Islamunterricht in Deutsch, muss das sein?

Rechtsgrundlage für den Religionsunterricht ist Artikel 7 GG und gilt für Religionsgemeinschaften. Es wäre eine Frage für Juristen, ob islamische Gemeinden, die als eingetragene Vereine gegründet wurden, Religionsgemeinschaften sind.
Bundesverfassungsgericht - Pressemitteilungen (Archiv-Version vom 23.03.2008)
Das Problem beim islamischen Religionsunterricht ist doch, ob es einen Ansprechpartner gibt, meines Wissens sind die Moscheevereine selbstständig.
Der Islam ist eine Religion, aber keine Religionsgemeinschaft.
Voraussetzung für eigenen Religionsunterricht ist u.a., dass sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten und über eine eindeutige Mitgliederstruktur verfügen, die es erlaubt, festzustellen, wer zum Besuch des Religionsunterrichts verpflichtet ist. Außerdem müssen sie über einen Ansprechpartner für staatliche Stellen verfügen, der die Grundsätze der Religionsgemeinschaft, nach denen der Unterricht zu erteilen ist, verbindlich bestimmen kann. Darüber hinaus muss die Religionsgemeinschaft erwarten lassen, dass sie die fundamentalen Verfassungsprinzipien, die dem staatlichen Schutz anvertrauten Grundrechte Dritter sowie die Grundprinzipien des freiheitlichen Religions- und Staatskirchenrechts des Grundgesetzes nicht gefährdet.

Da kann man nur den Einzelfall prüfen. Hat z.B. die Religionsgemeinschaft der Scientologen auch ein Recht auf Religionsunterricht? Haben die Zeugen Jehova einen Anspruch?

Aber hier sieht Schäuble nicht, dass unterschiedliche Religionen nicht zusammenkommen können, sondern automatisch zu Konflikten führen. Er glaubt offenbar daran, den Islam durch Umarmung, nämlich indem man ihn in das deutsche Schulsystem einbaut, zähmen zu können, um so den Hasspredigern die Zähne ziehen zu können. Aber die sogenannten Hassprediger predigen mit der Autorität islamischer Geistlicher, wenigstens habe ich noch keinen saudische, ägyptischen oder iranischen Imam sagen hören, dass in Deutschland unislamisch gepredigt wird.

Religion setzt Glauben voraus. Glauben an die heiligen Schriften. Religion funktioniert durch die Verankerung von Tabus. Wer die Tabus bricht, wird aus der Gemeinschaft der Glaubenden ausgestoßen. Wird das Phänomen Religion kultur-historisch, religions-geschichtlich oder auch psychoanalytisch „erklärt“, wird bei dem, dem diese Erklärung gefällt, dem sie einleuchtet, ein Erkenntnisprozess in Gang gesetzt, der zur Auflösung der religionsbezogenen Tabus führt und damit letztendlich zum Verlust des Glaubens, oder vielmehr zum Ersatz des Glaubens durch Wissen und Erkenntnis.

Diese Erkenntnis ist eine Befreiung von altem Ballast und kann denjenigen frei machen, die existenziellen Fragen des Lebens, die Sinnfragen neu zu bedenken und neue Erklärungen auch in den Tiefen des Unbewussten, ja auf allen Ebenen des Daseins zu suchen. Dieser Prozess, wenn sich denn alle Menschen daran beteiligen würden, könnte auch die Spaltungen unter den Menschen beseitigen. Ein Religionsunterricht in einer bestimmten Religion hingegen verfestigt nur das alte Schema des dogmatischen Festhaltens an der alleinigen Wahrheit und trägt überhaupt nichts zu Integration bei.

Aber wenn man mal ehrlich ist, unterschreibt man bei einer Taufe ja keinen Vertrag. Wenn man also als Kind getauft wird und später merkt, dass der Glaube nichts für einen ist, dann wird man wohl nicht sagen "Verflixt und zugenäht, warum wurde ich nur als Kind getauft?"

Was würde das Enttaufen denn bringen? Einfach garnichts. Das ist einfach so eine Abart, die Menschen haben zu Zeigen "ich bin dagegen. Ich glaube nicht an Gott und euch zeig ichs jetzt und lasse mich enttaufen. Wo kann man sich hier enttaufen lassen?"

Religionsunterricht gehört in den Nachmittag und es mus FREIWILLIG sein.
Vormittags müssen die Kinder Naturwissenschaften und Co. lernen.

Was braucht das Kind ? Märchenstunde oder Bildung wenn es später Arbeit sucht ???

Ansonst sollte man einfach 1 Stunde in der Woche Religionsunterricht anbieten um über alle Religionen was zu lernen ... aber das die Kinder Bibelverse lernen müssen das ist FALSCH (das gleiche gilt auch jetzt im Islam)

Wer Islamischen/Jüdischen/Christlichen Religionsunterricht haben will soll in die Moschee/Kirche usw. gehen.

Es ist ein Widerspruch in sich selbst Glauben an Schulen zu unterrichten. Wo ist die Aufklärung geblieben ????

Prometheus schrieb:Wo ist die Aufklärung geblieben ????

das isn Thema für den Biologieunterricht


Sorry, ich konnte nicht wiederstehen *g*

Grundschule in Schleswig-Holstein:
2 Stunden Religion - 1 Stunde Englisch pro Woche.

Moslems sind Mitglied einer Moscheegemeinde. Nicht jede Moscheegemeinde kann Träger des Religionsunterrichts sein. Ein Zusammenschluss mehrerer Moscheegemeinden ist keine Religionsgemeinschaft.
Es gibt einen juristisch einen Unterschied zwischen Religionsfreiheit im Sinne von Glaubensfreiheit und Religionsgemeinschaft. Wer einen bestimmten Glauben hat ist damit nicht Mitglied einer Religionsgemeinschaft.
Beim Religionsunterricht hänge das schulische Angebot von der Mitwirkung der Religionsgemeinschaften ab. Damit werde deren längere Existenz vorausgesetzt. Auch diesem Erfordernis trügen die moslemischen Kläger angesichts der Vielzahl sehr unterschiedlicher und zudem wechselnder Mitgliedsvereine nicht hinreichend Rechnung. Schließlich bestünden Bedenken gegen die Einführung von islamischem Religionsunterricht nach den Grundsätzen der Kläger, weil einige ihrer Mitgliedsvereine vom Verfassungsschutz beobachtet würden.
Das Problem wird in folgendem Urteil ganz gut beschrieben:
Bundesverwaltungsgericht

Und die Aussage der Islamunterricht würde zur Integration beitragen, kann ja auch nur von einem nicht mehr Zurechnungsfähigen kommen, denn Integration erfolgt über vier Grundpfeiler:

1. Sprache
2. Bildung
3. Job
4. Sozialisation mit der Aufnahmegesellschaft

Kann der Islamunterricht nur eines davon erfüllen?

Die laufenden Projekte werden von den meisten Shcülern und Eltern mit Begeisterung angenommen. Die Schüler lernen den Islam mehr von einer kognitiven Seite kennen und nicht nur aus der Tradition der Eltern, sie können über Themen diskutieren, die sonst mehr oder weniger tabu sind und der Islamlehrer ist ein wichtiges Verbindungsglied zwischen Schüler, Schule und Eltern.
In Österreich melden sich immer mehr Schüler ab, weil das pädagogische Profil des Ilsamunterrichts mangelhaft sein soll – dort muss man islamische Religionslehre nicht an der Universität studieren. In Deutschland werden nur ausgebildete Pädagogen mit dem Zusatzfach islamische Religionslehre akzeptiert.

@Doors

Und genau so sollte es nicht sein. Ich glaube wie gesagt selbst an Gott und mir hat der Religionsunterricht immer Spass gemacht, aber ich habe auch gesehen (frage mich gerade ob vor aber ein Komma hinkommt?!), dass viele Schüler einfach keine Lust hatten und sowieso nicht an Gott geglaubt hatten oder einfach nicht intelligent genug waren sich überhaupt etwas vorzustellen, was man nicht sieht.

Wie oben schon jemand gesagt hat. Religionsunterricht gehört ins Nachmittagsprogramm oder ganz abgeschafft, aber nicht in den Morgen.
Glauben soll keine Pflicht sein!

ich entschuldige die Tipp- Fehler - hier muss mal ne Editfunktion her

Die islamischen Verbände stellen sich wie das allgemein bei Verbands- und Vereinsmeierei üblich ist, in den Mittelpunkt und Schäuble gibt ihnen die Plattform. Auf der regionalen Ebene laufen die Projekte des islamischen Religionsunterrichts weniger über die Verbände als über die Eltern und Schulen und lokalen muslimischen Interessensgruppen - und so möge es auch bitte bleiben.

@Doors
Genau ! aber ich kann ja später meinen Chef sagen "Ich glaube das ist richtig" nur der wird dann sagen "Ich glaube ich entlasse dich".

Das (fadenscheinige) Argument mit dem Ansprechpartner ist längt gelöst. Nicht der Koordinierungsrat wird über Lehrpläne und Organisation des Unterrichts entschieden, sondern eine Gruppe von muslimischen Pädagogen, die auch bereits an Schulbüchern und anderem Lehrmaterial arbeiten. Die Verbände werden versuchen, den Erfolg für sich zu reklamieren . sollen sie gerne machen, wenn sie sich weiter nur eingeschränkt einmischen können. Natürlich sollen auch die Verbände beteiligt werden, aber sie haben kein Recht auf die Oberaufsicht, denn sie vertreten nur einen Teil der Muslime, und der islamische Religionsunterricht ist für alle Muslime gedacht.

ok religionsunterricht für katholisch/ evangelische christen,ethik für die atheisten und islamunterricht für die Moslems, was is dann mit den orthodoxen? die waren auch immer bei mir im ethikunterricht, dann sollten sie doch auch ein eigenes fach kriegen.
allgemein finde ich dass religionsfragen nichts mit der schule zutun haben

@Prometeus:

Die berühmte Otto Waalkes'sche Glaubensfrage:

Ich glaube, hier krieg ich nix mehr zu trinken.


@Topic
Bevor man noch eine Aberglaubensfraktion in die Schulen holt, sollte man lieber die alten rausschmeissen.

Doors schrieb:Bevor man noch eine Aberglaubensfraktion in die Schulen holt, sollte man lieber die alten rausschmeissen.

Meine Zustimmung!

Islamunterricht in deutsch, muss das sein?

Hmmm, da stimmt was nicht......

Islamunterricht, muss das sein?

So, schon besser........

mery,

Genau, und am besten noch Kreationismus anstelle von Biologie. ;)

Ich denke auch ein allgemeiner aufklärender, auch historischer Religionsunterricht wäre die bessere Alternative zum Fach Religion, oder halt die Religion ganz weglassen.
Mich hat der Religionsunterricht auch immer sehr gestört. Es gab keine Alternative, sogar auf der Höheren Handelsschule wurde noch Religion unterrichtet, wo das Alter der Schüler durchschnittlich 17 Jahre betrug. Das geht zuweit.

Ethikunterricht wäre dann defintiv sinnvoller. Oder Philosophie, das hätte auch was für sich.

hahah kreationismus is coool^^
aber ich geb dir auf jeden fall recht ich meine ein beispiel,
laut religion stammen wir von adam und eva ab, wobei adam aus erde und eva aus seiner rippe entstanden ist.
und was sagt unser bilolehrer?
alles quatsch darwin hat recht.
das passt doch nicht in eine schule oder?

"alles quatsch darwin hat recht."

Ob Darwin nun so unbedingt Recht hat, da enthalte ich mich mal. *g*

"das passt doch nicht in eine schule oder?"

Nee, absolut nicht. :)

Es gibt Wchtigeres, was zu erlernen wäre. Eigenständiges Lernen und Erschließen etc. auch auf Wissenschaft bezogen. Religion unterdrückt da irgendwo auch Potential, dass m.E. in jedem Kind steckt.

-s