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Verstorbene noch einmal ansehen?

224 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Leiche, Abschied ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verstorbene noch einmal ansehen?

22.10.2021 um 17:57
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das ist bzw. war gerade in Coronazeiten auch ein schwerwiegender Punkt, dass die Menschen in den Krankenhäusern ohne ihre Angehörigen gehen mussten. Und natürlich auch andersherum.
Und in den Altenheimen, das macht mich auch sehr traurig, irgendwann ist man auch mal alt und krank, niemanden zu haben, der einem die Hand hält ist wirklich schlimm der Gedanke.

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22.10.2021 um 18:12
Also mein Lieblings Opa(Muttern Seite) starb als ich 7 Jahre alt war, da durfte ich nicht einmal zur Beerdigung um Abschied zu nehmen. Er kam Heilig Abend ins Krankenhaus und hat es nicht mehr lebend verlassen. Das war sehr schlimm für mich, kein Abschied nehmen zu dürfen.

Meine Lieblings Oma(Vater Seite), starb als ich 14Jahre alt war, auch im Krankenhaus, durfte sie nicht nochmals sehen aber wenigstens zur Beerdigung.

Mein Vater lag ca. eine Woche tot in der Wohnung, ich bin sehr froh das die Identifizierung seine damalige Lebensgefährtin übernommen hat.

Warum das alles so gelaufen ist, mag ich nicht öffentlich schreiben.

Zusammenfassend kann ich nicht sagen, ob es gut gewesen wäre, die Verwandtschaft noch einmal zu sehen, meine Familie läuft so garnicht rund, vermutlich hätte es mir den endgültigen Abschied erleichtert.

So habe ich noch heute an einiges zu knabbern.


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22.10.2021 um 19:35
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich habe meinem Vater die Hand gehalten, ihm all das gesagt, was ich ihm noch sagen wollte, mich für all das bedankt, was er für mich getan hat.
Hab es um 2 Minuten verpasst.. Aber ich will das nicht ausweiten

Festgestellt hab ich das es häufig so ist das leute sterben, wenn alle da waren, einige während einer da ist.. Und einige erst wenn alle weg sind, bzw alleine.

Wobei heute ha vielen das normale sterben nicht mehr erleben.


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22.10.2021 um 19:51
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Festgestellt hab ich das es häufig so ist das leute sterben, wenn alle da waren, einige während einer da ist.. Und einige erst wenn alle weg sind, bzw alleine.
Ja, das ist mir auch aufgefallen, meistens in der Nacht und da kann man leider nicht im Krankehaus sein.
Vielleicht fällt es ihnen auch leichter so loszulassen.
Ich hab meinen leider auch verpasst..und in der Früh als ich dort war, war das Bett leer.
Hätte es mir aber wirklich lieber erspart ihn noch mal zu sehen.


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22.10.2021 um 20:36
Ich erzähle auch einfach mal:
Mein Vater starb zu Hause, nach langer schwerer Krankheit. Da war ich gerade 18. Meine Mutter und ich haben ihn noch umziehen und zurechtmachen dürfen. Ich meinerseits habe mich sehr bewusst entschieden, welches das letzte Bild sein soll, das ich von meinem Vater habe. Ich wollte nicht sehen, wie der Bestatter ihn „einpackt“ und auch nicht, wie sie ihn raustragen. Ich habe es aber gehört, und bis heute ist in meiner Erinnerung das Geräusch unnatürlich laut. Als sie ihn eingesargt haben, stand ich in der Küche und schaute in den Garten. Als ich hörte, dass sie an der Küchentür vorbeigegangen waren, habe ich mich umgedreht, weil sie auch am Küchenfenster vorbei mussten. Ich wollte das nicht sehen.
Meine Mutter ihrerseits musste noch einmal ins Beerdigungsinstitut, so für sich. Sie hat gesagt, sie muss gucken, ob er „gut liegt“. Ob er „sein“ Kissen auch unter dem Kopf hat, ob er ordentlich angezogen ist, das war ihr wichtig, dass sie das zumindest noch mal kontrollieren kann, wenn sie es schon aus der Hand geben muss. Ob alles so ist, wie er das gewollt hätte.
Für mich persönlich würde ich es wieder so halten, dass ich mir einen verstorbenen Angehörigen noch einmal anschauen würde, aber eben nicht in jedem Rahmen. Wenn ich denn die Chance habe, den Rahmen zu wählen.
So frei entscheiden kann man das aber oft nicht, leider.

Was sich mir aber auch ins Gedächtnis gebrannt hat, ist, wie die Mutter meines Vaters sich weigerte, in das Zimmer zu gehen, in dem er lag, und immer wieder sagte: „Ich kann das nicht, ich kann keine Toten anfassen“, seine Schwiegermutter aber weinend an seinem Totenbett saß.
So individuell solch eine Situation ist und soviel Verständnis ich auch für die Emotionen des Einzelnen habe, auch mehr als zwanzig Jahre später komme ich mit der Reaktion seiner Mutter nicht zurecht und empfinde das bis heute als herzlos, dass sie sich von ihrem Kind nicht verabschiedet hat.
Sie wird, wie ich, ihre Gründe gehabt haben, nicht hinsehen zu wollen, das weiß ich. Aber mein Gefühl urteilt darüber trotzdem.


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22.10.2021 um 20:46
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Festgestellt hab ich das es häufig so ist das leute sterben
Hab ich auch schon oft gehört.. Meine Oma durfte in Begleitung ihrer 2 Töchter sterben, aber ihr Sohn befand sich gerade im Urlaub in Portugal. Beide hatten ein schwieriges Verhältnis zueinander.
Meine Oma wollte einfach nicht gehen. Eine der Krankenschwestern fragte dann, ob sie noch irgendetwas offen hätte, was sie vielleicht am Gehen hindern könnte. Man versuchte dann, meinen Onkel über das Hotel telefonisch zu erreichen und hatte irgendwann Erfolg. Sie sprachen miteinander und kurze Zeit später, ließ sie dann endlich los.


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22.10.2021 um 21:08
Vater gesehen, Mutter nicht.


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22.10.2021 um 21:39
Ich war 7 Jahre alt als die erste meiner Omas starb, bei der Trauerfeier war der Sarg noch offen, ich sah sie - sie sah friedlich aus, aber sehr blass. Erschreckt hat mich das nicht, ich war in Begleitung meiner Eltern und Geschwister.
Bei allen anderen in der Zwischenzeit verstorbenen Menschen bestand keine Wahl, sie nochmals anzusehen und ich habe das auch nie vermisst.
Bei meiner Mutter war es jedoch anders: Sie starb vor 3 Jahren, wir wussten schon lange, dass sie gehen würde. In ihren letzten Lebenswochen aß sie nichts mehr, in den letzten Tagen trank sie auch nicht mehr. Sie reiste langsam davon, hatte aber immer wieder wache Momente.
Wir wechselten uns ab, in ihren letzten Lebenswochen war sie weder tags noch nachts alleine und diese Begleitung verband uns Geschwister nochmal ganz besonders.
Als sie dann ihren letzten Atemzug tat, war ich bei ihr.
Nie zuvor ich darüber nachgedacht, einen toten Menschen zu waschen - aber dann war es ganz natürlich, dies mit einer Schwester vom Pflegedienst gemeinsam zu tun.
Ich bin froh, dass ich meiner Mutter diesen letzten Liebesdienst erweisen konnte.
Schön bekleidet lag sie in ihrem frisch bezogenen Bett und alle kamen, um sich von ihr zu verabschieden.
Das war für alle gut so.
Und mir war auch wichtig, dass unsere Mutter nicht wie ein Fremdkörper sofort aus ihrer Wohnung getragen wird sondern dass sich dieser Prozess ihres sich langsam immer weiter Zurückziehens in Würde vollenden darf.
Am folgenden Tag wurde sie vom Bestatter abgeholt.

In den letzten Jahren habe ich mehr darüber nachgedacht als je zuvor - und wenn es sich um mir nahestehende Familienangehörige handelte, würde ich alles genauso machen wie bei meiner Mutter.
Ich hoffe aber, dass bis dahin noch viel, viel Zeit vergeht.


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22.10.2021 um 22:18
Meine Mutter war bis zum Schluss bei meinem Vater, der frühmorgens verstarb.

Ich hätte die Gelegenheit gehabt, ihn noch einmal anzusehen, aber ich konnte es nicht.

Ich empfinde es ebenfalls als schlimm, wenn jemand alleine stirbt, keine Person da, die einfach nur da ist.

Oder wenn ein Begräbnis stattfindet, wo keiner trauert, keiner teilnimmt außer jemand von der Stadt vielleicht.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/bestattung-von-menschen-ohne-angehoerige-14481821.html


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23.10.2021 um 12:10
Zitat von InterestedInterested schrieb:ch habe meinem Vater die Hand gehalten, ihm all das gesagt, was ich ihm noch sagen wollte, mich für all das bedankt, was er für mich getan hat...
Das habe ich schon zwei Tage davor gemacht, da hat er das auch noch halbwegs mitbekommen. Wir wussten ja, dass es nicht mehr all zu lange dauern wird. Und er vor allem an seinem letzten Tag wirklich schon in seiner eigenen Welt, hat auf gar nichts mehr reagiert. Aber ja, mag sein, dass er gespürt hat, dass er da war... Verstorben ist er dann irgendwann um 3 Uhr Nachts... Wie gesagt, ich weiß nicht, ob mir das Personal überhaupt gestattet hätte, so lange da zu bleiben.


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23.10.2021 um 13:16
Not gedrungen habe ich tote gesehen.
Als ich 6 Jahre alt war, meinen Nachbarn ergangen auf dem Dachboden. Ich habe heute noch das Bild vor Augen, als ich durch das Astloch im Brett schaute.
Und meine Mutter, sitzend auf der Toilette. Und ja, aus Reflex habe sie angefasst, sie war eiskalt.


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23.10.2021 um 15:30
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich denke, das ist das Gefühl, dass eben nur noch ein Körper da ist. Und das empfindet jeder anders.
Ich fand es befreiend, zu merken, dass derjenige nicht mehr in seinem Körper ist (so würde ich es beschreiben und glaube das auch so).
Genau so ist es! Ich habe das bei allen meinen vier Großelternteilen so empfunden. Man steht dann eigentlich vor dem Körper, der an sich eine leere Hülle ist. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Opa oder Oma noch anwesend sind, in diesem Moment. Ich fand es weder abstoßend noch beängstigend. Ich hatte lange Zeit auch das Bild im Kopf. Mit der Zeit aber blieben die Bilder bzw. Erinnerungen aus dem Leben.
Ich selbst war bislang noch bei keinem Menschen beim Sterben dabei. Ich stelle mir das unheimlich schwierig vor. Aber ich denke, wenn es bei meinen Eltern mal soweit ist und es Schicksal es so will, ich würde mich nicht davor drücken. Dazu habe ich sie zu sehr lieb.


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23.10.2021 um 15:41
Glücklicherweise ist bisher nur ein Opa von mir gestorben und als es passiert war, wollte ich ihn unbedingt nochmal sehen. Er lag schön angezogen und zurechtgemacht in der Leichenhalle. So konnte ich dann für einige Minuten neben ihm stehen und mich verabschieden, was mir geholfen hat, von ihm Abschied zu nehmen. Ich glaube, ich habe auch kurz seine Hand gestreichelt.

Wenn ich ihn nicht mehr gesehen hätte, dann wäre er "einfach weg" gewesen und ich hätte nichts gehabt, wovon ich mich verabschieden könnte. Es wäre dann nicht greifbar gewesen.
Die Beerdigung ein paar Tage später war zwar auch nochmal eine Möglichkeit um Abschied zu nehmen, allerdings wird da ja nur der Sarg zum Grab getragen und heruntergelassen. Nichts wirklich persönliches.

Wenn in der Zukunft irgendwann jemand nahestehendes stirbt, möchte ich ihn/sie auch unbedingt ein letztes Mal sehen.


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23.10.2021 um 15:58
Ich denke mir es kommt immer auf die Umstände an.
Ist es ein Unfallopfer und es wird Empfohlen nicht mehr die verstorbene Person noch einmal anzuschauen, sollte es beachtet werden. Behalte die Person so in Erinnerung wie du sie vorher kanntest.

Ich habe meine Mutter mit bei ihrem Sterben begleitet und Abschied von ihr genommen. Dafür bin ich dankbar.


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23.10.2021 um 16:33
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich empfinde es ebenfalls als schlimm, wenn jemand alleine stirbt, keine Person da, die einfach nur da ist.
Es gibt viele Leute, die genau in dem Moment sterben, wenn die Angehörigen für eine Minute auf der Toilette sind. Es kommt ja auch darauf an, wie man stirbt. Als Kind hatten wir eine supernette alte Nachbarin, die war immer "ums Haus" und ich habe morgens noch mit ihr geredet. Sie kochte dann für die Verwandten (wie immer an dem Wochentag), sie aßen alle zusammen, sie machte die Küche, legte sich aufs Sofa zum Mittagsschlaf und wurde sanft aus dem Leben gerissen. Das finde ich auch ein sehr schöner Tod für jemand in dem Alter. Es war einfach so, als ob sie jemand bei der Hand genommen hatte ... sie selbst hat den Tod gar nicht mitbekommen.

Ich muss Tote nochmal sehen, weil ich da besser abschließe. Ein sehr guter Freund von mir hat sich das Leben genommen und ich konnte ihn nicht mehr sehen - manchmal kann ich es heute noch nicht glauben, dass er tot ist. Er war eben noch so lebendig ... ich habe jahrelang sehr unter dem Tod gelitten und habe mich oft gefragt, ob es denn wirklich wahr ist, oder ob ich das nicht geträumt habe, weil es so unglaublich war.


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23.10.2021 um 17:05
Zitat von ShibamShibam schrieb:dass unsere Mutter nicht wie ein Fremdkörper sofort aus ihrer Wohnung getragen
Das finde ich gut formuliert. Dieses "schnell weg mit dem Tod und dem Toten" ist ja heutzutage so. Da hat ein schöner Abschied auch vom toten Körper mehr Würde.

Allerdings weiß ich auch nicht, wielange ich jemanden tot in der Wohnung noch liegen haben wollte.
Hab ich mir noch keine Gedanken gemacht.


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23.10.2021 um 17:20
@cat_and_go

Ok, das ist nichts, was man sehen möchte. Alleine die Vorstellung gruselt mich.

Daran denken Menschen natürlich nicht, wenn sie sich das Leben nehmen.

Obwohl ein Bekannter meines Vaters ging damit tatsächlich rücksichtsvoll um und hat sich vorher informiert, was beim Auffinden erträglich anzusehen ist.

Und auch das mit deiner Mutter ist eine besondere Situation finde ich. Muss ja völlig unerwartet gewesen sein.


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23.10.2021 um 17:21
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb: Das finde ich gut formuliert. Dieses "schnell weg mit dem Tod und dem Toten" ist ja heutzutage so. Da hat ein schöner Abschied auch vom toten Körper mehr Würde.
Der Tod ist etwas, was man heute wegschiebt und wegorganisiert.

Er wird mitunter auch (über) professionalisiert. Mein Onkel beispielsweise war mit dem eigenen körperlichen Verfall und dem Sterben selbst überfordert. Er funktionierte, so lange es irgendwie ging, kollabierte dann, kann in ein Krankenhaus, die verlegten ihn auf eine Palliativstation. Sie kommunzierten aber auch klar, dass der Strebeprozess eingesetzt hatte. Er rief noch ein paar Verwandte an - als es noch ging und dann starb er. Der Prozess dauerte mehrere Tage - meine Tante war dort, die beiden waren medizinisch top betreut. Als es dann soweit war, nahm sich erst mal ein Psychologe meiner Tante an. Dann fuhr ein Freiwilliger sie nach Hause. Am nächsten Morgen informierte sie dann die Verwandtschaft.

Für die beiden lief alles "gut" - mir persönlich fehlt ein großes Stück. Ich mochte meinen Onkel sehr gerne, dadurch, dass das alles so professionalisiert war, war er in besten Händen, aber der Rest der Familie wurden vom gesamten Prozess total ausgeklammert. Geht ja dann weiter: Du buchst ein sorglos Paket beim Bestatter und musst dich um nicht mehr kümmern. Der Bestatter fand sogar einen Beisetzungstermin, der mit allen Nichten und Neffen beruflich vereinbar war - es war, als ob der Tod bewusst klein gemacht wurde und auf einen Termin gelegt, wo es passte (ach, ihr Neffe lebt 500km entfernt, dann doch den letzmöglichen Termin freitagnachmittags?).


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23.10.2021 um 17:27
@MissMary
Ja, das stimmt, wie du es erzählst.

Klar, es ist erschreckend, wenn man damit zu tun hat. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass es heilsam ist für den Abschied und auch den eigenen Tod, wenn man sich diesem Prozess stellt.

Gut, wenn es Profis gibt, aber man sollte auch selber die Möglichkeit haben zur Gestaltung.


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23.10.2021 um 17:36
@Bundeskanzleri
Das war damals ein Reihenhaus auf einem 4 Seitenhof. Die Dachböden waren nur durch einfache Bretter getrennt, in denen halt die Astlöcher waren.
Das schlimme war damals, daß er seiner Tochter "einen Schrecken" einjagen wollte, weil sie nach Dresden ziehen wollte, um zu arbeiten und er das nicht wollte.

Ich muss gestehen, daß Bild meiner Mutter, sitzend auf der Toilette, verfolgt mich eher, als das andere, wahrscheinlich weil ich sie selber gefunden habe.
Im Nachhinein hat mir mein Ex-Mann erzählt, das sie ihr noch die Knie brechen mussten, damit man sie in den Transportsarg bekommt.

Mein leiblicher Vater hat sich in 2017 das Leben genommen. Und ja, ich kann bestätigen, daß sich manche Selbstmörder Gedanken machen, wie die Angehörigen sie auffinden.
Mein Vater hat sich vorher schick angezogen. Jeans, Hemd und Straßenschuhe, und ist dann auf den Dachboden gegangen, um sich zu er hängen, und das morgens gegen 6 Uhr, nachdem er in der Nacht versucht hatte, sich die pulsadern aufzuschneiden.


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