Mieten oder kaufen?

Yooo schrieb:Dafür werde ich schon Sorge tragen.
Wenns nicht viel zu erben gibt, dann weil das schon vorher dort landet wo es hin soll.

Und WIE deine Eltern dann untergebracht sind, wenn sie sich keine Zuzahlung leisten können, ist dir egal? Sorry, bei mir wärst du so ein Fall, wo das obligatorische Tierheim, schon vorher versorgt würde :D

Aber, lassen wir das jetzt, das hat doch mit dem Thema nichts mehr zu tun.

Frau.N.Zimmer schrieb:Und WIE deine Eltern dann untergebracht sind, wenn sie sich keine Zuzahlung leisten können, ist dir egal? Sorry, bei mir wärst du so ein Fall, wo das obligatorische Tierheim, schon vorher versorgt

Ich rede über mein Erbe. Meine Eltern haben das eh schon geregelt, da habe ich natürlich keine Vorschriften gemacht🤭

Lento schrieb:Mittlerweile sind wir weit vom Thema entfernt.

Na ja, die Frage ist halt, wie sich Preise perspektivisch entwickeln. Dafür spielt die Nachfrage schon eine große Rolle.
Wenn ich mir Wohneigentum kaufe, um selbst darin dauerhaft zu wohnen, ist die Preisentwicklung (abseits der Sicherung der Finanzierung) letztlich egal.
Aber das ist ja nur eine Prognose. Ich weiß nicht, ob ich dauerhaft darin wohnen werde, weil ich meine zukünftigen Lebensumstände nur schätzen kann.
Und wenn ich mit Eigentum spekuliere (und sei es nur das Argument "wenn es schief geht, verkaufe ich halt"), ist es erst recht nicht egal.

Und da sind wir an dem Punkt, wie sich die Nachfrage entwickelt. Wird es einen Trend zu billigerem Wohnen geben oder nicht. Werden Menschen eher wieder woanders wohnen oder nicht. Und dafür spielt neben der reinen Bevölkerungszahl eben auch eine Rolle, wo Menschen wohnen wollen und wie sie wohnen wollen.

Lento schrieb:Naja, schimmlige Wände gibt es auch heute, wenn Außendämmungen nicht vernünftig erfolgt sind.

Hab grad mal kurz drüber nachgedacht und mir fiel tatsächlich keine Möglichkeit ein, wie eine schlecht ausgeführte Außendämmung zu einer schimmeligen Wohnung führen könnte.
Könntest du das vielleicht mal kurz erklären?

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Hab grad mal kurz drüber nachgedacht und mir fiel tatsächlich keine Möglichkeit ein, wie eine schlecht ausgeführte Außendämmung zu einer schimmeligen Wohnung führen könnte.

Das Hauptüroblem stellt der aufgetragene Putz/Verkleidung dar. Es können Risse entstehen, wo dann die Feuchtigkeit eindringen und das Isoliermaterial dabei durchfeuchtet werden kann. Diese Materialen sind ständig starken Temperaturänderungen unterworfen. Man muss sich mal einen sonnenbeschienene Wand im Winter bei Minus-Temperaturen vorstellen. Auch Löcher, welche durch den Specht entstehen, können das bewirken, falls es sich bei der Wand um die Wetterseite handelt. Einmal eingedrungenes Wasser kann nicht mehr so leicht aus dem System entweichen im schlimmsten Fall werden die Wände feucht und es bildet sich dadurch innen Schimmel.

@Lento

Deine Erklärung is nu aber auch schon sehr an den Haaren herbeigezogen! Erstmal sind die meisten WDVS mit EPS Platten hergestellt, die keine Feuchtigkeit aufnehmen. In Frage kommen also nur Dämmplatten aus Mineralwolle oder Holzfasern. Diese müssten dann aber komplett ohne Armierung verarbeitet worden sein, was dann in kürzester Zeit zu einer vollständigen mechanischen Zerstörung der Fassade führen dürfte, was sich wohl kein Bauherr gefallen lassen dürfte.
Alles sehr theoretisch, imho.

mfg
kuno

@kuno7

Bei sachgemäßer Ausführung wird es kein Problem sein, nur gibt es die nicht immer. Und Mängel werden dann erst später sichtbar.

https://www.baunetzwissen.de/daemmstoffe/fachwissen/schaeden-maengel/risse-in-verputzter-aussenwanddaemmung-152310

Sobald jedoch Feutigkeit zwischen Putz und Wand ist, wird diese einen Weg finden, egal ob das Dämmaterial Feuchtigkeit aufnimmmt oder nicht.

kuno7 schrieb am 06.05.2022:Über einen Zeitraum, in dem man für gewöhnlich eine Immobilie finanziert,

Was ist eigentlich ein gewöhnlicher Finanzierungszeitraum? -> das letzte was ich gelesen habe, war zwischen 15-35 Jahre.

Vinsmoke schrieb:Was ist eigentlich ein gewöhnlicher Finanzierungszeitraum?

10-30 Jahre würde ich schätzen.

mfg
kuno

Vinsmoke schrieb:gewöhnlicher Finanzierungszeitraum

Die Banken bieten im allgemeinen erst mal kürzere Zeiten an (10 Jahre). Ist natürlich relativ unrealistisch, einen Kredit in diesem Zeitraum schon erledigt zu haben. Länger laufende Verträge haben einen höheren Zinssatz.
Es gibt viele unterschiedliche Modelle der Finanzierung. Man muss sich das alles individuell ausrechnen lassen.
Ich bin zur Zeit am Bauen und möchte idealerweise nach ca. 15 Jahren fertig sein mit den Schulden. Ob ich das schaffe: mal sehen.

Beim Thema kaufen oder nieten sehe ich vor allem die Gefahr, sich einen Kauf als Milchbrötchenrchung schönzureden:

Zum Kaufpreis kommen ggf Makler, Notar, Grunderwerbsteuer etc.

An laufenden Kosten Grundsteuer, Sanierung, Renovierung, ggf Straßensanierung etc.

Was aus meiner Sicht nicht einfach ist:

Man kauft doch häufig nach Eheschließung bei Kinderwunsch oder wenn schon Kinder da sind. Da denkt man in den Dimensionen zB eines 5 Personenhaushaltes. Und natürlich braucht es einen Garten mit Rasen zum Fußball Spielen.

Diese Lebensrealität bleibt aber nicht ewig bestehen. Kaum ist man 70, ist der Rasen nur noch Belastung, weil er Pflege braucht.

Wenn die Kinder aus dem Haus sind, will man vielleicht wieder mehr Reisen. Dann steht das Haus plötzlich länger leer und es wird unpraktisch. Die 18 Stufen zum Eingang am Hang haben Dir mit 31 noch nichts ausgemacht, aber nach der Knie TEP ist das irgendwie blöd, genau so wie die 142qm auf 4 Etagen.

Da ist man als Mieter, falls ausreichend Angebot besteht, flexibler, die Wohnsituation an das Leben anzupassen.

Lento schrieb:Auch Löcher, welche durch den Specht entstehen, können das bewirken, falls es sich bei der Wand um die Wetterseite handelt.

@Lento

Habt ihre gedopte Spechte? Ich kenne keine Spechtart in Deutschland, die sich an einer Fassade festkrallt, und sich durch den Putz wemst. Bei ner Gartenhütte aus Holz vielleicht...

sacredheart schrieb:Habt ihre gedopte Spechte? Ich kenne keine Spechtart in Deutschland, die sich an einer Fassade festkrallt, und sich durch den Putz wemst. Bei ner Gartenhütte aus Holz vielleicht...

Das Problem ist nicht nur @Lento bekannt

Die Stadt ist ein attraktiver Lebensraum. Nicht nur für Menschen, sondern auch für Wildvögel. Allein im Münchner Stadtgebiet brüten 105 Wildvogelarten regelmäßig. Eine Vogelart scheint sich in der Stadt besonders wohl zu fühlen: der Buntspecht. Dabei zeigen sie sich auch den Segnungen der modernen Zivilisation gegenüber aufgeschlossen – sehr zum Ärger der menschlichen Mitbewohner. Denn Spechte machen auch vor Antennen, Dachblechen und Wärmedämmfassaden nicht halt, wenn es darum geht, trommelnd einen Partner zu finden oder eine Höhle zu zimmern. Wird eine frisch verputzte Wand durch einen Specht aufgehackt, ist dies natürlich sehr ärgerlich.

https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-haus/spechte-an-der-fassade/

sacredheart schrieb:ist man als Mieter, falls ausreichend Angebot besteht, flexibler, die Wohnsituation an das Leben anzupassen.

Das ist aber ein sehr wichtiger Punkt.
In meiner Gegend hat man keine Chance, sich was auszusuchen, es ist ein Jackpot überhaupt was zu finden.
Und man möchte sich dann auch noch wohlfühlen.

Gerade mit Kindern und Tieren ist man im Mietverhältnis mehr in der Schusslinie.
Da finde ich den Wohlfühlfaktor des Eigenheims nochmal besonders wichtig.

@emanon


Danke für die Info, ist mir tatsächlich neu. Unglaublich. Im Wald freue ich mich immer sehr, einen Buntspecht nicht nur zu hören, sondern auch mal zu sehen. An der Fassade wäre die Freude eher so mittel.

Bundeskanzleri schrieb:In meiner Gegend hat man keine Chance, sich was auszusuchen, es ist ein Jackpot überhaupt was zu finden.
Und man möchte sich dann auch noch wohlfühlen.

Gerade mit Kindern und Tieren ist man im Mietverhältnis mehr in der Schusslinie.
Da finde ich den Wohlfühlfaktor des Eigenheims nochmal besonders wichtig.

Natürlich kann man nur bei bestehendem Angebot flexibel sein. Wo ich wohne, findet gerade so ein halbherziger Generationenwechel in ganz schönen Reihenhäusern statt.

Da gibt es etliche Häuser, in den jetzt ein alte Dame alleine wohnt. Ich bin ganz sicher kein Freund von Zwangsbewirtschaftung, aber viele von denen würden sicher lieber in der Nähe in einer etwas kleineren Wohnung ohne Stufen leben. Es gibt nur keine.
Und dass die nicht mit Ü80 komplett ihren Lebensmittelpunkt verlassen wollen, verstehe ich doch. Dennoch brauchen die natürlich nicht 6 Zimmer, 170qm und einen schwer zu pflegenden Hanggarten.

Über jedem Privatmieter hängt ja leider immer das Damoklesschwert des Eigenbedarfs und sei es in der Folgegeneration. Immerhin diesen Nachteil hat man bei einer großen Firma nicht.

Bundeskanzleri schrieb:Gerade mit Kindern und Tieren ist man im Mietverhältnis mehr in der Schusslinie.
Da finde ich den Wohlfühlfaktor des Eigenheims nochmal besonders wichtig.

Sehr häufig lese ich in Wohnungsangeboten den Passus "keine Tiere".
Auch wenn man in den Urlaub fährt, muss man erst abklären, ob man ein Haustier mitbringen kann. Das ist nämlich auch nicht überall erwünscht bzw. erlaubt.


Vor Kurzem las ich einen Artikel, aus dem hervorging, dass in meiner Stadt in den letzten 10 Jahren die Mieten um bis zu 20% gestiegen sind.
So eine Gehaltserhöhung ist mir mal von niemandem bekannt.

nairobi schrieb:Vor Kurzem las ich einen Artikel, aus dem hervorging, dass in meiner Stadt in den letzten 10 Jahren die Mieten um bis zu 20% gestiegen sind.
So eine Gehaltserhöhung ist mir mal von niemandem bekannt.

Dann sollten die aber mal alle bei ihrem Arbeitgeber an die Tür klopfen.
Die Inflation in den letzten 10 Jahren alleine Betrug nämlich bereits ~13%...

Und zumindest Inflationsausgleich sollte drin sein.

Nerok schrieb:Und zumindest Inflationsausgleich sollte drin sein.

Ein Anstieg um 20% in zehn Jahren entspricht einer jährlichen Verzinsung von 1,84% - das würde ich jetzt nicht unbedingt als hoch ansehen, wie du schon sagtest ist das nicht mal Inflationsausgleich im relevanten Sektor.

Und man muss zusätzlich noch schauen welche Mieten da genau gemeint sind, durchschnittliche Wohnungsmiete aus dem z.B. Mietspiegel ist nochmal was Anderes als Angebotsmieten oder Erstbezugsmiete. Oft werden nur Angebotsmieten erfasst, weil das mit viel weniger Aufwand möglich ist - man muss praktisch nur die laufenden Inserate mitschreiben - aber das bildet die Kostenwahrheit auf dem Mietmarkt nur teilweise ab, besonders gute oder attraktive Angebote erreichen ja oft gar kein Anzeigenportal oder Inserat, sondern werden privat vermittelt, über Mundpropaganda. Umgekehrt bleiben überteuerte Angebote, die niemand wahrnimmt, besonders lange in den Angeboten stehen.

Dementsprechend ist da ein Blick in die Details notwendig.

Nerok schrieb:Dann sollten die aber mal alle bei ihrem Arbeitgeber an die Tür klopfen.

Das ist leicht gesagt.

Es mag ja Profiteure der Lage geben, die so abartig reich geworden sind, dass sie in den Weltraum fliegen oder Messenger kaufen.
Aber die allermeisten Arbeitgeber sind on den steigenden Preisen genau so betroffen und können, wenn sich zusätzlich die Löhne in gleicher Weise erhöhen, das letztlich nur in ihren Produkten oder Dienstleistungen weiter geben.
Natürlich muss mit der Zeit eine Lohnerhöhung bei stattfindender Inflation gegeben sein. Aber dass man ungefähr 1:1 dabei raus kommt, ist wohl eher eine Illusion. Jedenfalls wenn nicht gleichzeitig das "böse" Wirtschaftswachstum stattfindet.

Ich will das gar nicht sarkastisch als Problem klein reden. Aber höhere Löhne müssen ja von irgend etwas bezahlt werden.
Sofern sie davon bezahlt werden, dass "zu gut bezahlte" andere weniger bekommen, OK. Da kann man prima drüber reden und sich überlegen, was da funktionieren könnte.

Aber stell Dir ein kleines Unternehmen vor, in dem keiner solche exzessiven Gehälter bekommt: Wo soll das Geld herkommen, wenn nicht über höhere Preise, die wiederum die Inflation befeuern? Und das sind viele Unternehmen, die so aufgestellt sind. Vor allem sind das Unternehmen, die eher Dinge des täglichen Bedarfs bieten Bäcker, Friseure, Restaurants, Pflege, Einzelhandel generell etc.
Ohne Amazon und ohne Tesla oder Twitter kann man gut leben - aber in vielen anderen Unternehmen wird nicht das große Geld verdient.

Wie genau soll so etwas abseits des frommen (und dem Grunde nach berechtigten) Wunsches denn funktionieren?

Wenn sich etwas richtig Gutes finden lässt, würde ich auch gerne kaufen, um anschließend zu vermieten und ein nettes, passives Nebeneinkommen aufbauen. Allerdings sind die Preise momentan noch zu hoch, man muss eben auf den richtigen Moment warten und dann zuschlagen.

Rise schrieb:um anschließend zu vermieten und ein nettes, passives Nebeneinkommen aufbauen

Das widerspricht sich :D

Als kleiner Einzelvermieter hast du alles, aber kein passives Einkommen. Das ist sogar das denkbar ungünstigste Szenario: du hast 100% vom Aufwand und maximales Ausfallrisiko wenn du z.B. an Mietnomaden kommst, dein Mieter Zahlungsschwierigkeiten hat oder auch möglicherweise berechtigt die Miete mindert weil irgendwas ist, kannst aber mit den Erfahrungen die du gewinnst auch wenig anfangen, weil du keine weiteren Objekte hast bei denen du wenigstens vom Lerneffekt profitierst und die Effizienz dadurch steigerst, dass du alles schonmal gemacht hast, zuverlässige Handwerker bei der Hand hast und so weiter.

Wenn du wirklich nur ein passives Einkommen willst gibt es andere Möglichkeiten Geld in Immobilien anzulegen die sicherer und weniger nervig sind, bringt halt ein paar Zehntelprozent weniger Rendite, dafür kannst du nachts noch schlafen.