Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

@Doors

Doors, mein Lieber. Wir sind zwar meist einer Meinung, aber diesmal muss ich dir vehement widersprechen. ;-)

Kleider machen doch irgendwie Leute. Ob das nun positive oder negative Auswirkungen hat, sei mal dahingestellt.
Ich arbeite in einem recht grossen Betrieb, in dem Uniformen getragen werden. D.h., wir sind bei der Arbeit alle "gleich".
Du glaubst nicht, wie oft es vorkommt, dass ich irgendwo eine/n Kollegen/Kollegin von mir treffe, z.B. beim Einkaufen in privater Kleidung und wir uns dreimal angucken müssen, um uns zu erkennen! Ich persönlich finde das sehr erschreckend, wenn wir uns kaum erkennen, weil wir sonst wie die "grauen Herren" bei Ende´s "Momo" aussehen und sämtliche Individualität flöten geht...

Menschen, die sich eben einen gewissen Kleidungsstil für sich "ausgewählt" haben, sind keinesfalls kostümiert und Kindergartenkram ist das auch nicht.
Du sagst, du trägst Jeans, T-Shirt und Lederjacke. Das ist genauso wenig oder eben genauso viel eine "Verkleidung" wie der Iro eines Punks. Für jeden Menschen eben individuell Geschmackssache.

Befremdlich finde ich, wenn man durch Kleidung eine politische Haltung zum Ausdruck zu bringen versucht. Aber auch das sollte jedem selbst überlassen sein, solange er/sie mit den evtl. Konsequenzen leben kann...

@DieDiablo

Mmmmh....wahrscheinlich hast du da Recht, mit der Vorstellung, dass auch Gothics ihre Klamotten nicht wiederfinden würden, würde man sie auf einen grossen Haufen schmeissen...
"DAS ist meine Korsage, du fiese Kuh!" "Hey, MEINE Rangers!!! Deine sind viel kleiner!!!" :D

@DeadPoet

Nein, die Geschichte des Bänkers kenne ich nicht. Das war einfach nur ein Beispiel von mir.

@mothwoman

Gleiches "Recht" für alle ;) :D

mothwoman schrieb:"DAS ist meine Korsage, du fiese Kuh!" "Hey, MEINE Rangers!!! Deine sind viel kleiner!!!"

Und spätestens hier unterscheiden sich Gothics und Normalos wohl nicht mehr voneinander :D
Jetzt nur auf das Beispiel bezogen^^

@DieDiablo
Das stimmt wohl.
Nur, ganz ehrlich...weil man Kleidung trägt, die im "normalen" Leben auffallen, muss nicht immer der Hintergedanke dabei sein "aufzufallen"...
Ich fühle mich selber keiner "Szene" angehörig, ich möchte ICH sein. Klar, wenn man mich in ne Schublade stopfen möchte, dann wäre es Gothic.
Und klar, auf Veranstaltungen wie dem WGT oder M´era Luna ist man nicht mehr individuell. Aber genau das ist es ja, was die meisten suchen, wenn sie sich "zusammenrotten". Ich fühle mich dort wohler als in der Dorf-Disse nebenan. Und so geht es sicherlich den meisten "Angehörigen einer Subkultur".
Nicht mehr und nicht weniger.

Da wollte ich dich nur mal fragen, wie du das sähest, ob man dann bei den Gothics genauso wenig wüsste, wem welches Kleidungsstück gehört, weil es sich ähnelt?

Ähemm....du weißt aber, dass der Vorwurf der eingeschränkten Freiheit nicht aus den Reihen der Subkultur kam ursprünglich ;)

Demzufolge muss diese sich auch nicht rechtfertigen. Die Gothen haben vollkommene Freiheit in bestimmten Rahmen was die Bekleidung angeht. Und viele Outfits sind so aufwendig und individuell gestaltet, dass es schwierig ist, davon mal zwei Gleiche zu finden.

Andererseits, hätte ich an manchen Tagen dieses Jahr alle rausgezogen, die ein türkises T-Shirt, eine Jeans und Turnschuhe anhaben, dann hätte ich dir jetzt schon ein ganzes Bataillon präsentieren können ;)

Ist einfach so, die gleiche Uniformität finde ich bei denjenigen, die meinen, dass sie komplett unabhängig wären aber wenn man mal genau hinschaut, dass sind bestimmte Merkmale bei Stinos genauso obligatorisch und quasi Zwang wie es bei den Gothen die dunkelbunten Farben sind.

Deswegen seh ich keine Berechtigung, der Subkultur ne besondere Einschränkung vorzuwerfen......schief angeschaut wird man auf der Straße schon, wenn man im Sommer Stiefel trägt und keine Sandalen oder eine Hose, die mehr Taschen hat als eine normale Jeans.....man wird auf Konventionen hingewiesen, wenn man das T-Shirt in die Hose steckt anstatt drüber trägt, hat man schwarze Hose und nen schwarzes Hemd an, wird man gefragt, ob man auf eine Beerdigung geht und ständig kommt einer "Du brauchst Faaarbe zieh doch mal was Buuuuuntes an"

ja....am Ende geh ich auf die Straße in Blue Jeans und Ringel T-Shirt und finde mich unter Gleichgekleideten wieder, da hätt ich auch als Schornsteinfeger aufs WGT gehen können :D

@mothwoman

Also deinem ersten Satz kann ich voll zustimmen. So etwas Ähnliches habe ich auch geschrieben, entweder in diesem Thread, oder in dem Vorurteile-Thread.
Ich selber ziehe mir auch nur schwarze Klamotten, allerdings ohne den Hintergedanken, dass ich dabei einer SK zugehörig sein möchte, deren Dresscode das beinhaltet.
Ich ziehe es an, weil ich die Farben größtenteils einfach nicht mag. Als Kind bin dafür nur in Blau rumgelaufen. Heute ist es halt Schwarz.
Ein weiterer Grund ist auch, dass ich mich selber geborgener fühle (hört sich sicher doof), es ist wie ein Schutz, dass andere nicht so leicht zu mir dringen, sondern gewissermassen auf Abstand bleiben, bis ich selber bereit bin, diesen zu verringern.

Was ich jedoch wiederum lustig finde, welch aerodynamische Wirkung schwarze Kleidung entfalten kann :D Statt, dass die Leute einem dann stur entgegenkommen und man selber zwangsläufig ausweichen müsste, wenn man nicht remeplen will, so gehen sie schön an mir vorbei und ich habe freie Bahn :D Das ist natürlich sehr passend, da ich ein Mensch bin, der sich meist nicht gerne lange aufhalten lässt, sondern zielstrebig seinen Weg geht. :)

@DieDiablo

Ich sitze auch meist allein im Bus. ;-)
Mich stört´s nicht...im Gegenteil! :D

Nein, das stimmt^^

Ok, so genau kenne ich mich mit der Garderobe von Gothics leider nicht aus :D Aber dass das z.T. sehr ästhetische Einzelstücke auftauchen, kann ich nicht leugnen :}

Die Einschränkung erlegt man sich im Zweifelsfalle sowieso selber auf, bin ich der Meinung.

Oh ja, das kenne ich auch -.- Oder man läuft im Hochsommer mit einer Jacke rum, "warum trägst du eine Jacke?" "Ist dir nicht warm?". Mir egal, ich werde sie tragen, bis von alleine abfällt :D

Mein Bruder fragt mich auch ständig, warum ich nur Schwarz trage. So lange es nur dabei bleibt und man mir nicht ankommt, wie du schon sagtest, mit: Du brauchst Farbe o.o Ja, genau, ich brauche Leute, die mir nicht solchen Sprüchen ankommen -.-

Erstaunlicherweise habe ich jedoch gar nicht mit Vorurteilen oder so zu kämpfen. Weder, dass man mir Satan hinterher ruft, mich als Emo oder Gothic bezeichnet. Und meine Freunde schert's auch nicht. Die sind grundlegend dafür, jeder so wie er mag.

@mothwoman

Dafür reicht es bei mir offensichtlich nicht :D Auch nicht, dass ich, wie einige meiner Freunde sagen, manchmal ziemlich düster, z.T, böse gucke o.O Ich merke das selber gar nicht mal und habe in dem Moment auch keine Absicht in die Richtung xD
Aber es ist schon sehr spannend, zu beobachten, wie man auf andere Leute wirkt und wie sie reagieren.
Im Gegenteil, ich scheine die Leute sogar anzuziehen, vor allem die, die nach dem Weg fragen :D Frag mich nicht, warum :D

@DieDiablo

Das liegt aber sicher auch an deinem Auftreten, dass dich keiner blöd anmacht.
Ich sag ja, ich bin keine Emo-Göre mit den obligatorischen Ritzern im Arm, sondern ne erwachsene Frau, die sicherlich manchmal "schief" angeguckt wird, aber trotzdem immer akzeptiert wird.
Wenn man nett, freundlich und zuvorkommend ist, ist´s den meisten egal, wie man aussieht. Und so sollte es auch sein.
Wenn mich doch mal jemand so RICHTIG doof und lange anstarrt, gibt´s ein Gepflegtes "Boooh!" und gut. ;)

Ausserdem macht man ja meist einen gewaltigen Unterschied, ob man beim Penny einkaufen geht, oder sich für ne Club-Nacht aufgebrezelt hat. Ich zumindest.

@punktussi

Also deine freundin, darf sich nur Goth nennen wenn sie auch mindestens ne schwarze jeans trägt, Blue-Jeans gehen da garnicht. Allerdings vll is sie janen Emo, dafür müsste sie sich allerdings die Unterarme blutig ritzen...naja irgendwas ist ja immer.

@mothwoman

Dann sollte ich diese Mischung aus düster und selbstbewusst wohl beibehalten, wenn sie mir hilft :D
Normalerweise habe ich auch keine Veranlassung, dass ich wiederum andere Leute i-wie niedermache. Ich bemühe mich, jeden gleich freundlich zu behandeln am Anfang. Und so lange man mich nicht anmacht, bin ich friedlich :}

Selbst angestarrt werde ich in den wenigstens Fällen - wenn dann eher meine Schuhe :D

Allerdings scheinen es die Leute im Gegenzug nicht zu mögen, wenn ich sie mal anschaue.
Heute, als ich heute mit zwei Freunden essen war, kam ein Bekannter von denen zu nem kurzen Plausch dazu, und ich habe aus Höflichkeit natürlich in seine Richtung geguckt.
Was sagt er: Was guckst du so?! Du bist ganz schön selbstbewusst. :/ Ahja.

@DieDiablo
Oh...na..man braucht also schon Selbstbewusstsein zum GUCKEN? :D
Ok...wenn´s seine Meinung ist.... :D

Was ist denn mit deinen Schuhen???

@mothwoman

Ich hatte auch keine Ahnung, warum der Spruch unbedingt sein musste, whatever :|

Meine Schuhe sind Opfer meiner Kreativität und Laune geworden :D

Schwarze Chucks, mit neongelben Schnürsenkeln, auf die weißen Kappen vorne flächendeckend je unterschiedliche Muster mit blauem und schwarzem Edding. Aussen auf die weißen Linien groß und der ganzen Länge nach mit schwarzem Edding was raurgeschrieben.
Zur Krönung stecken in beiden Schuhen je zwei große Sicherhheitsnadeln. Wobei zwei davon nur dafür dienen sollen, dass die Schuhzunge beim Gehen nicht immer so stark verrutscht.

Das hat es mit meinen Schuhen auf sich :D

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:Im Grunde jedoch ist die Eingliederung in solche Gruppen keine Spur Individualismus und Freiheit, sondern das exakte Gegenteil davon. Desweiteren wird sowas wie Mainstream definiert, welcher fast alles beinhaltet, das ausserhalb der Gruppe steht.

Du verallgemeinerst.

@Caligatio.



Das bleibt leider nicht aus wenn man über eine Subkultur spricht. Der Begriff selbst impliziert ja schon eine Verallgemeinerung.

Ich bin vielleicht altmodisch, aber wenn man keiner Subkultur angehört, ist man individueller! :D

Nicht jeder der ein Bike fährt ist ein Biker.
Da gibt es auch Motorradfahrer, die fahren nur zum Spass und solche die fahren Sommer wie Winter aus Leidenschaft.
Am Ende sind es nur Typen die Motorrad fahren, so wie bei anderen Subkulturen eben Typen die andere Klamotten tragen.

jeder ist im prinzip das was er sein möchte oder kann es zumindest sein.
ich für meinen teil bewege mich intensiv in den kreisen der death und blackmetal szene was auch durch meine kleidung ( überwiegend natürlich schwarze t-shirts mit provokanten motiven ) doch recht deutlich hervorgeht.
jedoch habe ich genügend freunde die ebenfalls in der szene sind aber sich ganz normal kleiden.
zu einer subkultur gehören kann man meiner meinung nach nur mit seiner einstellung.

aber wenn man keiner Subkultur angehört, ist man individueller!

ähm...ja