Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Obrien schrieb:Ich hätte es gut gefunden, wenn der Putsch Erfolg gehabt hätte

Es war Erdogan, der gesagt hat, das Türkei nur der Zug sei, auf dem man Aufspränge bis das Ziel erreicht sei.

Du setzt wohl lieber auf den Zug Militärputsch. Wie sympathisch.

lukistar schrieb:Manche tun so als hätte die Türkei keine andere Wahl als europäische Mentalität und Standards zu erfüllen.

Wenn man in die EU möchte führt daran kein Weg vorbei.

@Mannomann

Man muss nicht in die EU wollen.

In die EU wollen ist bei der Türkei auch nur ein Zug und das Ziel lautet nicht dass die Türkei in der EU ist.

lukistar schrieb:Und mit dem Wahlsystem hat man eine faire Möglichkeit abzustimmen wohin es gehen soll.

Witz des Jahrhunderts! Wer sich das Wahlsystem der Türkei mal genauer anschaut, der weiss, dass es alles andere als "fair" ist.

@lukistar
Und in der Nato sind sie vermutlich auch bald nicht mehr... Tja...

Wie ist es dabei zuzusehen wen ein verrückter sein Vaterland zerstört?

@lukistar
Ne muss man nicht (nichts wäre mir lieber), aber Möchtergern-Kalif Isnogud, ähm... Erdowahn möchte offensichtlich so vieles gleichzeitig. Am besten erster islamistischer Staat der EU sein.

Da kann ich nur einen türkischen Freund von mir zitieren: "Atatürk würde sich im Grab umdrehen, wenn er könnte, achwas er würde Purzelbäume schlagen."

Das große Säubern geht weiter.


Bildungsministerium in der Türkei suspendiert mehr als 15.000 Beamte http://focus.de/5741832

Sauber? Auf das man nun schon von klein auf angemessen indoktrinieren kann.

Der Führer hätte Freudentränen in den Augen... *sarcasm*

Der wird sich noch sämtliche ausländische Investoren verschrecken, und somit sein Land in eine Wirtschaftskrise stürzen, wenn er so weitermacht.

@interrobang

Es ist sowieso zweifelhaft, wie sehr die NATO die heutige Türkei in einem echten Kriegsfall unterstützen würde. Der Bündnisfall sagt, soweit ich weiß, nichts genaueres darüber aus, welche genaue Form die militärische Unterstützung haben soll.
Die Türkei muss wohl sowieso damit rechnen dass die Unterstützung stark davon abhängen würde, wer die Türkei mit welchem Ziel angreift.

Die Türkei sollte langfristig nach Verbündeten im eigenen Kulturkreis ausschau halten und stark genug sein um auf die NATO verzichten zu können.

Läuft doch für den Wahnsinnigen:

Oppositionspartei sagt Erdogan Unterstützung für Todesstrafe zu

11.03 Uhr: Nach dem Putschversuch in der Türkei hat die ultrarechte Oppositionspartei MHP ihre Unterstützung für eine Wiedereinführung der Todesstrafe signalisiert. "Wenn die (Regierungspartei) AKP dazu bereit ist, sind wir es auch", sagte MHP-Chef Devlet Bahceli am Dienstag bei einer Fraktionssitzung in Ankara.
Mit der Unterstützung der MHP hätte die AKP ausreichend Stimmen, um ein Referendum für eine entsprechende Verfassungsänderung zu beschließen. Dann würde eine einfache Mehrheit im Volk reichen, um die 2004 abgeschaffte Todesstrafe wieder einzuführen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat angekündigt, dass er eine solche Verfassungsänderung unterzeichnen würde.

http://www.focus.de/politik/ausland/putschversuch-im-news-ticker-erdogan-ist-zur-einfuehrung-der-todesstrafe-bereit_id_5741832.html

klingt wie blanker Hohn:

Regierungschef Yildirim warnt nach gescheitertem Putsch vor "Rachegefühlen"

12.34 Uhr: Der türkische Regierungschef Binali Yildirim hat nach dem gescheiterten Umsturzversuch vor "Rachegefühlen" gegenüber den Putschisten gewarnt. "Dies ist inakzeptabel in einem Rechtsstaat", sagte Yildirim am Dienstag nach einem Treffen mit dem Chef der oppositionellen CHP, Kemal Kilicdaroglu. Anhänger der Regierung hatten nach dem gescheiterten Umsturz mutmaßliche Putschisten attackiert. "Heute brauchen wir Einigkeit", sagte Yildirim. Kilicdaroglu äußerte sich besorgt über die Übergriffe auf Soldaten, die "nur ihren Befehlen gehorcht haben".

@CurtisNewton

Zu Recht. Keine Devisen für Diktatoren. Den Fehler hat man bei Adolf gemacht und ich hoffe inständig, auch daraus gelernt. Befürchte aber, der schnöde Mammon ist wichtiger.

lukistar schrieb:Wie autoritär wäre wohl Deutschland, mit einer Opposition, die bestrebt ist, Deutschlands Leitkultur islamisch zu gestalten.

Interessante Sichtweise und wert, darüber nachzudenken. Danke dafür.

Ich finde einen säkularen Staat fern jeder Religion erstrebenswert. Mit Religionen machte ich die Erfahrung, dass sie nicht wirklich der Inklusion dienen. Sondern eher dafür, sich abzugrenzen und die eigene Sichtweise über andere zu stellen. Meiner Meinung nach schliesst sich Religion und Demokratie von vorneweg aus.

Zudem finde ich es gerade sehr bedenklich, was AKP Anhänger mit Aleviten und anderen Deutschtürken momentan anstellen, die nicht auf Erdoganlinie sind. Eine Meinung haben ist völlig ok. Doch wenn man andere Meinungen nicht mehr akzeptieren kann und sich nur noch mit "Vaterlandsverräter" und "kein Zutritt für Gülen Anhänger" zu helfen weiss, dann gute Nacht! Wie soll man mit solchen faschistoiden Idioten umgehen? Das wird doch automatisch irgendwann in Gewalt umschlagen.

Mannomann schrieb:Da kann ich nur einen türkischen Freund von mir zitieren: "Atatürk würde sich im Grab umdrehen, wenn er könnte, achwas er würde Purzelbäume schlagen."

Weil Atatürks Politik ja der große Kontrast zu einer autoritären Politik ist. Immer diese Witze.

lukistar schrieb:Die Türkei sollte langfristig nach Verbündeten im eigenen Kulturkreis ausschau halten und stark genug sein um auf die NATO verzichten zu können.

Womit Du den islamischen Kulturkreis meinst, nehme ich an...

Nur, wer soll das dann sein? Iran?

Deine gesamt Argumentation klingt, als wärst Du Erdogans Pressesprecher...

whatsgoinon schrieb:Ich finde einen säkularen Staat fern jeder Religion erstrebenswert.

Schön, auch das mal zu lesen! Das gilt allerdings für alle Nationen und Religionen gleichermaßen.

@def

def schrieb:Keine Devisen für Diktatoren

Die Rating Agenturen (von denen ich grundsätzlich nichts halte, aber welche dennoch Einfluss haben), warnen schon davor, dass die Türkei in Kürze als "junk" eingestuft wird.

@lukistar
Welcher Witz. Atatürk hat die Türkei - trotz so mancher fragwürdigen Entscheidungen - auf einen guten Weg zu einem ernstzunehmenden Staat gebracht und den Balast des "Osmanischen Reiches" abgeworfen. Das ist genug "Kontrast" zu Erdowahn, der am liebsten das Osmanische Reich wieder ausrufen würde.

@CurtisNewton

Kann mir auch nicht vorstellen, dass man da noch Geschäfte machen will. Vielleicht kommt der morgen auf die Idee Betriebe zu verstaatlichen und eine Mauer zu bauen...

@lukistar

Verstöße gegen die Grundrechte
Was viele geahnt haben, könnte sich bewahrheiten: Die türkischen Behörden sollen Inhaftierten ihre Grundrechte verwehrt haben. Mehrere Anwaltsvereine, Menschenrechtsorganisationen und türkische Zeitungen berichten, dass Inhaftierten der Kontakt zu ihren Verwandten und Anwälten verboten wurde.

http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-festnahmen-zehntausende-entlassungen-inhaftierte-ohne-rechte-1.3085149

Ist das hier die Türkei die du dir wünscht?

@Nerok

Was juckt es ihn? Der sitzt hier bei uns in Sicherheit...