Die Angst vorm Zahnarzt paradox?

@Ilian
Also, nicht jeder Weisheitszahn ist eine Lappalie.
Oft sind die ja krumm und schief und vor allem eben noch nicht herausgewachsen aus dem Kiefer.

@Ilian
Meine Weisheitszähne wurden raus operiert, die waren noch nicht durchgebrochen.
Dh, die Seiten wurden aufgeschnitten und die Zähne richtig herausgearbeitet, anschließend alles genäht.
Ja, die Zeit danach war sehr bescheiden.

Ilian schrieb:Wie man sich für so ne Lappalie wie nem zahnärztlichen Eingriff einer Narkose aussetzen kann,

Wie gesagt war das keine Lappalie.
Andere Backenzähne hab ich damals ohne Weiteres beim Zahnarzt ziehen lassen.

Ilian schrieb:Aber ich hab da natürlich leicht reden, als nicht-Angstpatient.

Bin übrigens auch kein Angstpatient, wo genau hast du das herausgelesen?

Bundeskanzleri schrieb:Also, nicht jeder Weisheitszahn ist eine Lappalie.
Oft sind die ja krumm und schief und vor allem eben noch nicht herausgewachsen aus dem Kiefer.

Stumpf schrieb:Meine Weisheitszähne wurden raus operiert, die waren noch nicht durchgebrochen.
Dh, die Seiten wurden aufgeschnitten und die Zähne richtig herausgearbeitet, anschließend alles genäht.

Meine waren auch noch nicht durchgebrochen (wenn auch nicht allzu abenteuerlich schief), die meiner Frau letztes Jahr auch nicht - da war es jedes Mal in lokaler Anästhesie möglich. Ich denke das sollte, bis auf wenige Ausnahmen, prinzipiell meistens so sein. Gut möglich, dass das auch vom Operateur abhängig ist. Sprich: der fühlt sich wohler, man bekommt nicht mit, was er da so im Kiefer veranstaltet. Ich fand dieses Krachen, gerade auch als er den Zahn spaltete, durchaus leicht verstörend als Patient. :D Mir wurde aber nicht einmal eine Narkose angeboten, wenn ich mich recht erinnere.

Stumpf schrieb:Bin übrigens auch kein Angstpatient, wo genau hast du das herausgelesen?

Das war jetzt nicht speziell auf dich bezogen. Aber man las hier zum Teil ja schon von Leuten, die auch für eine Füllung eine Narkose brauchen. Das ist - wie schon gesagt als nicht-Angstpatient - und wenn man sich sonst mal so anschaut was an regionalen Anästhesieverfahren überall sonst am Körper möglich ist - irgendwie abgefahren.

Ilian schrieb:Gut möglich, dass das auch vom Operateur abhängig ist. Sprich: der fühlt sich wohler, man bekommt nicht mit, was er da so im Kiefer veranstaltet.

Nein, es war meine eigene Entscheidung.
Damals hieß es alle vier müssen raus, entweder alle auf ein Mal oder nacheinander, aber sie müssen raus.
Da war ich natürlich noch wesentlich jünger, keiner der vier Weisheitszähne war durchgebrochen, sie lagen so weit ich mich erinnere teilweise auch quer (die Wurzel) im Kiefer, es war meine freie Entscheidung, diese vier Weisheitszähne auf eigenen Wunsch bei einem Kieferchirurgen entfernen zu lassen.
Das war keine unkomplizierte Sache.

Dass ich danach eine Woche meinen Mund nicht aufbekam und nur Flüssigkeit durch einen Strohhalm zu mir nehmen konnte, OK, dafür hatte ich es hinter mir.

Und ich finde gerade diese Möglichkeit besonders wichtig, denn häufig entstehen Ängste aus schlechten Erfahrungen heraus und wenn es die Möglichkeiten gibt, kompliziertere Eingriffe unter Vollnarkose durchführen zu lassen, ist das eine gute Sache.

Ilian schrieb:Aber man las hier zum Teil ja schon von Leuten, die auch für eine Füllung eine Narkose brauchen.

Ja, kann man akzeptieren oder nicht?

emanon schrieb:Die Vollnarkose darf nur von Fachärzten für Anästhesiologie durchgeführt werden

Meine ich doch mal, ne? Dann hab ich den Kommi von @nairobi an @newbee ...

@newbee:
,,Ich finde leider keinen ZA mehr, der noch Vollnarkose macht.
Denn das würde es mir leichter machen."

nairobi schrieb am 19.08.2023:Meine Zahnärztin macht das, bei ihr bekommt man auch eine "Rauchfrei"-Spritze und dergleichen.

... wohl missverstanden. Ich kenne das nämlich auch nur so, @emanon .

Stumpf schrieb:Ja, kann man akzeptieren oder nicht?

Ich würde eher sagen "muss man akzeptieren".
Für das Wohlergehen einiger, stark psychisch belasteter ist das ja kein Problem.
Solange das aus Lifestyle-Gründen nicht zunimmt und irgendwelche Spezis sich dann regelhaft Atteste für die Vollnarkose beim Zahnarzt besorgen.

Stumpf schrieb:Nein, es war meine eigene Entscheidung.

Also wär's doch auch in LA möglich gewesen? ;)

Ilian schrieb:Ich würde eher sagen "muss man akzeptieren".

Muss? Hast du ein persönliches Problem mit den Entscheidungen anderer Menschen? Warum?

Kann deinen Ansatz dahinter nicht so ganz verstehen, deshalb wünsche ich dir einen schönen Abend.

Ilian schrieb:Vollnarkose beim Zahnarzt

Bei Angstpatienten und Patienten mit Allergien auf örtliche Betäubungsmittel kann ich das durchaus nachvollziehen.

Stumpf schrieb:Muss? Hast du ein persönliches Problem mit den Entscheidungen anderer Menschen? Warum?

Kann deinen Ansatz dahinter nicht so ganz verstehen, deshalb wünsche ich dir einen schönen Abend.

Ich bin einfach ein Fan von Effizienz und Verhältnismäßigkeit. Und muss daher akzeptieren, dass die Zahnbehandlung manch anderer in meinen Augen unverhältnismäßig aufwändig ist. Ist das jetzt schlimm? Aber danke, dir auch einen schönen Abend.

Do-X schrieb:Bei Angstpatienten und Patienten mit Allergien auf örtliche Betäubungsmittel kann ich das durchaus nachvollziehen.

Lies den ganzen Beitrag.

Ilian schrieb:Das Martyrium kommt ja erst in der Woche danach, das erspart einem die Narkose auch nicht.

Ich denke, dass da auch viele Angst vor haben. Der Eingriff an sich, kann schon sehr unangenehm werden. Hab ich mir sagen lassen. Ich hab noch 2 Weissheitszähne drin. Hatte eh nur 3 bekommen, 2 sitzen kerzengrade und tun nix. Der 3 wurd unter schönen Knirsch-und Brech- und Knackgeräuschen in meinem Gehörgang in Einzelteilen rausgeholt :D
Ansonsten geh ich 1-2 mal zur Zahnreinigung und hatte noch nie was. Vielleicht hab ich damit auch nur Glück, denn grundsätzlich verstehe ich die Angst vor dem Zahnarzt. Es gibt ja auch Leute mit genetisch guten und gesunden Zähnen und dann welche, die machen können, was sie wollen. Dennoch bekommen sie Karies, haben Wurzelbehandlungen und was weiss ich.
Und wenn man immer schon mit dem Gedanken hingeht, was wohl jetzt wieder gefunden wird, dann hat man da keinen Bock drauf.

Daher würd ich es nicht als Lapalie abtun wollen.

FerneZukunft schrieb:Ich nehme an, Eure Zahnärzte haben Kassenverträge. Da Eure Krankenkassen die Behandlungen bezahlen, muss das wahrscheinlich so sein.

Ich bin privat versichert und die Praxis gibt die Behandlungsdaten an eine Abrechnungsstelle weiter. Wenn ich das einmal unterschreiben müsste wäre das okay. Weil ich bin ja damit einverstanden. Aber jedes halbe Jahr aufs Neue das auszufüllen (so oft gehe ich da zur Kontrolle hin) finde ich schon nervig, die Dame an der Rezeption findet das wahrscheinlich nicht minder doof ...

Stumpf schrieb:Ansonsten hab ich Glück, das letzte Loch wurde mir etwa vor ca zwanzig Jahren gestopft.

Meine 8 Goldinlays bekam ich 1991 und die sind noch gut, bis auf eines, das im letzten Jahr ausgetauscht werden musste. Diese Versorgung ist super, vor allem wenn ich die Dauer von fast 32 Jahren betrachte, die ich diese Inlays nun schon habe.
Man muss natürlich auch selbst etwas dafür tun, dass alles möglichst gesund bleibt.

Ich hatte mal eine Kollegin mit Bulimie. Deren Goldinlays wurden von dem häufigen Erbrechen angegriffen.

SuiGeneris schrieb am 17.08.2023:Als mir meine drei Weisheitszähne

Mir wurde auch mal gesagt, bei mir seien nur 3 angelegt. Aber das stimmte irgendwie nicht, denn es waren dann doch 4.
Jedenfalls sind sie schon seit Jahren alle raus, Gott sei Dank. Das ist schon eine Tortur gewesen. Aber die Weisheitszähne sind wohl oft problematisch wegen Platz in Kiefer und Kariesanfälligkeit. Daher werden sie wohl bei vielen Menschen (auch schon vorsorglich?) extrahiert.

nairobi schrieb:Aber die Weisheitszähne sind wohl oft problematisch wegen Platz in Kiefer und Kariesanfälligkeit.

Mangelnder Platz im Kiefer und Schmerzen bei der Dentition sind Gründe Weisheitszähne extrahieren zu lassen. Sie sind nicht kariesanfälliger als die anderen Zähne, es liegt da eher an der mangelnden Hygiene.

emanon schrieb:Sie sind nicht kariesanfälliger als die anderen Zähne, es liegt da eher an der mangelnden Hygiene.

Ja, man kommt weiter hinten etwas schlechter dran, zudem sind Backenzähne doch auch oft ziemlich "zerklüftet"?

nairobi schrieb:Ja, man kommt weiter hinten etwas schlechter dran, zudem sind Backenzähne doch auch oft ziemlich "zerklüftet"?

Beides richtig. Zu große Zahnbürsten können da "hinten" schon mal einen Würgereiz auslösen, was dann gerne dadurch umgangen wird, dass man einfach nicht mehr so intensiv dort putzt. Mit Zahnseide kommt man auch schlechter in die Lücken und die Zähne haben dort hinten Höcker und Fissuren, damit sie die Nahrung zermahlen/zerkleinern können. Sind daher etwas schwieriger sauber zu halten als glatte Flächen.

nairobi schrieb:Aber die Weisheitszähne sind wohl oft problematisch wegen Platz in Kiefer und Kariesanfälligkeit. Daher werden sie wohl bei vielen Menschen (auch schon vorsorglich?) extrahiert.

Ja, mein Kiefer war definitiv zu klein, da war kein Platz.
Zudem lagen die Wurzeln (erinnere mich dunkel daran) schief.

Leider gibt es auch diese "Schmelzdefekte", da fehlt den Zähnen der schützende Zahnschmelz, emanon wird das besser wissen, da können die Leute gar nichts dafür und haben leider ständig Probleme mit ihren Zähnen.

Stumpf schrieb:Leider gibt es auch diese "Schmelzdefekte", da fehlt den Zähnen der schützende Zahnschmelz,

Gibt es. Nennt sich Amelogenesis imperfecta (das Kind braucht ja einen Namen :) )
Je nach untersuchter Population liegt die Häufigkeit bei 1:700 - 1:> 10.000.
Als Ausrede kommt sie mir gefühlt viel häufiger vor. ;)

emanon schrieb:Als Ausrede kommt sie

Du bist Zahnarzt. Es gibt sie. Was empfiehlst du deinen Patienten in diesem Falle außer teure Kronen?

@emanon
Danke.
Es ist ja teilweise die Rede davon, dass viele, starke Medikamente und schwere Erkrankungen im Kleinkindalter die Zahnbildung stören könnten.
Das könnte diesen Schmelzdefekt zumindest von Beginn an, direkt nach Durchbruch, erklären.
So erklärte es mir seinerzeit ein Kollege von dir ^^