Link: onnachrichten.t-online.de (extern) (Archiv-Version vom 26.06.2004)es gibt ein bisschen was neues:
Nordkorea will auf Atomwaffen verzichten
Nordkoreanische Militärparade in der Hauptstadt Pjöngjang (Foto: dpa)
Nordkorea will offenbar Tests und Entwicklung von Atomwaffen stoppen. Das Land sei sogar bereit, selbst auf die friedliche Nutzung der Kernenergie zu verzichten, hieß es in einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die Bedingungen: Das Ende der US-Sanktionen und die Streichung von der Liste der "Schurkenstaaten".
"Mutige Konzession"
Das Angebot wurde von der Agentur als eine weitere "mutige Konzession" bezeichnet. Das kommunistische Land hatte dem Westen vergangenes Jahr mehrfach mit einem Atomkrieg gedroht.
Konkrete Forderungen
Die Maßnahmen seien der erste Teil einer "Paketlösung" im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm, berichtet KCNA, die als das Sprachrohr der Regierung gilt. Washington müsse allerdings seine Sanktionen aufheben und Nordkorea von der Liste der "Schurkenstaaten" streichen, die den Terrorismus unterstützen. Außerdem fordert das Land eine Wiederaufnahme der Treibstofflieferungen, die die USA vergangenes Jahr eingestellt hatten.
Verhandlungen waren gescheitert
Die Verhandlungen Nordkoreas mit den USA, China, Russland, Japan und Südkorea waren im August gescheitert. Während die USA Nordkorea aufforderten, zuerst sein Atomprogramm zu beenden, bevor die Wirtschaftshilfe wieder aufgenommen werden könne, forderte Pjöngjang Hilfsleistungen und einen Nichtangriffspakt als Voraussetzung für die Abrüstung. Jetzt ist das vom Hunger geplagte Land offenbar zum ersten Schritt bereit.
Atomwaffensperrvertrag gekündigt
Nordkorea hatte Ende 2002 die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) abgebrochen und seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag verkündet. Im vergangenen Oktober hatte das Land erklärt, etwa 8000 in Yongbyon gelagerte gebrauchte Atombrennstäbe wieder aufgearbeitet und daraus nuklearwaffentaugliches Plutonium gewonnen zu haben. Nach Ansicht der Experten könnten damit sechs bis zwölf Atombomben gebaut werden.
"Schurkenstaat" seit 1988
Die US-Regierung hatte Nordkorea bereits 1988 auf die Liste der Staaten gesetzt, die ihrer Ansicht nach den Terrorismus unterstützen. Ein Jahr zuvor waren nordkoreanische Agenten mit der Bombardierung eines südkoranischen Passagierflugzeugs über dem Meer in der Nähe von Birma in Verbindung gebracht worden.
Die Frage von Zeitreisen bleibt offen. Ich werde darauf jedoch keine Wette abschließen. Der andere könnte ja den unfairen Vorteil haben, die Zukunft zu kennen. (Stephen Hawking)