Was passiert, wenn Kinder geschlagen werden?

@ftorres

Was ist bloß ein "Durchschnittskleinkind"? :D

Für mich sind Handgreiflichkeiten bei Disputen ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Gerechtfertigt ist dies dadurch nicht, allerhöchstens nachvollziehbar, jedenfalls
solange es sich im Rahmen hält und nicht über einen Klapps hinausgeht.

Leider ist es allzu oft der Fall, dass sich die in der Kindheit angestaute Verzweiflung, entstanden durch Prügel, ebenso wie die daraus resultierende Abgestumpftheit,
dann später auf die eigenen Kinder entlädt... und das von Generation zu Generation. :(

@KicherErbse

Also ich denk ein Durchschnittskind ist eines, was nie wirklich en bösen Gedanken hat, aber trotzdem seine Trotzphasen hat und ab un zu en ungünstigen Kommentar gegenüber andere bringt.^^

KicherErbse schrieb:Für mich sind Handgreiflichkeiten bei Disputen ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Gerechtfertigt ist dies dadurch nicht, allerhöchstens nachvollziehbar, jedenfalls
solange es sich im Rahmen hält und nicht über einen Klapps hinausgeht.

Es sollte auch nicht über einen Klapps hinausgehn, alles andere seh ich schon als Prügel an.
Man sollte seinem Kind schon etwas Authorität zeigen.

KicherErbse schrieb:Leider ist es allzu oft der Fall, dass sich die in der Kindheit angestaute Verzweiflung, entstanden durch Prügel, ebenso wie die daraus resultierende Abgestumpftheit,
dann später auf die eigenen Kinder entlädt... und das von Generation zu Generation.

Glaub mir...solche kenn ich genug^^ Jedoch ist sowas auch bei Kindern der Fall, deren Eltern vieles erlauben was falsch ist oder sie einfach nicht im Griff haben, weil diese schon die Oberhand gewonnen haben. Ich habe aber jedoch nie über Prügel geredet um die Wut rauszulassen.


Da ich mit vielen Freunden schon diese Diskussion hatte(und ich meist keine Zustimmer hatte-.- ^^) ist mir aufgefallen dass viele sich überhaupt nicht reinversetzen können von wegen kleine Kinder machen niemals was böses und reden was über falsche Erziehung.

@ftorres

Nunja, um mich da "wirklich" hineinversetzen zu können
müsste ich wohl selber Kinder haben.

Aber für mich sind Kinder eben kleine Erwachsene
und von denen erwarte ich schliesslich auch,
dass sie mir nicht ne Backpfeife verpassen wenn ihnen die Argumente ausgehen.

Ganz zu schweigen davon, dass ich meinen Kindern sicherlich
keineswegs ein solches Negativ-Vorbild sein wollen würde.

Bösartigkeit setzt für mich Mutwilligkeit voraus,
nicht aber Naivität und Unwissenheit, wie es bei Kindern zumeist der Fall ist.

@KicherErbse


Ich hab selber keine... ;)

Ich glaub das ist der Punkt warum unsre Meinungen etwas verschieden sind.
Für mich sind Kinder eben halt Kinder, sie sollten lernen was sie tun sollen und was nicht.
Sie sollten wissen wann es ein gewissen Punkt gibt indem sie eingestehen müssen dass ihr rumtrotzen einfach nicht gut ist.
Es sollte halt eine Gewisse Grenze nicht erreichen, und das ist der Respekt gegenüber den Eltern.

http://www.myvideo.de/watch/3703323/Super_Nanny_Felix_schlaegt_seine_Mutter

Wobei hier die Grenze LEICHT überschritten wird, aber das ist ein extremes Beispiel.(Ich gehe mal stark davon aus das es kein Fake ist)


Das Kind muss aber auch wissen das man es über alles liebt und man für es da ist und ihnen zuhört.
Das ist das Allerwichtigste.

@ftorres

Zumeist bewirkt aber grade das Schlagen eine Trotzreaktion beim Kind.

Das sie in ihre Schranken gewiesen werden sollten sehe ich durchaus
genauso wie Du, mehr noch möchte ich sogar behaupten, dass ein Kind
diese als Halt und Richtlinie braucht.

Aber solche Grenzen nur mit Hilfe von verbaler Gewalt setzen zu können,
ist für mich ein absolutes Armutszeugnis.

Bei Felix Erziehung ist mit Sicherheit schon viele Jahre eine ganze Menge schief gelaufen,
wodurch es erst so weit kommen konnte,
aber darum kümmert sich ja jetzt zum Glück die Supernanny. :D

@KicherErbse


Bis es i.wann merkt das es nix bringt...

Aufjedenfall braucht es eine gewisse Richtlinie, alles andere ist keine gesunde Erziehung.

KicherErbse schrieb:Aber solche Grenzen nur mit Hilfe von verbaler Gewalt setzen zu können,
ist für mich ein absolutes Armutszeugnis.

Kann aber das Kind auch zum Nachdenken anregen. Vielleicht findet es heraus was es falsch machte. Nur unter der Bedingung das es nicht zu anstrengend für das Kind ist.
Viele lernen auch so das Eingestehen von Fehlern und lernen das sie nicht immer Recht haben können/werden im Leben.


Aber wie glaub schonmal gesagt, es hat auch was mit der Kultur/Nationalität zu tun, in Kuba/anderen spanisch sprechende Ländern ist es völlig normal mit dem Kind laut zu schimpfen und wie bei mir z.B. mim Hausschuh rumzuwerfen^^Jedoch kenn ich dort keine Mutter und kein Kind, die negativ aufeinander eingestellt sind.

Man muss es halt verstehen und miterleben xD xD

Die Seele des kleinen Menschen wird zerstört und deren Neugier. Kinder darf man nicht als kleine Erwachsene sehen, habe selber zwei , musste selbst erst lernen das es halt keine Erwachsene sind. Aber trotz allem brauchen sie feste regeln. Hat man selbst erstmal welche , denkt man in der Hinsicht ganz anderes. Es ist halt einfach unfair,klein gegen groß. Versetzt euch mal in die Lage.... scheiß gefühl oder?

sorry groß gegen klein..

Hat schon mal jemand hier im Thread die Bücher von Alice Miller angesprochen.

Die schreibt sehr viel darüber, und vor allem sehr wertvolle Dinge...

(sorry, dass ich mir nicht die Mühe gemacht hab, den ganzen Thread hier durchzulesen)

@ftorres

Ja, vielleicht findet es raus, was es falsch gemacht hat und hoffentlich wird es ihm erklärt,
wenn dem nicht so ist. Bist Du schon mal bestraft worden, ohne zu wissen weshalb?

@madine

Der Begriff kleine Erwachsene war wohl etwas missverständlich gewählt.
Natürlich erwarte ich nicht von einem Kind, eben einem "kleinen" Erwachsenen,
dass es die Erfahrung und den Verstand eines Erwachsenen inne hat.
Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass Kinder für mich nicht,
wie anscheindend für Jene die sie schlagen, minderwertig sind
im Vergleich zu älteren Menschen.
Zudem finde ich es angemessener, sie ernst zu nehmen,
anstatt z.B. in einer Babysprache zu kommunizieren und mich dann zu wundern,
dass das Kind nicht vernünftig sprechen lernt. :/

Na ja, ich hab selber Kinder und ich muss sagen, dass ich meine Kinder nie geschlagen habe, einfach, weil ich daran gar nicht erst denke...

Ich meine, ich steh' nicht da und denke: "Hm... haue ich jetzt zu ODER sage ich der Kleinen, dass ich ihr Verhalten scheiße fand."

Zudem... ein Klapps ist kein Schlagen...

Schlagen bedeudet für mich, ein Kind richtig zu verprügeln oder so.... so stelle ich mir jedenfalls die Leute vor, die Kinder schlagen. Kennen tue ich keine. Aber natürlich erzählt dir das auch niemand.

Außerdem... schlagen wie ständig Kinder anbrüllen hat einen sehr unerwünschten Nebeneffekt...

Es stumpft ab!

DAS hab ich allerdings schon beobachten können.

Wenn man ein Kind ständig anschreit, wird diese fragwürdige Methode der Kindeserziehung irgendwann FÜR das Kind zur Routine und es nimmt es nicht mehr richtig wahr.

Wenn ich mit meinen Töchtern mal etwas lauter geschimpft habe, dann heulten die sofort los. Wenn ich das jeden Tag gemacht hätte, hätten sie mich irgendwann einfach ausgelacht... da bin ich mir sicher.

Genauso verschieden wie die Menschen sind logischerweise auch ihre Kinder.
Es kann bei einem Kind sogar in der selben Familie ein paar Schläge Wunder bewirken und beim anderen zerstört es viel mehr als dass es positives bewirkt.
Das ist denke ich sehr individuell je nach Charakter des Kindes.

Der Schlüssel ist wie so oft nicht die Tat (Schläge od. was auch immer) selbst sondern die Beziehung.
Wenn das Kind zu den Eltern eine gute Beziehung hat, es sich angenommen, geliebt und sicher fühlt dann versteht es auch dass es sich an Regeln halten muss (zumindest hinterher) und wenn die Eltern nicht auf Wut auf das Kind einschlagen sondern überlegt dann kann das durchaus gut sein.

Seien wir ehrlich was schmerzt das Kind mehr, der Schlag oder der Konflikt (die entstandene Trennung) zwischen ihm und den Eltern?
Ich bin überzeugt es ist fast immer zweiteres, außer in den traurigen Fällen wo Eltern sich nicht beherrschen können und aus Wut und unverhältnismäßig schlagen.

Erziehung ist verd... wichtig und auch eine gewisse Strenge.
Denn wenn das nicht geschieht sch... das Kind dann später jedem auf den Kopf und ist zu nichts zu gebrauchen. Erst in der Schule dann im Beruf. Ich hab genug Jugendliche und auch junge Erwachsene gesehen und gehört die bei jeder Lehrstelle nach 2 Wochen gekündigt werden weil sie weder Disziplin noch Arbeiten oder Unterordnung gewöhnt sind.
Der Preis der antiautoritären Erziehung.
Denen geht es ihr Leben lang enorm viel schlechter als Kinder die eine gute Erziehung genossen haben.

@kastanislaus
Wenn ich recht verstanden habe bist Du ein Befürworter, der wohldosierten Schläge.

„Genauso verschieden wie die Menschen sind logischerweise auch ihre Kinder.“

Ja, den sie lernen das Verhalten von ihren Eltern. Deshalb ist die beste Erziehungsmethode, ein Vorbild für die Kinder zu sein.

„Der Preis der antiautoritären Erziehung.“

Autorität ja, aber deshalb muss man nicht schlagen. Dadurch verliert man die Autorität, und wird oft auch dafür gehasst.


„Denen geht es ihr Leben lang enorm viel schlechter als Kinder die eine gute Erziehung genossen haben.“

Manchmal werden daraus aber auch angepasste Mitläufer, ohne eigene Meinung.

„Ich hab genug Jugendliche und auch junge Erwachsene gesehen“

Ich habe sogar mit ihnen gearbeitet. Die haben genug Schläge in ihrem Leben bekommen. Sie sind dadurch nicht diszipliniert geworden, sondern das Gegenteil von dem. Und, sie schlagen schnell zu, wenn sie überfordert sind, oder ihnen etwas nicht passt. Diese Verhaltensweise haben sie durch die Schläge gelernt. Wenn jemand etwas macht, was ich nicht will, dann schlage ich. Das hat sich bei ihnen eingeprägt.

Kleine Kinder die ihr unrecht noch nicht einsehen, zu schlagen ist das dümmste was es gibt. Und wenn sie etwas größer sind, dann kann man mit ihnen reden.

Auch „wohldosiertes“ Schlagen, ist nur ein Zeichen von Hilflosigkeit und Überforderung.

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:Ja, den sie lernen das Verhalten von ihren Eltern. Deshalb ist die beste Erziehungsmethode, ein Vorbild für die Kinder zu sein.

Ja aber das alleine reicht nicht immer, denn hast du schonmal ein Kind gesehen dass wenn es im Supermarkt keine Süßigkeit bekommt sagt: Aja die Mama bekommt ja auch nichts also brauche ich auch nichts!
Normalerweise beginnen sie dann zu quengeln oder zu schreien.

Waldfreund schrieb:Autorität ja, aber deshalb muss man nicht schlagen. Dadurch verliert man die Autorität, und wird oft auch dafür gehasst.

Das kommt ganz darauf an wie, wann und warum geschlagen wird.
Dass ein Alkoholiker der seine Kinder regelmäßig schlägt wenn er schlecht drauf ist nichts Gutes für seine Kinder tut ist ja wohl klar.

Waldfreund schrieb:Kleine Kinder die ihr unrecht noch nicht einsehen, zu schlagen ist das dümmste was es gibt. Und wenn sie etwas größer sind, dann kann man mit ihnen reden.

Ja finde ich auch, die Frage ist nur was du als Klein definierst.
So ab 3 oder 4 wissen sie oft viel zu genau was sie nicht dürfen und tun es trotzdem.

Waldfreund schrieb:Auch „wohldosiertes“ Schlagen, ist nur ein Zeichen von Hilflosigkeit und Überforderung.

Nein das ist nur eine Erziehungsform von vielen.
Reden bewirkt leider ganz oft nichts, sogar bei Erwachsenen oder warum gibt es sonst soviel Strafen bei Verkehrsdelikten, Diebstählen, etc.
Ich bin mir sicher die sind nötig denn eine gut gemeinte Verwarnung und ernstes Gespräch unter 4 Augen würde wohl nicht mal ein Bruchteil der Bevölkerung davon abhalten zu stehlen, zu rasen, zu betrügen, etc.

Ist die psychische Strafe (Gefängnis) besser als die körperliche (zB. Stockschläge)?
Ich weiß es nicht, es gehört zu unserer Zeit, aber die meisten Entlassenen werden durch das Gefängnis auch nciht geläutert eher noch weiter verstümmelt in ihrer Psyche.
Ich denke man könnte da durchaus den Brückenschlag zu Kindern wagen.

Waldfreund schrieb:Auch „wohldosiertes“ Schlagen, ist nur ein Zeichen von Hilflosigkeit und Überforderung.

kastanislaus schrieb:Nein das ist nur eine Erziehungsform von vielen.

Also @kastanislaus ... deine Antwort auf @Waldfreund Zitat ist ja wohl völlig daneben.

Eine Erziehungsform von vielen... soso... man, bin ich froh, dass du nicht mein Vater oder Mutter bist... meine Herren... da rollen sich einem die Zehennägel auf.

<ironie an>

Lange Rede kurzer Sinn:

Schlagen ist schlecht und Debattieren für Weicheier. Ich schlage für innerfamiliäre Konflikte den Zivilprozess vor. Jedem Familienmitglied eine Rechtschutzversicherung und sich dann gegenseitig verklagen bis die Heide wackelt. Anschliessend öffentliche Entschuldigung des Prozessverlieres durch eine großformatige Anzeige im Lokalteil der Tageszeitung. :)

</ironie aus>

@styx

styx schrieb:Jedem Familienmitglied eine Rechtschutzversicherung und sich dann gegenseitig verklagen bis die Heide wackelt.

Na danke! Ich denke, die Gerichte schon genug überlastet mit den tausenden deutschen Hohlbirnen, die jahrelang vors Gericht ziehen, weil ein Ast vom Nachbarsbaum über ihrem Garten hängt.

Mensch @styx ...dann ist die Altpapiertonne ja schon nach einer Woche randvoll. :D

Und die armen Kleinen, die noch nicht schreiben können, gehen leer aus?

@kastanislaus
„Strafen bei Verkehrsdelikten“

Ja, aber die Polizisten ziehen Dich nicht aus dem Auto, und versohlen Dir den Hintern. Obwohl ich glauben würde, das diese Methode bei Erwachsenen durchaus erfolgreich wäre. :) Die normalen Verkehrsstrafen sind sicherlich unbedingt nötig, vielleicht immer noch nicht hoch genug.


„Ja aber das alleine reicht nicht immer, denn hast du schonmal ein Kind gesehen dass wenn es im Supermarkt keine Süßigkeit bekommt“

Du kannst es ja sanft von den Sachen trennen. Du brauchst es ja deshalb nicht zu schlagen. Wenn Du es schlägst, wird es sogar noch mehr schreien. Ich finde es nicht in Ordnung, das Kaufhäuser ihre Sachen so platzieren, dass Kinder an der Kasse da direkt zugreifen können. Aber wenn das Kind auch zu Hause nicht alles bekommt was es will, dann wird es sich im Supermarkt wahrscheinlich auch besser benehmen. Wenn es dann trotzdem schreit, da musst Du durch.

„So ab 3 oder 4 wissen sie oft viel zu genau was sie nicht dürfen und tun es trotzdem.“

Dann kann man ihnen schon durch Reaktionen zeigen, was man von der Sache hält. Sie erkennen dann schon Mimik und Tonfall. Kinder sind in dem Alter schon ziemlich klug, wenn man sie vernünftig erzogen hat.

„Ich denke man könnte da durchaus den Brückenschlag zu Kindern wagen.“

Willst Du Kinder mit Häftlingen vergleichen. Bei den Häftlingen ist einfach schon zuviel ( oft auch in der Kindheit ) schief gelaufen.

Um denen zu helfen, wäre es am besten, wenn sie einen Job bekämen und in der Gesellschaft wieder integriert werden. Dazu fehlt Geld, und auch die Bereitschaft sie einzustellen. Es bekommen ja nicht einmal mehr Akademiker eine Stelle.

Ich weis ja, dass in der Praxis gestresste Eltern oder Alleinerziehende überfordert sind. Wir sind alle nur Menschen und haben unsere Grenzen. Wenn jemanden die Hand ausrutscht, was hoffentlich nicht vorkommt, dann sollte man es nicht als Erziehungsstil rechtfertigen, sondern es als Fehler einsehen, den Menschen machen. Und diesen Fehler möglichst nie wiederholen.

@KicherErbse
„Und die armen Kleinen, die noch nicht schreiben können, gehen leer aus?“

Die kriegen einen Pflichtverteidiger. :)