Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@jimmybondy

jimmybondy schrieb:Wer sagt den einreden, es ist eine Tatsache, ob ich das nun erwähne oder nicht.

Ne. Leuten zu erzählen, dass sie sich schlecht fühlen müssen wenn sie SM Gedanken haben weil sie dann ihre Familie alleinlassen IST einreden von Schuldkomplexen.

jimmybondy schrieb:Ich muss dennoch dann dafür kein Verständnis haben.

Du musst überhaupt nix verstehen . Solltest du aber.

Jeder Mensch hat das Recht zu sterben.

@shionoro

Nein es ist eine Frage nach Verantwortung die gestellt wird, nicht unbedingt die wesentlichste und nur ein kleiner Teilaspekt, man kann aber sicher darüber offen reden, zumal in einem Diskussionsforum.
Es ist ansonsten auch ein Fakt das Angehörige und Freunde traumatisiert würden und vielleicht auch Schuldkomplexe entwickeln könnten und das sollte man - natürlich dennoch- den Umständen und dem Gesprächverlauf gemäß auch "in echt" sagen dürfen.

@jimmybondy

Die Wahrheit kann man sagen, ob es immer hilfreich ist ist ne andere frage.

In jedem Fall sind bei der Behandlung von suizidenten wertende Begriffe zu vermeiden.

@Yotokonyx

Yotokonyx schrieb:Es werden Versprechungen gemacht, wie wir können etwas unternehmen, oder ich kann dir helfen. Doch wenn man dann mal fragt, ob Derjenige Zeit hat, dann kriegst du zu hören das es momentan nicht geht. Doch an andere Stelle wird dann erzählt, was man nicht alles am Wochenende gemacht hat. So findet man heraus, dass man mal wieder verarscht wurde. Doch dies ist eben nicht der einzel Fall. Sowas, zieht sich durch das ganze Leben. Bis man sich endlich erlöst und Ruhe hat.
Hinzu kommt oft noch, dass es nicht nur soziale Probleme gibt, sondern durch die Einsamkeit entstehen noch physische Störungen. Diese, erschweren es einem noch zusätzlich klar zu denken. Man erkennt überall das gleiche Muster. Alle, versuchen einen nur zu verarschen und haben Spaß daran, einen kaputt zu machen.
Kommt dann noch die Nachricht, dass sich derjenige umgebracht hat, kommen Kommentare wie: "Ja und? War doch eh nur son Opfer"

Der Tod einer Person, ist dann auch egal. Er wird in kauf genommen.

Deswegen, stellt man sich die Frage wie so man noch hier ist, wenn es eh keinen juckt ob man Probleme hat, oder nicht. Im günstigsten Fall, wird man dir mit einer falschen Freundschaft etwas vorgaukeln, um noch so viel wie möglich von dem sinkendem Schiff abzukriegen.

Da sprichst Du wahre Worte! Ich habe schon mit paar geredet, die sich umbringen wollten aus u.a solchen Gründen. Leben tut heute zum Glück jeder noch von ihnen. Ich habe denen immer ein offenes Ohr geboten. Die wissen, dass sie jederzeit auf mich zählen können, wenn was sein sollte. Mehr als zuhören und da sein kann man auch nicht.

Ich finde, auch man sollte Leute nicht alleine lassen. Ich hege eine große Abneigung gegen Leute, die versprechen nicht halten und sich mit anderen vergnügen, besonders gegenüber Leuten denen es so schon dreckig geht.

Also ich denke die Familie juckt es schon, wenn sich der Sohn, die Tochter oder wer auch immer sich umbringt.

Falsche Freunde kann ich schon fast an zwei Händen abzählen, soviele wie ich hatte. Der eine hatte nur Zeit, wenn der andere keine Zeit hatte. Oder sagte zu, aber kaum hat er wen anderes gefunden, war man wieder Abstellgleis. Deswegen meide ich eher Menschen, da ich genug habe von ständigen Verletzungen. Gehe zwar unter Menschen, aber mehr als Gespräche kommen nicht rum. Deswegen überlege ich mir zehnmal bevor ich jemanden "Freund" nennen würde.

Ich finde das alles einfach traurig.

Regenerate schrieb:Falsche Freunde kann ich schon fast an zwei Händen abzählen, soviele wie ich hatte. Der eine hatte nur Zeit, wenn der andere keine Zeit hatte. Oder sagte zu, aber kaum hat er wen anderes gefunden, war man wieder Abstellgleis. Deswegen meide ich eher Menschen, da ich genug habe von ständigen Verletzungen. Gehe zwar unter Menschen, aber mehr als Gespräche kommen nicht rum. Deswegen überlege ich mir zehnmal bevor ich jemanden "Freund" nennen würde.

Ich finde das alles einfach traurig.

Das mag zwar nicht die Ursache sein, für Suizid, bestätigt aber denjenigen, der diese Absicht gefasst hat, in seinem Entschluss, weil ihm dadurch wieder vor Augen geführt wird, wie oberflächlich und austauschbar doch das als einzig verlässlich Beschworene, die menschlichen Beziehungen, erscheinen.

Ja, traurig, ist das.

Regenerate schrieb:Ich finde, auch man sollte Leute nicht alleine lassen.

Doch dies ist oft der Fall. Heute reicht es schon aus, wenn man nicht immer der selben Meinung ist, wie die anderen in der Klasse. Oder, man hat ein außergewöhnliches Hobby. Man wird schon sehr schnell als Freak abgestempelt. Genau dies ist das Problem. Wer in der Schule solche Erfahrungen macht, dem wird es schwer fallen in Zukunft vertrauen aufzubauen. Man wird generell vorsichtiger und erzählt nicht mehr so viel über sich.
Doch wenn man nicht aufpasst, wird es einem mehr schaden als man denkt. Es könnte dazu führen, dass man sich kaum noch mit anderen unterhält.
Dies ist ein weiterer Punkt, der es einem leichter macht sich in eine Depression zu stürzten.
Man sieht, dass die anderen Kontakte haben und sich ohne große Probleme unterhalten können. Doch man selber, kann dies nicht. Man kommt kaum ins Gespräch, wird von anderen nicht so beachtet, wie man es gerne wünscht.

Jeder, sollte sich auch überlegen weswegen jemand nicht so viel über sich selbst erzählt. Dies hat oft Gründe, die man nachvollziehen kann. Es ist wichtig, jemanden nicht sofort als komisch abzustempeln, wenn er nicht so viel spricht, oder Hobbies hat, die einem selber nicht gefallen.

@Yotokonyx
Wo ist denn das Problem wenn man als "Freak" abgestempelt wird? Wer den Spott von Unterprivilegierten nicht ab kann, hat meiner Meinung nach keine Berechtigung in unserer Gesellschaft zu existieren. Natürlich braucht es manchmal ein wenig Zeit zu begreifen, dass es nur sinnloses Gerede um sein selbst ist, doch in die Knie zwingen tut es nur Schwache Menschen.

Entwicklung ist das Stichwort. Ist die Physis nicht vorhanden.... trainiere deinen Körper. Ist die Bildung nicht vorhanden... Bilde dich. Ist die Intelligenz nicht vorhanden... pack ein.
Keiner dieser Schritte ist unmöglich.

Und jetzt komm bitte nicht mit "so ein intolerantes Denken ist nicht intelligent"...

@AlfredZurLinde

Aber es IST nicht sonderlich intelliget :cat:
Insbesondere hast du gar nich verstanden, was das Problem daran ist, emotional gesehen, ein aussenseiter zu sein.

Dann begründe bitte einmal die fehlende Intelligenz.

Und glaub mir, das Problem ist mir sehr wohl bekannt. Auch ich hatte meine Sonderstellung in meiner Kindheit. Mit 15 schüchtern, Justin Biber Frisur, einen ungepflegten Vollbart und RPGs als Hobby. Da wird einem diese Situation schnell bewusst.

@AlfredZurLinde

das Problem ist, dass nicht jeder zur Entwicklung fähig ist oder 'priviligierter' oder klüger oder sonstwas, nur weil er ein Außenseiter ist.

Zudem macht es nicht zwangsläufig glücklich intelligenter zu sein als anderen.

Insofern 'wer spott von anderen nicht abkann hat keine Berechtigung in unserer gesellschaft' ist eine komische aussage.

Ich mein...es geht doch gerade um die die von der Gesellschaft ausgestoßen sind, und du sagst jetzt, wenn die nicht stark genug sind sich zu wehren haben sie keine Berechtigung in der Gesellschaft zu leben?

Das ist doch Blödsinn.

@AlfredZurLinde

Diese Situationen, sind aber auch immer von Klasse zu Klasse unterschiedlich. Auch, wenn es wenn dich jemand als Freak bezeichnet, ist es nicht schlimm wenn du andere in der Klasse hast zu denen du Kontakt hast.
Solltest du aber in einer Klasse sein, in der dann keiner zu dir hält dann wirst du dir das noch mal überlegen, ob du es lange aushältst ein Aussenseiter zu sein.

@shionoro
Jetzt mal davon angesehen, das ich unsere Gesellschaftsform für nicht gut halte, eine Frage: Warum ist deiner Meinung nach denn ein Mensch, welcher die Gesellschaft nicht aushält, dazu berechtigt in eben jener zu existieren?
Natürlich ist nicht jeder Mensch intelligent, doch an Bildung und Physis kann jeder arbeiten.

@Yotokonyx

Da stimme ich dir zu. Auszuhalten ist es manchmal einfach nicht. Unsere Gesellschaft verlangt aber schlicht und einfach ein gewisses Maß an Anpassungsfähigkeit. Und wenn man diese nicht besitzt, arbeitet man nur an sich und gibt nicht viel auf die Gesellschaft. Es ist nun wirklich nicht viel nötig um in der Gesellschaft zu existieren. Wir alle Leben nach und in einem System. Nur die moralischen Zwänge sollte man abstreifen.

@Yotokonyx
Wo du gerade die Kontakte in der Klasse anreißt. Da fällt mir generell ein weiteren Problem ein. Du sagst solange man Kontakte zu anderen "Freaks" hat, ist es leichter. Doch nur allzu oft wenden sich selbst diese Menschen früher oder später zu eben dieser Anpassung an die Gesellschaft zu. Und wieder steht man allein auf weiter Flur.

@AlfredZurLinde

Es geht eben darum, in der Schulzeit Anschluss zu finden. Wenn du schon jeden Morgen aufstehst und einfach keine Lust mehr hast zur Schule zu gehen, dann wirst du es einfacher haben, wen du weißt du hast dort jemanden. Sollte dies nicht der Fall sein, dann könntest du anfangen die Schule zu meiden und würdest dir damit dein Leben endgültig kaputt machen. Denn keine Schulbildung bedeutet auch, dass du keine Arbeit finden wirst, oder nur sehr schwer.

@Yotokonyx
In erster Linie geht es in der Schule um Bildung und nicht um Anschluss. Ist man sich dessen bewusst, ist es auch kein Problem morgens aufzustehen und sich zu sagen "scheiß auf euch, lasset mich lernen"

@AlfredZurLinde

Ein schlechter Abschluss, wird aber mit schlechter Bildung gleichgesetzt.
Das lernen, kann aber auch ein Hindernis werden, wenn man dich davon abhält. Es kommt oft vor, dass man im Unterricht gestört wird, oder einem die Hefte weggenommen werden. Hinzu kommt noch, wenn man sich in der Pause Beleidigungen anhören durfte, kann man sich im Unterricht nicht konzentrieren, weil einem das immer wieder durch den Kopf geht.
Somit, kann man einen Teil der Bildung gar nicht aufnehmen.

@Yotokonyx
Irgendwann in dieser Situation ist es wichtig, wenn auch falsch, sich physisch zu behaupten. Wer merkt, er kann mich durch neckische Kindereien nicht vom lernen abhalten, wird es folglich auch nicht weiterführen. Physische Dominanz ist nun einmal auch ein Teil des ganzen. Wer sich schwach gibt, wird unterdrückt.

Natürlich ist es keine Wunschsituation für irgendjemanden, doch es ist hilfreich sich auch physisch dominant zu präsentieren. Das soll weder gewaltverherrlichend noch sonst etwas sein. Lediglich eine Möglichkeit aus dieser Spirale auszubrechen.

Und ja überzahl der Gegenspieler ist auch ein Problem. Mein Großvater hat mich damals ins Gespräch genommen.
Egal wie groß und stark man ist, es gibt größere und stärkere als dich.Doch Wenn du dich gehen eine Gruppe wehrst, wirst du nie verlieren. Die Gruppe gewinnt nur eins und zwar die Einsicht, dass es jedesmal auch jemanden aus den eigenen Reihen trifft.

Man kann JEDEM Problem Abhilfe schaffen. Sei es auf Bildungsebene, physischer Ebene oder weiß der Teufel was. Nichts ist ausweglos. Auch wenn man nicht alles befürworten kann, ist es manchmal eine alternative.

@AlfredZurLinde

AlfredZurLinde schrieb:Jetzt mal davon angesehen, das ich unsere Gesellschaftsform für nicht gut halte, eine Frage: Warum ist deiner Meinung nach denn ein Mensch, welcher die Gesellschaft nicht aushält, dazu berechtigt in eben jener zu existieren?
Natürlich ist nicht jeder Mensch intelligent, doch an Bildung und Physis kann jeder arbeiten.

Weil unsere Gesellschaft für jeden offen sein sollte, weil jeder Mensch gezwungen ist, erstmal, in ihr zu leben.
Es ist unmoralisch, jemanden zu zwingen innerhalb gesellschaftlicher regeln zu leben und ihn zugleich aber nicht wirklich daran teilnehmen zu lassen nur weil er anders ist