Empathismus

@ jafrael:

Du hast mich zum Nachdenken gebracht. Wenn da ein Mensch ist, der nicht in der Lage ist, dass was er will auszudrücken - insbesondere, wenn jemand Hilfe braucht, sie will, aber es nicht schafft, darum zu bitten - was soll ich dann tun? Ich weiß, dass er Hilfe braucht, aber ich würde mir anmaßend vorkommen, ihm ungebeten Hilfe zu geben. Insbesondere derartige Hilfe, die sich selbst erkennen helfen soll. Es ist anmaßend, wenn ich "in jemanden einsteige", ohne Einladung, ohne darum gebeten worden zu sein... oder? Vor allem ist speziell diese Art der Hilfe oft schmerzhaft für beide Seiten - für den dem geholfen wird, weil er sieht, dass er sich noch so weit entwickeln muss - und für den, der hilft, weil er (zumindest in diesem Fall) die Verzweiflung und den Schmerz des Anderen spürt.
Selten tu ich das. Und nur dann, wenn ich bereit bin, den, dem ich helfe, zu verlieren. Bei dieser Art der Hilfe besteht immer die Gefahr, dass sie mit Mißtrauen oder im schlimmsten Fall offener Aggression aufgenommen wird.

Sicher, wenn es um Aufmunterung oder um Ermutigung geht, dann bin ich gern bereit, das auch ungefragt zu geben. Aber letztendlich ist doch jeder seines Glückes Schmied, und jeder steht zuletzt alleine da.
Es erscheint vielleicht kalt, wenn man diese Ansicht bis zur letzten Konsequenz fortführt, aber ich für meinen Teil halte diese Einstellung für die Richtige - zumindest für mich. Wenn ich es nichtmal schaffe, einen Freund leiden zu sehen, wie soll ich jemals selber leiden können? Alles hat einen Sinn, auch das eigene Leid, und auch das Leid guter Freunde. Wenn sie um Hilfe bitten, dann bin ich der letzte, der sie verwehrt, aber solang sie das nicht tun, so lange sollen sie halt leiden...
Ist doch imgrunde die andere Seite der Freiheit, oder?

Liebe die Wahrheit. Achte die Weisheit.

@jafrael

Ich weiss sehr gut wovon du sprichst, selbst ich trug einmal einen "Panzer"
um meine Seele herum. Doch meine Seele muss von Anfang an darum
gekämpft haben an die Oberfläche zu dringen, sonst könnte ich diese Worte
womöglich nicht schreiben. Die Vergangenheit hat mich und meinen Geist
geprägt, aber erinnern kann ich mich an so gut wie nichts, meine Familie sagt
mir es wäre auch besser so.

Ich bin wie ein Baum der sich mit dem Licht begnügt welches ich von den
anderen Bäumen bekomme, ich muss nicht über jeden Wipfel schauen
können um zu sehen wie die Welt funktioniert.

Ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht auf die Menschheit zu warten, ich
laufe nicht davon wenn ich gebraucht werde, ich drehe mich um wenn meine
Ohren die Klagelieder vernehmen aus deren Klang ich selbst längst heraus
gewachsen bin.

Jeder Mensch muss bereit sein seine göttlichkeit in dieser Welt zu erkennen.

@Smoggy

Zuhören reicht hier meistens aus, Zuhören gibt Bestätigung und Bestätigung
hilft. So kannst du auch dir am besten gerecht werden.

...leben heisst lieben!

@dersmoggy & @rebornspecies danke nochmals. Ich denke mal Ihr habt dazu gesagt, was zu sagen war. Es sind dies die Art Beiträge aus denen ich lernen kann. Und ich lerne auch Euch besser einzuschätzen und zu schätzen.

ich grüsse euch.....

Hier sagen alle, dass sie die Gefühle anderer sehr stark spüren.
Bei mir ist es etwas anders.
Ich kann für einige Zeit, falls ich nicht abgelenkt werde, extrem tief in die Seele eines Menschen sehen.
Das funktioniert eigentlich bei allen Leuten.
Ich kenne nur eine Person bei der das nicht geht, MEINE LEHRERIN!!!
Da es bei allen geht (auser bei Tieren) denke ich, dass sie entweder ebenfalls irgendeine spezielle Fähigkeit hat, oder sie hat gar keine Seele!
Klingt irgendwie krass, oder?
Daher kann ich hier wohl keinem irgendwelche Tips geben.
Ich habe für diese "Fähigkeit" nun mal ein "Zielwisir".
(Das nuze ich übrigens gerne mal aus, aber nicht für schlimme Sachen.)

Da wir gerade beim Thema sind.
Wie verhällt sich diese "Gabe" bei euch denn, wenn ihr einen Film seht?

Alo bei mir ist es so, dass ich mit den Menschen dort einfach nichts anfangen kann.
Es giebt einige Schauspieler bei denen fühle ich so einen Ansatz von Etwasem.
(Fragt mich bitte nicht bei welchen Schausplielern, ich kenne die Namen leider nicht.)Daher denke ich, dass das so Etwas wie ein sechster Sinn sein müsste.
Denn wenn ich weiss, welcher Mensch gerdade neben mir ist,ich ihn aber nicht sehe, so kann ich ebenfalls in ihn hineinsehen.
Da müsste also schon noch mehr dahinter stecken!


Drachenmeister



Eine bessere Realität ist nur einen Gedanken entfernt!

@ drachenmeister:
Zu deiner Lehrerin, wenn man berufsmäßig vor einer Horde emotional unausgeglichener Teenager steht, muß man einen Selbstschutz aufbauen, ansonsten macht man diesen Beruf nicht lange ohne Schaden an sich selber.

Ansonsten geh ich ins Kino, um mich zu unterhalten. Wie weit sich ein Schauspieler mit seiner Rolle identifizieren kann... egal. Ich muß mich nicht reinfühlen , um einen schlechten Schauspieler zu erkennen ;)
Der Beruf eines Schauspieler verlangt, dass dieser sich in eine andere Person versetzt. Es ist also ein rein akademisches Vergnügen zu sehen, wie weit dies geklappt haben könnte.

et kütt, wie et kütt ;)
Der Weg zu sich selbst führt über einen aufgeräumten Keller.

@ Drachenmeister:

Diese Gabe hab ich leider nicht. Manchmal, wenn ich längere Zeit nichts gegessen hab, und keine Zigarette geraucht hab, und am Besten nur Wasser getrunken hab, dann kann ich etwas wie einen Schleier um Menschen herum sehen. Aber bei weitem nicht, was in ihnen vorgeht... Das geht nur über das Gefühl, wenn ich mich mit jemandem beschäftige.

Zu deiner Lehrerin: ich könnte mir vorstellen, dass du deine Lehrerin nicht besonders magst, oder ;-) ? Vielleicht ist es so, wie tofri geschrieben hat, aber eine andere Möglichkeit wär doch, dass du emotional zu abgelenkt bist, um sehen zu können... Wenn ich jemandem begegne, der mir sehr unangenehm ist, dann wird es schwierig, objektiv zu bleiben. Und erfahrungsgemäß muss ich objektiv sein, um etwas fühlen zu können, was ich nicht selber fühle. Vielleicht ist es mit dem Sehen ja genauso. Ich könnte mir vorstellen, dass Du dem Menschen, den du auf diese Art betrachtest, objektiv gegenüberstehen musst, oder?



Liebe die Wahrheit. Achte die Weisheit.

@dersmoggy
"Zu deiner Lehrerin: ich könnte mir vorstellen, dass du deine Lehrerin nicht besonders magst, oder ;-) ?"
Es ist nicht so, dass ich sie nicht mag. Es gibt einfach keinen Menschen der sie mag, höchsten ihr eigenes Kind.....

@tofri
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand seine Gefühle sooooo stark verstecken kann.
Das ist ja wie beim Lügendetekter, fast kein Mensch kann sein Unterbewustsein kontrolieren und den Detektor austricksen.

Eine bessere Realität ist nur einen Gedanken entfernt!

Also, ich bin selber ein Empath und wollte mal auch etwas zu diesem Thema beitragen...

Bei mir ist es ebenfalls, wie bei den meisten hier, das ich Gefühle anderer empfangen, sie deuten, und zuordnen kann. Sehe ich zum Beispiel ein sich küssendes Päärchen, verspüre ich automatisch Grippeln im Bauch und fang zu schwitzen kann, kurz, ich kann denen ihre Liebe "mitfühlen". Das gleiche funktioniert bei Aggression. Wenn jemand aggressiv gegenüber mir ist, kann ich auch sehr aggressiv werden. Ich weiß einfach was meine Mitmenschen fühlen und denken aber ich kann das prima kontrollieren.

Achja, des geht vor allem an (Drachenmeister und tofri), was Lehrer betrifft, die Gefühle von Lehrern kann ich auch empfinden. Am unseren ersten Schultag bekamen wir eine Lehrerin, die von aussen sehr kalt und unfreundlich wirkte, und keiner in unserer Klasse akzeptierte sie richtig. Ich war der einzige, der empfand, wie es in ihr ausschaut, sie hat gemerkt das sie freundlicher werden muss, des weiteren empfand ich in ihr eine gewisse Art an Freundlichkeit. Ich sagte zu meinen Mitschülern, wartet ab, bis zum Ende des Schuljahres, sie wird vielleicht eines unserer Lieblingslehrerinnen werden! Sie hatte sich, zur Überraschung der Klasse, als eine sehr freundliche und hilfbereite Lehrerin entwickelt. Sie gehört nun tatsächlich zu unseren Lieblingslehrerinnen. Das ist einer der wenigen Beispiele wo meine Empfindungen nahezu immer Recht behalten.

Und noch etwas...
Keiner hatte bisher einen wissenschaftlichen Beitrag gebracht, wie man Empathismus erklären könnte, wo bei es eine allgemeine Theorie der Tiefenpsychologie gibt. Normale Menschen vergleichen andere Menschen mit sich selbst, sie schätzen sie unbewusst ab, nach Status, Bildung, Attraktivität etc. Wir Empathen jedoch, sehen in jeden Menschen uns selbst und "projizieren" uns unbewusst ihn im, so das wir aus kleinsten kaum für normale Menschen merkbare Verhaltensunterschiede sofort spüren. Desweiteren haben emphatische Personen gegenüber normalen Personen weitaus höhere Serotonin-Hormon-Werte im Gehirn. Serotonin ist wichtig für die Bildung von Emphatie. Diese "Fehlfunktion" der Hormonwerte im Gehirn geht wahrscheinlich auf eine genetisch kleine Mutation zurück.

Emphaten sind desweiteren ausgezeichnete Psychologen, Beziehungs- und Lebensberater. Sie können Menschen mit seelischen Problemen besser helfen, wie der studierte Psychologe.

@Mindslaver
Gut haste "Fehlfunktion" in Anführungszeichen geschrieben. Weil eigendlich ist das -nicht mitfühlen können- eine Fehlfunktion.
Denn die Welt braucht eindeutig mehr Mitgefühl.
Da Du Dich mit dem Thema anscheinend beschäftigt hast noch eine Frage:
Leiden empathische Menschen eigendlich auch häufiger unter Depressionen als andere?

@Glünggi

Ich denke dem ist so. Empathische Menschen haben es öfters schwer ihre Gefühle zu ordnen. Ich denke jedoch, wenn ein Mensch mit solch einer Fähigkeit eine optimistische Grundeinstellung hat und sich selbst zu helfen weiss, er Depressionen verhindern kann.

Ich selber bin auch recht feinfühlig und erahne öfters unausgesprochene Dinge meiner Mitmenschen.

Zunächst muss ich sagen, daß ich das Wort Fehlfunktion in Anführungszeichen gesetzt habe, da ich Empathismus nicht als eine psychische Periönlichkeitsstörung abstempeln will, sondern damit ist viel mehr die Störung im Stoffwechsel der Hormone gemeint, und ich denke genauso, das die Welt sehr viel Mitgefühl braucht. Im groben und feinen kann ich zur Frage: "Leiden empathische Menschen eigendlich auch häufiger unter Depressionen als andere?" grundsätzlich nur mit einem "Jain" beantworten. Das, was "Sucellus" schon gesagt hat, trifft zu. Und wer gelernt hat, mit Empathismus umzugehen, der kann seiner Welt sehr viel gutes tun.

Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mich als Empath zu bezeichnen (das überlass ich meinem Boss, X-RAY-1); aber Spaß beiseite: Ich behaupte aber von mir, eine gewisse Menschenkenntnis zu besitzen, auch zu sehen, wenn jemand z.B. unglücklich ist, oder auch, die Handlungen, oder Reaktionen von jemandem vorrauszusehen.

Der Begriff "Empathie" wird auch in der Psychologie verwendet. Allerdings die Gefühle anderer tatsächlich selbst mitzufühlen (wie "Troi" aus Star Trek), oder, ohne mit dem Menschen zu interagieren, seine Emotionen zu beeinflussen - davon hab ich, außer in Romanen, noch nie was gehört. Na ja, man lernt nie aus ...

@neocortex1
@Sidhe
@jafrael


Eine Frage an Euch seid ihr hochsensibel. Viele Hochsensible haben ja diese Fähigkeit. Bei mir ist sie nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei Euch. Jedoch kann ich viele Eigenschaften trainieren. Habe gerade erst luzides Träumen erlernt. Bin zwar noch Anfänger, aber ich kann mir erstaunlich schnell gewisse Fähigkeiten aneignen.

Diese Fähigkeiten gehen bei mir leider auf kosten der Alltagstauglichkeit, wie es bei Hochsensiblen nun einmal ist.

ist diese sensibilität ein segen oder ein fluch?

immer erst hinterher habe ich gespürt, dass etwas mit meinen kindern passiert war/ist
niemals vorher, um ihnen ein signal zu geben

bei weniger nahen menschen finde ich diese fähigkeit als sehr belastend, weil ich auch meine grenzen kenne und meist auch erahne, was ich bei ihm nicht erreichen kann - derjenige muss auch selbst bereit sein wahrzunehmen und eigene stärken entwickeln -

sobald ich merke, dass dies nicht ausgeprägt ist - keine chance ihm "trittsteine" zu legen

in kaufhallen oder ähnlichem habe ich gelernt mich "abzuschirmen" - allerdings sieht das in einem warteraum von einer arztpraxis schon wieder ganz anders aus -

hochsensibel bin ich nicht - ich denke ich bin ganz "normal" damit ausgestattet, wie jeder andere auch

Ich selber und auch die meisten meiner Freunde und auch viele Menschen welchen ich tagtäglich begegne, sind Sensibelchen.

Das ganze scheint mit nur eher ein Tabuthema zu sein, als das es den meisten fremd wäre.

@jimmybondy
Sensibelchen sind eben nicht gefragt in unserer Gesellschaft. Insbesondere für Männer ist es nicht leicht sich dazu zu bekennen. Dabei sind Sensible keine Weicheier, in bestimmten außergewöhnlichen Situationen sind sie viel stärker als der "Durchschnittsmatscho" .
Sensible sind eine Minderheit, und Minderheiten haben es nun einmal schwer in unserer Gesellschaft.

Ich glaube das Sensible aufgrund ihre Eigenschaften empathische Fähigkeiten haben.

Für mich sind die Augen der Menschen so wichtig, sie sind wirklich die Fenster zur Sele. Und ich deffiniere Schönheit auch über Ausstrahlung und nicht über einen sogenannten goldenen Schnitt.
Ob Sensibilität Segen oder Fluch ist, ist eine berechtigte Frage. Für einen persönlich ist es wohl vielfach ein Fluch fürs Umfeld jedoch oft ein Segen.

@x-ray-2

Ein Mensch der andere menschliche Emotionen durch bloße Gedankenkraft beeinflusst ist mir bis heute auch noch nicht untergekommen.

Ob du ein Empath bist oder nicht das musst du, so wie jede andere Person auch, selbst herausfinden. Ich kann nur zu Leuten mit guter Menschenkenntniss haben, öfter auf ihre Instinkte, oder auch grob ausgedrückt, auf ihre "Innere Stimme", zu hören, auf ihr Bauchgefühl ;-).

Ach ja wie bezeichnet man eine mit Empathismus befallene Person, hab mehrere Varianten gelesen und jeder scheint eine andere Bezeichnung zu haben. Da gibt es...

1.) Empath / Empathin
2.) Empathe / Emphatin
3.) Emphatist / Emphatistin

Können wir uns auf eine Bezeichnung einigen... :-D *grins

@Mindslaver

Ich würde jetzt Variante 1 nehmen...klingt für mich am logischsten und einfachsten.

Korrektur... Ups sorry

Ob du ein Empath bist oder nicht das musst du, so wie jede andere Person auch, selbst herausfinden. Ich kann nur zu Leuten mit guter Menschenkenntniss sagen, öfter auf ihre Instinkte, oder auch grob ausgedrückt, auf ihre "Innere Stimme", zu hören, auf ihr Bauchgefühl ;-) zu hören.

Ach ja wie bezeichnet man eine mit Empathismus befallene Person, hab mehrere Varianten gelesen und jeder scheint eine andere Bezeichnung zu haben. Da gibt es...

Ich will jetzt nicht behaupten Empathismus sei eine Krankheit. Darum wollte ich eigentlich das Wort "befallene" in Klammern setzten. Sorry Leute, nimmt mir das nicht übel.

:-)