Gendern zur Pflicht machen?
27.06.2023 um 20:20Aniara schrieb:Pronomen haben nun mal nichts mit dem Gendern zutun.wie kommst Du darauf? Das gehört doch zusammen. Gehört alles zur geschlechtersensiblen/-neutralen/-gerechten Sprache
Aniara schrieb:Pronomen haben nun mal nichts mit dem Gendern zutun.wie kommst Du darauf? Das gehört doch zusammen. Gehört alles zur geschlechtersensiblen/-neutralen/-gerechten Sprache
Tussinelda schrieb:wie kommst Du darauf? Das gehört doch zusammen.Ich kann es respektieren, wenn sich Leute irgendwelche Fantasie-Pronomen ausdenken und trotzdem auf das Gendern verzichten.
Optimist schrieb am 17.06.2023:Dass die Partizipien beim Gendern auch nicht immer der Stein der Weisen ist, sieht man einmal mehr auch an diesem Beispiel (Singular, weil von einem Einzelnen die Rede ist):
als Glaubender sieht man einige Dinge ganz anders"
Wer ist nun gemeint? -> da hätte man genauso gut das gM nehmen können, kommt aufs Gleiche raus.
fischersfritzi schrieb:Das ist doch ohnehin ein maskulines Wort.Glaubender ist ein Partizip, genauso wie z.B. Mitarbeitender.
Glaubender ist mithin schon das gM
Optimist schrieb am 17.06.2023:Und wenn man schon das gängigere Wort "Gläubiger" nimmt, anstatt das Partizip dann steht man genau vor dem gleichen Problem wie z.B. bei "Mitarbeiter"
fischersfritzi schrieb:Ein Gläubiger ist etwas anderes als "gläubiger Mensch", das weisst du selbst.mir ist das klar, jedoch nicht Allen.
fischersfritzi schrieb:Ein Gläubiger ist etwas anderes als "gläubiger Mensch", das weisst du selbst.Gläubiger hat zwei Bedeutungen. Also stimmt deine Aussage nicht.
Schnapspraline schrieb:Eine Schande das sowas umgesetzt wird. Ich dachte wir wollten uns als Menschheit weiterentwickeln.Diese Worte ausgerechnet von dir hier zu lesen ...
Schnapspraline schrieb:Man kann auch genderneutrale Sprache nutzen. Hauptsache alle sind sichtbar. Ob das jetzt "Liebe Bäcker und Bäckerinnen" [...],
Bücherwurm schrieb:Am wildesten finde ich es bei LeutenRichtig wild, ja fast schon cringe finde ich einige Gendergegner*innen, wenn sie argumentieren, warum sie das Gendern ablehnen. Was da manchmal für wilde Begründung herangezogen oder nachgeplappert werden, kann man sich nicht vorstellen.
Hanne_Lore schrieb:Das gesprochene Gendern mit der stillen Sternchenpause in den Medien find ich unmöglich anzuhören.Am Anfang fand ich das Gendern auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile habe ich mich so sehr daran gewöhnt, dass es mir kaum noch auffällt, wenn jemand gendert.
Hanne_Lore schrieb:Jegliche Pflicht oder einen Zwang in diese Richtung finde ich unnötig und eher rückschrittig als fortschrittlich.Ich finde eher das Denken einiger Leute, es könnte diesbezüglich eine Pflicht oder gar Zwang geben, etwas rückschrittlich. Schön fänd ich es, wenn sie mal ein bisschen fortschrittlicher denken würden. Aber das scheint mir bei sehr vielen schon fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Hanne_Lore schrieb:Das eine ist der höfliche und rücksichtsvolle Umgang mit meinem direkten Gegenüber.Warum sollte es unnötig sein alle anzusprechen, wenn doch alle ein Teil unserer Gemeinschaft sind? Fehlt es da dem ein oder andere Nicht-Betroffenen vielleicht an Mitgefühl und Verständnis?
Das andere der gesellschaftliche Druck, dass möglichst alle angesprochen werden sollen.
Ersteres ist für mich selbstverständlich.
Letzteres unnötig.
Optimist schrieb:kann ich aber nun auch nichts dafür.Als Gendergegner*innen kann man meines Erachtens aber schon etwas dafür, dass das Gender-Thema in den Medien wieder präsenter wird, wenn man dem Thema immer wieder und wieder Aufmerksamkeit schenkt, indem man die Diskussion ständig am Laufen hält.
fischersfritzi schrieb:Was ist softgendern?Wenn man zB beide Geschlechter nennt, Frau und Mann. "Die Bäcker und Bäckerinnen der Firma xyz"
Schnapspraline schrieb:Wüsste jetzt nicht wo da jetzt der Widerspruch ist gegen ein Verbot des Binnen-I zu sein.Bei "Liebe Bäcker und Bäckerinnen" - in Deinem Beispiel - hast du jedenfalls kein Binnen-I gesetzt, demzufolge ist deine Aussage, dass man gendern kann wie man möchte, in diesem einen Beispiel mehr als fragwürdig.
Do-X schrieb:Bei "Liebe Bäcker und Bäckerinnen" - in Deinem Beispiel - hast du jedenfalls kein Binnen-I gesetzt, demzufolge ist deine Aussage, dass man gendern kann wie man möchte, in diesem einen Beispiel mehr als fragwürdig.Man kann gendern wie man möchte, entweder Softgendern wie in diesem Beispiel, das war von mir aus schlecht gewählt war, aber keinesfalls falsch, oder eben mit Binnen-I, mit Sternchen oder durch Neutralität. Das ist völlig egal. Meine Aussage bezog sich darauf, dass man durch dieses Verbot NICHT mehr gendern kann wie man möchte, und das finde ich nicht gut.
Do-X schrieb:Ich denke, du bist genderfluid oder nicht? Fühlst du dich bei dieser Ansprache denn nun mitgehört und mitgesehen oder doch eher nicht?Ich persönlich fühle mich durch Bäcker und Bäckerinnen genauso mitgemeint wie bei BäckerInnen oder bei Bäckereibetreibende. Hauptsache ist, dass beides Erwähnung findet, männlich und weiblich. Ich fühle mich nämlich beiden Geschlechtern zugehörig, es variiert nur, zu welchem. Aber auch das ist nur eine Aussage, die auf mich zutrifft. Andere Fluide könnten das anders sehen.
Quelle:onlyandre schrieb:https://www.derstandard.at/story/3000000176467/fpoe-will-genderverbot
ÖVP und FPÖ setzen einen weiteren heißdiskutierten Punkt ihres Arbeitspapiers um. Gendern mit Binnen-I oder Sternchen ist künftig für Landesbehörden verboten
peekaboo schrieb:Ich finde eher das Denken einiger Leute, es könnte diesbezüglich eine Pflicht oder gar Zwang geben, etwas rückschrittlich. Schön fänd ich es, wenn sie mal ein bisschen fortschrittlicher denken würden. Aber das scheint mir bei sehr vielen schon fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.Nunja, im Eingangspost ging es darum, ob es Anklang findet, im Forum zu gendern bzw es zur Pflicht zu machen. Auch die Überschrift lautet ja "Gendern zur Pflicht machen?" (Ich habe es lediglich allgemein übertragen.)
peekaboo schrieb:Warum sollte es unnötig sein alle anzusprechen, wenn doch alle ein Teil unserer Gemeinschaft sind? Fehlt es da dem ein oder andere Nicht-Betroffenen vielleicht an Mitgefühl und Verständnis?Das empfinde ich fast ein wenig übergriffig und unsachlich und auch mit Fragezeichen dahinter wird es nicht besser.
Hanne_Lore schrieb:Ich frage mich, warum die Pro-Fraktion so oft diese Karte zückt?Das könnte daran liegen, dass es einfach viel zu wenig gute Argumente pro Gendern gibt. Weder geben die psycholinguistischen Studien besonders viel Substanz her, so dass man hier einen großen gesellschaftlichen Bedarf reklamieren könnte, noch sind die moralischen Bedenken diesbezüglich so zwingend, dass man von einem "notwendigen Schutz der Gruppen" sprechen müsste.
peekaboo schrieb:Was da manchmal für wilde Begründung herangezogen oder nachgeplappert werden, kann man sich nicht vorstellen.Magst du mal ein paar Beispiele nennen? Oder bleibt es bei sinnloser Polemik?
peekaboo schrieb:Ich finde eher das Denken einiger Leute, es könnte diesbezüglich eine Pflicht oder gar Zwang geben, etwas rückschrittlich.Dann lies dir doch mal die Thread-Überschrift durch und die Eingangsposts inklusive alle Beiträge @Schnapspraline . Diese Pflicht wird ja gefordert bzw. andiskutiert.
peekaboo schrieb:Warum sollte es unnötig sein alle anzusprechen,Es ist nicht unnötig, alle anzusprechen, aber dies wird doch bereits mit dem gM erreicht.
nasenstüber schrieb:Die ganze Debatte bewegt sich meiner Einschätzung nach in einem ziemlichen vagen Bereich der Kommunikation, in dem viele vieles zwar interpretieren und nach eigenem Gusto auslegen können - nicht müssen;Ja, richtig. Sehe ich genau so.
nasenstüber schrieb:Die ganze Debatte bewegt sich meiner Einschätzung nach in einem ziemlichen vagen Bereich der Kommunikation,Jepp, genauso wie bei der Diskussion um Mohrenköppe und Zigeunerschnitzel.
nasenstüber schrieb:Das könnte daran liegen, dass es einfach viel zu wenig gute Argumente pro Gendern gibt.ist eher weniger der Fall, sieht ja sogar Schriftsteller Pollatschek anders. Es gibt im Grunde keine guten Argumente gegen das Gendern, findet sie zumindest und Du pflichtest ihren Aussagen ja bei......
Hanne_Lore schrieb:Jepp, genauso wie bei der Diskussion um Mohrenköppe und Zigeunerschnitzel.Ach so, nee na klar, man kann Lebensmittel einfach nach Menschen benennen und das auch noch mit Bezeichnungen, die diskriminierend sind und von vielen auch so empfunden werden, alles klar.
Tussinelda schrieb:ist eher weniger der Fall, sieht ja sogar Schriftsteller Pollatschek anders. Es gibt im Grunde keine guten Argumente gegen das Gendern, findet sie zumindest und Du pflichtest ihren Aussagen ja bei......Nur weil es wenig dagegen gibt, heißt es nicht, dass es auch was an vernünftigen Argumenten dafür gibt. Deshalb bin ich ja auch so liberal eingestellt, was das Gendern angeht. Bis auf den Vorwurf "sexistisch" den die besagte Dame ebenso ins Spiel brachte. Ist eben so, als ob man für die Gleichberechtigung betet. Kann man machen, sollte aber Privatsache bleiben.
Bücherwurm schrieb:Wenn man zB beide Geschlechter nennt, Frau und Mann. "Die Bäcker und Bäckerinnen der Firma xyz"Ah okay.
fischersfritzi schrieb:Das ist aus meiner Sicht Gendern.Da ging oben was schief. Ich meine wenn man Bäcker und Bäckerinnen sagt. Ist auch gendern, stimmt, aber für mich softgendern gemessen am Glottischlag und dem Stern. Bißchen gendern ist ok, hab mich auch dran gewöhnt. Denke aber, es sollte keinen Zwang geben.
Ohne den Zusatz "soft" oder sonst irgendwas.
Es gibt viele Möglichkeiten zu Genderm, das begrenzt sich nicht auf die Doppelpunkte oder den Glottisschlag. Aber das ist offenbar die Variante, die die Gemüter am meisten erhitzt.
Tussinelda schrieb:Ach so, nee na klar, man kann Lebensmittel einfach nach Menschen benennen und das auch noch mit Bezeichnungen, die diskriminierend sind und von vielen auch so empfunden werden, alles klar.Wenn sich all die, die sich derartig darüber echauffieren, im Alltag mit gleicher Leidenschaft gegen tatsächliche Diskriminierung einsetzen würden, dann wäre vielen Betroffenen geholfen.
Hanne_Lore schrieb:Wenn sich all die, die sich derartig darüber echauffieren, im Alltag mit gleicher Leidenschaft gegen tatsächliche Diskriminierung einsetzen würden, dann wäre vielen Betroffenen geholfen.woher willst Du denn wissen, dass sie das nicht machen? Und was hat das damit zu tun, diskriminierende Bezeichnungen nicht zu verwenden, denn das ist ja auch Diskriminierung, offensichtlich aber keine tatsächliche, aus Deiner Sicht.