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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

40 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bildung, Weltbild, Dunning-kruger-effekt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 09:35
Den meisten ist es hier schon einmal (oder auch mehrmals) passiert man könnte auch sagen auf Allmy ist eigentlich jeden Tag Murmeltiertag.
Es geht hier nicht um Punxsutawney-Phil sondern um User wie Waushang, Hireforse (Namen vom Red. verändert :D) und Konsorten.
Da wird einfach vollmundig eine Gedankenblähung entsorgt und in den bestehenden Thread geworfen.
Wohlgemerkt, es wird darüber nicht diskutiert oder wenigstens ernsthaft versucht Argumente der Gegenseite zu durchdenken und substantiell dagegen zu halten, sondern einfach stur und mantraartig die "Erkenntnis" wiederholt.
Da stört es die genannte Klientel auch nicht dass, wie z. B. gestern, man ihnen Gerichtssurteile aus 4 verschiedenen Ländern bringt die alle ihr Wolkenkuckuckheim zerplatzen lassen.
Da wurde dann einfach hilflos eingebracht dass "man ja weiss, dass Urteile auch nicht immer auf koschere Weise zustande kommen" uns bei weiterem Insistieren zog sich der User schreiend aus dem Thread zurück.
Das heisst, ausser Allgemeinplätzchen, non-sequitur-Schlüssen und mantraartigem Wiederholen irgendwelcher Eseleien findet da nichts statt.
So weit, so gut.
Was mich interessiert ist das Problem, das hinter diesem Auftreten steckt.
Jeder kennt die Sprüche
"Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein" und
"Wer glaubt etwas zu sein hat aufgehört etwas zu werden".
Das ist nicht von der Hand zu weisen.

Was aber bringt nun Menschen dazu in der Mitte des Lebens so einfach jegliche Entwicklung einzustellen und den Rest des Lebens auf demselben (teilweise erschreckend niedrigen) Niveau zu verharren?

Nicht dass das jetzt falsch verstanden wird, ich denke, die Intellektuellen Möglichkeiten würden eine weitere Entwicklung zulassen, es handelt sich wohl um eine Selbstbeschränkung.
Was könnten die Gründe dafür sein, dass will ich mit euch eruieren.

Könnte es die Angst sein ein etabliertes Weltbild zu gefährden?
Wenn ja, was gäbe es zu verlieren?
Wo ist der Sinn an etwas festzuhalten was den Abgleich mit der Realität nicht bestehen würde?

Wie kommt es, dass Meinungen, die ins Weltbild passen widerspruchslos akzeptiert und verkündet werden auch wenn es sich beim Verkünder um eine durchaus zwielichtige Person handelt und die fundierten Meinungen sämtlicher anderen Wissenschaftler nicht mal ins Kalkül mit einbezogen werden?
Kognitive Dissonanz?

Ist es der Dunning-Kruger-Effekt von Nuhr recht gut auf den Punkt gebracht "Jegrösser der Deppenfaktor, desto gigantischer das Bescheidwissergefühl"?

Es gibt da bestmmt noch eine Menge anderer Ansätze und Erklärungen die mir gar nicht einfallen, stellt ein, was immer euch denkbar erscheint.

Meist tummelt sich diese Klientel in Religions- und Esothreads, aber auch Pseudowissenschaften werden gerne genommen. ;)

The stage is yours.

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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 10:28
Dir ersichtliche Probleme beruhen auf Deiner Sicht der Dinge.

Mantraartige Wiederholungen benutzt nicht nur gerne die Spezies die Du meinst, sondern auch vor allem Skeptiker und Hochgebildete (be)rufen immer wieder mantraartig auf Quellen, und die bestehende System-Logik. Andere Sichtweisen sind Ihnen zuwider, da sie ja dumm und unlogisch sind.
Nun muss man aber anerkennen (wenn man es denn will), dass manche Menschen nicht so wollen, wie man will. Und vielleicht ist ihnen auch Intuition, Träumen, Liebe, Glaube und persönliches Wohlbefinden, lieber als kalte Fakten - bzw. verschliessen sie sich dann lieber dem Roboterdenken.


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17.07.2012 um 10:44
@jacksback
WORD!

Mir geht, ähnlich wie @emanon die Argumentationskette, auf die Nerven! Das ist aber bei beiden Parteien so! (Gebildet / offensichtlich ungebildet, wenn auch nur das Thema betreffend)
Argumente wie: Weil das so ist oder Was nicht sein kann, kann nicht sein etc pp kommen von beiden Seiten! Nur hält der Gebildete seine mantraartigen Wiederholungen für eloquent genug, um sie ständig zu wiederholen, ohne dabei zu merken, das er genau wie der scheinbar Ungebildete auch nur in nem Teller sitzt und nicht über den Rand hinausschaut!
Ich finde es fast anmaßend zu behaupten, eine Gruppe weis alles, die andere nix!
Selbstverständlich ist es so, das manche User so fest an ihrer These glauben, sei es durch tatsächlichem Glauben, durch Naivität, durch einfach mangelnde Intelligenz oder weil sie einfach trollen wollen kann man schon verzweifeln! Da möchte man in die Tastatur beissen, das kenne ich^^

A: Da war ein Geist auf dem Video
B: Das war deine Katze
A: Ich hab garkeine Katze
B: Aber man erkennt sie doch genau
A: Ich hab aber keine Katze
B: Ich hab nicht gesagt es ist deine
A: Also ein Geist
B: Nein, man erkennt genau das da ne Katze durchs Bild läuft, kuck bei 1:34, da siehst du es, Ohren, Augen, Schwanz, Katze!
A: Kann nicht sein, hier im Dorf gibt es keine Katzen
B: Kopf --> Tisch

In solchen offensichtlichen Fällen ist die geübte Kritik richtig, bei Glaubensfragen VT oä sitzen beide Parteien gerne mal hinterm Tellerrand!


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 10:46
@jacksback
@kammerjäger

Das Rad wird nicht jeden Tag von jedem neu erfunden.
Was für ein Glück.
Sicher berufen sich die Menschen auf Quellen und erworbenes Wissen. Rund um den Erdball und quer durch alle Kulturen und soziale Schichten.

Es kommt aber auch auf die Art der Quellen an.
Nehmen wir MMS, darüber gibts einen Thread den du bei Bedarf lesen kannst, oder nimm GNM, auch hier im Forum vertreten.
Nimm die Figur Hamer, einen mehrfach überführten Lügner.
Der hält als Quelle her und wird nachgebetet und sämtliche Belege die gegen ihn und sein Fantastereien gebracht werden, z. B. Pubmed, prallen an den Verfechtern ab, obwohl sie sich im Gegensatz zu Hamer dem peer review gestellt und bestanden haben.
Da sind wir bei der kognitiven Dissonanz.
Was denkst du dazu?


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 10:52
@emanon
Wie ich sagte, in solchen Fällen hast du vollkommen Recht! Mir fällt da spontan der Lottoverschwörungsthread ein! Was für ein Geschwurbel! Da war es tatsächlich so, das ich für mich dem TE still und heimlich echte Paranoia und minderes Intresse zu diskutieren unterstellt hab!

Aber bei so Sachen wie 911 ist es so das es 2 Parteien gibt, die eine glaubt, die andere nicht! Die Mitte wird ins Abseits gedrängt, weil beide Parteien nicht über ihren Tellerand hinwegwollen!
Was zählen bei einer VT Beweise? Nix! Wenn du mir sagst es war Bin Laden, die CIA hats bewiesen, sag ich immer noch, jaja, die CIA! (War jetz nur nen Beispiel, ich will nicht über 911 diskutieren)

Bei offensichtlichen Sachen, wie in meinem Beispiel oben, stimme ich dir voll und ganz zu! Mangeldes Intresse, keine Lust zu diskutieren oder, sorry, einfach Blödheit!


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 11:04
Oh man. Ich hasse solche Leute und von dennen tummeln sich hier leider viel zu viele rum. :I

Würde auch gerne wissen weshalb die so engstirnig denken... wobei ein bisschen kenn ichs ja von mir selber.

Als Kind war ich riesen Fan von "die Ärzte". Also jetzt immer noch, meine lieblingsband. :D
Jedenfalls habe ich nur Lieder von denen gehört weil ich angst hatte das wen ich ne andere Band höre ich diese nicht mehr so toll finde.
Vileicht ist dasselbe bei dennen der fall? o.O


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 14:42
Zitat von emanonemanon schrieb:Nimm die Figur Hamer, einen mehrfach überführten Lügner.
Der hält als Quelle her und wird nachgebetet und sämtliche Belege die gegen ihn und sein Fantastereien gebracht werden, z. B. Pubmed, prallen an den Verfechtern ab, obwohl sie sich im Gegensatz zu Hamer dem peer review gestellt und bestanden haben.
Da sind wir bei der kognitiven Dissonanz.
Es geht nicht um die Lügner. Lügner die Menschen im Internet mit haarsträubenden Geschichten, Verschwörungen, Geschäften, Fantastereien, etc. – in eine gewünschte Richtung lenken wollen, haben es aus meiner Sicht nur nicht zum Investmentbanker geschafft, oder sind zu weich für die Mafia, oder einfach nur dumme Kleinkriminelle, denen die Bildung zum Großkriminellen fehlt.
Es dreht sich stattdessen um die Zielgruppen, und von wem die gerade verarscht werden. Gestern noch vom Staat verarscht, heute schon in den Fängen irgendwelcher Randgruppen.

Es ist ja gar nicht gewünscht das jeder sich bildet. Bist Du wirklich so naiv das zu glauben? Stell Dir nur mal vor alle würden studieren wollen, und keiner will mehr arbeiten...
Jeglicher Wohlstand einer Gesellschaft beruht doch nur auf der Ausbeutung von Menschen, dem kostbarsten Produkt der Erde. Nicht Gold und Edelsteine sind das wertvollste, sondern die Arbeitskraft willfähriger Konsumenten, die in einem Kreislauf des Geldverdienes und Ausgebens gehalten werden, ohne jemals frei werden zu wollen (ja, das ist der Kniff an der Sache).

Nun passiert es aber in unserer Zeit, das Einige (und immer mehr) dieser im halbschlaf gehaltenen bildungsfreien Konsumenten..., langsam aufwachen, und sich fragen wie die Welt funktioniert.
Sie stellen sich Fragen wie, „ bin ich zu dumm gewesen, oder hat man mich verarscht“ -„ wurden meine Vorfahren genauso verarscht? – oder war/bin ich zu dumm?
Und dann schlagen sie, je nachdem von welcher Fraktion sie gerade manipuliert wurden, in Foren auf, weil sie Fragen haben.
Und dann werden sie dort von Alles-Wissern als dumm ans Forenkreuz genagelt.

Vielleicht wollen sie auch nur nicht mehr die „alles wird gut“ Systemkotze schlucken, oder haben eine kognitive Dissonanz zu Systembewahrern entwickelt?

Wer weiß, in wen kann man schon hinein gucken?


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 14:46
Zitat von emanonemanon schrieb:es wird darüber nicht diskutiert oder wenigstens ernsthaft versucht Argumente der Gegenseite zu durchdenken und substantiell dagegen zu halten, sondern einfach stur und mantraartig die "Erkenntnis" wiederholt.
Manchmal ist man aber selber auch zu engstirnig und verhindert so eine Diskussion. Nicht immer liegt es am Gegenüber. ;)


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 14:59
@jacksback
Zitat von jacksbackjacksback schrieb:Und dann schlagen sie, je nachdem von welcher Fraktion sie gerade manipuliert wurden, in Foren auf, weil sie Fragen haben.
Und dann werden sie dort von Alles-Wissern als dumm ans Forenkreuz genagelt.
Also ich finde wenn man hier vernünftig fragt, bekommt man auch vernünftige Antworten ohne als dumm abgestempelt zu werden.
Wer allerdings mit schwachsinnigen Ideen hier reinpoltert, weil er mal ein bißchen auf Seiten wie SchallundRauch unterwegs war oder irgendein VT-Buch gelesen hat, mit dem der Autor nur Kohle machen wollte und das dann ohne Argumente und Wissens als die Wahrheit verkauft und jeden, der dagegen angeht als "Schlafschaf" bezeichnet, der bekommt eben entsprechenden Gegenwind.


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 15:07
@emanon
Ich persönlich glaube, zum Teil aus eigener Beobachtung, das der soziale Status und das soziale Umfeld einen großen Einfluss auf dererlei Dinge hat.
Nach dem Motto: Wenn das Leben schon nix zu bieten hat,will ich wenigstens einer der "Wissenden" sein.
Und natürlich ist in dem Fall auch die Mainstream-Wissenschaft und alle Obrigkeiten Teil des abzulehnenden Establishment.
Was weiss schon die bekloppte Tussi vom Jugendamt von meinen tollen magischen Fähigkeiten....

Und je kruder das Wissen ist,umso entfernter bin ich vom Mainstream und demzufolge etwas besonderes.


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 15:29
@emanon
ich denke es ist oft die frage der plausibilität. ^^

hab gestern karate kid gesehen, den neuen. da fiel unter anderem der satz "wenn schüler schlecht, bedeutet, lehrer hat versagt" ;) nun so drastisch möchte ich das jetzt nicht ausdrücken, aber ganz unwahr ist es vllt auch nicht


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 17:55
Ist es rein biologisch gesehen nicht so, dass die Lebensformen am erfolgreichsten waren und sind, die die einfachsten Nervensysteme hatten und haben?
Oder wie das Vince Ebert einmal ausdrückte, die Lebenformen mit dem Motto "Ball flachhalten, möglichst wenig denken."
Ich denke es kann für manche eine Bereicherung sein, wenn sie sich ein (aus ihrer Sicht) unumstößliches Weltbild erschaffen und dann darin verharren, eben weil es ja unumstößlich ist und trotzdem zu funktionieren scheint.
Das Problem an der Entwicklung bzw. der Suche einen Fortschritt ist ja, dass man immer das Risiko eingeht, rückwirkend festzustellen, dass man einen Fehler gemacht hat und noch einmal einen Schritt zurückgehen/-denken sollte.
Ebenso besteht das Risiko des Fragenstellens ja auch darin, dass die Antwort möglicherweise dazu führt, dass im Anschluss mindestens eine weitere neue Frage auftaucht, die es dann wiederum zu beantworten gilt. Und das kann sich dann im Laufe der Zeit exponentiell vervielfältigen und ist somit eine Lebensaufgabe, die mit viel Arbeit verbunden ist. Ohne Fleiß, Durchhaltevermögen und etwas Selbstzwang sind da nur mäßige Erfolge zu erwarten.

Das Streben nach Wissen erscheint mir wie das Training des Sportlers zu sein. Je näher man an seine Leistungsgrenze herankommt, umso kleiner werden die Fortschritte, jedoch sind es genau diese kleinsten Fortschritte, die dann im Vergleich den Unterschied zwischen gut und besser ausmachen.
Obwohl die Fortschritte also immer kleiner werden, umso bedeutsamer werden sie.

Aber wie im Sport gibt es wohl eine gewisse Menge von Menschen, die gar nichts machen; eine gewisse Menge, die ab und zu etwas machen; manche, die regelmäßig trainieren und eben eine einigermaßen überschaubare Anzahl von wirklich Leistungsorientierten, die sich austrainieren wollen.


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 19:04
Oftmals stellen Leute nunmal Behauptungen in den Raum die vielen bisherigen Erkenntnissen widersprechen. Warum sollte man sich an dieser Stelle die Mühe machen selbst aktiv zu werden? Das ist schlicht unökonomisch. Daher der Wunsch an den in frage Steller dies näher zu begründen.

Daher halte ich diese Kommunikationsstrategie nicht für Grundschlecht. Und ja im Alter 30+ liegt die Stärke eher in der rekombination von Information, davor hat der Mensch eher die Fähigkeit zu kreativer Neuerkenntnis.

Da mir aber neu wäre das jemand aus dem Allmy Forum so eine kreative Neuerkenntnis hatte, bleib ich weiter Ökonomisch.


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 19:41
@emanon

Das beste beispiel ist wirklich der Chemtrail-Thread. ich habe irgendwann keine Nerven mehr gehabt gegen die "Wolkengucker"Fraktion wie du sie so passend nennst zu argumentieren.

Allerdings bekomme ich davon manchmal ein schlechtes Gewissen. Schließlich könnten sich andere dadurch bestätigt fühlen. Und wie es so schön heißt: "wenn der klügere immer nachgibt regieren die dummen die welt"


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 19:52
@Legion4
Bei Politik gibts auch paar schlimme User... Bei denen habe ich es auch aufgegeben. -.-


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

17.07.2012 um 20:33
@Legion4
@killimini
Das ist vielleicht auch das unterschwellige Risiko des Lernens und der Erkenntnis.
Je mehr man weis, umso mehr potentielle Risiken und Gefahrenquellen lassen sich erkennen; jedoch erlangt man auch eine zunehmende Flexibilität, um eben auf diese Vielzahl von Gefahren reagieren zu können.

Es gibt da eine philosphische Diskussion von Harald Lesch und Willhelm Vossenkuhl über das Thema Bildung und Ausbildung, in der die beiden erörtern, warum Bildung Freiheiten schaffen. Gewissermaßen: Bildung macht frei. (Mögliche Assoziationen bzw. Anspielungen zur deutschen Historie sind nicht gewollt!)
Wenn ich mich richtig erinnere, erläutern die beiden eben den angesprochenen Zusammenhang von Bildung und Freiheiten bzw. Flexibilität.
Je mehr man weis, umso mehr potentielle Risiken und Gefahrenquellen lassen sich erkennen. In der Summe der möglichen Gefahren, die einem dann bewusst werden, steigert sich vielleicht auch die Angst vor eben diesen.
Jedoch erlangt man eben auch eine zunehmende Flexibilität, um auf diese Vielzahl von Gefahren reagieren zu können, so dass sich diese Angst möglicherweise wieder relativieren lässt.
Die Denkarbeit, die man investiert, kann sich also durchaus als ein großer Gewinn herausstellen aber auch dazu führen, dass man den Faden zwischenzeitlich verliert und irgendwo stecken bleibt. Das Risiko muss man wohl eingehen.

Andererseits kann es sicherlich nicht schaden, wenn man sein Wissen nutzt um anderen zu helfen ihres zu erweitern. Es wird zwar immer eine gewisse träge Masse geben, die davon, im wahrsten Sinne des Wortes, nichts wissen will, aber ich denke schon das Potential auch nur einen einzigen stillen Leser dazu zu bringen sich der Herausforderung des stetigen Weiterbildens zu stellen, ist die Mühe wert.

Es mag ja einen gewissen menschlichen Herdentrieb geben, aber wer so schlau ist, wie es denkt, dass er es ist, der wird auch in der Lage sein, eben diesen Effekt auch konstruktiv gegen (bzw. für) jene Herde zu verwenden.


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

18.07.2012 um 00:47
@emanon
Ich denke, dass das meistens eher daher rührt, dass die Leute sich einfach vor den Kopf gestoßen fühlen, insbesondere die, die mit diesem durch die Wand wollen.
Jeder geht anders damit um, wenn er sich kritisiert sieht. Manche schalten dann halt einfach stur um auf Verteidigungsmodus.
Vielleicht haben sie auch diese Gesetze verinnerlicht, die in so manchem Elternhaus gelten:
Regel Nr. 1: Papa hat immer recht.
Regel Nr. 2: Wenn Papa mal nicht recht hat, tritt Regel Nr. 1 in Kraft.
Auch Dir werden vielleicht diese beklemmenden Zustände bekannt sein, in denen man es mit der Angst bekommt, gravierende Fehler epischen Ausmaßes begangen zu haben. Um so schlimmer, wenn man den Eindruck gewinnt, jemand verunsichere einen des Spaßes halber.
Damit müssen gerade junge Menschen, wie sie in diesem Forum schätzungsweise in der Überzahl sind, oftmals erst lernen, umzugehen.
Und manche Leute, die sich in der Online-Welt extrem überheblich geben, sind auch oftmals im realen Leben Leisetreter, die sich alles gefallen lassen.
Wer derart labil ist und dem dann noch seine Lieblings-Spielwiese streitig gemacht wird, der wertet das vielleicht als Angriff gegen seine Person. Als Mediziner hast Du Dich vielleicht auch schon mal damit befasst, dass die meisten Menschen wenn auch geringfügig latente psychische Störungen aufweisen sollen. Da ist nicht gleich jeder psychopathisch, weil er mal überreagiert und es ihm schwer fällt, sich im Zaum zu halten.
Uneinsichtigkeit hat oftmals auch nix mit kognitiver Dissonanz oder selektiver Wahrnehmung zu tun, sondern ist einfach eine ganz menschliche Sache, weil Menschen sich nun mal nich so leicht abbremsen lassen, wenn sie gerade Fahrt aufgenommen haben oder noch auf 180 sind.
Kennst ja: harte Schale - weicher Kern.
Gerade über das Internet kommt man schnell an Informationen, die einen extrem begeistern können oder aufziehen bzw. triggern. Und jene Themen sind hier auf allmy gebündelt.
Auch wenn jemand anscheinlich vorgibt, seinen Fehler nicht einzugestehen, kann das einfach nur verletzter Stolz sein und das Vermeiden, sich jegliche Blöße zu geben, während es innerlich umso deutlicher an ihnen nagt. Man kann sich nicht nicht bilden.
Manche verbeissen sich auch in ein Thema, stecken unheimlich viel Arbeit rein - vielleicht monatelang - und kommen nicht so leicht drauf klar, wenn es ihnen jemand mit 5 Minuten Googeln entkräftet. Und wahrscheinlich erst recht nicht, wenn sie ihren Fokus deshalb auf das und das verstörende Thema richteten, weil sie sich vielleicht auch nur unbewusst von einem privaten Problem, dass nicht ganz so doll verstörend ist, ablenken wollten.
Dann sind da noch die hyperwachsamen Vollzeitskeptiker, die niemanden wirklich was abkaufen und die Dinge auf eigene Faust erfahren wollen, bevor sie sie glauben.
Wenn sich Menschen davor sträuben, das Wissen auf dem Silbertablett geliefert zu bekommen, spricht das nicht unbedingt für Lernresistenz.
So wie jeder seinen individuellen Geschmack und seine Lieblingsspeise hat, so hat jeder auch seine ganz spezielle Art und Weise der Informationsaufnahme.
Gestörte Kommunikation ist selten einseitig verursacht; es basiert manchmal garnicht auf Unverständnis, sondern auf nicht verstehen oder nicht verstanden werden wollen.
Wer sich nach stundenlanger Online-Recherche und neuen aufgeschlossenen Chatfreunden über etwas Bestürzendes empört und sich grad wie mitten in einen Polit-Thriller oder Horror-Film versetzt sieht, dem kannste nicht mit der trockenen Realität kommen. Viele wollen vielleicht im Internet gerade dieser trockenen Realität entfliehen.


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

18.07.2012 um 01:44
@emanon
>>>Was aber bringt nun Menschen dazu in der Mitte des Lebens so einfach jegliche Entwicklung einzustellen und den Rest des Lebens auf demselben (teilweise erschreckend niedrigen) Niveau zu verharren?<<<

Ganz einfach, sie sind glücklich damit.
Und ist es nicht das letzten Endes, worum es im Leben geht?
Was das Ziel sein sollte?
Jeder von uns sucht Vorbilder, Orientierungspunkte, mit denen wir uns wohl fühlen, welche uns Sicherheit geben, mit welchen sich unsere eigene Weltanschauung idendifiziert.

Sollte der Thread dann nicht heißen "Angst vor akzeptieren anderer Sichtweisen" heißen?


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

18.07.2012 um 08:09
Erst einmal danke für eure Antworten, da steckte eine Menge Stoff zum Nachdenken drin.
Wenn Schüler schlecht, dann Lehrer schlecht.
Da ist natürlich etwas dran und ich nehme mich da auch selbst in die Pflicht und weiss um meine Mankos. Allerdings hat man hier eigentlich für fast alle Wissensgebiete auch ausgewiesene Experten im Forum und für mich ist es einfach unverständlich wie man z. B. die Aussage eines studierten Biologen zu einem biologischen Thema wegwischen kann ohne überhaupt darüber nachzudenken und weiter den Dumpfsinn von Harun Yahya verbreitet, der ja mittlerweile als Schwätzer und Erzkreationist forenbekannt sein dürfte.
Aber es ist natürlich schwer ein Gefäss zu befüllen, dass bereits voll ist. (Auch ein Glückskekschenspruch, ;) )
Angst vor dem Akzeptieren anderer Sichtweisen?
Hhmmm.
Dumm aber glücklich?
Hmmm.
Ich hab ja schon geschrieben, dass es für mich unverständlich ist in der Mitte des Lebens die Entwicklung einzustellen, aber @devanther hat natürlich recht, die Sichtweise Anderer ist auch zu akzeptieren.
Aber heisst das alle Meinungen durchzuwinken auch wenn sie an den Haaren herbeigezogen sind?
Gibt es dann noch Diskussionen oder muss Dennis das Forum schliessen?
Ich denke nicht.
Aber wo ist dann die Grenze?
3x insistieren und dann akzeptieren dass das Gegenüber in seiner Inkompetenz verharren will? Wenn das flächendeckend umgesetzt wird, dann stehen hier in einer Woche Aussagen wie "Und am 7. Tage vergrub Gott die Fossilien um den Menschen auf die Probe zu stellen" oder "Morgen um 10 Uhr ist in der hohlen Erde, direkt am Zentralgestirn wieder Wochenmarkt. Eingang über den Nordpol, am Südpol wird die Rolltreppe gewartet" aber auch ehrenrühriges, rassistisches Gedankengut wie "Die Juden sind an allem Schuld", "Die Israelis müssen vom Antlitz der Erde getilgt werden" o. Ä. stände dann relativ bald unwidersprochen da.
Oder nehmen wir medizinische Themen, da schwillt mir ja schon mal der Kamm, wenn Mods hanebüchenen Schwachsinn über MMS oder GNM einfach laufen lassen.
Das kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen und da hab ich auch schon des öftere den Meldebutton gequält.
Vielleicht bin ich da in meiner Entwicklung noch nicht weit genug, ich werden mich dahingehend prüfen.
Ein Spruch, der bereits von einem anderen User gebracht wurde, triffts meiner Meinung nach recht genau. "Wenn die Klügeren immer nachgeben (ich nehm mich da mal aus) dannsteen hier bald nur noch die Meinungen der Dummen".
Aber Angst vor dem Akzeptieren andere Meinungen habe ich deswegen noch lange nicht. ;)


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Angst vor Bildung oder je weniger ich nachdenke um so besser?

18.07.2012 um 09:06
Naja... ich finde Georg Schramm brachte dieses Thema gut auf einen Punkt
Youtube: GeorgSchramm - Systematische Volksverdummung durch die Medien
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Ich kenn einige Spezialisten, die der Meinung sind, dass sie alles wissen, weil sie es ja im Fernsehen gesehen haben. Oder noch besser: das stand so auf Wikipeida. Das MUSS ja stimmen.


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