Ist es nicht rassistisch, Deutsche als Nazis etc. zu bezeichnen?

martenot schrieb:Spätestens wenn man irgendwo in der Minderheit ist, kann einem Rassismus widerfahren, auch als "Weißer".

In meinen Augen kann das eigentlich nichts mit den Mehrheitsverhältnissen zu tun haben. Man tut sich halt psychologisch deutlich leichter, als einer unter Gleichen als einer unter Fremden bzw. "Anderen".

frauZimt schrieb:Das könnte und tatsächlich irgendwann passieren.
Z.B. wenn China den Rest der Welt wirtschaftlich abhängt und Europa verarmt.

China wohl eher weniger, die haben nicht wirklich etwas gegen Europäer im Sinne von Rasse.
Tatsächlich sahen die Chinesen den europäischen Imperialismus als eine Art Weckruf für sich selbst an.

Maos berühmte Rede:
Warum haben die Europäer China geschlagen? Weil sie etwas davon hatten.

Die Japaner sind wieder etwas anders, die betrachten sich als überlegene Kultur, nicht als überlegene Rasse.
Vor allem die Chinesen haben das im zweiten Weltkrieg zu spüren bekommen.

Ich persönlich kenne nur drei Völker, die einen so immanenten Farbtick haben, der Europäer, der Inder und neuerdings auch der Afrikaner südlich der Sahara.

Sogar die Olympia-Flagge bleibt nicht verschon davon:

Nehmen wir die olympische Fahne, die 1913 Pierre de Coubertin schuf. Jedem Kontinent wurde eine Farbe zugeordnet, und Gelb steht für Asien. Afrika erhielt den schwarzen Ring und Amerika den roten. Diese Farbeneinteilung ist nicht zufällig, sondern widerspiegelt den Zeitgeist.

Quelle: https://www.nzz.ch/feuilleton/weiss-war-schon-vergeben-wie-die-ostasiaten-gelb-wurden-ld.1439102

In Indien bedeutet Varna (Kaste) Farbe, womit nichts anderes als Hautfarbe gemeint ist.
In Afrika wurde zB. In Simbabwe das Hitlertum von Mobutu gleich mit übernommen und auf Afrikaner übertragen.
Ebenso ist manch ein BlackPanther ein Rassist des Herren und von manch einem Europäer will ich gar nicht erst beginnen (Gott ist weiß!!!).

Korrektur:
Nicht Mobutu sondern Mugabe

Sollte wirklich nicht mehr so spät schreiben :)

Johnny1887 schrieb:dass es ebenfalls nicht in Ordnung ist, wenn man sagt, dass alle Deutsche nationalsozialistisch sind oder dass sie Rassisten sind.

Das hat mir gegenüber auch bei zahlreichen Auslands-Aufenthalten eigentlich noch nie jemand behauptet. Wo passiert Euch eigentlich dergleichen dauernd? Dann würde ich da nicht mehr hinreisen.

Es ist immer problematisch, wenn man persönliche Erfahrungen zu Verallgemeinerungen hochrechnet. Dann ist man schnell im Reich der Vorurteile:

Ich bin einmal in Frankreich von einem extrem unfreundlichen Kellner extrem langsam bedient worden. Zwei Jahre später ist mir ähnliches noch einmal wiederfahren.
Daraus könnte ich den Schluss ziehen: Alle Franzosen sind langsam, alle Kellner sind unfreundlich. Ob ich mit dieser Erwartungshaltung noch mal nach Frankreich fahren möchte? Oder überhaupt ein Restaurant betreten? Weiss man doch: Kennt man einen, kennt man alle!

Doors schrieb:Wo passiert Euch eigentlich dergleichen dauernd? Dann würde ich da nicht mehr hinreisen.

Wie geschrieben, mir ist das nur selten mal passiert, und die wenigen Vorfälle liegen mehr als 20 Jahre zurück. Auch in Deutschland bin ich meiner Erinnerung nach noch nicht in meiner Eigenschaft als Weißer/Europäer angegangen worden. Zumindest habe ich es nicht mitbekommen.

flyflower schrieb:Da man aus der Türkei ja schon seit Jahren zu hören bekommt, das Deutsche Islamophob sind

Ja. Und gleichzeitig sind sie "Israelphob" - wie erklärt man das einem fragenden Kind?

Doors schrieb:Das hat mir gegenüber auch bei zahlreichen Auslands-Aufenthalten eigentlich noch nie jemand behauptet. Wo passiert Euch eigentlich dergleichen dauernd? Dann würde ich da nicht mehr hinreisen.

Das dachte ich auch immer. Dann habe ich aber den Urlaub in Antalya gebucht. Die Türkei ist ja ein friedliches, quasi demokratisches Land, wo alles seine Ordnung hat und es seit Jahrzehnten keine Verfolgung von Minderheiten mehr gegeben hat.

Später oder früher (weiß es nicht mehr ganz genau) wurden in In den Kellern von Cizre die Menschen verbrannt, und zwar lebend. Das erfuhr ich zwar erst Jahre später, aber es gruselt mich noch heute, in welchem Land ich Urlaub gemacht habe. @Doors, du liegst also völlig richtig mit deiner Aussage, auch wenn man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren sollte.
https://www.telepolis.de/features/In-den-Kellern-von-Cizre-3378235.html

Doors schrieb:8 Milliarden auf diesem Planeten nicht mögen, dann muss das an denen liegen - keinesfalls an mir.

Funktioniert doch gar nicht, darunter fallen sämtliche Ethnien, und ich bin mir 100 % sicher, dass nicht jedes Volk Deutschland/Deutschmensch-freundlich gesonnen ist.

Warum werden hier pauschal Aussagen heruntergespielt, dass Deutsche als Nazi tituliert werden - egal von wem?
Ich finde schon, dass man das auch sehr ernst nehmen muss, denn es geht hier - wie bei jeder anderen rassistischen Äußerung - um die Gefühle der Menschen!

Es werden heute Menschen bestraft, beleidigt für Taten, die eine ganz andere Generation verbockt hat! Das MUSS aufhören! Also ist es eine Pflicht der deutschen Politik, uns und kommende Generstionen auch davor zu schützen und etwaige persönliche Beschimpfungen strafrechtlich zu verfolgen!

Wenn man meint, man kriegt ohne Deutschland wirtschaftlich selber nichts gebacken, sollte man nicht so eine große Lippe - auch in nichtdeutschen Communitys wie zB Tumblr ! - riskieren, auch dort sind derartige Äußerungen gegenüber Deutschen absolut keine Seltenheit.

Ich finde es beschämend, dass der Deutsche das Wort selber für Deutsche heute noch benutzt. Damit hört das jedenfalls niemals auf - zum Leidwesen kommender Generationen. Kein Wunder, dass wir ewig dafür zahlen werden!

Naja, ganz verstehen muß man die Menschheit doch eh nicht.
Bin heute schon wieder als rückgratlose Nazitusse bezeichnet worden.
Jemand hatte kommentiert, das er die aktuelle (H)ampelmannregierung zum K....n findet, da war irgendein Rechtschreibfehler drin, den natürlich direkt wieder jemand berichtigen musste.
Hab dem Berichtiger dann geschrieben, das es doch total egal ist, man versteht doch was er meint.

Da kommt der erste Kommentar, Ja, Nazis untereinander verstehen sich halt, sprechen ja alle rechts.

Hab ihm darauf geantwortet, was daran rechts sein soll, wenn man gegen die derzeitige Regierung ist, ich seh da nix rechtes braunes, blaues oder sonstiges rassistisches.

Darauf bekam ich die Antwort einer offensichtlich ausländischen Dame:
Oh ne, schon wieder eine Nazitusse ohne Rückgrat.
Kann man euch Pack nicht ausweisen, nach Argentinien oder so?

Und ich verstehe immer noch nicht, was am Gesamtkontext nun rassistisch sein soll.

Kann mir das mal bitte jemand erklären?

Oder ist das jetzt einfach nur ein neues Hobby, das man aus Langeweile irgendwo, egal was da steht Nazi drunter schreibt.

Ich les es in letzter Zeit andauernd, und frag mich immer, wo da in den Kommentaren der Rassismus, die Afd-Wahl oder der Nazi-Wortlaut versteckt sein soll.

flyflower schrieb:Ich les es in letzter Zeit andauernd, und frag mich immer, wo da in den Kommentaren der Rassismus, die Afd-Wahl oder der Nazi-Wortlaut versteckt sein soll.

Ich lese es allerdings überwiegend nur in diesem Thread, dass sowas vorkommt. Zwar bin ich schon als alles mögliche bezeichnet worden und man hat mir schon die unterschiedlichsten (negativen) Eigenschaften unterstellt, aber explizit als Nazi bin ich in den letzten Jahrzehnten nicht bezeichnet worden.

@martenot
Größtenteils passiert es auf Facebook.
Ja ok, eben genannte Kommentare befanden sich unter einem Video, das von Alice Weidel gepostet wurde.
Das ist dann natürlich die ideale Plattform sich gegenseitig als Nazi usw. zu beschimpfen.
Obwohl weder das Video noch der Kommentar dazu von A. Weidel irgendwie rassistisch rüber kam.

Das die Afd anders regieren möchte wie die derzeitige Ampel Koalition ist ja nun kein Geheimnis, aber trotzdem sehe ich bei der Afd keinen Rassismus oder Fremdenhass.

Bin ich zu blöd um das zu sehen, wo es doch immer heißt das wäre ja so offensichtlich?

flyflower schrieb:Darauf bekam ich die Antwort einer offensichtlich ausländischen Dame:

Ich glaube eher es ist die andere Meinung die nicht gefällt.
Zugegeben „jemanden“ ausweisen wollen ist nicht richtig, aber da wird mit gleicher Münze heimgezahlt.
Das ist es was eigentlich wurmt.

Nun ausländische Menschen haben auch ein Gehirn, zwei gesunde Arme Beine usw…. ;)

flyflower schrieb:trotzdem sehe ich bei der Afd keinen Rassismus oder Fremdenhass.

Bin ich zu blöd um das zu sehen, wo es doch immer heißt das wäre ja so offensichtlich?

Also, Fremdenhass sehe ich schon...

@stereotyp
Jein.
Ich meine, ich verfolge jetzt nicht alles was die Afd so von sich gibt.
Was mir wohl bekannt ist, das die Afd dafür ist fie Grenzen für Flüchtlinge zu schließen.
Das sehe ich jetzt nicht als rassistisch an, sondern ist eher logische Schlußfolgerung, da einfach der Platz nicht da ist.
Je mehr Menschen hier hinkommen, desto schwieriger wird es mit dem Wohnungsmarkt, Angebot und Nachfrage regeln den Preis = mieten wird teurer.

Der Ansatz wäre, das gewalttätige und kriminelle abgeschoben werden.

Seh ich jetzt auch nix rassistisches drin.

Das ist ja nicht auf alle Ausländer gemünzt, es betrifft die Straftäter hier, oder will die jemand haben?

Ansonsten ist mir nix bekannt, weil ich mich halt nicht groß mit Politik oder der Afd beschäftige.

flyflower schrieb:aber trotzdem sehe ich bei der Afd keinen Rassismus oder Fremdenhass.

Hängt auch stark vom Flügel oder auch nur einzelnen größeren AfD-Politkern/Politikerinnen auf Bundes- Landes - oder auch nur Kommunalebene ab. Oder auch nur von Abgeordneten ab. Kürzlich ist erst wieder ein AfD-Abgeordneter mit einem Aufkleber über Rassentrennung rassistisch aufgefallen.

Sieh hier:
https://www.fr.de/politik/extremismus-afd-partei-deutschland-aufkleber-rassismus-rechtsextrem-jan-wenzel-schmidt-92403653.html (Archiv-Version vom 19.07.2023)



Zudem gibt es Unterschiede zwischen der Bundes- und den jeweiligen AfD-Länderparteien.

Ebenso ist die AfD zu einer neuen Heimat für ehemalige NPDler geworden.



Desweilen sind die Einschätzungen des Verfassungsschutzes (auch die jeweiligen auf Landesebene) schon ein guter Hinweis, da diese sich nichts aus den Fingern saugen. Bspw. Bzgl. der Jungen Alternative oder der Thüringer-AfD bspw. (Stichwort Höcke)


Empfehlen kann ich auch immer wieder mal Auftritte und mit welchem Jargon da gesprochen und gehetzt wird.

flyflower schrieb:Je mehr Menschen hier hinkommen, desto schwieriger wird es mit dem Wohnungsmarkt, Angebot und Nachfrage regeln den Preis = mieten wird teurer.

Hör bitte auf dafür den Migranten und Flüchtlingen die Schuld zu geben. Das Wohnungsproblem würde auch ohne die existieren. Zudem brauchen wir Arbeiter und Facharbeiter.






Zustimmen tue ich dir damit, dass Menschen noch lange keine Neonazis oder Rechtsextrem sind/sein müssen, nur weil sie die Ampel-Regierung kritisieren.
(Das Ampel-Bashing geht mir einfach nur so auf den Geist. Auch seitens der Union. Und am Ende nützt das Ampel-Bashing eh nur der AfD)

Ebenso wenig verdienen es Menschen nur wegen ihrer deutschen Herkunft und Staatsbürgerschaft so bezeichnet zu werden.

Ps.

flyflower schrieb:sondern ist eher logische Schlußfolgerung, da einfach der Platz nicht da ist.

Deswegen auch von der Ampel-Regierung u.a. der unterstützte gerechte Verteilungsmechanismus auf auf alle EU-Staaten.

flyflower schrieb:es betrifft die Straftäter hier, oder will die jemand haben?

Alles weder rechtlich noch rein praktisch immer so leicht. Die AfD würde auch da versagen, wenn sie liefern müsste. Bin ich mir sicher.

rhapsody3004 schrieb:Hängt auch stark vom Flügel oder auch nur einzelnen größeren AfD-Politkern/Politikerinnen auf Bundes- Landes - oder auch nur Kommunalebene ab. Oder auch nur von Abgeordneten ab. Kürzlich ist erst wieder ein AfD-Abgeordneter mit einem Aufkleber über Rassentrennung rassistisch aufgefallen.

Den kenne ich gar nicht.

rhapsody3004 schrieb:Ebenso ist die AfD zu einer neuen Heimat für ehemalige NPDler geworden

Gibt es die NPD nicht mehr?

rhapsody3004 schrieb:Hör bitte auf dafür den Migranten und Flüchtlingen die Schuld zu geben. Das Wohnungsproblem würde auch ohne die existieren. Zudem brauchen wir Arbeiter und Facharbeiter.

Wieso sollte das Wohnungsproblem ohne sie genauso existieren?
Und warum brauchen wir Facharbeiter und Arbeiter aus anderen Ländern?
Wir haben genug Jugendliche und junge Erwachsene, die keine Ausbildung abbekommen haben, warum werden die nicht ausgebildet?
Es gibt doch genug Arbeitslose.

rhapsody3004 schrieb:Alles weder rechtlich noch rein praktisch immer so leicht. Die AfD würde auch da versagen, wenn sie liefern müsste. Bin ich mir sicher.

Ich habe ja auch nicht gesagt, das die Afd irgendwas besser macht oder das ich sie gut finde.
Ich frag mich halt nur, warum ausgerechnet diese Partei Feindbild Nr. 1 ist.

Für mich als Nicht-Politikkenner ist es absolut schwierig da noch irgendwo durch zu blicken.

Man hört ständig nur Afd ist die nötige Alternative.
Alternative wozu?
Wer genau ist nun überhaupt der Feind?

flyflower schrieb:Wir haben genug Jugendliche und junge Erwachsene, die keine Ausbildung abbekommen haben, warum werden die nicht ausgebildet?
Es gibt doch genug Arbeitslose.

Naja, wenn es so viele Arbeitssuchende geben würde, würden wohl die ÖPNV-Betriebe und Pflegeeinrichtungen nicht so erfolglos nach neuen Mitarbeitern suchen, würde ich meinen. Ich weiß nicht, warum die nicht zueinander finden, wenn es so viele arbeitssuchende Menschen gibt.

@martenot
Das kann ich dir erklären.
Zumindest in Sachen ÖPNV, und ich meine bei den Pflegeberufen ist es nicht sehr viel anders.

Die zahlen nur Hungerlöhne.
Als Berufseinsteiger hätte ich da auch keine Lust drauf.
Anstatt Löhne zu erhöhen haben sie die Busfahrer hinterrücks noch um einige hundert Euro Lohn gebracht, auch mit Inflationsprämie, Lohnerhöhungen usw. haben sie sich wahnsinnig geziert.

Und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das die Flüchtlinge aus 2015 laut ihrer eigenen Aussage für den Hungerlohn nicht arbeiten wollten.

flyflower schrieb:Das kann ich dir erklären.
Zumindest in Sachen ÖPNV, und ich meine bei den Pflegeberufen ist es nicht sehr viel anders.

Zumindest was den ÖPNV betrifft, darf ich dir berichten, dass die Löhne nicht ganz so schlecht sind wie behauptet (zumindest nicht überall in allen Kommunen). Ich kenne nämlich zufälligerweise einige Leute, die das als Job machen, und die können schon ganz gut leben. Trotzdem findet deren Verkehrsbetrieb nicht genügend Fahrer, weswegen es derzeit zu Fahrtausfällen kommt.