Unruhen in der Ukraine
25.03.2014 um 08:50Anzeige
Ashert001 schrieb:Der Rechte Sektor hat damit gedroht die Pipelines zu sprengen, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert.Stimmt, das hab ich nicht bedacht. Durch die Zwei Herzschüsse wirkt es auch professionell.
SanSiro schrieb:für mich sieht das eher aus wie eine Selbstreinigungaktion des rechten Sektor, erinnert so ein bischen an das Ende der SA.Das wollte ich auch schon vermuten, aber damit stellt man einen Herrn Jarosch, auf eine Stufe mit Hitler. Das ist doch irgendwie unpassend. Das wäre ja schon reinstes Karma, Geschichte wiederholt sich.
Laut dem letzten Grundlagenbericht Rohstoffe des Bundes werden rund 75 Prozent des russischen Erdöls über Genf gehandelt.http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Die-Verflechtungen-der-Schweiz/story/18607226
Noch im Jahr 2000 beliefen sich die Einnahmen daraus auf 1,4 Milliarden. 2012 waren es bereits 19 Milliarden Franken, das entspricht beinahe 3,5 Prozent des Schweizerischen Bruttoinlandprodukts (BIP). Kommt dazu, dass das Rohwarenhandelsgeschäft auch eng mit weiteren Branchen verknüpft ist.
Die Schweiz würde sich durch scharfe Sanktionen in diesem Bereich selbst schaden – und ebenfalls den Abnehmerländern russischer Rohstoffe etwa in der Europäischen Union
Wie das Beispiel des russisch-finnischen Oligarchen und Putin-Vertrauten Gennadi Timtschenko gezeigt hat, können die Betroffenen Sanktionen einfach umgehen. Bevor ihn die Amerikaner auf eine Sanktionsliste gesetzt haben, hat er seinen Anteil am Erdölhandelskonzern Gunvor auf seinen Partner Torbjorn Törnquist übertragen.
Finanzexperte Oliver Longchamp von der Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern geht ebenfalls nicht davon aus, dass die Sanktionen in erster Linie den Rohstoffsektor treffen werden. Im Fokus sieht er durch das Risiko von Sanktionen gegen einflussreiche Russen vielmehr den Finanzplatz.
Wie die «Basler Zeitung» schreibt, soll die Grossbank Credit Suisse bereits eine Taskforce unter dem Vorsitz des ehemaligen Finma-Vizedirektors Urs Zulauf gebildet haben, um sich darauf vorzubereiten. Bei der Grossbank will man das weder bestätigen noch dementieren.
Gemäss der bis 2012 reichenden Bankstatistik der Nationalbank belaufen sich die Guthaben von Russen bei Schweizer Banken auf 13,8 Milliarden Franken, bei den Grossbanken allein sind es 6,2 Milliarden.
Noch sind das erst 0,01 Prozent der Guthaben weltweit.
Ashert001 schrieb:Das wäre ja schon reinstes Karma, Geschichte wiederholt sich.Aber nicht linear, so wie die Menschen ihr Karma möglicherweise in der Gegenregion ausleben....müssen
Staehlt schrieb:dass Alexander Muzychko wurde tot von der Polizei erschossen,wtf?
Staehlt schrieb:Übersetzt von bing desshalb so schlechtAchso :D
In der Diskussion über die Lage in der Ukraine hat Alexander Rahr im Bericht aus Berlin einen interessanten Hinweis gegeben. Sie könnte sich mit der Eskalation auf der Krim zu einer Neuauflage der Kubakrise entwickeln. Das ist ein interessanter Gedanke. Zwar gilt die Kubakrise bis heute als der kritische Moment im Kalten Krieg, wo die Welt kurz vor dem Ausbruch eines Atomkrieges gestanden hat. Aber sie war zugleich ein Wendepunkt in den Beziehungen der Supermächte – und bietet Antworten auf die Frage, wie sich solche Konflikte entwickeln und wo diplomatische Lösungen zu finden sind.
Nur kurz als Rückblick. Die Vorgeschichte der Kubakrise ist durch zwei Ereignisse bestimmt worden. Zum einen das Scheitern der CIA-Invasion in der Schweinebucht gleich nach dem Amtsantritt John F. Kennedys. Zum anderen Kennedys Wahlkampfrhetorik von der Raketenlücke. In der Auseinandersetzung mit seinem Gegenkandidaten Richard Nixon war sie eines der wichtigsten Argumente Kennedys gewesen. Er warf der Eisenhower-Regierung, und damit auch dem damaligen Vizepräsidenten Nixon, eine schwächliche Atomstrategie gegenüber der Sowjetunion vor. Die USA müssten der drohenden Überlegenheit der Sowjetunion etwas entgegensetzen, sprich aufrüsten. Das wichtigste Argument Kennedys war die Brachialrhetorik Nikita Chruschtschows, die schließlich noch zum Sputnik-Schock mit dem Gespenst einer technologischen sowjetischen Überlegenheit zu passen schien. Nur hatte die sowjetische Rhetorik nichts mit den Fakten zu tun hatte, was Eisenhower wusste. Tatsächlich waren die USA der Sowjetunion zu jedem Zeitpunkt des atomaren Wettrüstens haushoch überlegen. Eisenhower tolerierte die sowjetische Rhetorik, weil er der US-Debatte keinen Vorwand für weitere Rüstungsprojekte liefern wollte – und zudem die innenpolitische Schwäche Chruschtschows kannte. Der KPdSU-Generalsekretär hatte ebenfalls kein Interesse an weiteren Rüstungsprojekten. Er wollte vor allem die ökonomische Situation im Land verbessern. Insofern gab es zu diesem Zeitpunkt – und das ohne jede Ironie – eine ziemlich effektive Rüstungskontrolle.
Mit dem Amtsantritt Kennedys war das schlagartig vorbei. Er musste jetzt liefern. Unter seiner Präsidentschaft begannen die USA ein bis dahin beispielloses Aufrüstungsprogramm. Das setzte wiederum Chruschtschow unter Druck. Die UdSSR hatte dem Potential der USA nichts entgegenzusetzen. Vielmehr drohte dem Kreml sogar der absehbare Verlust der atomaren Zweitschlagfähigkeit. Die Stationierung der bisher auf Europa beschränkten Mittelstreckenraketen auf Kuba schien daher eine angemessene Reaktion auf diese Herausforderung – und fand bei Fidel Castro entsprechende Unterstützung. Letzterer fürchtete sich vor einer neuen US-Intervention. Mit der Entdeckung dieser Raketen durch die U 2-Aufklärer begann die eigentliche Krise.