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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

551 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Allmystery, Spiritualität, Forum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 02:33
Hamlet hat gesagt, es gäbe eine Menge
Dinge im Himmel und auf Erden, wovon
nichts in unseren Compendiis steht.
Hat der einfältige Mensch, der bekanntlich
nicht recht bei Trost war, damit auf
unsere Compendia der Physik gestichelt,
so kann man ihm getrost antworten:
"Gut, aber dafür steht auch wieder eine
Menge von Dingen in unseren Compendiis,
wovon weder im Himmel noch auf
Erden etwas vorkommt."

------ G. Ch. Lichtenberg
Physiker und Philosoph im 18. Jahrhd.

Die Wahrheit ist seltsamer als die Fiktion, weil die Fiktion Sinn machen muss.

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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 02:57
Johann Wolfgang v. Goethe:

"Geheimnisvoll am lichten Tag
Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben."


<"Und in neuester Zeit erklärte Jean Guitton, ein französischer Philosoph, der mit zwei Atomphysikern ein Gespräch über Gott und die Wissenschaft führte:

"Die Quantentheorie wie die Kosmologie schieben die Grenzen des Wissens immer weiter vor, bis sie das fundamentale Rätsel berühren, das dem menschlichen Geist gegenübertritt: die Existenz eines transzendenten Seins, sowohl Ursache als auch Bedeutung des großen Universums. Und findet man letztlich in der wissenschaftlichen Theorie nicht dasselbe wie im religiösen Glauben? Ist nicht Gott selbst nunmehr auf dem letzten Grund des Realen, den der Physiker beschreibt, sinnlich wahrnehmbar, fast sichtbar?"


Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 03:12
...und noch einmal zu und von Jean Guitton:

Eckhard Etzold (Theologe/Pfarrer)

" Die alte Unterscheidung von organischer und anorganischer Chemie, von belebter und unbelebter Materie ist im strengen Sinne der Physik hinfällig geworden. Die Materie besitzt die Eigenschaft, sich selbst zu organisieren, von niederen zu immer höheren Strukturen. Man könnte auch sagen, daß in jedem kleinsten Elementarteilchen Bewußtseinskeime wohnen, und so sieht es auch

Jean Guitton:

"In jedem Teilchen, jedem Atom, jedem Molekül, jeder Materiezelle lebt und wirkt, allen unbekannt, eine Allgegenwart. Aus philosophischer Sicht ist diese letzte Bemerkung folgenschwer. Sie besagt nämlich, daß das Universum eine Achse hat, mehr noch: einen Sinn. Dieser tiefe Sinn liegt in ihm selbst, in Form einer transzendenten Ursache. Wenn das Universum, wie wir sahen, eine 'Geschichte' hat, dann liegt der Gedanke nahe, daß es in der Tiefe des Universums selbst eine Ursache für die Harmonie der Ursachen gibt, eine Intelligenz."(12)

Damit wäre für Guitton ein für allemal die Annahme ausgeschlossen, daß das Universum und in ihm das Leben sich durch Zufall entwickelt habe.



Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 03:23
Wortwörtlich: "zu Gott". Die heutigen Forscher sind nämlich keineswegs die unreligiösen Rationalisten, für die sie oft gehalten werden. Zwar werden sie, wenn sie bei Gelegenheit ein Schaf klonen, als Gesellen hingestellt, die selbst Gott spielen wollen. Aber in Glaubensdingen unterscheiden sie sich nicht wesentlich von den Nichtforschern. Im Frühling letztenJahres veröffentlichte die Universität Georgia (***HIER***WO?) im angesehenen Fachblatt Nature eine Untersuchung, nach der 40 Prozent der befragten Biologen, Physiker und Mathematiker sagten, sie glaubten an einen Gott, und wenn sie zu ihm beteten, erhofften sie gar, von ihm eine Antwort zu erhalten. Werner Arber beispielsweise, Schweizer Nobelpreisträger, Genetiker am Basler Biozentrum und hin und wieder Referent vor interessierten Kirchengemeinden, ist davon überzeugt, daß hinter seinen Forschungsgegenständen ein Schöpfer steht: «Gott ist der, der etwas sich selbst Organisierendes geschaffen hat. Er war schlau genug, so zu planen, daß er nicht überall eingreifen muß.» Der Religionswissenschaftler Ansgar Jödicke von der Universität Zürich wiederum befragte 31 Chemiker aus der Basler und der deutschen Pharmaindustrie nach dem Bezug zwischen ihrem Tun und Gott. Viele der Befragten bezeichneten Naturwissenschaft als etwas Religiöses. Einer äußerte sich kühn: «Naturwissenschaft und Technik sind gottgewollt.» Jödicke stellte fest, daß viele ihr Forschen für einen Weg halten, der sie hinführt zu - Gott.

«Gerade unter den Physikern findet man nur noch wenige militante Atheisten», schreibt der in Tübingen lehrende Schweizer Theologe Hans Küng in seinem Standardwerk «Existiert Gott?». Das kühnste Modell, Gott und Schöpfung wissenschaftlich zu erklären, stammt von Frank J. Tipler, einem amerikanischen Professor für mathematische Physik. In seinem 1994 erschienenen Buch «Die Physik der Unsterblichkeit» erklärt er Gott nicht nur, er behauptet sogar, daß Physiker dereinst «die Existenz Gottes auf genau gleiche Weise berechnen wie die Eigenschaften eines Elektrons.» Die Schöpfung ist seiner Meinung nach ein gigantisches neuronales Netz.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 03:24
Spiritualität und Intellektualität - Widerpruch?
diese Frage kann ich nicht eindeutig beantworten, doch vielleicht sollte es einem zu denken geben, daß die Eingeborenenvölker im Urwald, die auf der niedrigsten Stufe der menschlichen Entwicklungsskala sich befinden, für das Übernatürliche und Irrationale sehr empfänglich sind.
Allein die Welt der Geister, an die diese Menschen so sehr glauben und vor der sie sich so eingehendst fürchten, zeigt doch deutlich, daß bei diesen Menschen der rationale Verstand vollkommen aussetzt, wenn es um das Geistige bzw. Übernatürliche geht.
Wieso ist bei diesen Menschen der Drang, ihre Situation bzw. ihr Dasein zum Positiven zu verändern, so schwach ausgeprägt?
Sind es wirklich nur die ungünstigen Umweltbedingungen, die daran schuld sind?
Nach einigem Überlegen habe ich zur Fragestellung ,was den Menschen dazu antreibt, seine Umwelt lebenswerter zu gestalten bzw. sie zu seinen Gunsten zu verändern, eine mögliche Antwort gefunden: Es ist das Vertrauen darauf, daß das Leben in des Menschen eigener Hand liegt,es ist der Glaube daran, daß das Böse überwunden und eine bessere Welt erschaffen werden kann.
Vielleicht spielt bei diesem Gedankengang auch der Glaube an einen ewigen Kreislaufs des Lebens von Geburt und Tod eine Rolle. Wenn der Mensch daran glaubt, daß er nur ein winziger Baustein in einem ewigen Kreislauf ist, wie sollte er dann die Motivation aufbringen, eine Veränderung herbeizuführen, also den ewigen Kreislauf des immer wieder gleichen (Geburt- Tod-Geburt-Tod..) zu durchbrechen?
Und hierbei spielt auch der Gegensatz von Gut und Böse eine Rolle: In Gesellschaften, wo das Böse als nicht akzeptierbar deklariert wird, ist der Wille zur Veränderung da.
In Kulturen, wo das Böse als gleichwertes Pendant des Guten betrachtet wird, dort also, wo man glaubt, daß das Gute nicht ohne das Böse existieren kann und umgekehrt, ist der Wille zur Veränderung schwach ausgeprägt. Wenn das Böse, also alles ,was das eigene Schicksal bedroht, als integraler Bestandteil des ewigen Kreislaufs des Lebens angesehen wird, ergibt man sich zwangsläufig seinem Schicksal und gibt sich ihm hin, ja dann ist es so, daß man das Irrationale akzeptiert und einfach so hinnimmt. Wenn das Handeln eines Menschen nicht mehr in Gut und Böse eingeteilt wird, dann gibt es auch keinen Grund mehr, das Handeln eines Menschen zu erklären, dann hat alles seine Berechtigung,
Und in Gesellschaften, wo das Handeln eines Menschen nicht mehr erklärt werden muß, hält das irrationale, das nicht-rationale Einzug. Das Handeln eines Menschen muß dann nicht mehr zwangsläufig einen Sinn ergeben, denn ob das Handeln eine Menschen gut oder böse war, ist in solchen Gesellschaften nicht mehr wichtig. Das ist natürlich alles eine schlechte ideologische Grundlage, um sich intellektuell zu betätigen. Anders sieht es bei anhängern dualistischer Religionen aus. die anhänger streben nach Veränderung ihres Daseins, nach Verbesserung ihrer Umwelt und ihrer Selbst (man will ein moralisches, gottgefälliges Leben führen), letztendlich strebt man also nach Erlösung.

Dazu hier ein interessanter Text, den ich gefunden habe:

>>Rad des Lebens und Medizinrad
Sowohl im Schamanismus als auch im Buddhismus taucht der Kreislauf des Lebens auf. Im Buddhismus wird das Rad des Lebens im wesentlichen negativ gesehen, als endloser Karma-Kreislauf, den es zu überwinden gilt, von dem man sich befreien will. Das impliziert zumindest die Tendenz, das Leben abzuschaffen, denn Leben bedeutet immer, dass irgendetwas unvollkommen, falsch, halb, unwissend, irrtümlich etc. ist. Das Leben kann prinzipiell nicht in einer simplen, positivistischen Kausalkette ablaufen, die nur ein Ziel, und sei es Erleuchtung, hat.
Der Schamane sieht den ganzen Kreislauf als positiv an, und damit sind auch die sogenannten negativen Elemente gemeint. Sie gehören zum Spiel des Lebens dazu, insofern sind sie positiv - für ein Einzelschicksal mögen sie dagegen recht negativ sein. Wenn der Schamane den Kreislauf als heilend ansieht, dann spricht er vom "Medizinrad". Im Grunde integriert sein Kreislaufsystem jedoch alle positiven und negativen Elemente, es wird nichts ausgeschlossen, und es muss auch nichts überwunden werden. Völlige Anerkennung ist der Weg. Der Schamane strebt eher eine sinnvolle, freiere, spirituellere Umgestaltung (Transformation) an, ist sich jedoch bewusst, dass an den Grundbedingungen der Existenz (z.B. Endlichkeit des Lebens, Beschränktheit des Wissens, Irrtümer, Fehler bei Entscheidungen etc.) niemals etwas zu ändern ist. Der tantrische Buddhist sieht das ähnlich oder sogar gleich. Dennoch spielt das Motiv der geistigen Überwindung im Buddhismus eine größere Rolle.
Dualismus und Holismus
Manchmal muss man sich fragen, warum in buddhistischen Schriften so oft vom Dualismus gesprochen wird. Für den Schamanen gibt es keinen Dualismus ( so wie es auch keine Dämonisierung der Natur gibt), sondern ein zusammenhängendes Kontinuum: alles ist miteinander verbunden und verwoben in einem endlosen Gewebe des Lebens. Dualistische Haltungen signalisieren oft eine Distanz zur Natur, zum Leben. Irgendetwas wird nicht begriffen, akzeptiert, integriert, geliebt etc. Je extremer der Dualismus, desto stärker das Bedürfnis, irgendetwas zu überwinden oder gar abschaffen zu wollen.
Der Schamane akzeptiert das ganze Leben als System der "Großen Mutter", an dem er nichts ändern kann und will. Es ist, wie es ist, und es bleibt, wie es ist, es wandelt sich nur. Ein Schamane fühlt sich aufgehoben im Kreislauf der Ur-Mutter. In gewisser Hinsicht strebt das auch der Buddhist an. Gerade westliche Menschen sollten sich allerdings fragen, inwieweit sie nicht doch bestimmte Elemente des Lebens-Kreislaufes abschaffen wollen. Das europäische Denken und Handeln hat in der Hinsicht eine recht unschöne Tradition. Seit Platon verfolgt das europäische Denken einen dualistischen Weg - und hat immer die holistischen Systeme diffamiert oder sogar unterdrückt. <<
(Quelle:http://www.visionhill.de/wolf/texte.html (Archiv-Version vom 04.02.2005))


Will damit sagen: Wenn man glaubt, daß alles so ist, wie es ist und auch immer so bleibt,und letzten Endes die eigene Existenz und das Handeln des Übernatürlichen unerklärbar bleibt, dann braucht man sich auch keine Gedanken über das Leben und die eigene Existenz zu machen und ergo sein Gehirn bzw. seinen Intellekt nicht anzustrengen.
Es gibt im Grunde für solche Menschen nur eine einzige Situation, die sie zur Veränderung treibt:
Schmerz.

Mein Fazit ist: Intellektualität und Spiritualität schließen sich NICHT aus, wie man am Beispiel der Vorstellungswelt der dualistischen Religionen sehen kann.


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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 03:36
"Jede neue Wahrheit beginnt als Anachronismus; sie wird erst langsam wahr.
Es braucht immer eine gewisse Zeit, bis ihre Tiefe heraufsteigt,
nach oben kommt und sichtbar, das heißt: oberflächlich wird."

(Egon Friedell)

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 03:46
@neurotiker

Kein Wunder, daß der Physiker Hans-Peter Duerr immer wieder mit Schamanen Kontakt hatte. und einen Film über seine Arbeit und sein Leben mit dem Untertitel versah "Mein Großvater war Quantenphysiker" - dem Titel eines Gedichtes das ein junger Navajo - auch Physiker seinem Großvater widmete.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 03:50
Link: www.denkmal-film.com (extern) (Archiv-Version vom 15.12.2004)

@neurotiker

Der link stellt diesen Film vor

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 14:16
Tunkel

Die Frage war doch ob Spiritualität und Intellektualität vereinbar wären.
Dass du erst gegen Endes des Threads langsam zugestehst, dass dies möglich ist (lies mal was du dazu am Anfang geschrieben hast :) ) ändert nichts daran, dass es nun mal so ist. Auch wenn es nur 5% aller "Gläubigen sind".
Dass 95% der Gottgläubigen natürlich nicht diese Vereinbarkeit möglich machen ist offensichtlich. Genau wie die Tatsache, dass ein Pfarrer höchstwahrscheinlich kein Phyisker wird. Um es mit deinem eigenen Wortlaut zu verdeutlichen: Jeder "unwissende" Gottgläubige ist ein Spiritualist, aber nicht jeder Spiritualist ist ein "Unwissender". Diese 5% teilen jedoch bis auf wenige Ausnahmen die Eigenschaft, an eine Art kosmische Religiosität zu glauben, wie sie Einstein beschrieb.

Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 16:48
Tja, es kommt wie immer auf die Definitionen an.

Was ist Spiritualismus? Das selbe wie Religion? Was ist Religion? Glaube an irgendwas, oder glaube explizit an Gott/Götter? Ist Intellektualität das selbe wie Wissenschaft? Was ist wissenschaftliches Arbeiten?

Ich verstehe den Konflikt als Glauben versus Wissen.
Ein Spiritualist kreiert sich ein Weltbild und definiert für sich selber Werte wie Seele oder Gott. Ein Wissenschaftler erforscht die Werte, nach denen die Welt allgemein funktioniert.

Ich erkenne da sehr wohl einen Widerspruch, der das entstehende Konglomerat ziemlich schizophen erscheinen lässt.



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 17:02
@tunkel

<Ich verstehe den Konflikt als Glauben versus Wissen.
Ein Spiritualist kreiert sich ein Weltbild und definiert für sich selber Werte wie Seele oder Gott. Ein Wissenschaftler erforscht die Werte, nach denen die Welt allgemein funktioniert. ">

Diesen Konflikt unter dem Du nun schon seit vielen Wochen in diversen Threads zu leiden scheinst, haben Physiker, wie die von mir ausführlich in diesem Thread zitierten NICHT !

Es SIND Wissenschaftler, sogar die bedeutendsten und sie "kreieren" sich nicht selber Werte wie "Seele" oder "Gott" sondern sie sagen, daß aufgrund IHRER Kentnisse (und die dürften die DEINEN um einiges überragen) die Konzepte "Gott" und "Seele" eben NICHT mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse negierbar seien.
Sondern im Gegenteil! Es zeichne sich eine Annäherung zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und bestimmten kosmologischen Systemen spiritueller Lehren an.

Insofern "glaube" ich DENEN mehr als DIR !

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 17:18
"nicht negierbar" - dem stimme ich zu. Eine Annäherung hingegen kann ich garnicht erkennen. Es ist eher anders rum: Die neuesten Erkenntnisse zeigen immer genauer einen Determinismus - siehe z.B. Hirnfunktionen.

Ach ja, ganz vergessen, die Quaaaantenmechanik... . Nach der ist ja sowieso alles zufällig, ganz vergessen. Billard-spielen geht ja garnicht, weil Ursache-Wirkung verschwimmt ja... *schlapplach*

Lies nochmal genau nach, wo quantenmechanische Effekte tatsächlich auftreten. (ich geb dir mal einen Tipp: Nicht beim Billard)

Und was "Sondern im Gegenteil" betrifft:

>>> - Grenzwissenschaften
- Lebensenergie
- nichtmaterieller/nichtenergetischer
- Gott
- Homöopathie
- Geist
- übersinnlich
- trans-Dimensionen
- paranormale Vorgänge
- übernatürliche Mächte
- Aktivitätenströme
- Trans-Strukturen
- Transzendierung
- Weltkontinuum
- Parapsychologie
- Bewusstseinsstufen <<<


geile glaubwürdige Beweise...

Oki - ist mir auch egal, womit sich diese Physiker beschäftigen, in der Fachwelt werden sie trotzdem nur milde belächelt, wegen ihrer ominösen Hypothesen, Wissenschaft mit Gott in Einklang zu bringen; daran änderst du garnichts. Und jetzt komm nicht wieder mit Copy&Paste von Duerrs Lebenslauf. Du wirfst alle deine Qullen in einen Topf, rührst fleißig um und flippst gleich aus, wenn jemand die Seriösität der Quellen in Frage stellt. Zum Beispiel dieser Heim ist ne absolute Lachnummer, der Duerr hingegen scheint ganz i.O. zu sein.



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 17:41
Jafrael du fragtest mich, was ich mit meinem letzten Beitrag auszudrücken oder versuchen wollte mitzuteilen...ich würde sagen, ohne es sachlich zu sagen; versuche doch mal mit etwas mehr Gelassenheit an die Dinge heran zu gehen und etwas weniger "angegriffenheit" in den Zeilen Tunkels zu lesen...er wie auch du, teilen uns jede Menge Wissenswertes mit, doch am besten, wenn man "zwischen den Zeilen" lesen nicht überliest/vergißt. so empfinde ich es zumindest.
Und das ist es auch, was Du bei meinem letzten Beitrag tun könntest; zwischen den Zeilen lesen - deine Intuition einschalten, statt so konkret immer auf schon vorher einmal bereits Geschriebenes zurückzugreifen.

Dennoch möchte auch ich gerad etwas schreiben, was schon einmal geschrieben wurde..ich weiß nur nicht ob schon hier...ich habs aus einem Vortrag über Wasser und Salz von Peter Ferreira und er schreibt, was mich sehr davon überzeugt, das Intellektualität und Spiritualität zusammen gehören und manches Mal leider von der Abschaltung der Zirbeldrüse, und das passiert nun mal leider sehr oft - getrennt werden. Nur rein auf der intellektuellen Weise kann kein Gott, nichts kosmisches, erfahren werden und auch nicht erklärt werden...verstehen kann man nur wenn ein Gleichgewicht hergestellt wird und das kann nur auf ebend rein intellektuller Art und Weise nicht geschehen...

nunja, was Ferriera schrieb war dieses - ist nur wenig von dem was im Vortrag steht:

über Naturwissenschaften:
Was bedeutet Mathematik?
Ma = die Materie , the = theos - das Göttliche , mate = das Geistige - das ist eine Dreieinigkeit. Als diese Mathematik entstanden ist, war sie nämlich noch nicht von der Gottesgelehrsamkeit getrennt.

Was bedeutet Geometrie?
Geo = die Erde, metrie - das Mass, Erdmass
Ein göttliches Erdmass steckt dahinter.

Wissenschaftler damaliger Zeiten und mancher aus der heutigen Zeit kennen und anerkennen diese Naturgesetze und Naturwissenschaften. Doch Ottonormal kennt meist diese Bedeutungen nicht. Dabei ist doch eigendlich jeder Mensch einer der Wissen schaft.

von Tunkel:

Was ist Spiritualismus? Das selbe wie Religion? Was ist Religion? Glaube an irgendwas, oder glaube explizit an Gott/Götter? Ist Intellektualität das selbe wie Wissenschaft? Was ist wissenschaftliches Arbeiten?

**Tunkel ist auf dem Weg und es ist gut so. Indem du anderen diese Fragen stellst, stellst du sie dir selbst und kannst sie dir auch beantworten.

Ach! Sorry, wenn ich verwirrt klingen oder mich lesen mag...ein paar können mir sicher folgen ;o)


Die Liebe ist die einzige Wahrheit oder Alles entspringt dem Einen - Dem kosmischen Bewusstsein... Baba nam kevalam


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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 18:34
@tunkel

>>Wissenschaft mit Gott in Einklang zu bringen;<<

Ich denke, bei der Behandlung des Themas "Intellektualität und spiritualität- Widerspruch?" geht es eher um die Frage, wie eine bestimmte spirituelle (religiöse) einstellung auf den eigenen Intellekt, bzw. die Neigung, ihn zu nutzen, einwirkt.
Und da kann man mit Fug und Recht behaupten daß die duale Weltsicht (Gut-Böse), die die dualistischen Religionen vermitteln, ein wesentlicher Motor der technologischen Entwicklung war und ist. Der ständige Drang, sich zu perfektionieren, ist ja wesentliches Element dieser Religionen und ist vor allem dem westlichen, vom Christentum beeinflußten Menschen in Fleisch und Blut übergegangen.

Hierzu ein interessanter Textausschnitt:

>>Religiöse Figuren der Technikentwicklung
Mehr denn als Politiker wurde Benjamin Franklin (1706-1796) berühmt als
Naturwissenschaftler, der er in jungen Jahren war. Seine Erfindung des
Blitzableiters machte ihn in der zivilisierten Welt des 18. Jahrhunderts zum
Megastar. Mit technischen Mitteln jene Macht zu zähmen, die den Göttern seit
Jahrtausenden als Attribut ihrer Majestät und Souveränität diente, beendete,
wie es schien, in einem einzigen symbolischen Akt den Absolutismus der Götter,
die destruktive Gewalt der Natur und die ausgelieferte Knechtschaft des
Menschen.1 Daß Franklin den Blitzableiter erfand, die
Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staates mitformulierte und
Botschafter der Demokratie im Ancien Regime war, wurde von der aufklärerischrepublikanischen
Intelligenz in ganz Europa als ein großer Zusamenhang
verstanden. Franklin stand, als Naturwissenschaftler wie als Politiker,
symbolisch ein für den realmöglichen Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit (Immanuel Kant). Er wurde zur Figur des
enlightenment schlechthin, die – so wie sie vom numinosenlightning befreite – die
Menschen zugleich von ihrer Angst vor den natürlichen und staatlichen
Übermächten emanzipierte. Als könne die Aufklärung einer Selbstmythisierung
nicht entraten, wurde Franklin mit Attributen des Mythischen und Heroischen
versehen. Er wurde zur Lichtgestalt, zum Erlöser und Botschafter im mehr als
politischen, nämlich auch religiösen Sinn. Der Bann, von dem das aufgeklärte
Denken sich löste, kehrte in der versteckt religiösen Glorifizierung eben
desjenigen Mannes wieder, der diesen Bann gebrochen hatte. Die Dialektik der
Aufklärung war geboren. Mit ihr die frei flottierenden religiösen Energien und
theologischen Denkmuster, welche unter der Hand die Dynamik der
wissenschaftlich-technischen Zivilisation antreiben.<<(Quelle:http://www.culture.hu-berlin.de/HB/volltexte/texte/telepraes.html (Archiv-Version vom 28.04.2005))

Der letzte Satz ist mir sehr wichtig und aufschlußreich, da sich in ihm die gleiche Meinung widerspiegelt, die auch ich vertrete.
Welche theologischen Denkmuster mögen das sein, die die technologische Entwicklung seiner Meinung nach vorantreiben?
Das kann doch nur das religiöse Element der Erlösung sein, die Hoffnung auf eine bessere Welt, eine bessere Zukunft, der Wille , wie ich schon einmal schrieb, seine Umwelt zum Positiven zu verändern.
Demnach kann Intellektualität und Spiritualität KEIN Widerspruch sein, weil das Eine (die spirituelle Weltsicht -bewußt oder UNTERBEWUSST ablaufend) das Andere(Intellektualität) begünstigt.


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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 20:01
Tunkel

"nicht negierbar" - dem stimme ich zu. Eine Annäherung hingegen kann ich garnicht erkennen. Es ist eher anders rum: Die neuesten Erkenntnisse zeigen immer genauer einen Determinismus - siehe z.B. Hirnfunktionen.

Trenne dich doch bitte einfach mal von dem Spiritualitätskonzept welches du offenbar besitzt. Dass viele christliche Ansichten mit Hilfe moderner Wissenschaft über den Haufen geworfen werden können ist klar, aber von einer solchen Spiritualität redet ja keiner. Wie gesagt, google mal nach kosmischer Religiosität so wie Einstein sie beschrieb, dann wirst du wohl auch die Intention der "gläubigen" Wissenschaftler ergründen können. Ob es eine Annährung gibt, ist denke ich auch eine individuelle Frage. Ich sehe Determinismus z.B. NICHT als "Anti-Spirituell" an.

Zum Freien Willen:
http://www.spiegel.de/leserbriefe
Hier finden sich einige Interessante Leserbriefe zu diesem Thema, die ich, unabhänig von der Diskussion in diesem Thread, für durchaus lesenswert halte, sofern man neuste Forschungsergebnisse als Argumente heranzieht.


"Ach ja, ganz vergessen, die Quaaaantenmechanik... . Nach der ist ja sowieso alles zufällig, ganz vergessen. Billard-spielen geht ja garnicht, weil Ursache-Wirkung verschwimmt ja... *schlapplach*
Lies nochmal genau nach, wo quantenmechanische Effekte tatsächlich auftreten. (ich geb dir mal einen Tipp: Nicht beim Billard)"

Hast du dich eigentlich überhaupt mal eingelesen, was Quantenphysik betrifft? Stichwort Indeterminismus usw? Natürlich redet keiner von Billiard, aber das ist, wie ich denke, auch nicht der Kern der Sache, über die wir hier diskutieren.

Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
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(Einstein)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 20:13
@devamala
@neurotiker
@Xedion

Danke. Eure Beiträge drücken genau das aus, worin ich den Sinn dieses Threads gesehen habe, als ich ihn eröffnete.

Als Beispiel dafür das:

"Dass viele christliche Ansichten mit Hilfe moderner Wissenschaft über den Haufen geworfen werden können ist klar, aber von einer solchen Spiritualität redet ja keiner. Wie gesagt, google mal nach kosmischer Religiosität so wie Einstein sie beschrieb, dann wirst du wohl auch die Intention der "gläubigen" Wissenschaftler ergründen können. Ob es eine Annährung gibt, ist denke ich auch eine individuelle Frage. Ich sehe Determinismus z.B. NICHT als "Anti-Spirituell" an. "

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20.01.2005 um 20:53
Auch wenn es auf einer christlichen Seite veröffentlicht wurde:

http://www.stimmen-der-zeit.de/StdZ_12_04_Benk.pdf (Archiv-Version vom 30.04.2005)

Es enthält doch einige interessante Aspekte und ist vor allem eine gute Zusammenfassung der bisherigen Argumentation. Finde ich zum Verständnis des Problems überaus lesenswert, eine abschließende, wenn auch nicht kongruent Meinung, kann man sich ja trotzdem Bilden.

Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 23:07
Physiker als Mystiker?



Die Physiker zeigten schon früh Interesse an östlichen Traditionen. So diskutierte Werner Heisenberg 1929 in Indien mit Rabindranath Tagore die Philosophie der Physik. Niels Bohr war 1937 in China, und J. R. Oppenheimer lernte Sanskrit, um die «Upanischaden» im Original lesen zu können, von denen auch Erwin Schrödinger beeinflusst war.

Niels Bohrs Assistent Wolfgang Pauli, der fast sein ganzes Leben an der ETH lehrte, tat sich mit dem Tiefenpsychologen C. G. Jung zusammen, um den Zusammenhängen von «Naturerklärung und Psyche» (1952) auf die Spur zu kommen. Seine legendenumwitterten Aufzeichnungen, die als Nachlass beim CERN deponiert sind, wurden vom Finnen K. V. Laurikainen ausgewertet. Das Ergebnis ist 1989 unter dem Titel «Beyond the Atom» (Springer-Verlag) erschienen.



Physiker sind durch ihre Forschungen an den kleinsten und grössten Dingen, Atom und All, häufig zu religiösen und philosophischen Fragen geführt worden. Eine eindrückliche Sammlung von Zeugnissen hat z. B. Hans-Peter Dürr 1984 vorgelegt: "Physik und Transzendenz. Die grossen Physiker unseres Jahrhunderts über ihre Begegnung mit dem Wunderbaren."

Noch eher im klassischen Bereich blieben Werner Heisenberg ("Physics and Philosophy" 1958; dt. 1959), Erwin Schrödinger ("Meine Weltansicht" 1961), zahlreiche Bücher von Jean E. Charon (1961ff) sowie Aufsätze von David Bohm (gesammelt unter dem Titel "Wholeness and the Implicate Order" 1980, dt. 1985) und Carl Friedrich von Weizsäcker (gesammelt: "Die Einheit der Natur" 1971).



Bereits 1957 veröffentlichte R. H. G. Siu «The Tao of Science», einen 180seitigen «Essay on Western Knowledge and Eastern Wisdom». 1960 schilderte Sir H. S. W. Massey die Geschichte der Atomphysik in seinem Buch «The New Age in Physics».

Von der Psychologie her näherte sich Lawrence LeShan dem Thema mit dem Aufsatz «Physicists and Mystics. Similarities in World View» (1969) und dem Buch über Paranormales: «The Medium, the Mystic and the Physicist» (1974).

1974 berichtete der Franzose Raymond Ruyer über «Die Gnostiker von Princeton» (dt. 1977), wobei er auf eigenwillige Art die «Jenseits der Erkenntnis» gewonnenen Einsichten aus den Jahren von 1950-1970 zusammenstellte. Dabei waren u. a. Victor F. Weisskopf, David Bohm, Fred Hoyle, Eric P. Wigner und Eric Berne.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

20.01.2005 um 23:17
Link: www.muellerscience.com (extern)

und noch ein paar "Literaturtipps" zum Thema Wissenschaft und Spirituelle Weltsicht.

"Neue Paradigmen" in Physik, Chemie und Biologie: Evolution



Erst durch die beiden populär gewordenen Zusammenfassungen von Marilyn Ferguson («The Aquarian Conspiracy» 1980; dt.: «Die sanfte Verschwörung» 1982) und von Fritjof Capra («The Turning Point» 1982; dt.: «Wendezeit» 1983) rutschten die «neuen Paradigmen» in den Naturwissenschaften in den Bereich des New Age.



Beide erwähnen in ihren je rund 500 Seiten umfassenden Büchern die «New-Age-Spiritualität» nur am Rande ein, zwei Mal. Gleichwohl wurde Frau Fergusons Buch rasch zum «Handbuch des New Age», Capra selber zum New-Age-Guru hochstilisiert.



Das hatte eine beträchtliche Verwirrung zur Folge. So kann man nun alles, was irgendwie «neu» ist - von der alternativen Technologie über die «dissipativen Strukturen» bis zur «transpersonalen Erziehung» - unter «New Age» fassen.



Einer der ersten Naturwissenschafter, der sich mit New Age befasste, war der Delphinforscher John C. Lilly. Bereits 1972 veröffentlichte er seine Autobiographie "The center of the cyclone" (dt.: "Das Zentrum des Zyklons - eine Reise in die inneren Räume" 1976). Er geht von LSD aus.



Der erste, welcher die Theorie der «dissipativen Strukturen» des Brüsseler Forschers Ilya Prigogine ernst genommen hat, war 1972 der als Zukunftsforscher bekannt gewordene Erich Jantsch (wie Capra ein Wiener). Während damals Ervin Laszlo die alte Allgemeine Systemtheorie von Ludwig von Bertalanffy noch als «neues Paradigma» (1972) verstanden haben wollte, schaltete Jantsch rasch: 1975 stellte er in seinem Buch «Design for Evolution» bereits die «evolutionäre Perspektive» als «new paradigm» vor und erweiterte sie 1979 unter dem Titel «Die Selbstorganisation des Universums» (München: Hanser, ab 1982 dtv) auf die kosmische Dimension «Vom Urknall zum menschlichen Geist».

Erich Jantsch hat aus seiner Vorliebe für östliche Weisheit keinen Hehl gemacht. Sein Konzept vom "Geist" als "Selbstorganisations-Dynamik" beruht auf dem Buddhismus (412ff); desgleichen die Vision einer "dynamischen Verbundenheit des Menschen mit der Evolution auf allen Ebenen, einer Verbundenheit über Raum und Zeit, die ihn selbst als integralen Aspekt einer universalen Evolution erscheinen lässt" (19).



Erst 1987 schloss sich auch Ervin Laszlo daran an mit seinem leicht lesbaren Informationsbericht für den Club of Rome: "Evolution. Die neue Synthese» (Wien, Europa Verlag).



Erich Jantsch gebührt auch das Verdienst, zusammen mit dem Genetiker Conrad H. Waddington den ersten Sammelband zum neuen evolutionären Paradigma herausgegeben zu haben («Evolution and Consciousness» 1976). Darin ist schon fast alles versammelt, was Ferguson und Capra später breitgeschlagen haben. Jantsch allein verwies damals nicht nur auf Hermetik, Buddhismus und Taoismus, sondern auch auf die Mystik in der Physik (Capra 1975) und Capras Lieblingstheorie, das Bootstrap-Modell von Geoffrey Chew (1968), ferner auf die «Psychosynthese» von Roberto Assagioli (1965, ursprünglich 1934), auf die LSD-Therapie (Stanislav Grof) sowie auf C. G. Jung und Marie-Luise von Franz.

Ebenfalls vor Ferguson und Capra hat Kenneth R. Pelletier - bekannt durch seinen Einsatz für «Holistic Health» - das meiste, was «auf der Schwelle zu einem neuen Zeitalter» vorlag, 1978 unter dem Titel «Toward a Science of Consciousness» zusammengestellt; einzig das Thema Selbstorganisation (Prigogine, Maturana, Varela) fehlt. Die deutsche Übersetzung «Unser Wissen vom Bewusstsein. Eine Verbindung westlicher Forschung und östlicher Weisheit» (1982) wurde kein Erfolg.

Der link enthält diese Texte und einen Überblick über die Kulturgeschichte der Esoterik seit 1700 mit jeder Menge Lietraaturangaben zum Thema. Eine Fundgrube für Wissbegierige...

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Spiritualität & Intellektualität - Widerspruch?

21.01.2005 um 00:28
ok, dann schreib ich es nochmal: Ich räume die, über den Daumen gepeilt, 5%ige Ausnahme ein, die die "kosmische Religiosität" betrifft. Derer kann man sich tatsächlich wissenschaftlich annehmen. Auch wenn einer meint, er könne die Seele fotografieren, geht das klar.

Aber es bleibt eben nur die Ausnahme - leider. Religiöser Fundamentalismus ist eine ernstzunehmende Bedrohung der Intellektualität.



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