Aktuelle Unruhen in der Türkei
15.07.2013 um 20:50Anzeige
ISTANBUL (Reuters) - Turkish Prime Minister Tayyip Erdogan on Friday threatened to sue the Times of London for publishing an open letter by a group of celebrities, academics and others criticising his handling of anti-government protests.Verstehe, der kleine Diktator fühlt sich vom Ausland nicht geliebt und will deshalb die Times verklagen, weil sie sich erdreistete einen offenen Brief zu veröffentlichen, wohl auf Grundlage des türkischen "Verunglimpfen des Ministerpräsidententums" Gesetzes.
Sean Penn, Susan Sarandon and Ben Kingsley were among those who signed the letter that accused Erdogan's government this week of "dictatorial rule" and of causing the deaths of five protesters who died after clashes with police.
"The press wants to throw mud to see if it sticks. The Times is renting out its own pages for money," Erdogan told reporters in comments broadcast live by NTV channel. "This is the Times' failing. We will pursue legal channels regarding the Times."
Erdogan fears critical voices of Turkey journalists
At least 59 journalists in Turkey seen as critical of the government have been sacked or forced to resign since the start of nationwide protests in May, the country's journalists' union said Wednesday.
The TGS union said "at least 59 journalists have lost their jobs and the future of 14 others is in the balance".
Of those who lost their jobs, 22 were fired and 37 forced to quit by their employers, it said in a statement, denouncing government pressure to get rid of journalists seen as lacking support for Prime Minister Recep Tayyip Erdogan's conservative policies.
Last month the International Journalists' Federation condemned the "disproportionate force" used by Turkish authorities against reporters covering the deadly protests against Erdogan's Islamic-rooted government.
64 Journalisten sitzen in Gefängnissenhttp://www.rp-online.de/panorama/ausland/64-journalisten-sitzen-in-gefaengnissen-1.3556578
In der Türkei sitzen nach Angaben der Opposition derzeit 64 Journalisten im Gefängnis. 123 weitere Journalisten würden im Zusammenhang mit Terrorismusvorwürfen angeklagt, wie die Republikanische Volkspartei (CHP) lokalen Medienberichten vom Dienstag zufolge ermittelte. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu kritisierte demnach, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe die Türkei zu einem "halboffenen Gefängnis" für Journalisten gemacht. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hatte die Türkei in seinem Jahresbericht 2012 "den schlimmsten Kerkermeister der Welt" genannt.
20 Jahre Knast für einen Tweethttp://www.taz.de/Tuerkische-Regierung-schikaniert-Besetzer/%21120859/
Trickreich schikaniert die türkische Regierung die Unterstützer der Proteste. Die Hotelbetreiber etwa, die Demonstranten vor der Polizei schützten.
Recep Tayyip Erdogan sieht sich als Vater der Türkei. Und nicht als ein auf Zeit gewählter Premier. Das ist sein Problem. Denn einem Vater gilt es nach der Tradition der Konservativen in diesem Land zu gehorchen. Darum kann er es noch immer nicht glauben, dass ein großer Teil seines Volkes die Demokratie ernst nimmt und die von ihm Gewählten im Zweifel der Kritik aussetzt. Bis hin zum offenen Protest.http://www.ksta.de/debatte/kommentar-zur-tuerkei-erdogan-kennt-keine-grenzen,15188012,23851158.html (Archiv-Version vom 01.08.2013)
Nicht nur, dass Erdogan diesen gewaltsam und blutig niederknüppeln ließ. Jetzt wird aufgeräumt mit dem von ihm pauschal so benannten „Gesindel“. Die geistigen Anführer des zivilen Ungehorsams werden aufgespürt, Aktivisten eingesperrt und Journalisten verfolgt, die Sympathien mit der Bewegung für mehr Demokratie und gegen religiöse Bevormundung zeigten. Das ist nichts Neues unter Erdogan.
Nirgendwo sitzen so viele Journalisten in Haft wie in der Türkei. Wer es wagt, Kritik an der Regierung zu üben, sieht sich, wenn nicht gar eingesperrt, so doch mindestens mit seiner Entlassung konfrontiert. Das funktioniert deshalb, weil in der Türkei anders als in anderen Ländern die Medienhäuser zu Mischkonzernen gehören. Und deren Baufirmen oder Investitionsgüterbereiche wollen an lukrativen Regierungsaufträgen partizipieren. Da müssen ungeliebte Journalisten weichen. Geschäft ist Geschäft.
Dass Erdogan jetzt wütend die „Times“ angreift, passt deshalb ins Programm. Nur, dass er bei einem unabhängigen Blatt aus England keinen Erfolg haben wird.
Can schrieb:ein weiterer kommt frei, weil er mit der Untersuchungshaft die Strafe von 12 Jahren und 9 Monaten bereits abgesessen hat.12 Jahre U-Haft, obwohl die Ermittlungen angeblich erst 2007 aufgenommen wurden.
Nexodus schrieb:Dieser Erdogan hat, dass muss man ihm lassen, wirtschaftlich tolle Arbeit geleistet.Bist du dir da sicher? Woran merkst du das? Und wieviel davon ist auf Erdogan zurückzuführen?
Im Süden der Türkei ist ein junger Demonstrant bei einem Polizeieinsatz getötet worden. Der 22-Jährige wurde in Antakya bei einer Kundgebung zur Erinnerung an ein Opfer von Polizeigewalt von einem Tränengasgeschoss am Kopf getroffen und starb wenig später im Krankenhaus.
Nexodus schrieb am 07.08.2013:Dieser Erdogan hat, dass muss man ihm lassen, wirtschaftlich tolle Arbeit geleistet. Aber das ist eben nicht alles, Wohlstand ohne Selbstbestimmung ist wie Auto ohne Reifen.Da sagen die Wirtschaftsspitzen aber was anderes. Erdogan hat die Wirtschaft auf Kredit aufgebläht, aber die Kreditblase wird in naher Zukunft platzen, die Türken haben kein Geld mehr, zahlen nur noch mit Kreditkarten.
liaewen schrieb am 07.11.2013:Aber eines hat sichder Erdogan jetzt als Aufgabe gemacht: Die jugendlichen Studierenden werden jetzt in ihren Wohnungen kontrolliert. Er möchte überprüfen ob die eine gemischte WG haben oder eine reine Frauen/Männer-WG. Er will das jetzt verbieten :oOje, wie ungemütlich! Kann mirs fast nicht vorstellen, wie er sich sowas getraut. Kenne von Türkei nur Istanbul, 1x paar Wochen, aber habe die Stadt als sehr weltoffen und modern erlebt. Und ich durfte in die Moscheen, in Marokko durfte ich nicht!
Da ist die Aufregung natürlich sehr hoch.
lilit schrieb: Hoffe die Leute/ Gesellschaft wehrt sich weiter.Kann ich nur zustimmen!