Werwolf, Dogman, Höllenhund - Eure Erfahrungen & Wahre Sichtungen

Mysticjulez schrieb:Sehr interessantes Bild! :)
Mich würde auch interessieren, welche Erklärung dazu gemacht wird.

Ganz einfach - eine Minute Recherche:

Und als sie zu dem Schiff kamen und sich darin niedersetzten und weiter auf dem Meer fahren wollten, da sahen sie ein gar merkwürdiges Geschlecht auf sich zukommen. Die hatten Häupter wie die Schweine und hatten Hände wie die Menschen und daran Hundeklauen. Und hatten Hälse wie die Kraniche und Bäuche wie Männer und waren unterhalb des Gürtels wie Fische und hatten rein seidene Kleidung an. Und hatte jeder einen Köcher mit Pfeilen an sich hängen und einen Bogen in der Hand. Und eilten zornig zusammen wie die Schweine und kamen zornig mit gestreckten Schwänzen an den Strand auf das Schiff zu.

Quelle: https://www.irischemythologie.de/brendan.html

Das sind nicht die einzigen grotesken Gestalten und skurrilen Begegnungen in diesem Werk.

Das Ganze ist bei Klick auf den link zu sehen.

@Nemon
Tausend Dank! :)
Da hab ich jetzt erstmal eine spannende Lektüre.

Nemon schrieb:Häupter wie die Schweine

Schweine? Darf denn künstlerische Freiheit so weit gehen, dass hier kein Schwein ein Schwein erkennen kann?

:D Das war auch mein Gedanke... ich zumindest kenne kein Schwein, das so aussieht.

Mysticjulez schrieb:ich zumindest kenne kein Schwein, das so aussieht.

Jetzt mal ernst: Das Künstler (geschlechtsneutral ;) ) hatte entweder noch nie ein lebendes Schwein gesehen oder konnte einfach keines zeichnen.
Oder erlag möglicherweise einer Ideologie, die die Darstellung von Schweinen verbot.

Wäre vielleicht auch eine mögliche Erklärung dafür, dass manche Werwölfe sehen,, wo in Wirklichkeit nur Wildschweine durchs Gebüsch huschen ...

@off-peak

Man sollte vielleicht berücksichtigen, dass im 15. Jahrhundert Schweine noch etwas anders aussahen als heute.

Vgl. Dürers Darstellung der Schweine im Kupferstich "Der Verlorene Sohn" von 1496.

https://www.google.com/search?ie=UTF-8&client=ms-android-samsung&source=android-browser&q=Dürer+der+verlorene+Sohn

In der Beschreibung der in der Handschrift abgebildeten seltsamen Mischwesen wird aber auch von Hundekrallen an den Menschenhänden gesprochen. Das heißt, so ganz eindeutig auf Schwein festgelegt, war der Illustrator nicht.

Er hatte aber eine Vorstellung, die ihn in der kreativen Gestaltung der "ganz fremden Leute" geleitet hat. Könnte der gleiche kreative Impuls sein, aus dem auch heute noch Gestalten wie dogman neu entstehen.

KimByongsu schrieb:Man sollte vielleicht berücksichtigen, dass im 15. Jahrhundert Schweine noch etwas anders aussahen als heute.

Ah, Danke. Das wäre Möglichkeit Nr 4. Die könnte auch hinkommen (wäre besser zu erkennen, wenn das Tier eine hellere Hautfarbe hätte).

Das war/ist jetzt aber mal ein schönes Beispiel dafür, zu welch fehlerhaften Interpretationen man kommen kann, wenn Einem essentielle Informationen fehlen.

@KimByongsu
@off-peak
Ich kann mir nicht vorstellen dass Schweine damals anders ausgesehen haben. Man könnte höchstens annehmen dass es eben verschiedene Rassen gab, und das denn zu unterschiedlichen Darstellungen geführt hat. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

skagerak schrieb:Man könnte höchstens annehmen dass es eben verschiedene Rassen gab, und das denn zu unterschiedlichen Darstellungen geführt hat.

Auch möglich, sogar noch eher. Aber guck Dir mall die Bilder an, da haben die Tierchen tatsächlich etwas längere Schnauzen.

Nimm hinzu, dass der Zeichner nicht zu den begabtesten seines Faches gehört hätte, und schon hast Du eher einen Wolfs- denn einen Schweinskopf. Die Beschreibung (langer Hals) verstärkt dann noch den Eindruck.

Unpassend finde ich auch die Gesichtsausdrücke der Seefahrer. Die scheinen ja zu lächeln und sich zu freuen, was in Anbetracht der Gefahr doch reichlich merkwürdig anmutet.

off-peak schrieb:die Tierchen tatsächlich etwas längere Schnauzen.

durchaus

Original anzeigen (1,0 MB)

@Bishamon

Hat auch eine Punkfrisur. Kann natürlich auch eine karikative Übertreibung sein. Schließlich hockt da ja auch eine Figur daneben, die kein mir bekanntes Lebewesen darstellt. Und das Ferkelchen hat auch keine längere Schnauze als heutige (kann sich natürlich noch ausgewachsen haben).

off-peak schrieb:Punkfrisur.

guck mal

long-legged 'Old Irish Greyhound* pig, illustrated in about 1850 - tall, bony, heavy-eared, coarse-haired and said at the time to be an intermediate form between the Wild Boar and the domesticated pig

@Bishamon

Guck einer an. Das hätten wir dann wohl geklärt.

@Bishamon
@off-peak
Ist natürlich auch die Frage wie originalgetreu die Zeichnungen sind.
Wenn man sich mal alte Portraits von Königen oder so anschaut, denn sahen die ja manchmal echt fast gruselig normal aus.

skagerak schrieb:wie originalgetreu die Zeichnungen sind.

du willst einen Quick-Grunz-Punk in natura?


Original anzeigen (0,2 MB)

Wikipedia: Indian boar

skagerak schrieb:Ist natürlich auch die Frage wie originalgetreu die Zeichnungen sind.Wenn man sich mal alte Portraits von Königen oder so anschaut, denn sahen die ja manchmal echt fast gruselig normal aus.

Tiere wurden schon sehr früh richtig gut dargestellt. Weil eben ihre Portraits einen etwas anderen Zweck erfüllten als jene von Monarchen. Einem Monarch oder einer das Portrait bezahlenden Persönlichkeit musste man schmeicheln, einem Schwein nicht.

Tiere und Pflanzen wurden zu Identifikationszwecken abgebildet. Auch um Rassen zu unterscheiden. Und waren, sofern die Künstler ihr Handwerk beherrschten, daher so originalgetreu wie möglich.

Aufpassen muss man aber bei dem Thema eines Werkes. Soll es eine bloße Beschreibung, ein Stillleben sein? Oder eine Karikatur? Eine Fantasieillustration für eine Fantasieerzählung?

off-peak schrieb:Tiere wurden schon sehr früh richtig gut dargestellt.

Na, ich weiß nicht so recht. Nicht jeder war ein Dürer - und manches hochherrschafltiche Schlachtross bekam im Gemälde doch stark staussymbolmäßie Proportionen - gemäß dem Ideal des jew. Potentaten.

Das Pferd entspricht aber hier schon dem Schönheitsideal heutiger "Booty Queens" auf Instagram :lolcry:
Ob seine Mätressen auch diesen Typus verkörperten?

http://www.reitlehre.de/Kunst.htm

Nemon schrieb:bekam im Gemälde doch stark staussymbolmäßie Proportionen

Auch Pferde waren in einigen früheren Zeiten durchaus kräftiger. Kräftiger noch als heute Haflinger. Selbst so ein Haflinger wäre damals unter er Last de Rüstungen zusammen gebrochen.

Hühner hingegen waren zarter. Die konnten sogar noch bis in Bäume fliegen. Muss aber erst das Bild dazu suchen.

off-peak schrieb:Auch Pferde waren in einigen früheren Zeiten durchaus kräftiger.

Aber Rubens hat immer noch übertrieben ;)



Bild: ebenda

Nemon schrieb:Aber Rubens hat immer noch übertrieben

Nun ja, jeder wie er konnte und wollte. Es ist auch ein Unterschied, ob ein Bild eben lediglich zum Zwecke des Erkennens ein Tier zeigte oder ob es sich inmitten eines Erzählbogens, nebst Ideologien und Metapher befand.