Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

Ich finde die Artikel von der Autorin Anatol Stefanowitsch sehr gut geschrieben, denn sie verdeutlichen doch ganz klar, dass gerade bei Astrid Lindgrens Büchern eine durchaus koloniale Denkweisen vorhanden ist. Dieses Herrschaftsdenken, dass Europärer meinen den Einheimischen vorzuschreiben zu können, was gut oder schlecht, richtig oder falsch, geschmackvoll oder geschmacklos ist, möchte ich nicht unbedingt einem Kind vermitteln. Von daher wäre der letzte Abschnitt im zweiten Link nur konsequent.

"Und wenn man zu der Einsicht gelangt ist, dass nur eine Umdichtung noch helfen kann, sollte man auch noch über eine vierte Möglichkeit nachdenken, mit diskriminierenden Kinderbüchern umzugehen: Verlage könnten aufhören, sie nachzudrucken und sie könnten stattdessen neuen Autor/innen und neuen Geschichten eine Chance geben, bessere Geschichten zu schreiben. Und Konsument/innen könnten aufhören, sie ihren Kindern vorzulesen. Es ist ja nicht so, als ob eine Welt ohne Pippi Langstrumpf unvorstellbar oder eine literarische Dystopie wäre. Pippis fünfzehn Minuten Ruhm dauern jetzt schon sechzig Jahre. Schicken wir sie doch einfach in den wohlverdienten Ruhestand."

Aber da werden wohl einige hier, so gar nicht mit einverstanden sein :D

CosmicQueen schrieb:Verlage könnten aufhören, sie nachzudrucken und sie könnten stattdessen neuen Autor/innen und neuen Geschichten eine Chance geben, bessere Geschichten zu schreiben. Und Konsument/innen könnten aufhören, sie ihren Kindern vorzulesen. Es ist ja nicht so, als ob eine Welt ohne Pippi Langstrumpf unvorstellbar oder eine literarische Dystopie wäre. Pippis fünfzehn Minuten Ruhm dauern jetzt schon sechzig Jahre. Schicken wir sie doch einfach in den wohlverdienten Ruhestand."

Klar, schmeißen wir unsere alte Literatur weg. Das gab es ja schon einmal.

Vorallem jetzt ists dann nicht nur ein Wort, sondern das ganze Werk wird als diskriminierend dargestellt...

CosmicQueen schrieb: Es ist ja nicht so, als ob eine Welt ohne Pippi Langstrumpf unvorstellbar oder eine literarische Dystopie wäre. Pippis fünfzehn Minuten Ruhm dauern jetzt schon sechzig Jahre. Schicken wir sie doch einfach in den wohlverdienten Ruhestand."

Völliger Schwachsinn der Artikel, der außerdem noch am Ziel vorbeischießt. Soll die ihren Kindern Pokemon vorlesen, da gibt es dann auch keine Männer und Frauen und heteroweiß ist auch niemand.

Es ist einfach geschichtlich wertvoll, auch Werke zuzulassen, die heute anders betrachtet werden können.
Es liegt dann an den Eltern, ihren Kindern heikle Sachen näher beizubringen oder solange sie zu jung sind, sie zu umschreiben.

Hier soll man offenbar vergessen wie es früher war. Gut bei Mc Donalds braucht das Kind eh kein Allgemeinwissen. Also geht das mit Pokemon schon klar.

Also lasst die Bücher Bücher sein und wer damit überfordert ist, nimmt irgendeinen neutralen Mist auf und setzt das Kind vor die Glotze.


Dann hat man als Elternteil auch nicht das Problem, dem Kind Wissen beizubringen, was früher mal war was heute anders ist, was falsch war, was noch immer gilt.

EDIT: Und bitte keine Märchen mehr. Wo der starke Mann die Prinzessin rettet. Die kann sich doch selber retten, so ein Klischee darf man dann auch nicht mehr zulassen.

Oder soll das Weib den Kerl retten, lasst euch was einfallen.

Ich finde es indiskutabel, Literatur auslöschen oder dem Zeitgeist anpassen zu wollen.

Dann können wir gleich den ganz großen Radiergummi rausholen, und erstmal die Weltkriege wegradieren.

Kommt mir mittlerweile vor wie bei den Ego-Shooter Gegnern, von denen die wo da am lautesten brüllen haben die meisten noch nie ein solches Game gespielt und mir kommt langsam der Verdacht, dass auch diese "Fachleute" die am Kinder-Buch Kritik äussern die Geschichten die sie kritisieren selbst entweder garnicht, oder aber eben von Jahrzehnten Mal gelesen haben und sich nur an einzelnen darin vorkommenden Begriffen aufhängen!

insideman schrieb:Es liegt dann an den Eltern, ihren Kindern heikle Sachen näher beizubringen oder solange sie zu jung sind, sie zu umschreiben

Nun, es wird sowieso m.M.n. Darauf hinauslaufen, dass einige Eltern ihren Kindern diese Art von Lektüre nicht mehr zumuten wollen. Denn es gibt genügend aufklärende Bücher die man gezielt einsetzten kann um den Kind etwas bestimmtes zu vermitteln und das immer altersgerecht. Ich muss meinem Kind kein Buch vorlesen, welches ein Fatasiebuch ist, um es gleichzeitig aus der Fantasiegeschichte zu reißen , weil man währenddessen Aufklärungsarbeit leisten muss.

Ich denke das diese Bücher früher oder später sowieso immer weniger Auflagen haben werden, weil die Nachfrage einfach geringer wird. Und Pippi Langstrumpf ist jetzt nicht unbedingt ein historisch wichtiges Werk.

CosmicQueen schrieb:Ich denke das diese Bücher früher oder später sowieso immer weniger Auflagen haben werden, weil die Nachfrage einfach geringer wird. Und Pippi Langstrumpf ist jetzt nicht unbedingt ein historisch wichtiges Werk.

Ja, viele Eltern lesen ihren Kinder aber nicht Ben Hur oder Moby Dick vor.

Hier geht es natürlich gerade um das Wort Neger und offenbar um auch andere Umstände,wie man deinem zitierten Artikel entnehmen kann.

Aber weiter gedacht, wenn man dann auf jede Bedürfnisse eingehen möchte, dann gibt es kaum mehr ein Märchen, dass wir den Kindern vorlesen dürfen.

@insideman
Ben Hur oder Moby Dick sind ja auch keine Kinderbücher in dem Sinne. Wir sprechen hier wohl ausschließlich über Kinderliteratur bis zu einem gewissen Alter, denn dann würden wir wieder von Jugendliteratur sprechen.

@DieSache
achso, Du findest es nicht diskriminierend? Ist es nicht befremdlich für Dich, auch wenn Du als Erwachsener natürlich weißt, wer Astrid Lindgren ist, wann sie gelebt hat blabla, aber mutet es Dir nicht merkwürdig an, das zu lesen, aus der heutigen Perspektive oder besser, aus der Perspektive von betroffenen Menschen?

@Tussinelda

ich will nicht schon wieder wiederkauen, sorry, hab meine Sicht denke ich weitgehendst schon dargelegt, wie ich denke damit umzugehen!

@DieSache
das ist aber nicht meine Frage gewesen, Du weichst aus......

@Tussinelda

das einzige was ich gelten lasse ist, dass der Begriff um den es hier geht zweifelhaft ist, aber dem kann ich entgehen in dem ich beim Vorlesen es umgehe, dazu muss ich keine Bücher umschreiben!

@DieSache
ich sprach von den Auszügen, die in meinem link erwähnt wurden, um die ging es ja, die aus Pippi Langstrumpf

Tussinelda schrieb: aber mutet es Dir nicht merkwürdig an, das zu lesen, aus der heutigen Perspektive oder besser, aus der Perspektive von betroffenen Menschen?

Ich glaub nicht dass Uhreinwohner/Einheimische die Bücher lesen. Also von welchen Betroffenen redest du ?

@Tussinelda

ich will keinen Streit mit dir, deswegen lasse ichs jetzt auch bevor man sich doch wieder verleiten lässt persönlich zu werden.

Weder mit dir noch mit @CosmicQueen werde ich auf einen gemeinsamen Nenner kommen, soviel ist mir jetzt klar geworden, ihr verharrt hatnäckig auf Eurem Standpunkt und lasst andere Meinungen darüber wie man damit umgehen könnte eh nicht gelten!

Tja, von nichts kommt nichts, manchmal muss man für seine Meinung penetrant am Ball bleiben, sonst wäre es ja unglaubwürdig. ;)

@CosmicQueen

wobei man auch bedenken sollte wie man mit dieser Penetranz auf Andere wirkt und von denen wahrgenommen wird, der Schuß kann nämlich bei zu hartnäckigem Auftreten auch Mal nach hinten los gehen, wenn man dadurch den Eindruck vermittelt, dass man voreingenommen ist!

Ich finde es löblich, wenn Menschen Prinzipien haben von denen sie nicht abrücken. Selbst wenn deren Meinung der meinen diametral entgegensteht, so kann ich das dennoch honorieren und anerkennen.

@DieSache @Helenus @insideman

Hier sollte es eigentlich weniger um Meinungen gehen sondern um Respekt und Anstand, wenn man doch weiß das ein Wort beleidigend und rassistisch ist, warum soll man es noch verwenden? In Kinderbüchern hat so ein Wort ohnehin nichts verloren, in Geschichtswerken usw ist es klar das so ein Wort bleiben muss, alleine wegen der Authentizität. Wem tut es weh wenn in einem Kinderbuch, einem fiktiven Fantasiebuch, welches Kinder erfreuen soll, in der Neuausgabe eben nicht mehr so ein Wort vorkommt? Ich verstehe es einfach nicht, das ist völlig unlogisch...

Das passiert doch ständig in Büchern, wenn z.B. auf einmal das Wort Schuhwichse ausgetauscht wird, warum wird darum nicht so ein Theater gemacht, aber bei dem rassistischen Wort welches Menschen beleidigt ist es auf einmal ganz schlimm wenn es aus einem KINDERBUCH entfernt wird....