@_Themis_ Was ist dein Problem?? Fühlst du dich etwa angesprochen? Du bist doch auch nur Lohnarbeiter (Industriekaufmann wenn ich mich nicht irre), folglich bist auch du ein Proletatier, auch wenn du dich freilich nicht als solchen siehst. Im Zuge der sozialistischen Etablierung würden wir Kommies und Klassenkämpfer die ganze Drecksarbeit für euch erledigen (müssen... so oder so), Bullen, Militärs und private Söldner der Kapitalisten bekämpfen, denn ihr würdet euch eh nur hinter euren Wänden verbarrikadieren und - das ist der wichtigste Punkt - wir würden die für die sozialistische Produktionsweise unerlässlichen Produktionsmittel (u.a. auch für euch) enteignen, damit ihr weiterhin wie gewohnt arbeiten gehen könnt und die kapitalistische Ausbeutung ein Ende hat. Und ihr würdet profitieren, denn den von euch generierten Mehrwert, den noch die Kapitalisten einsacken, könntet ihr selber einstreichen... Arbeit würde sich dann wieder lohnen. Du würdest also nicht nur dein monatliches Gehalt kriegen, sondern auch noch (z.B. quartalsweise) etwas vom gemeinsam erwirtschafteten Gewinn. Und im Kommunismus würdest du weiterhin deinen Fähigkeiten entsprechend arbeiten, könntest dir aber hinterher im Laden - und das völlig ohne Geld - nehmen, was du brauchst, im angemessenen Rahmen versteht sich, du solltest natürlich nicht palettenweise Güter mit nach Hause karren, die anderen wollen auch noch was haben. Deine Vorgesetzten könntest du frei wählen und abwählen usw.
Die Bourgeoisie ist nur eine Minderheit, wenngleich eine sehr mächtige, die es zu expropriieren gilt... man müsste sie ja nicht zwingend liquidieren, man könnte sie auch nach St. Lucia, in die Cayman Island und in die Seychellen deportieren... da gibts viele Optionen, hauptsache die Kapitalistenplage ist weg, isoliert! Der Sozialismus wird noch sein Revival erleben, denk bloss nicht, der Kapitalismus wäre das Ende der gesellschaftlichen Entwicklung, dieser wird irgendwann wieder negiert:
Nach der marxistischen Theorie war die Urgesellschaft als Urkommunismus klassenlos, d. h., alle waren ziemlich gleich wohlhabend und übten im Prinzip die gleichen Tätigkeiten aus (Stufe der „Wildheit“). Mit dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht entstand im Zuge der Entwicklung der Produktivkräfte erstmals die Möglichkeit, ein Mehrprodukt zu produzieren, also mehr, als jeder Einzelne zum Leben braucht. Laut Marxismus machte dies dann auch die Klassengesellschaft möglich, da das Mehrprodukt dazu dienen konnte, eine herrschende Klasse, die selbst am unmittelbaren Produktionsprozess nicht beteiligt war, zu ernähren. So wurde das Mehrprodukt für Notzeiten in besonderen Speichern aufbewahrt, die dann aber auch bewacht werden mussten, und gerade wenn eine Notzeit ausbrach, waren Leute notwendig, die gegen die unmittelbaren Ängste der Bevölkerung diese Vorräte verteidigten, damit nicht in der ersten Not gleich alles aufgegessen wurde. Diese Leute mussten also notfalls auch entscheiden, ob welche nicht durchgefüttert werden konnten. Sie mussten mächtig sein, mächtiger als die Masse der Bevölkerung. Die herrschende Klasse und die Klassengesellschaft war geboren (Negation der klassenlosen Gesellschaft durch die Klassengesellschaft, erste Negation). Am Ende der Entwicklung sollte nach Marx wiederum eine klassenlose Gesellschaft stehen (Stufe der „Freiheit“), welche die Klassengesellschaft negierte, zweite Negation oder Negation der Negation, um es hegelianisch auszudrücken.Wikipedia: Klassenlose Gesellschaftbug schrieb:Lohnarbeiter würden vom Kommunismus NICHT profitieren, weil Sie genau wissen das der Kommunismus nichts außer Armut bringt. Für Alle.
Unter Kommunismus versteht man u.a. die Gütergemeinschaft, d.h. Dinge, die man ohnehin benötigt, würden nach wie vor hergestellt werden. Auch im Kommunismus würde auf Nachfrage produziert werden, ihr kriegt schon eure Drecks-Smartphones, Spielekonsolen, Designerkleidung und Karren, nur keine Bange! Der Grund, weshalb der realexistierende Sozialismus scheiterte, war der, dass man sich nach der rathenauschen Planwirtschaft orientierte, dieses Konstrukt war - ob du es glaubst oder nicht - ein kapitalistisches:
Rathenau entwarf im Zuge des Ersten Weltkrieges das ökonomische Modell der zentral gelenkten modernen Planwirtschaft. Seiner Auffassung nach hatte die freie Marktwirtschaft unter den Bedingungen des Krieges versagt, riesige Profite standen dem sozialen Elend gegenüber. Zudem drohte Deutschland unter fortwährenden Streiks und Klassenkämpfen zu kollabieren. Er verfügte als Präsident der AEG über die nötige konzerninterne Macht, ferner reichte Rathenaus Einfluss weit über dessen Konzern hinaus, so dass er die Idee der Einrichtung der sogenannten Kriegsrohstoffabteilung forcieren konnte, welche die Front und das Hinterland auf der Basis eines ausgefeilten Plans mit allem Notwendigen versorgen sollte.
Der russische kommunistische Politiker und Revolutionär Lenin nahm sich Rathenaus Modell der Planwirtschaft zum Vorbild, insbesondere, als er nach der streng zentralistischen Phase des sogenannten Kriegskommunismus Konzessionen an marktwirtschaftliche Elemente machte. Vorbild war Rathenau auch für Hitlers Rüstungsminister Albert Speer, der Rathenaus System in essenziellen Punkten kopierte: Privatinteressen von Rüstungsunternehmen zwang der begabte Organisator hinter das politisch-militärische Gesamtinteresse des NS-Staates zurück.
Die Grundannahme in der Theorie des von Rathenau aufgestellten planwirtschaftlichen Modells besagt, dass der Markt und die zentrale staatliche Planung sich nicht unbedingt ausschließen müssen. Planwirtschaft lasse sich, daran glaubte nicht nur Rathenau, als notwendige Ergänzung zum Marktmechanismus begreifen. Sie könne dabei helfen, sowohl soziale Schieflagen zu vermeiden, als auch der Rohstoff- und Ressourcenverschwendung entgegenzutreten. Und sie sei ein Mittel gegen überzogene ProfiteWikipedia: Walther Rathenau#PlanwirtschaftDer Erfinder der modernen Planwirtschaft war Walter Rathenau, dieser war Kapitalist durch und durch, er war u.a. Eigentümer der AEG... Planwirtschaft ist nix kommunistisches, Marx erwähnte in seinen Schriften die Planwirtschaft in diesem Kontext nie
Wolkenleserin schrieb:Wie würdest du denn eine Form nennen, wo alles entprivatisiert würde, aber der Staat trotzdem noch existieren würde? Wäre das für dich Sozialismus oder Kommunismus?
Das wäre noch Sozialismus, denn im Kommunismus würden die Staatsapparate und Nationalkonstrukte mit der Zeit wegfallen und die einzelnen Kollektive an deren Stelle treten, die dann untereinander kooperieren, Grenzen und Zölle gäbe es natürlich, sondern freier Personen- und Güterverkehr... globale Solidarität wäre im Kommunismus essentiell