Mit anderen Menschen in Kontakt treten. Wie?

Vielleicht nutzt es Dir, Dich ehrlich mit der Frage auseinander zu setzen inwiefern Du Dich tatsächlich für andere Menschen interessiert. Ich meine damit ein Interesse das völlig losgelöst ist von Fragen des Nutzens oder der Sympathie. Interesse so als wäre es Dein Hobby, Menschen zu studieren und so viel als möglich darüber zu lernen wie andere Menschen ticken.

Ich hab nämlich festgestellt das ich eine recht starre Vorstellung hatte von Menschen die ich ‚interessant fand‘ und letztlich kaum einer in mein Schema reinpasste, darum niemand sich von mir angesprochen fühlte und heute weiß ich warum.
Ich interessierte mich tatsächlich nicht für andere Menschen - oder nur Stückweise, ein bisschen, für einen Aspekt aber nicht für den ganzen Menschen.

Sobald ich das sah und meine Urteile und Regeln beiseite schob und wirklich Interesse zeigte (absichtslos, aus Freude am Entdecken) hatten die Menschen auch mehr Interesse an mir. Es ergaben sich immer mehr Gelegenheiten zu lernen und zu Entdecken.

Wenn Du Deine Prägung anschaust, die Vorbilder die Du hast und Deine Erwartungen, dann kannst Du vielleicht sehen, ob da Potential für Veränderung ist.

Jeder Mensch freut sich wenn ein anderer echtes Interesse zeigt, nicht nur für bestimmte Fähigkeiten oder Äußerlichkeiten. Da spielt es auch keine Rolle wie lange man sich kennt oder wo man sich kennenlernt.

Seitdem ich mich für andere Menschen interessiere, interessieren sie sich auch für mich, und zeigen mir das auch.

In einen Verein einzutreten mit dem festen Vorsatz: "Da such' ich mir jetzt einen Freund!" ist ungefähr so erfolgreich, wie in die Disco zu gehen mit dem Vorsatz "Da such' ich mir jetzt was zum Poppen!"

Ganz sicher bringt es nichts, zu Hause sitzen zu bleiben und darauf zu warten, dass jemand an der Tür klingelt und sagt: "Guten Tag, ich möchte gern Dein Freund sein." Es klingeln höchstens die Zeugen Jehovas - und wer will schon solche Freunde.

Mann bzw. Frau muss raus und unter's Volk. Sich engagieren oder neudeutsch "einbringen" - als Mutter/Vater in der Krabbelgruppe oder Kita, in der Schule, im Verein, in einer Bürgerinitiative, einer Partei, meinetwegen auch in einer Kirchengemeinde. Nur unter Leuten trifft man Leute. Natürlich ist das wie bei einer Lotterie - ein Haufen Nieten, aber auch mal ein Hauptgewinn. Interessen können verbinden, sexuelle Neigungen oder politische Anschauungen, obskure Hobbies, kuriose Sammelleidenschaften oder gemeinsamer Aberglaube. Da findet sich immer was.

Doors schrieb:In einen Verein einzutreten mit dem festen Vorsatz: "Da such' ich mir jetzt einen Freund!" ist ungefähr so erfolgreich, wie in die Disco zu gehen mit dem Vorsatz "Da such' ich mir jetzt was zum Poppen!"

Also wenn man das entsprechende Aussehen hat und sich verkaufen kann, ist zweiteres durchaus von Erfolg gekrönt (und nein, ich spreche nicht aus eigener Erfahrung, aber ich kenn da wen, der war so... )

Aber es stimmt schon, in einem Verein sollte man sich einschreiben, weil man dort auf Unterhaltung und Austausch hofft, nicht um Leute kennen zu lernen. Nun, klar wird das auch passieren. Geht ja kaum anders. Aber in erster Linie sollte die Basis dafür schon das Geschehen im Verein sein.

EnyaVanBran schrieb:Also wenn man das entsprechende Aussehen hat

Heute habe ich einen Podcast gehört und fand es wirklich merkwürdig.
Es ging um einen im Gefängnis sitzenden mehrfachen Mörder, einen Dänen.

Wikipedia: Peter Lundin

Er war angeblich sehr attraktiv und erhielt ständig sehr viel Post von Frauen, die sich für ihn interessierten, ihm Geld schicken. Eine hat ihn sogar geheiratet (er ist zwei Mal geschieden).
Sehr krass. Er sieht angeblich halt attraktiv aus. Sportlich, männlich.

LydiaAfrika schrieb:Ich interessierte mich tatsächlich nicht für andere Menschen - oder nur Stückweise, ein bisschen, für einen Aspekt aber nicht für den ganzen Menschen.

Sobald ich das sah und meine Urteile und Regeln beiseite schob und wirklich Interesse zeigte (absichtslos, aus Freude am Entdecken) hatten die Menschen auch mehr Interesse an mir. Es ergaben sich immer mehr Gelegenheiten zu lernen und zu Entdecken.

Wenn Du Deine Prägung anschaust, die Vorbilder die Du hast und Deine Erwartungen, dann kannst Du vielleicht sehen, ob da Potential für Veränderung ist.

Jeder Mensch freut sich wenn ein anderer echtes Interesse zeigt, nicht nur für bestimmte Fähigkeiten oder Äußerlichkeiten. Da spielt es auch keine Rolle wie lange man sich kennt oder wo man sich kennenlernt.

Seitdem ich mich für andere Menschen interessiere, interessieren sie sich auch für mich, und zeigen mir das auch.

Das ist der Punkt. Gut erkannt. Ich habe das auch bewusst so erlebt. Da ich jemand bin, der neugierig auf die Welt und die Menschen zugeht, fand ich trotz meiner eigenbrötlerischen Art immer schnell Kontakte. Mein Problem war früher eher, dass ich lieber für mich allein blieb, weil ich in meiner 9-köpfigen Großfamilie nie allein für mich sein konnte. Wenn ich jedoch bereit bin, Kontakte zu knüpfen, dann gebe ich auch andere Signale nach außen.

Wenn also jemand Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen, signalisiert er dies nicht über seine Körpersprache. Vielleicht weil er unbewusst nicht wirklich eine solche Annäherung zulassen will. Die Körpersprache sagt also etwas Anderes als der Verstand. Das Problem ist eigentlich ein Motivationskonflikt.

Sogar dann, wenn ich allein sein will und ich wohl kaum andere Körpersignale ausdrücke, kommt es vor, dass mich Leute ansprechen, und zwar wenn meine Schmerzkrankheit so akut ist, dass ich mit Stöcken unterwegs bin. Dann werde ich ständig angesprochen von allen möglichen Leuten. Die gleichen Leute, die mich vorher kaum wahrnahmen, sehen mich auf einmal sehr bewusst und sensibilisiert. Sogar Autofahrer vor der roten Ampel rufen mir aus dem Fenster zu, ob ich ihre Hilfe brauche. :D

@nairobi
Also das, was ich in der Google Bildersuche gefunden habe, reizt mich jetzt nicht. Aber Geschmäcker sind verschieden. Nimm Ted Bundy her, den haben viele Frauen angebetet.

Nun, im Grunde auch eine (zugegeben etwas seltsame) Art, Menschen kennen zu lernen... Briefe an Häftlinge schreiben.

EnyaVanBran schrieb:das, was ich in der Google Bildersuche gefunden habe, reizt mich jetzt nicht.

Mich persönlich auch nicht...allerdings ist der Mann jetzt Ende 40. Er war aber auch mal jünger.

EnyaVanBran schrieb:Briefe an Häftlinge schreiben

Ich kann es auch nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach leben diese Frauen in einer Art von Traumwelt. Haben wahrscheinlich eine Art "Helfersyndrom".
Auf jeden Fall kann der Mann nicht in der Gegend herumv****n und so, wenn er er sitzt.

nairobi schrieb:.allerdings ist der Mann jetzt Ende 40. Er war aber auch mal jünger.

Ich denke, er hätte mir auch als Mann mit Ende 20 nicht gefallen.

nairobi schrieb:Auf jeden Fall kann der Mann nicht in der Gegend herumv****n und so, wenn er er sitzt.

Gibt es denn nicht solche Beucherzellen?

nairobi schrieb:Ich kann es auch nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach leben diese Frauen in einer Art von Traumwelt. Haben wahrscheinlich eine Art "Helfersyndrom".

Das mag schon sein. Vielleich werden sie aber auch gerade von diesem "Bösen" angezogen. Was auch immer sie bewegt, Schwerverbrechern Liebesbriefe zu schicken, solange alle damit glücklich sind und niemand zu Schaden kommt, soll es eben so sein.

EnyaVanBran schrieb:Gibt es denn nicht solche Beucherzellen?

Ich glaube, das ist nur für Verheiratete gedacht.

EnyaVanBran schrieb:Vielleich werden sie aber auch gerade von diesem "Bösen" angezogen

Und wollen die Person bekehren und auf den rechten Weg führen...eine Art Helfersyndrom?

nairobi schrieb:Er sieht angeblich halt attraktiv aus. Sportlich, männlich.

Vor allem aber weiss die Frau genau, wo er sich längerfristig aufhält. Das kann schon ein Vorteil sein.

Doors schrieb:ungefähr so erfolgreich, wie in die Disco zu gehen mit dem Vorsatz "Da such' ich mir jetzt was zum Poppen!"

Weil das immer scheitert?
Ist mir neu. Kann klappen, muss nicht. Selbiges gilt für einen Verein.

Kann auch passieren, dass man in beiden Fällen nichts findet was den eigenen Ansprüchen genügt oder die Anwesenden haben ihrerseits nur wenig Interesse an dem Neuzugang.

Aber der pauschale Schenkelklopfer vom Stammtisch ist einfach Blödsinn.

@KFB

Natürlich kann's auch klappen. Sonst ginge ja niemand in solche Schuppen. Aber ich denke, es kommt immer darauf an, wie man welche Menschen anspricht. Da gibt es einfach kein Universal-Rezept. Dazu sind Menschen zu unterschiedlich.

Im Laufe meiner sexuell aktiven Lebenszeit (roundabout 50 Jahre) habe ich mir abgewöhnt, Frauen nach einem festen Beuteschema auszusuchen. Wer sich ans Ufer setzt und seine Rute ins Feuchte taucht (Hallo Dr. Freud), um einen Hecht zu angeln, schmeisst die Barsche immer wieder rein, bis er ohne Hecht, und somit ganz ohne Fisch, den Heimweg antritt. Sage ich mir: "Ich will heute einen Fisch fangen", bin ich ggf. auch mit einem Dutzend kleiner Weissfische zufrieden.

Heisst: Stehe ich auf üppige dunkelhaarige Schönheiten, werde ich möglicherweise keine finden, die gewillt ist, mir ins Bett zu folgen, wobei ich in der Zwischenzeit dummerweise einer Handvoll schlanker Blondinen einen Korb gegeben habe.

Ich erinnere mich an frühere Gross-Feten in Hamburg (Lilabe, falls Hamburger das kennen). Da bin ich zum "Resteficken" hingegangen. Morgens kostete es keinen Eintritt mehr, und die übriggebliebenen Mädels nahmen, was kam und haben einem sogar noch die Drinks bezahlt, damit Mann sie sich schönsoff.

Man kann doch auch einfach hundert Frauen fragen, nach aller statistischen Wahrscheinlichkeit ist zumindestens eine dabei, die "Ja" sagt, und sei es nur, weil sie froh ist, dass sie mal einer das fragt, oder weil sie es es für eine originelle Anmache hält. Das geht schneller und billiger, als ein Dutzend Mädchen mühsam mit Drinks und Gesprächen "weichzuklopfen".

Time is money!

Könnte mich nicht erinnern, im Eingangsthread speziell von sexuellem Notstand gelesen zu haben. Es gibt auch Menschen, die etwas mehr wollen, auch Männer, nicht nur Frauen. Und warum gleich Schwerverbrecher anschreiben? Ist das wirklich der letzte Strohhalm, den man einem Ratsuchenden hinwirft? :D :D :D

Laura_Maelle schrieb:Frauen. Und warum gleich Schwerverbrecher anschreiben? Ist das wirklich der letzte Strohhalm, den man einem Ratsuchenden hinwirft?

Nein, das war kein Tipp. Kannst Du nachlesen.

nairobi schrieb:Nein, das war kein Tipp. Kannst Du nachlesen.

Was denn sonst? Warum dann als Möglichkeit erwähnen in diesem Thread?

Laura_Maelle schrieb:Warum dann als Möglichkeit erwähnen in diesem Thread?

Warum erwähnt man

Laura_Maelle schrieb:Schmerzkrankheit

Laura_Maelle schrieb:mit Stöcken

Laura_Maelle schrieb:ständig angesprochen

als Möglichkeit in diesem Thread? Hmmh?

Doors schrieb:Vor allem aber weiss die Frau genau, wo er sich längerfristig aufhält. Das kann schon ein Vorteil sein.

Das scheint sogar der Hauptgrund zu sein. So ganz kann sie ihn nicht kriegen. Aber - und das scheint der springende Punkt zu sein: Auch keine andere kann ihn kriegen.

Und zurück zum Thema: Wenn man mit anderen Menschen in Kontakt kommen will, sei es zum Sporteln oder zum Pokémon-Jagen, zum Schnackseln oder zum Briefmarken tauschen, dann muss man sich halt überlegen, was einem selber taugt. Und dann losgehen und das machen und sich gegebenenfalls bei einem Verein oder einer Selbsthilfegruppe oder was auch immer umschauen. Wenn man am liebsten alleine daheim hockt und über seinen Problemen brütet, dann wird's halt schwer.

@Katkit

Eben. Daheim sterben die Leut'.

Gemeinsame Hobbies können verbinden.


Ich nehme das schon ernst. Und natürlich darf der Milchdeckelisammler auch ein Sexualleben haben. Gern auch mit einer Nichtmilchdeckelisammlerin. Sollte die Nichtmilchdeckelisammlerin sich allerdings durch das Milchdeckelisammeln des Milchdeckelisammlers benachteiligt, vernachlässigt, zurückgesetzt oder missachtet fühlen, was durchaus das gute Recht einer jeden Nichtmilchdeckelisammlerin in einer Beziehung zu einem Milchdeckelisammler sein sollte, dann kann die Nichtmilchdeckelisammlerin den Milchdeckelisammler durchaus vor die Entscheidung "Milchdeckeli sammeln oder Nichtmilchdeckelisammlerin" stellen. Umgekehrt hat natürlich auch jeder Milchdeckelisammler das Recht, sein Milchdeckelisammeln der Beziehung zu einer Nichtmilchdeckelisammlerin vorzuziehen. Dann sollte der Milchdeckelisammler seine Beziehung zur Nichtmilchdeckelisammlerin zügig beenden um sich hinfort ungestört dem Milchdeckelisammeln hingeben zu können. Vielleicht trifft er auf einem Milchdeckelisammlerkongress (so was gibt's) eine liebreizende Milchdeckelisammlerin.

nairobi schrieb:als Möglichkeit in diesem Thread? Hmmh?

Weil ich damit meine persönlichen Erfahrungswerte zu sozialen Kontakten weitergegeben habe, dies im Kontext "Körpersprache", was für den TE durchaus ein verwertbarer Hinweis sein kann im Gesamtzusammenhang meines langen Beitrags dazu.

Willst Du damit sagen, dass auch Du Deine Erfahrungswerte mitteilst, wenn Du das Anschreiben an Schwerverbrecher als Möglichkeit von Kontaktaufnahme erwähnst? Warum so abwegig? Internetkontakte kann man ja auch anschreiben, diese kann man sogar treffen.