kleinundgrün schrieb:Schon. aber daraus geht diese Antwort nicht hervor.
Doch, das steht da ganz explizit.
Deine Frage
kleinundgrün schrieb am 07.12.2018:Warum sollen plötzlich diese "Arten" von Ehre was ganz anderes sein?
wird hier ganz explizit beantwortet.
Fierna schrieb am 05.12.2018:Interessant für mich war insbesondere die Erklärung des aus drei unterschiedlichen, aber ineinandergreifenden Teilaspekten bestehenden traditionellen türkischen Ehrbegriffes, der mit dem heutigen deutschen Begriff der „Ehre“ so gut wie nichts gemeinsam hat. Von den einzelnen Teilaspekten Şeref, Namus und Saygi – die man am ehesten vielleicht noch mit „Ansehen“, „guter Name“ und „Respekt oder Ehrerbietung“ übersetzen könnte – und deren unmittelbare Auswirkungen auf die völlig unterschiedliche Erziehung von Jungen und Mädchen war mir bisher nicht allzu viel bekannt. Während der Ehrbegriff sich in der westlichen Welt überwiegend auf das Individuum und dessen berufliche oder sonstige Leistungen bezieht, ist die Ehre der traditionellen Familien aus der Türkei ein auf das Kollektiv der Familie bezogener Wert.
https://www.theeuropean.de/heinrich-schmitz/9328-der-begriff-der-ehre-im-islamFierna schrieb am 05.12.2018:Die traditionelle Vorstellung von Ehre im orientalischen Kontext hat nichts zu tun mit der Achtungswüdigkeit eines Menschen, wie sie in westlichen Ländern einen zentralen Wert darstellt. Ich finde es sehr wichtig für die Debatte, sich genau anzusehen, über welchen Begriff mit welchem Inhalt wir sprechen. Im Türkischen wird "Ehre" unter anderem mit "namus" übersetzt. Das ist das einzig richtige Wort im Zusammenhang mit der Ehrenmord-Thematik. Wer in einem türkischen Zusammenhang "namus" hört, assoziiert damit zum überwiegenden Teil nicht etwas Positives, sondern eine Last, etwas, was es zu behüten gilt und wofür man bereit ist, sein Leben zu geben, etwas, was man ganz schnell verlieren kann und damit dann auch seine Existenzberechtigung. Das Wort "namus" löst zunächst einmal Schrecken aus und nicht Stolz.
https://books.google.de/books?id=xAgbAwAAQBAJ&pg=PT78&lpg=PT78&dq=%22%E2%80%9EWer+in+einem+t%C3%BCrkischen+Zusammenhang+namus+h%C3%B6rt,+assoziiert+damit+zum+%C3%BCberwiegenden+Teil+nicht+etwas+Positives,+sondern+eine+Last%22&source=bl&ots=Voa3soSRTp&sig=psAzR-hjk_2877bzMOJmS_cA5Mg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwijsZHMp4nfAhVSbVAKHb9VALcQ6AEwA3oECAAQAQ#v=onepage&q=%22%E2%80%9EWer%20in%20einem%20t%C3%BCrkischen%20Zusammenhang%20namus%20h%C3%B6rt%2C%20assoziiert%20damit%20zum%20%C3%BCberwiegenden%20Teil%20nicht%20etwas%20Positives%2C%20sondern%20eine%20Last%22&f=falseDamit das nicht als die irrelvante Darstellung irgendwelcher Menschen dasteht, habe ich dazu sehr umfänglich Links geliefert, die das als Definitionen stützen.
Das kannst du nicht wiederholt so darstellen, als seien das Dinge, die ich quasi in den Text fantasiere.
Du müsstest dich schon mal um Argumente bemühen, warum diese Aussagen, so wie sie da stehen, falsch sind bzw unzulässig differenzieren.
kleinundgrün schrieb:Das wäre natürlich schlecht. Hast du da Beispiele?
Ja
lawine schrieb am 05.12.2018:das Unsinnigste, um sich einem Sachverhalt zu nähern ist es , Definitionen beseite zu wischen
kleinundgrün schrieb am 05.12.2018:Absolut. Nur mache ich das nicht.
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kleinundgrün schrieb:In Deinem Link steht eine Definition. Aber warum soll die gelten?
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kleinundgrün schrieb am 06.12.2018:Aber ich bestreite doch gar nicht das Phänomen "Familienehre".
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kleinundgrün schrieb am 07.12.2018:Warum sollen plötzlich diese "Arten" von Ehre was ganz anderes sein?
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kleinundgrün schrieb am 06.12.2018:Wir haben deswegen einen anderen Ehrbegriff, weil wir andere Werte vertreten.
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kleinundgrün schrieb am 07.12.2018:Warum sollen plötzlich diese "Arten" von Ehre was ganz anderes sein?
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kleinundgrün schrieb:Dann kann ich die Maßnahme treffen, diese Umstände auszulöschen. Aber sonstige mögliche Maßnahmen, die vielleicht weniger invasiv wären, kann ich gar nicht sehen. Und vor allem kann ich keine Abwägung der möglichen Maßnahmen treffen.
Werde doch mal konkret.
Das sagt doch absolut nichts aus. Welche Maßnahmen sollen das sein, die bspw Morde innerhalb der Hells Angels erfassen sowie den eingänglich verlinkten Fall aus dem Focus?
kleinundgrün schrieb:Aber das habe ich doch ausführlich in den Beiträgen zuvor. Sag doch einfach, welchen Unterschied es in Deinen Augen macht. ganz ohne Verlinkung, einfach in zwei Sätzen.
Das werde ich nicht tun.
Die zwangsläufige Unvollständigkeit führt dazu, dass du wieder unangebrachte Vergleiche ziehen kannst, woraufhin ich wieder eine differenziertere Darstellung bemühen muss.
Ich habe diese differenzierte und umfängliche Darstellung aber schon geliefert.
Von vorne zu beginnen, ist Unsinn.
Eine Begründung deinerseits beruht weiterhin nur auf einer Ausweitung des Begriffs, nicht auf einer Begründung, warum das alles dasselbe ist.
kleinundgrün schrieb:Aber nein.
Das ist natürlich eine der Möglichkeiten. Aber die andere ist eben, dass ich nur den Zwang anerkenne.
beispiel NS-Zeit. Manche haben die "Werte" anerkannt und sie deswegen vertreten, manchen haben sie nicht anerkannt, sie aber vertreten, weil sie die Konsequenzen fürchteten.
Dein Ansicht wäre nur dann korrekt, wenn Menschen immer gemäß ihrer inneren Überzeugung handeln würden, nie wegen eines externen Zwangs. Bist Du dieser Ansicht?
Non sequitur.
Du weigerst dich weiterhin, den kollektiven Charakter dieser Taten zu betrachten.
Um es vereinfacht darzustellen:
"Ich bin zwar kein Befürworter von XY aber wenn es der Idee YZ dient, bin ich dabei" (obwohl man nat auch ein Befürworter von XY sein kann, es spielt halt keine Rolle).
Es erfolgt eine Unterordnung der eigenen individuellen Belange unter die eines Kollektivs oder vermeintlichen Kollektivs, ein Konzept, eine Idee.
Das ist unzweifelhaft eine Anerkennung dieses Konzepts.
Und das ist in dem Falle die Familie/die Familienehre.
Wenn du den Vergleich zum NS willst:
In Hamburg steht auf einem Denkmal "Deutschland muss leben, auch wenn wir sterben müssen" (auch auf anderen Denkmälern).
In deiner dichotomen Darstellung, würden das jetzt nur Leute befürworten, die sich persönlich, als Individuum, den Tod wünschen oder Leute, die dazu gezwungen werden.
Das ist aber falsch. Das Konzept "Deutschland" steht hier über dem Individuum und deshalb nimmt man den Tod dafür in Kauf.
Das Konzept "Deutschland" ist wichtiger als das Leben des Individuums.
Das konterkarierte man später mit "Deutschland muss sterben, damit wir leben können".
Es heißt da sogar explizit:
Wo alle Menschen ihr Ich verlieren
Da kann eigentlich nur noch eins passieren...
[Refrain]Deutschland muss sterben, damit wir leben können!
https://genius.com/Slime-deutschland-muss-sterben-lyricsHier ist nicht der Staat gemeint, sondern es wird diesem kollektivistischen Konzept ein individualistisches, liberales Konzept gegenübergestellt.
Wenn du den Unterschied bis hierher nicht siehst, weiß ich beim besten Willen auch nicht, wie man es dir näher bringen kann.