@Tussinelda Wie schon mehrfach erwähnt, will hier niemand irgendwen bekehren oder sonstwas. Sollen doch seine Anhänger weiter ihrem Idol nachlechzen...
Wenn hier aber in höchsten Tönen gelobt wird, ihm Kriegsmaschinerie zugeträumt wird, werde ich jedesmal die Medaille wenden damit geneigte Mitleser merken, dass hier nicht etwa gegen illegalen Walfang vorgegangen wird, sondern gegen Forschungsprojekte, die im Einklang mit internationalen Konventionen und Abkommen legitim durchgeführt werden. Hier liegt die Beweislast für die Illegalität bei SeSh und allen anderen Öko-Extremisten.
Tussinelda schrieb:ach, man darf also nur gegen die sinnlose Abschlachtung vorgehen
Es ist keine sinnlose Abschlachtung. Es sind strenge, und ich wiederhole gern nochmal, INTERNATIONALE ABSPRACHEN UND REGELUNGEN.
Ölplattformen, verklappte Abfälle auf offener See, zurückgehende Planktonbestände und Havarien aller Coleur gefährden die Wahlbestände sicher mehr, als streng limitierte Fänge zu Forschungszwecken.
@allFalls es dich/euch tatsächlich interessiert und du/ihr bereit seit etwas Zeit zum lesen zu aufzuopfern hier mal ein interessanter Link über Walfang, den IWC, hirrnrissige Forderung und Emotionalisierung einer Debatte, die wissenschaftlich betrachtet völlig anders zu bewerten ist.
Wie gesagt, jeder soll seine Meinung haben aber mit Gegenwind sollte man rechnen.
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Der Autor:
Dan Goodman ist Mitglied des Wissenschaftsausschusses der IWC. Als ehemaliger Berater der kanadischen Regierung für Fischereiangelegenheiten war er von 1979 bis1997 Mitglied der kanadischen IWC-Delegation. Seither ist er als Berater des Walforschungsinstituts in Tokio (The Institute of Catacean Research, ICR) tätig und Mitglied der japanischen IWC-Delegation.
Wählerfang mit Walen
Erstmals tagt die Internationale Walfangkommission in Deutschland. Wird ihr Satzungsauftrag von der Mehrheit der Signaturstaaten weiterhin blockiert? Von Dan Goodman.
Das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs, das 1946 abgeschlossen wurde und die Internationale Walfangkommission (IWC) schuf, sieht in seiner Präambel die "geordnete Entwicklung der Walfangindustrie ... durch die angemessene Erhaltung der Walbestände" vor.1 Gleichwohl erfuhr diese juristische Vorgabe in jüngerer Zeit "mehr oder weniger fantasievolle Uminterpretationen durch Mitgliedsstaaten, die eingestandenermaßen jeglichen kommerziellen Walfang beendet sehen wollen", so der amerikanische Völkerrechtler Jon L. Jacobsen.2 Der gesamte politische Diskurs, die Verlautbarungen und Entschließungen der IWC spiegeln die tiefe, unüberbrückbare Kluft wider zwischen jenen, die eine nachhaltige Nutzung ausgewählter Walbestände zur menschlichen Ernährung anstreben und jenen, die alle Walarten ungeachtet ihrer vom Ökologischen her möglichen Bejagbarkeit beschützen wollen.
Diese Grundlagendebatte ist inzwischen in der IWC quasi institutionalisiert und macht aus der Kommission einen Sonderfall unter den völkerrechtlichen Gremien, deren Aufgabe die Verwaltung internationaler Rohstoffe ist. Ein ehemaliger US-amerikanischer Delegationsleiter sagte, dass die IWC als Beispiel für einen internationale Vertrag, der die Vertragsparteien bindet und der "von ihnen nach Treu und Glauben zu erfüllen" ist, "schlichtweg eine Katastrophe" sei.3 In den Augen anderer Fachleute, unter ihnen ein weiterer ehemaliger US-amerikanischer Delegationsleiter, ist die IWC "chronisch krank".4 Artikel V des Übereinkommens legt ausdrücklich fest, dass alle Walfangbestimmungen "auf wissenschaftlicher Grundlage beruhen" müssen. Doch anstatt sich um ihren satzungsgemäßen Auftrag zu kümmern, einen nachhaltigen Walfang nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen, wurden seit 1982 Beschlüsse gefasst, die eben dieser Grundlage entbehren und daher diesem Auftrag widersprechen, etwa das weltweite Verbot kommerziellen Fangs oder die Ausweisung des antarktischen Schutzgebiets.
Jene, die auch in Zukunft Wale nutzen wollen, tun dies seit langer Zeit und sehen nicht ein, dass sich diese Geschichte überlebt haben soll, wenn Walbestände eine Bejagung ökologisch verkraften können.5 Ihre Gegner betrachten Wale - oft im Kontext einer jungen Philosophie der "Tierrechte" oder eines vergleichbaren "säkularen Fundamentalismus"6 - als etwas Besonderes und grundsätzlich Beschützenswertes. Diese Ansicht den Walnutzern zu oktroyieren, ist moralisch als Kulturimperialismus zu bewerten. Zum Moralanspruch in der "Tierrechtsdebatte" bemerkte ein Kommentator, dass sich "moralischer Eifer aufgrund seines allumfassenden Geltungsanspruchs in Unmoral verkehre".7
Der Einfluss lautstarker moralischer Eiferer auf die öffentliche Meinung in den Antiwalfangländern hat nicht nur den satzungsgemäßen Auftrag der IWC blockiert, sondern auch die wissenschaftliche Arbeit innerhalb dieser Körperschaft entwertet und gelähmt, indem bestimmten ethisch-moralischen Auffassungen ein Deckmantel der Wissenschaft umgehängt wurde.8 Bekannte Wissenschaftler, oft aus ganz fachfremden Disziplinen, stellten ihren Ruf einflussreichen Tier- und Umweltschutzorganisationen zur Verfügung und äußerten sich öffentlich gegen Walfang. Aron, Burke und Freeman sehen darin einen Verstoß gegen wissenschaftliche Ethik: Wenn wissenschaftlicher Zweifel bis zur Irrationalität übertrieben werde, beraube man die Wissenschaft ihres Rationalitätsanspruchs und entwerte sie grundsätzlich.9
Es scheint, dass dergleichen unethische Wissenschaft inzwischen die IWC und die Walfangpolitik vieler Länder bestimmt. Nichtregierungsorganisationen wie beispielsweise Greenpeace verdienen Millionen, indem sie unter dem Deckmantel wissenschaftlich begründbaren Artenschutzes in Wahrheit fundamentalethische Tierschutzanliegen propagieren.10 Als "Hype, Halbwahrheit und Übertreibung" bezeichnete Pete Wilkinson, ehemaliger Direktor von Greenpeace International, die Grundlagen "grünen Protests" im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.11 Entgegen den Behauptungen der Walschutzorganisationen seien viele Walbestände reichhaltig, und eine Wiederaufnahme geregelten Fangs aufgrund der mehrfach abgesicherten Kalkulationsmodelle stelle keine Bestandsbedrohung dar.12 Die Hysterie in der Walfangdebatte sei unwissenschaftlich, unökologisch und somit kontraproduktiv für alle Formen kompromissbereiter Zusammenarbeit sowohl bei der Lösung dringend anstehender internationaler Umweltprobleme als auch bei der Bewirtschaftung anderer Meeresrohstoffe.
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weiter gehts hier:
http://www.novo-magazin.de/64/novo6458.htm (Archiv-Version vom 25.02.2013)