Diese Fasnachtsveranstaltung gestern, das war ein Reinfall sondergleichen. Ich hocke mit hängenden Flügelchen frustriert auf meinem Stängeli und bin noch völlig durch den Wind. Auch habe ich komplett vergessen, wer mich in der Zwischenzeit alles ge@ttet hat hier, während ich meinem Glück hinterher geflattert bin.
Das fing schon an mit der Speisekarte, mir wurde speiübel beim Durchlesen: Hühnerfrikadellen, gebratene Hühnerleber auf Toast, grillierte Hühnerschenkel, Hühnerbouillon mit Eierstich! Ich bin doch keine Kannibalin.
Ja, wenn jetzt knusprig frittierte Blattläuse oder Regenwurm-Sushi mit zarten Löwenzahnblättchen umwickelt im Angebot gewesen wären, das hätte mir schon geschmeckt.
Und dann alle diese aufgeplusterten, überdrehten Hühner und Hähne im Saal. Links und rechts neben mir sassen zwei uralte zähe Suppenhähne, mit denen musste ich den ganzen Abend lang Hinundher-Schunkeln zu dieser grauslichen Täterätätäää-Musik. Und dann diese Lieder erst, alles Lieder über Friede, Freude, Eierkuchen….
Eierkuchen! Ihr könnt Euch sicher in etwa vorstellen, was sowas in meinem sensiblen Mistchratzerli-Herzchen ausgelöst hat. Pures Entsetzen!
Und weit und breit kein stolzer Gockel in Sicht. Ich habe mir dann halt laufend ein weiteres Tröpfchen von diesem Klosterhuhn Melissengeist bestellt um mir diese zwei greisen Suppenhähne neben mir schön zu saufen, bis ich letztendlich stockbesoffen vom Stängelchen gekippt und auf dem mit Hühnerkacke vollgepflasterten Saalboden gelandet bin. Wie ich zurück gefunden habe in meinen Hühnerstall weiss ich nicht mehr!
Aber die närrische Zeit ist ja noch nicht zu Ende. Ich habe noch paar Tage Zeit um meine Träume endlich wahr zu machen. Heute Abend werde ich wieder loshüpfen an die nächste Veranstaltung: Neuer Anlauf, neue Chance.
Ich gackere Euch allen einen lieben Gruss zu und winke mit meinen noch etwas lahmen Flügelchen.