Bekannten.
Ich hatte schon "davor" über mich geschrieben und dass ich alle gesteckten Ziele erreicht habe, nun aber nicht mehr "brenne" - ich kann den Zustand genießen.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ich finde, „Weitblick“ zu haben ist schon eine Art Talent, bzw. gibt es das überhaupt? Wahrscheinlich ist damit eine Art Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit gemeint, die relativ unerschütterlich von einem Individuum verfolgt wird, mit dem „Wissen“, dass man so ein als X definiertes Ziel erreichen wird.
Bei mir im Studium gab es Leute, die konnten das ... war schon fast gruselig. Die haben z.B. schon die Studienfächer nach dem späteren Aufwand ausgewählt (Lehramt: Mathe und Sport ... das übliche Klischee). Oder haben Reli studiert, weil dort die vergebenen Noten besser waren = Einstellungschancen besser, auch wenn sie gar nicht von Religion überzeugt waren. Eine meiner WG Partnerinnen hat sich von ihrem langjährigen Freund getrennt, als der durchs Examen rauschte, weil damit ihr Traum, dass er irgendwann das große .. na ja mittelgroße Geld ranschafft, während sie mit den Kindern daheim ist, platzte. Das fand ich sehr krass (er auch).

Mir ist noch ein Beispiel eingefallen - wir hatten eine total hippe trendige Mitschülerin - sie sah total gut aus, war immer im Trend, so ein richtiges Kind der 80er, modelte ein wenig - die wanderte nach Spanien aus nach der Schule und schlug sich dort als In Girl durch ... keine Ahnung, war wohl eine aufregende Zeit, sie kellnerte in angesagten Schuppen, bekam viel Trinkgeld, lernte interessante Leute kennen und war auf sehr interessanten Party mit angesagten Leuten. Es hatte jahrelang den Wow Faktor.

Nun gehen wir ja alle auf die 50 zu - die Partyjahre haben auch an ihr genagt ... auf dem letzten Klassentreffen bin ich echt erschrocken - sie ist nun wieder in Deutschland, weil mit sinkender körperlicher Attraktivität auch ihr berufliches Standbein schwand, arbeitet da in einem Hotel im Verborgenen, ist ziemlich arm, weil keine Rücklagen aus der Superzeit und trauert nun schon um ihr Leben - die nächsten 20 Jahre bis zur Rente werden wohl echt ziemlich karg sein. Sie war ein echt intelligentes Mädel, aber da hat auch die Weitsicht gefehlt, sich beruflich besser zu etablieren .... Sie hat ein absolut tolles Jahrzehnt nun damit bezahlt, dass sie auf dem Mindestlohn in einer deutschen Großstadt rumkrebst und es echt schwer hat, zu überleben.

Zitat von gruselichgruselich schrieb:Es klingt so, als sei deine Bekannte im italienischen Vorort „gescheitert“. Grund für sie dorthin zu gehen war laut deiner Schilderung, Italienisch zu lernen. Dies dürfte ihr gelungen sein und was sie danach dort machte und suchte, wird nicht so deutlich. Ich finde, man darf Menschen nicht ohne ganz genaues hinhören in diese Ecken stellen... verbannen, als gescheiterte Existenz.
Sorry, ich habe nicht geschrieben, dass sie das selbst so sieht - das ist ihre Sichtweise... sie denkt eben auch oft darüber nach "was wäre wenn". Sie hatte auf der Uni schon alle Zwischenprüfungen und Scheine, sie hatte die Magisterarbeit fertig und hätte nur noch die Abschlussprüfung machen müssen - es war am Anfang auch eine tolle Idee und hätte sie wirklich nochmal gepuscht - sie spricht nun ja Französisch und Italienisch - aber sie hat den Absprung nicht mehr geschafft, aus dem Leben.

Sie wäre sicher zufriedener, wenn es in einem anderen Bereich gut geklappt hätte (z.B. Partnerschaft), aber nun lebt sie in Norditalien, jobbt noch immer im Tourismus und trauert eben der Karriere nach, die sie durch ihre Entscheidung und das Aufschieben nie hatte.
Zitat von NegevNegev schrieb:Auf der Hauptschule sollte es keine Benotung geben. Eine 5 also ein kurz vor "Vollkatastrophe" deutet auf ein anderes Defizit hin. Kein Kind kann so unfähig sein, das es Fächer wie Mathe nicht versteht und in den seltensten fällen liegt wohl eine Entwicklungsstörung vor.
Ich arbeite an einer Brennpunktschule - das Problem bei solchen Kindern ist oft nicht der IQ - wie du schreibst, sondern die häusliche Situation, die Arbeitshaltung (z.B. werden keine Hefte geführt und nicht auf Klassenarbeiten gelernt), hohe Fehlzeiten (Stoff wird nie nachgearbeitet) und die mangelnde Wertschätzung des Elternhauses für Bildung. Wenn Alfi krank war, als die Bruchrechnung eingeführt wurde, lernt er sie nicht von selbst ... an der Stelle wird nicht eingehakt ... Und schon ist die 5 da und man bekommt sie nicht mehr weg.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 17:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich arbeite an einer Brennpunktschule - das Problem bei solchen Kindern ist oft nicht der IQ - wie du schreibst, sondern die häusliche Situation, die Arbeitshaltung (z.B. werden keine Hefte geführt und nicht auf Klassenarbeiten gelernt), hohe Fehlzeiten (Stoff wird nie nachgearbeitet) und die mangelnde Wertschätzung des Elternhauses für Bildung. Wenn Alfi krank war, als die Bruchrechnung eingeführt wurde, lernt er sie nicht von selbst ... an der Stelle wird nicht eingehakt ... Und schon ist die 5 da und man bekommt sie nicht mehr weg.
Und genau so hab ich mir das auch vorgestellt. Das Schulsystem nimmt eben keine Rücksicht auf jene, die nicht ins System passen.

Bzw. ich wette, man kann auch den wenigsten Eltern die häusliche Situation vorwerfen. Die sind wahrscheinlich selbst überfordert. Leb mal mit wenig Geld. Ständig druck, man muss sich viel mit den Behörden auseinandersetzen, Arbeitssuche... unter diesen Bedingungen wollte ich in Deutschland keine Kinder haben.

Man müsste die Gesellschaft endlich mal entlasten und die Schulen so gestalten, dass selbstbewusste, mündige junge Erwachsene in das Leben entlassen werden, die mutig sind sich weiter zu bilden und selbst etwas auf die Beine stellen können.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 17:21
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:die nächsten 20 Jahre bis zur Rente werden wohl echt ziemlich karg sein. Sie war ein echt intelligentes Mädel, aber da hat auch die Weitsicht gefehlt, sich beruflich besser zu etablieren .... Sie hat ein absolut tolles Jahrzehnt nun damit bezahlt, dass sie auf dem Mindestlohn in einer deutschen Großstadt rumkrebst und es echt schwer hat, zu überleben
O Gott, aber das ist ja auch wirklich Einstellungssache.
Sowas sollte man nur machen, wenn man entweder nebenbei vorsorgt oder kein Problem damit hat "rumzukrebsen". Ist ja total easy mit wenig Geld, das muss halt nur zur eigenen Lifestyle passen.


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Muss man was aus sich machen? Oder ist man bereits völlig ok?

20.04.2019 um 17:21
Zitat von NegevNegev schrieb:Bzw. ich wette, man kann auch den wenigsten Eltern die häusliche Situation vorwerfen. Die sind wahrscheinlich selbst überfordert. Leb mal mit wenig Geld. Ständig druck, man muss sich viel mit den Behörden auseinandersetzen, Arbeitssuche... unter diesen Bedingungen wollte ich in Deutschland keine Kinder haben.
Jain - viele der Eltern unserer Schüler sind selbst sehr perspektivlos und stecken in Problemen - sie haben auch oft selbst nicht gelernt, konsequent was durchzuziehen, da gibt es welche, die treten 3x im Schuljahr eine neue Stelle an (und ziehen auch entsprechend oft um) - oft können sie auch nicht einschätzen, wie wichtig z.B. eine neue Beziehung ist oder versuchen sie gleich aufzuwerten, indem noch ein Kind geboren wird, obwohl sie mit den vorhandenen Kinder nicht gut klarkommen.

Es gibt auch total "arme Würstchen" Eltern, die sich wirklich bemühen, am Mindestlohn rumkrebsen, versuchen, alles irgendwie hinzubekommen, während das andere Elternteil sich überhaupt nicht mehr kümmert.
Zitat von NegevNegev schrieb:Man müsste die Gesellschaft endlich mal entlasten und die Schulen so gestalten, dass selbstbewusste, mündige Junge erwachsene in das Leben entlassen werden, die mutig sind sich weiter zu bilden und selbst etwas auf die Beine stellen können.
Die Gretchenfrage ist, wie man das schafft - wir haben immer wieder Kinder, die total gut auf Unterstützung und Zuspruch und Hilfsangebote reagieren. Bei uns in der Stadt gibt es z.B. ein Rentnerprojekt, wo Rentner in einer Art offenen Forum als Ansprechpartner mittags täglich kostenfrei zur Verfügung stehen ... wenn du also Mathe nicht raffst, nimmst du deine Sachen und gehst da hin -ohne Voranmeldung. Dann nimmt sich jemand Zeit, erklärt es nochmal, übt ... die sind mit einer Handvoll Schüler immer so erfolgreich, dass die Schüler am Ende noch ein tolles Abi machen.

Wir haben aber viele Schüler, die das überhaupt nicht annehmen. Dir selbst fehlt als Lehrer im Berufsalltag oft die Zeit - wir haben 30 Schüler in der Klasse - es können übergangsweise auch mal mehr sein. Ich unterrichte z.B. in fünf Klassen - d.h. ich komme mit 150 Schülern in Kontakt. Ich kann Sachen wahrnehmen "Max führt kein Matheheft". Ich kann auch die Mutter benachrichtigen "Ihr Max führt kein Matheheft". Bei unserem "Klientel" ist das nicht zielführend. Ab und an lasse ich dann Max nachsitzen und das Matheheft nachtragen - also das Regelheft, dass er vernünftig auf die Klassenarbeit lernen kann. Ich habe aber mitunter 25-30 Max unter meinen Schülern. Oft lernt Max dann auch so nicht ... Es ist auch als Lehrer sehr frustrierend ....


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