Multikulti

Apache205 schrieb:Whataboutism at its best.



Statt hier ordentlich erst Mal ein Thema ausdiskutiert wird, und die Punkte von @sacredheart durchgekaut werden, kommt man erst Mal mit : "hurr durr aber Christentum auch Bad"

Vor allem kommt man dann mit Beispielen aus dem Mittelalter oder Auffassungen von christlicher Religion, die höchstens geisteskranke Fanatiker (oder Angehörige einer besonders rückständigen Sekte) ihr eigen nennen.

In Europa haben wir im 17. und 18. Jahrhundert eine Zeit der Aufklärung durchlaufen, was dem fundamentalen Christentum mehr oder weniger die Zähne gezogen hat. Diese "Aufklärung" fehlt dem Islam noch, damit die Religion nicht mehr große Teile des alltäglichen Lebens bestimmen kann.

Rasenmayer schrieb:Beispielen aus dem Mittelalter

Wollte eine Frau arbeiten, musste das ihr Ehemann erlauben.
Bis wann war das im aufgeklärten christlichen und ach so liberalen Deutschland?

Spoiler Erst 1977 wurde das Gesetz geändert. Bis 1. Juli 1958 hatte der Mann, wenn es ihm beliebte, den Anstellungsvertrag der Frau nach eigenem Ermessen und ohne deren Zustimmung fristlos kündigen können.
https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-21578/zum-weltfrauentag-meilensteine-der-frauenemanzipation-in-deutschland-die-erste-frau-die-ohne-erlaubnis-ihres-ehemannes-arbeiten-darf_aid_605621.html


Ist ja alles so lange her ...

Bishamon schrieb:Wollte eine Frau arbeiten, musste das ihr Ehemann erlauben.
Bis wann war das im aufgeklärten christlichen und ach so liberalen Deutschland?

Und ist das immer noch so? Nö, ist abgeschafft. Warum also Sachen als Beispiele bringen, die seit fast einem halben Jahrhundert nicht mehr aktuell sind?
Und dieses Gesetz hatte auch weniger mit dem christlichen Glauben zu tun, sondern mit einem antiquierten Rollenbild von Mann und Frau.
Ungefähr zur gleichen Zeit wurde auch der Quatsch abgeschafft, dass unverheiratete Frauen mit "Fräulein" angeredet werden.

Bishamon schrieb:Bis wann war das im aufgeklärten christlichen und ach so liberalen Deutschland?

Wir sind im hier und jetzt!

Leider werden Menschen, besonders Frauen, nicht immer die gleichen Rechte zugestanden, wie den Männern, aber wenigstens
hat sich das z. B. in Syrien ein wenig gelockert, so dürfen Frauen seit Mitte 2018 Auto fahren.

Ein Unrecht wird durch das Erwähnen eines Anderen, teils nicht mehr Aktuellem, nicht besser.

Hier der Link:

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-08/frauenrechte-saudi-arabien-auslandsreisen-reisepass

borabora schrieb:hat sich das z. B. in Syrien ein wenig gelockert, so dürfen Frauen seit Mitte 2018 Auto fahren

Ich glaube du meinst Saudi Arabien?
Aber ist ja eh alles das gleiche da, alles Araber, Mulime, alles ein einheitlicher Kulturkreis und überhaupt nicht verschieden. :popcorn:

Rasenmayer schrieb:Und ist das immer noch so? Nö, ist abgeschafft. Warum also Sachen als Beispiele bringen, die seit fast einem halben Jahrhundert nicht mehr aktuell sind?

Was meinst du was für Menschen aus diesen Ländern nicht mehr aktuell ist, wenn sie hier leben? Richtig, die Gesetzsprechung des Heimatlandes und auch damit ändern sich über einen Zeitraum gewisse Dinge, die so im Verständnis vielleicht erst viel später oder gar nicht angekommen wären.

Bone02943 schrieb:alles ein einheitlicher Kulturkreis und überhaupt nicht verschieden. :popcorn:

Muslime sind Muslime. Gleiche Sprache, gleiche Religion und gleiche Traditionen. Weltweit.

Bone02943 schrieb:Saudi Arabien?

Ja, sry, hab mich vertan.

Bone02943 schrieb:Aber ist ja eh alles das gleiche da, alles Araber, Mulime, alles ein einheitlicher Kulturkreis und überhaupt nicht verschieden

Das man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann, dürfte längst bei jedem angekommen sein.

@Bishamon

Ähm, sehe ich den Sarkasmus einfach nur nicht oder glaubst du das wirklich?

Bone02943 schrieb:Was meinst du was für Menschen aus diesen Ländern nicht mehr aktuell ist, wenn sie hier leben? Richtig, die Gesetzsprechung des Heimatlandes und auch damit ändern sich über einen Zeitraum gewisse Dinge, die so im Verständnis vielleicht erst viel später oder gar nicht angekommen wären

Rasenmayer schrieb am 24.02.2020:Multikulti ist etwas, was natürlich wachsen muss. Das wird per auferlegten "Programm" von Politik und Initiativen (so gut das auch gemeint ist) oder per Zwang nicht funktionieren. Und natürliche Zusammenwachsen wird auch nicht von heute auf morgen geschehen, sondern kann mitunter Generationen dauern.

Deswegen mein erster Beitrag auf Seite 1.
Ich bin durchaus guter Dinge, dass ein Zusammenwachsen funktionieren kann. Das braucht aber Zeit, bis alte Denkmuster abgelegt sind.
Das "hofieren" alter antiquierter Traditionen und Denkmuster, die noch aus dem Leben aus dem Heimatland herstammen, hilft leider nicht wirklich beim Zusammenfinden.

borabora schrieb am 29.02.2020:Die Polizeiuniform muss neutral und einheitlich sein und auch bleiben!

Finde ich nicht, daß sie unbedingt einheitlich bleiben muß. Die Neutralität würde auch dann gewahrt bleiben, wenn ein Kopftuch zB. in die Uniform passend integriert wird. Wenn man will, kann man andere Kulturen mit in eine Uniform mit einbinden.

borabora schrieb am 29.02.2020:Ist einfach undenkbar, eine vollverschleierte Polizistin, ein Polizist mit Turban..

Zum einen ging es hier ums Kopftuch und nicht um eine Vollverschleierung und zum anderen, sind Polizisten mit Turban oder Kopftuch nicht für jeden undenkbar.

borabora schrieb am 29.02.2020:Die Polizeiuniform kann doch nicht beliebig ersetzt oder ausgetauscht werden

Doch, das können sie, denn die Uniformen gehören nun mal zu den Dingen, die nur durch die Hand des Menschen geschaffen worden sind und demnach auch nach Belieben verändert werden können.

peekaboo schrieb:Finde ich nicht, daß sie unbedingt einheitlich bleiben muß. Die Neutralität würde auch dann gewahrt bleiben, wenn ein Kopftuch zB. in die Uniform passend integriert wird. Wenn man will, kann man andere Kulturen mit in eine Uniform mit einbinden.

Dann müsste jedem zugestanden werden, das er sich im Polizeidienst beliebig anziehen darf.
Es geht nicht nur um die Neutralität sondern auch darum, das Polizeibeamte für andere klar erkennbar sind.

Wäre dann aber nicht gegeben.

peekaboo schrieb:Zum einen ging es hier ums Kopftuch und nicht um eine Vollverschleierung und zum anderen, sind Polizisten mit Turban oder Kopftuch nicht für jeden undenkbar.

Warum nur Menschen mit Kopftuch u. Turban? Das wäre den Vollverschleierten u. anderen ggü ungerecht.

peekaboo schrieb:Doch, das können sie, denn die Uniformen gehören nun mal zu den Dingen, die nur durch die Hand des Menschen geschaffen worden sind und demnach auch nach Belieben verändert werden können.

Wie gesagt, Neutralität u. klar erkennbar für jeden.
Ansonsten müsste man in Notfallsituationen fragen, ob der- oder diejenige Polizist ist?
Dann doch lieber einheitlich.

borabora schrieb:Dann müsste jedem zugestanden werden, das er sich im Polizeidienst beliebig anziehen darf.
Es geht nicht nur um die Neutralität sondern auch darum, das Polizeibeamte für andere klar erkennbar sind.

Jetzt werden wir ein bisschen albern - wenn man der Uniform ein offizielkes Kopftuch und einen offiziellen Turban, passend zum Design, hinzufügt, welche bei Bedarf getragen werden können, hat das doch nichts mit beliebig anziehen zu dürfen. Man erweitert einfach die aktuelle Uniform um zwei bis drei Teile.

cejar schrieb:Jetzt werden wir ein bisschen albern -

Daran ist nichts albern.
Ansonsten muss mal jemand nachvollziehbar begründen, wieso sich alle weltanschaulichen Statements dieses Planeten offenbar diesem Neutralitätsgebot unterzuordnen haben außer Turban und Kopftuch.
Nimm von mir aus auch noch Kreuz und Kippa dazu oder was auch immer.

Am Ende ist es eine vollkommen aberwitzige und durch nichts begründete Sonderstellung von Religion.

cejar schrieb:Jetzt werden wir ein bisschen albern

Es gibt keine Notwendigkeit religiöse Symbole im Dienst zu tragen, das macht den Polizisten nicht besser - diese Symbole sind doch Teil des Privatlebens.
Auf der Welt gibt es geschätzt 30 große Religionen, dazu 30 Naturreligionen, bevor man hier anfängt die Uniform zu erweitern und zu erweitern, ist neutral = keine Symbole doch die einfachste Wahl. Man sollte auch bedenken dass paar dieser Religionen sich feindlich gegenüberstehen, daher sollte man dieses Konfliktpotential ausschließen.

Eine Uniform muss allein deshalb schon neutral sein, damit keine Interpretationen möglich sind.
Es gibt gute Gründe für die Neutralität, einer davon ist, dass wir ein säkulärer Staat sind. Polizisten tragen auch keine Armbinden mit Kreuz drauf, kein Kopftuch etc.
Zu einer Uniform (für alle, die noch nie eine dienstlich getragen haben) dürfen nicht einmal unpassende Socken getragen werden, da müssen wir über Kopftücher, Turban etc gar nicht diskutieren.

abberline schrieb:Es gibt gute Gründe für die Neutralität, einer davon ist, dass wir ein säkulärer Staat sind. Polizisten tragen auch keine Armbinden mit Kreuz drauf, kein Kopftuch etc.

Ein Sekulärer Staat ist Deutschland nicht wirklich, wären wir das gäbe es keine Kirchensteuern...

@Hayura
Du kannst ja austreten. Dazu wird also niemand gezwungen. Das hat aber auch nichts mit der Neutralitätspflicht bei Uniformen zu tun. Angenommen, man hat Streit mit jemand und die Polizisten tragen offen die gleichen, religiösen Symbole wie die Person, mit der man Streit hat. Wirkt das neutral? Eher nicht. Uniformen haben neutral zu sein und da hat kein religiöses Symbol, politische Aufnäher oder sonstwas dran verloren.

Hayura schrieb:Ein Sekulärer Staat ist Deutschland nicht wirklich, wären wir das gäbe es keine Kirchensteuern...

Die Kirchensteuer, eigentlich eine Zwangsabgabe der K und E Kirche wird vom Staat eingezogen da diese Kirchen keine eigenen Inkassosysteme haben (wie zB jüdische oder muslimische Gemeinschaften).
Die Kirche muss für diesen Dienst auch bezahlen, 2-3% der Einnahmen bleiben beim Finanzamt.

Es ist schlichtweg nicht richtig aufgrund der "Kirchensteuer" auf eine fehlende Säkularisierung zu schließen.
Dennoch muss man das das im Blick haben wenn man sich anschaut dass Islamkonferenzen auf Kosten der Steuerzahler stattfinden, was hat man eigentlich mit diesem privaten Verein zu tun? Nix.