Optimist schrieb:Denn wenn sie dies tun, wissen sie halt, dass sie sich irgendwo illegal aufhalten müssen und somit keine Transferleistungen erhalten können.
keine Ahnung, was du unter "Transferleistungen" verstehst. Sozialleistungen erhalten sie solange, wie ihr Verfahren läuft und noch nicht abgeschlossen ist, und auch danach erhalten sie noch Sozialleistungen bis zur Abschiebung. Einer aus Afrika, der immer an der Grenze zum Verhungern vegetiert, wird sicher so ein Verfahren gern in Kauf nehmen - erst das lange Prüfungsverfahren in Europa und dann im schlimmsten Fall Abschiebung an ein HS-Schiff mit Vollpension, fast schon wie ein Luxustourist.
Alles was man tun könnte, im äußersten Fall, wäre, dass man auf den Außen-HS die Herkunft prüft und nur diejenigen ins Vollverfahren lässt, die aus einem nicht sicheren Land kommen. Das setzt aber voraus, dass unabhängige Expertenkommissionen zu wissenschaftlich nachprüfbaren validen Einstufungen eines jeden Landes zu sicher - halbwegs unsicher - unsicher kommen und diesen Status laufend der aktuellen Entwicklung anpassen. Dann müsste ein Asylbewerber, der aus einem sicheren Land kommt, seine individuelle Verfolgung als Grund für den Antrag nachweisen, zB dass zu Unrecht ein Todesurteil gegen ihn vorliegt, dem er sich nur durch Flucht entziehen konnte. Solche Nachweise sind aber sehr schwer zu erbringen, d.h. wenn man eine an der Realität gemessene "wasserdichte" Einstufung aller Länder hat, kann man sich eine Menge an Verfahren sparen und es kommen dann auch keine Unberechtigten. Allerdings hat dann jeder dennoch die Möglichkeit von seinen Rechtsmitteln Gebrauch zu machen (Widerspruch - Klage - Berufung) - dann aber vom HS aus und nicht mehr aus dem Zielland. Das heißt ein Minimum an Fachanwälten müsste sich zu jeder Zeit auf diesen HS aufhalten, um das Verfahren zu begleiten.
Ich bin bei dieser Sache aber skeptisch, weil nicht auszuschließen ist, dass JEDE unabhängige Expertenkommissin bestochen werden kann mit dem Ziel, möglichst viele Länder für sicher zu erklären und die Analyse und die Bewertung dann quasi zu verfälschen. Denn es geht hier um nicht weniger als um die Einschränkung von Grundrechten, da einer aus einem "sicheren" Herkunftsland dann nicht mehr legal überhaupt in sein Zielfluchtland kommen kann, um dort den Asylantrag zu stellen. Zudem werden es weiterhin Flüchtlinge versuchen, illegal nach Europa zu kommen, und wenn sie erst da sind, muss ihr Antrag eben doch dort bearbeitet werden.
Das alles klingt f+ür mich noch sehr nach Zukunftsmusik, zumal dies eine EU-Einigung voraussetzt und wie
@Tussinelda schon sagte dazu ein paar Zigtausend Gesetze umgeschrieben werden müssten. Diese Realität musst du dich stellen.
Optimist schrieb:Das ist DEINE Hypothese, dass die Abgelehnten dies tun würden - auf ewig sozusagen ein "Lagerleben"
Abwägung von Gütern. Entweder am Rand des Existenzmiimums in Afrika dahin vegetieren oder wie ein europäischer Tourist auf einem Kreuzfahrtschiff sich gut gehen lassen. Dort kann er ja auch eine Frau kennen lernen, Kinder zeugen, die es dann vielleicht leichter haben nach Europa zu kommen. Also ich würde es mir als Afrikaner gut überlegen, ob so ein "goidener Käfig" nicht eine Lebensverbesserung beinhalten würde. Es wurde hier ja auch immer von einer bestimmten Seite gesagt, dass es den Islamisten nichts ausmacht, hier bei uns ins Gefängnis zu gehen, weil das gegenüber dem Leben in ihrem Land "wie der Aufenthalt in einem Luxushotel sei", aber ein Kreuzfahrtschiff ist was anderes als ein deutsches Gefängnis; dort kann man wirklich von "Luxus" sprechen.
Optimist schrieb:eben nicht, das hatte ich ja schon revidiert - auf deinen Einspruch hin (in einem früheren Post - aber hast evtl vergessen)
Du hast keine Alternative aufzueigen können, da man ihn nicht in ein unsicheres Land, das von der deutschen Regierung als sicher befunden wird (zB Afghanistan) zurückschicken kann. Der hängt dann eben bis auf Weiteres auf dem Hotspot - und mit ihm MIllionen andere Abgeschobene, was die ganze Sache zur Farce macht, da sie längst ihre Funktion eingebüßt haben.
Optimist schrieb:sehe ich nicht so.
Was meinst du was mich das juckt wie du was siehst. Nur wenn es hier als "Argument" auftaucht, muss es eben zerlegt und als absurd zurückgewiesen werden.
Optimist schrieb:Diese HS könnte man doch von den Blauhelmen (UNO usw...) bewachen lassen, oder nicht?
Ja wenn du ein Massengefängnis willst, dann schon. Aber nur in deinem Universum
neugierchen schrieb:kann man sich ein HS nicht einfach wie ein Flüchtlingslager vorstellen? Nur halt viel besser versorgt?
.
Du sagst es selbst und gibst dadurch indirekt zu, dass die Masen-Flüchtlingslager in der Türkei, Libanon, Jordanien und Libyen unseren Ansprüchen und Standards nicht entsprechen, obwohl jeder weiß, dass die meisten schon seit Jahren dort rumvegetieren. Entweder muss man sie ganz extrem verbessern (wozu nicht die bisher an die Türkei gezahlten 3 Milliarden reichen, da muss man dann locker ein paar Nullen dranhängen) oder eben auflösen und die Leute nach Europa lassen. Alles andere ist inzwischen mit den Menschenrechten nicht vereinabr. Für zwei, drei Monate ist so etwas zumuitbar, aber die meisten dieser Lager existieren jetzt schon seit 2014 und ein Ende ist nicht absehbar. Wir "verrsündigen" uns an diesen Menschen, denen wir so etwas zumuten.