Wie verbessere ich meine verbalen Sprachfertigkeiten - kostenfrei?

Guten Morgen,

ich weiß gar nicht um die genaue Anzahl von Themen, welche ich im Laufe der Zeit in verschiedenen Foren öffnete, um zu fragen: Wie verbessere ich meine verbalen Sprachfertigkeiten?
Eines ist jedenfalls klar, trotz häufiger Fragestellung und Hilfegesuche, habe ich die selben Probleme im gleichen Ausmaß.
Schriftlich vermag ich mich derart zu formulieren, als dass kein Grund bestünde mich als dümmlich zu empfinden - unterhalte ich mich spontan und unvorbereitet mit anderen Menschen, so habe ich immer Schwierigkeiten, verbal korrekte und vor allem attraktiv klingende Sätze zu formulieren. Ich habe keine Ahnung woher dieses Problem rührt, doch drängt sich mir die Vermutung auf, dass die Limitation meiner sprachlichen Fähigkeiten, der meiner Intelligenz entspringt. Trotzdem möchte ich jede Chance wahren, mieine Fähigkeiten zu verbessern. Da ich nicht weiß wie, wende ich mich an euch.
Falls für eure Hilfeleistung weitere Informationen meinerseits nötig sind, so teilt es mir bitte mit - ich werde schnellstmöglich darauf reagieren.

Viele Grüße

Was ist den das genaue Problem bei deinen gesprochenen Sätzen? Ich meine ist es die Grammatik, willst du mehr Fremdwörter benutzen oder fällt dir in diesen Momenten einfach nichts ein?

Es ist in erster Linie die Grammatik, ja. Ich habe von dieser nämlich wenig Ahnung und somit bilde ich die Sätze instinktiv und entsprechend ungeordet. Darüber hinaus benötige ich einiges an Zeit um einen Satz, meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu formulieren - meine Gesprächspartner verlangen hingegen eine direkte Antwort von mir. Wer möchte sich auch spontan mit jemandem unterhalten, der für jede seiner Antworten 5 Minuten Bedenkzeit beansprucht? Doch fällt es mir schwer eine insinktive Ansicht zu einem Sachverhalt zu entwickeln. Wie kann ich also etwas sinnvolles und konstruktives äußern, wenn mir beispielsweise eine Freundin von ihren neusten Erlebnissen berichtet? Ich möcht mir sicher sein, dass das was ich letztlich sage, nicht noch einmal von mir revidiert werden muss. Ich möchte dass mein Standpunkt endgültig ist. Doch einen solch überdachten Standpunkt zu entwickeln braucht für mich seine Zeit. Warum auch immer, ich scheine da enorme intellektuelle Schwierigkeiten zu haben.


@Dionysa

Zieh Dir mal Carlfriedrich Claus "Basale Sprechoperationsräume" oder das "Lautaggregat" rein.

@Dr.Precht
Aber z. B. in der Situation mit deiner Freundin setzt du dich doch sehr unter Druck. Also wenn ich jemanden von meinen letzten Erlebnissen berichte, erwarte ich nicht, dass mein Gegenüber eine rhetorische Meisterleistung vollbringt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn man sich selber so unter Druck setzt, einem nicht besonders viel einfällt in der Situation.

Und bei der Grammatik hilft nur lernen und immer wieder üben. Und wenn du mal einen Fehler machst, wird dich auch niemand köpfen, ist doch menschlich.

@Dionysa

Wurde von mir verlangt und ich bin gewillt diese Meisterleistung zu vollbringen.
Es ist ja wie gesagt hinlänglich so, dass mir bei der verbalen Kommunikation häufig die Worte fehlen oder ich ganze Sätze neubeginnen muss, weil ich sie grammatikalisch korrekt nicht mehr fortführen kann.

Wie soll ich die Grammatik denn lernen? Das ist ja die Frage.
Ich mag nicht dass die Sätze am ende zu statisch wirken. Ich will frei sprechen können und doch bei jedem Satz den ich formulieren, micht an grammatikalische Richtlinien halten. Der Mann nach dem ich mein Pseudonym benannt habe pflegt eine unfassbar schöne und deutliche Sprache, so möchte ich auch klingen. Und sei es erst in 20 Jahren - Richard David Precht.

Grammatik lernt man im Lateinunterricht - nur die harte Tour bringt Ergebnisse.

Wie kann ich also etwas sinnvolles und konstruktives äußern, wenn mir beispielsweise eine Freundin von ihren neusten Erlebnissen berichtet? Ich möcht mir sicher sein, dass das was ich letztlich sage, nicht noch einmal von mir revidiert werden muss.

Ich werd nicht mehr...noch einmal revidieren :D .

Also meiner Meinung liegt es bei dir sicher nicht an der Grammatik. Denke hier kannst du doch auch ganz gut formulieren nicht?
Ich glaube ... und ich habe jetzt schon ein paar Threads von dir gelesen, du ganz schön unsicher bist. Vor allem gegenüber Frauen. Da würde ich doch mal empfehlen an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Siehe auch Satz unten.^^

Schriftlich vermag ich mich derart zu formulieren, als dass kein Grund bestünde mich als dümmlich zu empfinden

Lies Nietzsche
Schiller
Shakespeare
Hesse

Hier find ichs aber auch ganz inspirierend..
http://www.unzensiert.zeitgeist-online.de/ (Archiv-Version vom 09.03.2012)

:)

Und sonst... training, training, training ;)
Aber ich finde Du bist auf nem guten Weg, wenn ich mir Deinen EP anschau ;)

Ps. Sry, das wüste Geklecker hier von mir, ist schon spät ;)

@Dr.Precht

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber kann es sein dass du irgendwo autistisch, o.ae. bist?

Deine Ueberlegungen und Fragen gehen meiner uninformierten Meinung nach in eine zumindest aehnliche Ecke. Hast du dich mal in der Richtung umgetan?

Das Problem hatte ich früher auch, ist einfach zu lösen.

Langsamer sprechen, also nicht Slow Mow, sondern bedachter sprechen.
Wenn du dich mit jemanden unterhälst musste nicht auf fast forward reden!

Bewusst sprechen!

@Dr.Precht

Du musst bei einem Gespräch in aller Regel keine druckreifen Sätze bilden, die genau so in eine wissenschaftliche Arbeit aufgenommen werden könnten.
Wenn du nicht grad eine Vorlesung in der Uni halten sollst oder etwas ähnliches, dann sprich einfach so, wie es auch andere Leute im jeweiligen Umfeld machen.

Wenn du beim Fußball bist, dann wirst du kaum einen finden, der so etwas sagt:,,Ich wage zu behaupten, dass die physische Leistungsfähigkeit dieses Individuums dort in unseren Farben ihren Erschöpfungszustand erreicht hat".

Sondern du wirst wohl eher hören:,,Trainer nimm den Jungen raus, der ist k.o.!"

Pass dich dem an, wie die anderen Leute reden (jedoch nicht komplett).


Ansonsten gilt: Übe einfach. Unterhalte dich mit möglichst vielen Leuten einfach so über alles mögliche, ohne dauernd genau drauf zu achten, wie du formulierst. Smalltalk ist ein gutes Training.


Du darfst dich nicht am Internet oder an Filmen orientieren, die geben kein realistisches Bild darüber, wie die Menschen normalerweise sprechen.

Mir geht es auch oft so, dass ich gedanklich den Satz zwar schon fertiggestellt habe, verbal aber eben doch was anderes rauskommt. Weil ich gedanklich eben schon einen Schritt weiter bin. So spontan fallen mir da zwei Dinge ein, die helfen sollten:

1. Wie @Hammelbein schon erwähnt hat, erstmal langsamer sprechen. Tempo lässt sich dann nach und nach wieder steigern.
2. Viel singen.
Singen empfiehlt sich übrigens immer für Menschen, die in irgendeiner Form Probleme mit der Sprache haben.

@Dr.Precht
Ganz ehrlich?
Ich halte auch deinen Schreibstil für sehr unnötig und überflüssig geschwollen. Nichts gegen eine guten Satzbau, eine feine Ausdrucksweiße, aber du schreibst recht „alt“, finde ich „unbequem“ zu lesen.
Und bei der verbalen Kommunikation muss nun wirklich keine grammatikalische Meisterleistung bei raus kommen. Ein normales Gespräch sollte entspannt und angenehm sein, nicht so verspannt, wie es teilweise bei dir rüber kommt.

@Dr.Precht

Üben, üben, üben - und schon mal Kieselsteine sammeln:

Wikipedia: Demosthenes

Authentizität geht vor Komplexizität.
Dein Satzbau und Ausdrucksweise hier im Forum erscheint häufg gestelzt, vielleicht stellst du da zu hohe Anforderungen an dich.
Die wenigsten formulieren beim persönlichen Gespräch permanent Druckreifes.
Darauf kommt es auch gar nicht an. Wenn du dich verstolperst und auch noch über dich selbst lachen kannst (also Humor besitzt) kommst du gewiss besser rüber als wenn du völlig distanziert irgendwelche (grammatikalisch korrekten) Sätze absonderst.

@Doors
Kieselsteine erleichtern den Zugang zur Grammatik?
Ich mach mich gleich auf den Weg zum Rheinufer. ;)

@Dr.Precht

viel laut lesen und natürlich singen. Das macht spass und mehr brauchst du normalerweise auch nicht.

deine geschriebene sätze sind nicht wirklich gut. man merkt du willst wie der precht schreiben, aber hast nicht die fähigkeiten dazu. der mann hat tausende bücher gewältzt um auf seinem jetzigen stand zu sein. abgesehen davon spricht er auch schon relativ geschwollen, aber immerhin hat er seine sprache voll im griff.

es ist sehr abtörnend wenn der anspruch grösser ist als das können. am ende kommt meistens nur schlechtes raus. kleine schrittte sind die lösung. wenn man mit einem ultrakomplizierten ausdrucksweise anfängt, dann hat man meist schon verloren.

und die mesten sachverhalte braucht man nicht so kompliziert auszudrücken. kurze sätze genügen. aussederm dumm kommt einem einer vor, wenn er seine eigenen fähigkeiten überschätzt. du solltest realistisch in bezug zu deinem können sein, dann wirst du dich auch nicht überfordern.

also unterm strich extrem viel laut lesen.

zu dieser geschichte habe ich faszinierendes gesehen. Nonnen und Mönche in Tibet. Die üben da das diskutieren. Der Argumentator steht aufrecht der Kritiker sitzt. Dabei wird auch viel Gestikulationen gearbeiten. Sowie es Südländer oft tun.

Ähnliches habe ich bei jüdischen Thorastudenten gesehen. Dabei müssen sie die Thora auslegen. Dabei muss der eigene Standpunkt vertreten und bzw. verteidigt werden. Durch den Wettbewerb wird man besser. Vor allem im englischsprachigen Raum ist die Rhetorik ein wichtiges Gebiet. In Deutschland wird das bisschen vernachlässigt, deswegen muss man dann selber schauen, wo man bleibt.

@emanon

Sie sind eher gut für die Qualität der Aussprache. Geht auch mit Tischtennisbällen.
Selbsttest: Stopfe Dir einen Tischtennisball in jede Backentasche, gehe in eine Bäckerei und ordere ein Schwarzbrot und ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte.

@Doors
Arrrgh, ich habs gerade mit 2 Golfbällen probiert.
Du schuldest mir eine neue Krone und ein gutes Drittel einer neuen Zunge. :D

@emanon

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