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Alkohol, der Umgang damit und FASD

230 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alkohol, Schwangerschaft, Entzug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 11:47
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Mein Mann hingegen zieht sich jeden Abend 3, 4 Falschen Bier rein. Am WE natürlich schon mal mehr. Keine Ahnung, ob er schon körperlich abhängig ist oder ob es mehr ne Kopfsache ist...
So wie ich das verstehe, ist das per Definition Alkoholismus. Ob das eine körperliche und/oder psychische Abhängigkeit ist, spielt ggf. gar keine Rolle.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Die meisten Menschen werden dann doch eher weinerlich oder aggressiv. "Gut drauf" sieht bei mir dann doch etwas anders aus.
Das kann ich aus meiner Feierzeit nicht bestätigen. Wir waren nie aggressiv und auch nicht weinerlich, ich kann mich an keine einzige gewalttätige Situation innerhalb meiner Gruppe erinnern und auch an keine wirklich heftigen emotionalen Eskapaden.
Auch in Kneipen und Clubs und Partys, in denen wir so unterwegs waren, gab es so gut wie nie Gewalt oder schlimme Aussetzer. Auf so was hatten wir keine Lust.
Klar, für eine nüchterne Person wirkt das Gehabe einer alkoholisierten Gruppe oft nicht cool oder witzig, aber eben nicht zwangsläufig aggressiv oder weinerlich.

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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 11:48
Zitat von KFBKFB schrieb:Und wo sagte ich "nur"?
Ich hab das jetzt auch nicht auf dich bezogen, sondern allgemein betrachtet.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 11:52
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:So wie ich das verstehe, ist das per Definition Alkoholismus. Ob das eine körperliche und/oder psychische Abhängigkeit ist, spielt ggf. gar keine Rolle.
Ja, im Grunde sehe ich das auch so und wenn ich ihm das sage, meint er, ja, dann ist das eben so, auch egal. Ich kann da nichts machen, er muss von selber so weit kommen, die Finger davon zu lassen.
Okay, als wir vor genau einem Jahr Corona hatten, hat er die 10 Tage nichts getrunken. Ging ihm zwar nicht schlecht (wegen Covid) aber er hat dennoch aus Vorsicht drauf verzichtet. Da hatte er eigentlich keine Probleme. Aber ja, es ist definitiv nicht in Ordnung und ich denke, dass er das auch weiß.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Klar, für eine nüchterne Person wirkt das Gehabe einer alkoholisierten Gruppe oft nicht cool oder witzig, aber eben nicht zwangsläufig aggressiv oder weinerlich.
Es kommt halt auch auf den Grad der Alkoholisierung an. Ein guter Freund von mir lacht erst über jeden Blödsinn und ab einem gewissen Quantum wird er nachdenklich und fängt auch schon mal zu heulen an. Kommt eben immer drauf an, wann man aufhört.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 12:12
..
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Und da sehe ich das Problem. Genuss und Schmecken sind ja okay, aber das Argument Entspannung finde ich etwas bedenklich. Wenn man sich nur mit Alkohol wirklich entspannen kann, dann stimmt doch etwas nicht.
Hm. Alkohol enthemmt und entspannt. Dass ein guter Roter (z. B.) auch noch genial schmeckt, besonders zu ebenso gutem Essen, das ist der Genusseffekt. Ich schätze ein wenig Wein zur SM-Session sehr. Weil man dann mit Schmerz besser zurecht kommt (und beim Role Play bisweilen gut ablacht *g*) - es macht halt mehr Spaß, man ist gechillter. Aber das bedeutet doch nicht, dass man sich nicht auch anders entspannen könnte. Es ist halt eine Option von mehreren. ;-)
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ich finde auch das Argument: "Dann bin ich besser drauf" voll bescheuert. Die meisten Menschen werden dann doch eher weinerlich oder aggressiv. "Gut drauf" sieht bei mir dann doch etwas anders aus.
Also ich werde lustig, redselig und habe mit meinen Partnern immer viel Spaß, wenn wir am Abend was zusammen trinken. Ansonsten sähe ich auch keinen Sinn darin es zu tun. Danach können wir gut schlafen. Wenn man Alkohol konsumiert, dann doch deswegen, weil es Freude macht. Alles Andere wäre in meinen Augen lediglich Betäubung und damit ungesund. Indes, manchmal / recht selten, bevor ich eine Beruhigungstablette (Benzo) einwerfe, nehme ich lieber das Glas Wein, das ist sanfter.

LG Mina


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18.03.2022 um 12:17
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Alles Andere wäre in meinen Augen lediglich Betäubung und damit ungesund.
Richtig. Das meine ich eben auch. Hin und wieder etwas zu trinken, weil es eben passt, ist ja auch durchaus okay. Jeden Tag zu trinken um sich zu entspannen, sehe ich als problematisch. Und sich so richtig zu betrinken, weil man dann "lustig" wird, ist in meinen Augen Selbstbetrug.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 12:21
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Es kommt halt auch auf den Grad der Alkoholisierung an.
Ich denke, dass es auch auf die grundsätzliche psychische Verfassung ankommt. Alkohol enthemmt, Gefühle brechen hervor.
Wir waren damals jung und ungebunden, in Ausbildung oder im Studium, das Leben vor uns und ohne größere Probleme.

Allenfalls ein paar unglückliche oder unerfüllte Liebschaften kamen da durch. Aber nichts wirklich tiefgründiges, halt die übliche Sturm- und Drang Zeit wo "Sie/Er war meine einzige und große Liebe" und "Wer? Ach die/der, ja keine Ahnung, mir egal" ein paar Wochen bis Monate auseinander lagen.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 12:25
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Wir waren damals jung und ungebunden, in Ausbildung oder im Studium, das Leben vor uns und ohne größere Probleme.
Okay, das ist natürlich was anderes :D In ganz jungen Jahren ist man halt noch relativ frei von Sorgen. Außerdem ist es in einer größeren Gruppe ohnehin immer etwas anders, da lässt man sich schon mal mitreißen. Aber auch da gilt, so denke ich, einen gewissen Punkt nicht zu überschreiten. Dann sollte es auch einfach nur lustig bleiben.


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18.03.2022 um 12:27
..
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Und sich so richtig zu betrinken, weil man dann "lustig" wird, ist in meinen Augen Selbstbetrug.
Ich würde es so sagen - für mich / uns - man verstärkt eine positive / entspannte Stimmung, die sowieso bereits vorhanden ist. Das tut man ohnehin nicht bis zur Besinnungslosigkeit, schließlich will man es genießen und nicht abstürzen. Also ist man dann leicht angeheitert und gut drauf. Das sehe ich als einen konstruktiven Gebrauch. Destruktiv wird es, wenn man schlechte Stimmungen wegtrinken / betäuben will und sich dafür mitunter dann die Lichter ausschießt. Auch täglichen Konsum sähe ich, wegen des Gewöhnungseffektes (und der Effekte auf die Leber), als problematisch an; selbst wenn er moderat sein sollte. Wobei 3-4 (0,5l Flaschen?) schon ordentlich sind, finde ich persönlich. Belastet Dich das denn sehr, @EnyaVanBran ? Ich persönlich kann Biergeruch auch nicht gut ab. Mal ein herbes Helles, eiskalt zum Grillen, okay. Aber die Bierfahne, die ist mir nicht sympathisch. Würde ein Partner täglich so riechen, ich würde in Opposition gehen.

LG Mina


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 12:31
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Belastet Dich das denn sehr,
Mittlerweile nicht mehr, weil ich Wege gefunden habe, damit umzugehen. Zur Belastung wird es nur dann, wenn er versucht, Streit anzufangen, früher ging das noch besser. Heute habe ich da auch meine Methoden, das abzuwenden, bzw dauern diese Streitereien dann meistens nicht sehr lange.
Nun, da ich aus vielerlei Gründen eine Scheidung erst mal nicht in Betracht ziehe, muss ich anders klar kommen, was meistens funktioniert.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 12:34
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Aber auch da gilt, so denke ich, einen gewissen Punkt nicht zu überschreiten. Dann sollte es auch einfach nur lustig bleiben.
Ja klar, denn richtig besoffen sein ist ja auch nicht lustig. Das Problem ist auch, dass man sich an den Konsum gewöhnt und immer mehr braucht und bei mir kam noch hinzu, dass die Phase zwischen "ich merke nichts" und "ich bin stockbesoffen" kürzer wurde.
Zum Glück habe ich das früh eingesehen, noch lange vor meinem 30ten Geburtstag.

Meinem jüngeren Ich würde ich ganz klar raten, weniger zu trinken und den Ratschlag "Man kann auch ohne Alkohol Spaß haben" geben. Aber junge Leute hören nicht gerne auf solche Ratschläge. Manche Erfahrungen muss ein Mensch wohl selbst machen, damit er oder sie es begreift.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ich persönlich kann Biergeruch auch nicht gut ab. Mal ein herbes Helles, eiskalt zum Grillen, okay.
Ich mag Bier schon ab und zu, aber wenn ich mal 1-2 Flaschen oder Dosen trinke am Wochenende, dann spüle ich die direkt aus, weil ich den Geruch so ekelig finde.
Ich muss es dann auch akzeptieren, wenn meine Frau mich auf die Couch verbannt, weil sie keine Bierfahne im Schlafzimmer ertragen möchte.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:11
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Das Problem ist auch, dass man sich an den Konsum gewöhnt und immer mehr braucht und bei mir kam noch hinzu, dass die Phase zwischen "ich merke nichts" und "ich bin stockbesoffen" kürzer wurde.
Ja, das ist genau der Punkt. Da hab ich dann die Notbremse gezogen. Und ich bin irre froh drüber, denn ich wäre heute nicht hier, wo ich jetzt bin.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:15
Ich halte Alkohol für relativ gefährlich, weshalb ich zum Beispiel nichts Hartes trinke. Also kein Schnaps und ähnlich Hochprozentiges.
Die einzige Ausnahme ist mal ein Cocktail im Urlaub.

Zu Hause gibt es bei mir höchstens Wein, Sekt oder Bier (letzteres extrem selten)
Mein Weinkonsum ist in den letzten zwei Jahren ein bisschen angestiegen, da ich als Autorin und Texterin damals anfing, Vorstellungstexte verschiedener Weingüter für einen Internet-Shop zu verfassen.
Im Laufe meiner Recherche hab ich mir einiges Wissen über Wein angeeignet. Dadurch ist auch mein Konsum angestiegen, gleichzeitig allerdings auch die Qualität der Weine, die ich verkoste.

Vor einigen Jahren hätte ich niemals 30 Euro für eine Flasche ausgegeben, inzwischen schon.
Wenn ich eine Flasche öffne, kann es durchaus passieren, dass sie im Laufe desselben Abends leer wird (allerdings nur, wenn es wirklich gut schmeckt).
Da ich allerdings weiß, das das nicht unbedingt gesund ist, lege ich immer wieder Pausen ein, wo ich mehrere Wochen gar nichts trinke. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Pausen seit etwa zwei Jahren immer kürzer werden.
Hat vielleicht auch mit der Pandemie zu tun.

Für mich ist die ganze Welt des Weins inzwischen sowohl Hobby als auch berufliches Steckenpferd geworden.
Darüber hinaus rauche ich allerdings nicht, mache regelmäßig Sport und ernähre mich größtenteils gesund. Deshalb hoffe ich, dass sich eventuelle Schäden in Grenzen halten.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:17
Zitat von IdiosynkrasiaIdiosynkrasia schrieb: Seltsam finde ich auch, was manche Leute unter "geringen Mengen" an Alkohol verstehen. Da ist dann schon mal die Rede vom täglichen Glas Wein oder zumindest alle paar Tage. Das sind für mich persönlich schon keine geringen Mengen mehr, es ist ein regelmäßiger Konsum, der unterschätzt wird.
Alkohol wird echt wie eine "Volksdroge" verharmlost, v.a. finde ich es auch problematisch, wie es in manchen Kreisen unmöglich ist, nein zu sagen. Mr Mary arbeitet unter anderem in einer Eventkneipe, da ist die Grenze zwischen Gast und Barkeeper schon mal fließend und oft wird man als Barkeeper in die Runde, die gerade geschmissen wird, inkludiert. Oder der Gast kommt, setzt sich an den Tresen und schüttet -so ganz klassisch- dem Barkeeper sein Herz aus und bezahlt diese Dienstleistung in alkoholischen Getränken. Es geht mitunter gar nicht, diese Dinge abzulehnen oder "umzumünzen" "du, ich trinke einen mit, aber dann ...". Die Angestellten haben inzwischen schon eine Fake Wodkaflasche und genehmigen sich dann echtes Leitungswasser, weil sie mitunter aus der Nummer nicht rauskommen.

Was ich auch krass finde: In der nahen Stadt gibt es am Stadtrand ein Wohnviertel des sozialen Wohnungsbaus - inmitten darin ein versiffter Netto: Das Alkoholregal nimmt da gefühlt 1/4 der Ladenfläche ein, Fastfood und Süßigkeiten auch ... der Absatz dort muss total krass sein, vermutlich überlebt der Laden v.a. wegen des Alkoholsortiments.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb: Alkohol ist ein Arsch. Sorry, wenn ich das jetzt so sage. Also: Ich selbst habe zwischen 16 und Anfang 30 viel zu viel davon in mich hinein geschüttet. Ich war jedes WE betrunken. Das ging dann so weit, dass es auch mal unter der Woche dazu kam. Und eines Sonntags Nachmittags bin ich dann wirklich in mich gegangen, als nach Unmengen Jägermeister und Wodka noch relativ trittsicher aus dem Gasthaus gewandert bin, während meine "Kontrahenten" zum niederlegen waren.
Das ist krass, aber gut, dass du es so reflektieren kannst und noch den Absprung geschafft hast. Ich bin auch in einer Suchtstruktur (Essstörung) - das ist für mich völlig unmöglich, da rauszukommen - manchmal läuft es wochenlang top und dann kommt doch ein Rückfall ... ich weiß, es ist was anderes, aber ich schätze mal, die Suchtstruktur ist gleich ....
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb: Das kann ich aus meiner Feierzeit nicht bestätigen. Wir waren nie aggressiv und auch nicht weinerlich, ich kann mich an keine einzige gewalttätige Situation innerhalb meiner Gruppe erinnern und auch an keine wirklich heftigen emotionalen Eskapaden.
Das Problem bei solchen Feiergruppen ist auch, dass Alkohol fester Bestandteil der Feier ist und dass du alleine aus Gruppenzwang mittrinken musst, ob du Lust hast oder nicht. Zudem verlässt du ja auch das Gruppengefühl, wenn du der einzige Nüchterne in der Gruppe bist. Das klappt dann nicht ...
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb: Richtig. Das meine ich eben auch. Hin und wieder etwas zu trinken, weil es eben passt, ist ja auch durchaus okay. Jeden Tag zu trinken um sich zu entspannen, sehe ich als problematisch. Und sich so richtig zu betrinken, weil man dann "lustig" wird, ist in meinen Augen Selbstbetrug.
Die Grenzen sind da halt sehr fließend und unterliegen deiner subjektiven Einschätzung. Ich glaube, man fängt sehr schnell an, sich zu belügen oder zu belohnen "nicht so schlimm" oder "nur heute" oder "gerade so lustig" oder "war so ein Scheißtag" und dann ist die Grenze eben überschritten.
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb: Ja klar, denn richtig besoffen sein ist ja auch nicht lustig. Das Problem ist auch, dass man sich an den Konsum gewöhnt und immer mehr braucht und bei mir kam noch hinzu, dass die Phase zwischen "ich merke nichts" und "ich bin stockbesoffen" kürzer wurde.Zum Glück habe ich das früh eingesehen, noch lange vor meinem 30ten Geburtstag.
Das ist super, wenn man selbst eine Notbremse zieht. Das schaffen viele nicht.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ja, das ist genau der Punkt. Da hab ich dann die Notbremse gezogen. Und ich bin irre froh drüber, denn ich wäre heute nicht hier, wo ich jetzt bin.
Da kannst du auch echt stolz auf dich sein.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:22
@Bundeskanzleri

Ich trinke seit 1984 keinen Alkohol mehr.

Dass Rauchen und Alkoholkonsum in der Schwangerschaft dem Ungeborenen schaden, ist seit vielen Jahrzehnten, teil sogar Jahrhunderten, bekannt und sollte nun inzwischen wirklich bis in den letzten Winkel der Republik herum gesprochen haben.
Alle werdenden Mütter, die ich kenne, haben in der Schwangerschaft ihren Drogenkonsum auf Null gefahren - um nach dem Stillen munter weiter zu qualmen und zu saufen, nicht wahr, Eileen*?

Wer bitte soll den das überwachen, liebe "Sonst bin ich ja gegen den Überwachungsstaat"-Freunde? Polizeibegleitung für alle Schwangeren? Tägliche Drogentests? Und wenn doch konsumiert wird, was dann? Zwangsabtreibung? Zwangssterilisation? Zunähen?

Manche Menschen scheinen einen Denkhorizont von zwölf bis mittags zu haben.

*Zitat meiner Ehefrau: Wenn meine Kinder da sind, trinke ich keinen Alkohol - und wenn sie nicht da sind, fehlen mir die Gründe.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:23
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich bin auch in einer Suchtstruktur (Essstörung) - das ist für mich völlig unmöglich, da rauszukommen - manchmal läuft es wochenlang top und dann kommt doch ein Rückfall ... ich weiß, es ist was anderes, aber ich schätze mal, die Suchtstruktur ist gleich ....
Wow, das tut mir echt leid. Ich war ja zum Glück noch nicht süchtig. Aber ich stelle mir deine Situation sehr schwer vor. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und dass du es eines Tages total in den Griff bekommst.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich glaube, man fängt sehr schnell an, sich zu belügen oder zu belohnen "nicht so schlimm" oder "nur heute" oder "gerade so lustig" oder "war so ein Scheißtag" und dann ist die Grenze eben überschritten.
Genau so ist es. Natürlich weiß man, dass Alkohol kein Spielzeug ist. Aber man trinkt ihn, so wie du sagst: eh nur heute.. passt grad... Aber eh nur heute war dann oft erst gestern und passen tut es immer irgendwie. Und wenn es nicht passt, na dann hat man ja erst recht einen Grund, ein wenig was zu trinken. Aber ehe man das nicht erkennt, bzw. sich selbst gegenüber eingesteht, dass man sich damit ja nur was vormacht, kommt man da auch nicht raus. Da können 100 Leute sagen, lass es. Man muss das selber wollen.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:25
Dass das Thema so neu nicht ist, aber gern ignoriert wird, sowohl von Konsumenten- wie Produzentenseite, von politisch Verantwortlichen ohnehin, zeigt ein Buchtitel von 1977:


71yX4Q8T-FLOriginal anzeigen (0,2 MB)


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:29
Zitat von DoorsDoors schrieb: Alle werdenden Mütter, die ich kenne, haben in der Schwangerschaft ihren Drogenkonsum auf Null gefahren - um nach dem Stillen munter weiter zu qualmen und zu saufen, nicht wahr, Eileen*?
Im Bekanntenkreis meines Mannes gibt es mehr als eine Barkeeperin, die während der Schwangerschaft weitergeraucht und auch getrunken hat damit "das Baby nicht so groß wird" (leider kein Witz), da ein flacher Bauch ja auch zum Kapital gehört. Das ist glaube ich auch so ein Schichtding ... Da wird das Bedürfnis der Mutter (körperlich attraktiv zu bleiben) über das Bedürfnis des Kindes gestellt.

Freunde von uns haben zwei Kinder (Halbschwestern) adoptiert, die ein fetales Alkoholsymptom haben - diese Mädels haben noch viele andere Geschwister, die woanders untergebracht sind. Da denkt man auch immer: Wer macht sowas? Schwanger sein, dauerhaft, in dem Wissen, dass das Jugendamt die Kids inzwischen direkt im Kreissaal mitnimmt. Die Motivation der Frau ist mir völlig unklar.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Wow, das tut mir echt leid. Ich war ja zum Glück noch nicht süchtig. Aber ich stelle mir deine Situation sehr schwer vor. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und dass du es eines Tages total in den Griff bekommst.
Danke, ich finde es super, wie du die Kurve bekommen hast.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Genau so ist es. Natürlich weiß man, dass Alkohol kein Spielzeug ist. Aber man trinkt ihn, so wie du sagst: eh nur heute.. passt grad... Aber eh nur heute war dann oft erst gestern und passen tut es immer irgendwie. Und wenn es nicht passt, na dann hat man ja erst recht einen Grund, ein wenig was zu trinken. Aber ehe man das nicht erkennt, bzw. sich selbst gegenüber eingesteht, dass man sich damit ja nur was vormacht, kommt man da auch nicht raus. Da können 100 Leute sagen, lass es. Man muss das selber wollen.
Ist halt sozial auch total akzeptiert. So wie Rauchen vor ein paar Jahren. Eigentlich müsste da eine Kampagne her "Leute, wisst ihr eigentlich ...?" - aber eigentlich wissen die Leute das ja.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:34
..
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ist halt sozial auch total akzeptiert. So wie Rauchen vor ein paar Jahren. Eigentlich müsste da eine Kampagne her "Leute, wisst ihr eigentlich ...?" - aber eigentlich wissen die Leute das ja.
Ja, das Rauchen in jetzt verpönt. Ob das Trinken folgen wird, das darf bezweifelt werden, denke ich.
Weltweit aber hat der Alkoholkonsum in der Pandemie laut Global Drug Survey signifikant zugenommen - das Trinken hat sich einfach nach Hause verlagert. Für die internationale Studie wurden im Mai und Juni 2020 insgesamt 58.811 Personen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Österreich, in den Niederlanden, der Schweiz, Australien, Neuseeland, Brasilien und in den USA befragt. Davon gaben 43 Prozent an, häufiger Alkohol getrunken zu haben und 36 Prozent gaben an, mehr Alkohol konsumiert zu haben.
Quelle: https://learngerman.dw.com/de/corona-flucht-in-den-alkohol/a-56453761#

LG Mina


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

18.03.2022 um 13:34
Mal einen der zahlreichen vorhandenen Threads zum Thema Alkohol entkorkt und einen guten alten Jahrgang eingeschenkt:

Noch mal so ganz allgemein zur Droge Alkohol:

Eine "Aussenmotivation" ist nicht immer hilfreich, manchmal sogar kontraproduktiv. Viele Suchtkranke sehen das als Angriff auf sich, auf ihre eigene Entscheidungsfähigkeit, auf ihr "Mensch sein" an.

Hätte mir jemand damals gesagt: "Hör mal, Anders, eine Flasche, oder gar anderthalb Buddeln Rotwein pro Abend: Meinst Du nicht, dass Du es mit dem "Writers Disease" etwas übertreibst? Trinke mal weniger..." - dann hätte ich mich möglicherweise hinter Ausreden verschanzt: "Ach, komm, nun übertreibst Du aber. So viel ist das garnicht. Ich hab' das im Griff, und überhaupt, was geht Dich das an, wie ich meine Abende gestalte. Andere fressen..." Und so weiter, das ganze übliche selbstverteidigende, wahrheitsverleugnende, betroffene/besoffene Gefasel halt.

Nein, der Entschluss, mit dem Substanzkosum aufzuhören, kann nicht von aussen kommen. Er muss von innen kommen. Erst dann kann man helfend eingreifen. Gegen den Willen des Kranken kann man nichts tun.

PS: Ich trinke seit 1984 keinen Alkohol mehr.

PPS: Es gibt im Netz wie im realen Leben ein breites Angebot von Selbsthilfegruppen für die Angehörigen von Suchtkranken - Partner wie Kinder. Es kann für Dich hilfreich sein, sich dort Rat und Unterstützung zu holen.

Und noch ein Tipp:

Selbsthilfegruppen für Suchtkranke gibt es nun für jedes Kuhkaff und für jeden Geschmack, ob nun religiös wie Kreuzbund oder die beiden Blaukreuz-Organisationen, weltlich wie AA, Freundeskreise oder Guttempler - oder viele verschiedene kleinere Gruppen. Neben praktischer Hilfe bieten viele auch Möglichkeiten alkoholfreier Freizeitgestaltung, beziehen die Familie mit ein und bieten ein aufgeschlossenes aber zugleich auch schützendes neues soziales Umfeld. Das Internet hilft bei der Suche.


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18.03.2022 um 14:03
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Wir waren nie aggressiv und auch nicht weinerlich, ich kann mich an keine einzige gewalttätige Situation innerhalb meiner Gruppe erinnern
Same here.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Mein Mann hingegen zieht sich jeden Abend 3, 4 Falschen Bier rein. Am WE natürlich schon mal mehr. Keine Ahnung, ob er schon körperlich abhängig ist oder ob es mehr ne Kopfsache ist...
Mein Vater hat mal gesagt: "Ich trinke jeden Tag Alkohol (er hat auch jeden Abend seine 3/4 Bier getrunken) also bin ich ein Alkoholiker"


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