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Warum existiert Sadismus?

117 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leid, Strafe, Sadismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
The.Secret Diskussionsleiter
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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:11
Ich weiß nicht ob Macht der Hauptfaktor ist... viele Menschen erfreuen sich auch an dem Leid anderer wenn sie selber nichts damit zu tun haben...

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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:17
Macht kann ein Faktor sein ja, vor allem in der Sexualität, denk ich...im Gegenteil dazu die Masochisten, welche sich demütigen lassen wollen und es toll finden..

Vielleicht sind Menschen, welche sich am Leid anderer freuen, selbst leidend innerlich, haben seelische Schmerzen, und fühlen sich besser, wenn sie sehen, das es anderen auch schlecht geht oder noch schlechter...könnte sein, muss aber nicht :)


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:24
Warum ist es zB auch bei sog. "besten Freundinnen" oft so, dass die eine der anderen nichts gönnt? Ist das auch schon Sadismus?


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:25
Nö, muss nicht.


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:27
Wenns dich wirklich intressiert secret, dann organisier dir ein paar bücher von und über Marquis de Sade, und lies ein wenig rein, der gute Mann gab dem Sadismus seinen Namen und dementsprechend geht es in seinen Büchern zu, in denen er auch beschreibt, was er fühlt, wie er fühlt etcetc. Ist echt intresannt zu lesen, wenn man sich auch hin und wieder durchzwingen muss!


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:30
*Stutenbissigkeit*


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:33
De Sade war eine ziemlich zwanghafte Persönlichkeit, was man der Struktur von z.B. "Die 120 Tage von Sodom" auch ansieht.
Interessanter als seine bekannten Blut & Sperma-Stories finde ich allerdings seine philosophischen Essays über Freiheit, Würde, Macht, Verantwortung etc.
Ich empfehle, sich die recht gut edierte Dünndruck-Ausgabe vom 2001-Verlag, die Mitte der Siebziger erschien, zu besorgen. Müssten gute Antiquariate haben.


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:35
Mein "Nö, muss nicht" bezog sich auf Mellimausens "Vielleicht sind Menschen, welche sich am Leid anderer freuen, selbst leidend innerlich, haben seelische Schmerzen, und fühlen sich besser, wenn sie sehen, das es anderen auch schlecht geht oder noch schlechter...könnte sein, muss aber nicht"
Nö, muss wirklich nicht, wenn es allen Beteiligten Spass macht.

Manchmal ist es schon irritierend, wenn sich ein anderer Beitrag vorschiebt.


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The.Secret Diskussionsleiter
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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:36
@Rasta
Ja ich werde mal schaun. ^^
Ist das irgendwie sein Tagebuch oder was?
Und gibt es nicht hier einen User der Marquis heißt?


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:43
@The.Secret:
Die 120 Tage von Sodom sind kein Tagebuch von de Sade, sondern ein Roman.
Sie schildern, wie sich eine Gruppe von Menschen für 120 Tage in einem Schloss einquartiert, munter frisst und säuft und dabei zum sexuellen Vergnügen einen Grossteil der unfreiwilligen TeilnehmerInnen, meist Kinder, auf die denkbar grausigsten Arten zu Tode quält. Sehr detailliert beschrieben. Nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete.
Daüber hinaus eine gute Zustandsbeschreibung von Ausbeutung und Menschenverachtung im vorrevolutionären Frankreich.


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13.12.2007 um 11:47
Naja Tagebuch triffts nicht wirklich, aber er es steckt schon viel von seiner "Krankheit" mti drinnen!

Wikipedia: Donatien Alphonse François de Sade


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The.Secret Diskussionsleiter
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13.12.2007 um 11:49
Krass... aber war er selber auch ein Übeltäter oder einfach nur ein Autor mit einer perversen Phantasie?


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The.Secret Diskussionsleiter
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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:49
Aja ich habe selber gerade bei wiki nachgeschaut..


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13.12.2007 um 11:52
Jup war er, er war zu Tode verurteilt, und als er in der Zelle auf den Tod wartete, schrieb er eben noch "Die 120..." deshalb ist das Buch auch im Orginal zum schluss ziemlich Stichworthaft (gibts das Wort) geschrieben?


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 11:56
Er war auch selbst ein Übeltäter und hat auch einen Großteil seines Lebens im Zuchthaus verbracht.


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 12:14
Aber er ist, über die Blut und Hoden-Literatur hinaus, auch für politisch denkende Menschen nicht unbedeutend, wie nachstehend gut zusammen-wikisiert wird:

De Sade wurde bis Mitte des 19. Jahrhundert fast totgeschwiegen und öffentlich erstmals wieder von Baudelaire genannt. Zugleich begann eine sexualwissenschaftlische Rezeption durch Richard von Krafft-Ebing, Iwan Bloch und andere. Neueditionen seiner Werke sowie einige Erstveröffentlichungen folgten. Im 20. Jahrhundert wurde er salonfähig durch die Surrealisten, insbesondere Guillaume Apollinaire, die ihn erstmals intensiver rezipierten.

Unter philosophischem Aspekt wurde Sade erst seit den 1930er Jahren wahrgenommen. Erich Fromm besprach 1934 für die Zeitschrift für Sozialforschung, dem Organ der frühen Kritischen Theorie, Geoffrey Gorers Buch The revolutionary ideas of the Marquis de Sade und sah in Sade enthusiastisch einen bedeutenden Aufklärer. Zehn Jahre später, 1944, unter dem Eindruck der NS-Herrschaft und ihren Folgen, diente Sade den Haupttheoretikern der Kritischen Theorie, Horkheimer und Adorno, in ihrem berühmten Buch Dialektik der Aufklärung als Gewährsmann für ihre nun resignative Sicht der Möglichkeit von Aufklärung. Ein Abschnitt darin heißt "Juliette oder Aufklärung und Moral" und interpretiert das gewissenlose und berechnende Verhalten von Juliette als die Verkörperung der Philosophie der Aufklärung. In einer Gegenüberstellung von Kants kritischen Schriften der "praktischen" und der "theoretischen" Vernunft mit den Schriften de Sades und Nietzsches wird aufgezeigt, dass die Philosophen der Gegenaufklärung letztlich als konsequente Vollender der nihilistischen Selbstzerstörung der aufgeklärten Vernunft in Erscheinung treten und wie die "Unterwerfung alles Natürlichen unter das selbstherrliche Subjekt" in eine blinde Herrschaft objektiver Gleichgültigkeit gegen jeglichen Sinn und jegliche Humanität ausufert.

Der französische Schriftsteller Pierre Klossowski betrachtete 1947 in Sade mon prochain (dt.Sade, mein Nächster) die Gedankenwelt de Sades als Ausbruch aus der vom Zeitalter der Aufklärung an propagierten „anthropomorphen“ Vernunft. An Stelle des Strebens nach Verbesserung des Menschen trete bei de Sade eine Utopie des Bösen.

Simone de Beauvoir (Soll man de Sade verbrennen? veröffentlicht in Les Temps modernes, Dezember 1951 und Januar 1952) und andere Autoren haben seine Schriften unter dem Blickwinkel einer Philosophie der Freiheit untersucht, die dem Existenzialismus um rund 150 Jahre vorausging. Die Ideen de Sades wurden in ihrem Focus auf Sexualität als treibende Kraft mitunter auch als Vorläufer der Psychoanalyse Sigmund Freuds interpretiert. Die Surrealisten bewunderten de Sade als einen ihrer Vorläufer, und Guillaume Apollinaire nannte ihn in einem bekannten Ausspruch "Den freiesten Geist, der bisher existierte".

Panajotis Kondylis sah in seiner großen Studie Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus (1981) Sade als „nihilistische“ Schlüsselfigur für das Verständnis der Aufklärung des 18. Jahrhunderts.

In seinem 1947 erschienenen Buch Sade Mon Prochain ("Sade, mein Nächster") analysiert Pierre Klossowski de Sades Philosophie als einen Vorläufer von Friedrich Nietzsches Nihilismus, der sowohl die christlichen Werte als auch den französischen Materialismus im Zeitalter der Aufklärung negiert.

Der Psychoanalytiker Jacques Lacan kommt in Kant avec Sade (1966) zu dem Schluss, dass de Sades Ethik die komplementäre Ergänzung des ursprünglich von Immanuel Kant formulierten Kategorischen Imperativs darstellt.

1979 beschrieb Angela Carter in The Sadeian Woman: And the Ideology of Pornography, eine feministische Perspektive auf das Werk de Sades, die ihn als einen "moralischen Pornografen" interpretiert, der Freiräume für Frauen schafft. Einer ähnlichen Argumentationslinie folgend verteidigte Susan Sontag sowohl Sade als auch Georges Batailles Histoire de l'oeil (Die Geschichte des Auges) in ihrem 1967 erschienenen Essay "The Pornographic Imagination". Sontag vertritt hierin die Auffassung, dass die Werke beider Autoren transgressive Wunschbilder beschreiben, da in ihnen herkömmliche Gedanken und Realitäten überschritten werden und daher nicht zensiert werden dürften.

Im Gegensatz hierzu betrachtete Andrea Dworkin de Sade als den beispielhaften frauenhassenden Pornografen, der ihre These belegte, dass Pornografie unweigerlich zu Gewalttaten gegen Frauen führen würde. Sie widmete ein Kapitel ihres Buches Pornography: Men Possessing Women (1979) einer Analyse de Sades. Susie Bright vertritt die These, dass Dworkins erste Erzählung Ice and Fire, deren zentrale Themen Gewalt und Missbrauch sind, als eine moderne Nacherzählung der Juliette aufgefasst werden sollte.

Das Schauspiel von Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean-Paul Marat, aufgeführt von den Insassen des Asyls von Charenton unter der Regie des Marquis de Sade, oder kurz Marat/Sade, nimmt die Figur de Sades auf und benutzt sie als individualistischen und resignierten Gegenpart zu Jean-Paul Marat.

Insbesondere die Betrachtungen von Angela Carter sind sehr lesenswert (wie eigentlich alles von dieser Frau).


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13.12.2007 um 12:27
@ mellimausxx
Zitat von mellimausxxmellimausxx schrieb:Macht kann ein Faktor sein ja, vor allem in der Sexualität, denk ich...
In der Sexualität gibt es keine "Macht"! Dort nennt man es "Erniedrigung"!

-------

@ schatten69
Zitat von schatten69schatten69 schrieb:Warum ist es zB auch bei sog. "besten Freundinnen" oft so, dass die eine der anderen nichts gönnt? Ist das auch schon Sadismus?
Warum denn gleich Sadismus??
Versuch es mal mit dem Wörtchen: Neid ;)


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 12:30
zu diesem thema gab es gute antworten im heft "welt der wunder" 10/07 also wenn ihr dies noch bekommen könnter oder ich weis nicht ob es dies auch online gibt, da sind gute berichte über generell warum manche so bösartig sind drin. also wer es noch hat oder bekommen kann es ist echt lesenswert.


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Warum existiert Sadismus?

13.12.2007 um 12:35
Zitat von antoanto schrieb:Und was ist mit einem Paar, bei dem die Frau den Mann auspeitscht und umgekehrt? Was soll daran Freude bereiten???
Keine Ahnung, verstehe ich auch nicht wie das manche antörnt. ^^ Mir macht es zum Beispiel mir Spass mich im Jiu Jitsu zu prügeln aber nicht um den anderen zu Schaden, sondern um zu lernen was man alles mit seinem Körper anstellen kann und ihn als Waffe einsetzen. ^^ Naja, ich glaube wenn es zu einem echten Kampf kommen würde hätte ich schon Spass am Siegen.


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13.12.2007 um 12:42
Sex ohne Schmerzen ist wie Essen ohne Geschmack!


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