Lohnt sich Studieren überhaupt noch?

Ich mag Geisteswissenschaften auch, würde ich im Lotto gewinnen, würde ich wohl nach meinem jetzigen Studium noch viele andere Sachen studieren, aber wer braucht Niederlandisten oder Mittelalterlateiner? Klar kann man da genug erforschen, aber die Stellen sind doch seeehr begrenzt. Das schreckt viele ab. Mich hat es auch abgeschreckt.

@Ilian

Es kommt immer drauf an was du studierst und warum du studierst. Was aber sicher ist, studieren wird immer teurer. Verglichen mit England haben wir es in Deutschland noch gut, wobei auf der Insel ein Studium relativ kuerzer dauert als in Deutschland. Trotzdem wird das studieren immer mehr ein Privileg fuer Reiche.

@sunset quatsch... ganz viele studieren nur mit nem kleinen nebenjob und davon gibts genug, auch werden studenten lieber eingestellt als andere bei diesen jobs, und es gibt geld vom staat wenn du mit nem plastiklöffel im mund geboren wurdest, und es gibt uni jobs...

@25h.nox

Deshalb schrieb ich doch, dass es uns in Deutschland im Vergleich zu England noch relativ gut geht. Seit dem Jahr 2012 kann ein "bachelor degree" um die £10000 pro Jahr kosten. Die meisten Studenten bezahlen die Studiengebuehren in dem sie sich Geld vom Staat leihen. Nachdem ein Student sein Studium abgeschlossen hat und ein Beruf beginnt und dabei mehr als £21000 im Jahr verdient, dann muss er das ausgeliehene Geld zurueckbezahlen, inklusive Zinsen. Wobei viele darin keinen Problem sehen, habe ich persoehnlich ein sehr grosses Problem damit. Kein normaler Student kann sich ein Studium fuer £10000 finanzieren, daher hat er gar keine andere Wahl ausser sich Geld vom Staat auszuleihen, wenn er studieren will.

@sunset england ist auch noch ne klassen gesellschaft und das ganze ist politsch gewollt(was die studenten uncool finden, weswegen sie 2012 nen königlichen wagen mit prinz inzest drin mit steinen beworfen haben)

@Sixtus66

Wahrscheinlich haben einfach viele im Hinterkopf, möglichst viel Geld verdienen zu wollen, indem sie berühmte Staranwälte oder versierte Manager werden.

Daher diese Studienwahl.

Studieren lohnt sich heute weniger als früher.
Es kostet viel Zeit, Mühe und Geld ohne das man am Ende einen Job hat.
Es ist besser eine Ausbildung zu machen, geht schneller und man kann dabei auch sehr gut verdienen und man muss nicht deutschlandweit nach einer Stelle suchen.
Es ist heute leider so das man schnell zum Geldverdienen kommen muss, allein schon wegen der Rentenbeiträge.
Man kann ja seinen Traumjob als Hobby ausüben, oder später nebenbei studieren.
Die Arbeitswelt heutzutage ist sehr hart und umkämpft, Jobs die eine Ausbildung voraussetzten sind eben häufiger vorhanden als Akademikerberufe, daher leichter zu bekommen.
Heute muss man seine Interessen beiseite legen und gucken wo man am besten verdienen kann, das können auch Akademikerberufe sein, aber nicht etwa "Historiker" oder ähnliches.
Ist traurig, aber Realität.

Mit so einer Einstellung kann man der Uni auch gerne Fern bleiben.
Meiner Meinung nach ist studieren auch mehr als nur eine alternative zur betrieblichen Ausbildung.

Linner74 schrieb:Es ist heute leider so das man schnell zum Geldverdienen kommen muss, allein schon wegen der Rentenbeiträge.

super begründung... wer jetzt anfängt zu studieren wird kein großes problem mit der rente haben.

Ich persönlich studiere, weil für meinen Traumberuf eben ein Studium erforderlich ist. Ich hab mal aushilfsweise in einem Pharmaunternehmen am Band gearbeitet. Das ist ne sehr eintönige Arbeit gewesen, die Schichten sind auch nicht gerade angenehm. Die Leute die da aber Vollzeit arbeiten verdienen im Vergleich zu der Tätigkeit extrem viel (Stundenlohn von 15€ oder höher + Schichtzulagen). Also rein vom finanziellen Aspekt her ist das bestimmt reizvoller als ein langjähriges Studium. Trotzdem würde ich niemals in so einem Unternehmen arbeiten wollen, da würde ich durchdrehen. Ich fand den Ferienjob schon hart weil ich einfach 8 Stunden nur eine Handbewegung gemacht hab. Müsste ich das jahrelang machen würd ich das sicherlich geistig nicht aushalten.

Also das soll keineswegs die Arbeit herabwürdigen die die Menschen dort leisten. Wer damit klarkommt, super Sache. Nur für mich wärs einfach nix.

25h.nox schrieb: super begründung... wer jetzt anfängt zu studieren wird kein großes problem mit der rente haben.

Die Wahrscheinlichkeit einen Ausbildungsjob zu bekommen ist heutzutage nunmal größer und der Verdienst kann auch sehr hoch sein.
Außerdem muss man nicht weit suchen.
Es ist besser schon mit Anfang 20 einen guten Job zu haben und danach eventuell nebenbei seinen Traumjob zu studieren, als erst mit ende 20 oder gar Mitte 30 das Diplom zu bekommen und danach erstmal auf die Suche gehen.
Klar mit Glück arbeitet man nur 20 Jahre und man hat ausgesorgt, aber das Glück muss man haben.

Linner74 schrieb:Die Wahrscheinlichkeit einen Ausbildungsjob zu bekommen ist heutzutage nunmal größer und der Verdienst kann auch sehr hoch sein.

die meisten ausbilungsberufe sind aber so das man grade so mit über die runden kommt.
die gut bezahlten sind eher selten, und die sortieren dort auch ordentlich aus bevors die festanstellung gibt.
auch sind die aufstiegschancen begrenzt.

Linner74 schrieb:Es ist besser schon mit Anfang 20 einen guten Job zu haben und danach eventuell nebenbei seinen Traumjob zu studieren, als erst mit ende 20 oder gar Mitte 30 das Diplom zu bekommen und danach erstmal auf die Suche gehen.

wieso ist das besser?

@25h.nox
Naja, hab mal eine Einkommensliste vieler Ausbildungsberufe gesehen und die 2500 bis 4000 Euro brutto Löhne waren deutlich in der Überzahl ( außer der Frisör o. ä.)
Wenn dann noch beide arbeiten ist das mehr als genug!
Mit 3000 oder mehr netto im Monat als Ehepaar kann man doch gut über die Runden kommen, selbst mit Kindern.

Und es ist besser 10 Jahre früher arbeiten zu gehen allein wegen der Rente im Alter.

Linner74 schrieb:Naja, hab mal eine Einkommensliste vieler Ausbildungsberufe gesehen und die 2500 bis 4000 Euro brutto Löhne waren deutlich in der Überzahl ( außer der Frisör o. ä.)

die in diesen berufen ausgebildeten sind aber ne kleine minderheit, außerdem, sind das keine einstiegsgehälter...

Ich bin nichtmal davon überzeugt das unser Renten System noch existiert wenn ich soweit bin :D

@paranomal in 40 jahren sieht die demografie deutlich besser aus als heute, dann sind die geburtenstarken jahrgänge weggestorben.

@25h.nox
Das ist ja auch eine Frage der allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Entwicklung.

Mag zwar sein das für einen Abiturienten das spätere Geld eine Rolle spielt, trotzdem sollte es nicht der Hauptgrund sein warum man studiert.

Normalerweise ''erwarte'' ich das ein Studenten für seinen Wunschberuf studiert. Weil ihn der Bereich interessiert. Nicht weil es da später einmal viel Geld gibt.

Aber das ist utopisch, unrealistisch und zu viel erwartet. Wenn eben zehntausende BWL studieren um später einmal ein Top-Manger mit tollem Gehalt zu sein, sollen die es machen. Wir leben in einem freien Land und nach Wohlstand streben ist nicht verachtenswert.

Wenn ich dann von Studenten in den letzten Semestern lese wie die rum heulen das sie nur 40-50k als Einstiegsgehalt bekommen werden wenn sie als Ingenieur anfangen werden, kann ich mich nur ärgern.
Nebenbei reden die noch davon das ''Schraubendreher'' zu viel Geld bekommen im Vergleich zu ihnen. Dann kommen die Rechnungen daher wie: ''Ein Freund von mir der die Lehre gemacht hat, verdient schon 1800 Netto, fährt einen tollen Wagen und hat eine tolle Wohnung''

Tja, mit Ende 20 wird dein Kumpel der Geselle ist dann maximal 2500 Netto verdienen, wobei selbst das nicht die Regel ist. Wenn er dann wenig später eine Familie gründen will kommen schon die finanziellen Probleme.
Du allerdings wirst mit Ende 20 wenn es gut läuft 40k im ersten Jahr verdienen und dein Gehalt wird weiter steigen. Wenn du gut bist ist viel Geld drinnen.

Und das ganze Netto Gehalt eines Lebens zu addieren ist auch Schwachsinn :D
Von einem Studenten erwarte ich das er laufende Kosten mit einberechnet. Dann bleibt nicht mehr viel beim Schraubendreher. Beim Ingenieur der später einmal anfängt bleibt umso mehr.
Wenn dann so ein Schwachsinn kommt. Naja...

Ein Geselle wird in seinem Leben immer ein Arbeiter bleiben. Selbst wenn er die ersten Jahre nach seiner Lehre viel Geld haben wird. Da ist schnell schluss. Die Leute reden immer vom Meister.
Als ob man dann viel mehr verdient.

Normalerweise sollte sich die Naivität und das Gefühl der Überlegenheit mit steigenden Alter legen.
Hoffe ich doch.

@brucelee

Nun,zur Zeit erlebe ich eher,dass selbst Studierte nicht mehr das Geld verdienen wie Du es hier beschreibst. Selbst sie müssenum überhaupt in den Markt reinzukommen, schon zu Leihbuden rennen. Und vergiß in Deiner aufzählung nicht,dass der,der "nur" eine Berufsausbildung hat,ein paar Jahre mehr in die Kassen eingezahlt hat. Das muß dann einer,der studiert hat und dann doch bei einer Leihbutze anfängt,erstmal aufholen,dann kann man weiter rechnen.
Zumal ich finde,dass es schöne handwerkliche Berufe gibt und die in meinen Augen höher und besser angesehen sind,als diverse Bürojobs,die man gerne mit Leuten besetzt,die einen "Schein" haben,aber von der Praxis Null Ahnung.

@Linner74

Wo werden diese Löhne gezahlt? In welchen Branchen? Nach wieviel Jahren?