Buschkowsky (SPD) veröffentlicht Buch über Problembezirk Neukölln
21.09.2012 um 12:25Anzeige
Rude schrieb:Ein türkischstämmiger Migrant muss seinen Integrationswillen nicht dadurch unter Beweis stellen, dass er Lederhosen anzieht, Bier nicht unter einem Mengenmaß von einem Liter in sich hinein tut und zum Frühstück Weißwurst isst.Das ist in der Tat ein asoziales Verhalten! Solche Leute haben sicher keine gute Kinderstube genossen. Ich denke aber nicht, dass die oben beschriebene Kreaturen besonders religiös sind und man das Verhalten auf seine Religion reduzieren könnte. Für mich ist das ein asoziales Pack, die man auch in anderen Gruppen findet. Siehe "Die strengsten Eltern der Welt"
Es reicht völlig aus, wenn er die tragenden Grundsätze unserer Verfassung als bestimmende Elemente auch seines Lebens und des Lebens seiner Familie akzeptiert.
Wenn er sich bemüht, zumindest die Grundkenntnisse der Landessprache zu erlernen, um mit den anderen Bürgern der Gesellschaft kommunizieren zu können, seine Kinder in die Schule schickt und den Müll zur Mülltonne trägt, anstatt ihn vom Balkon zu werfen.
Wer sich nicht anpassen will oder kann, sollte nicht wandern.
Selbstbild als ewiges Opfer des respektlosen Westenshttp://www.welt.de/politik/ausland/article109337821/Selbstbild-als-ewiges-Opfer-des-respektlosen-Westens.html
Viele Muslime fordern Respekt gegenüber ihrem Propheten Mohammed. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie diesen auch anderen Religionen erweisen. Über das Messen mit zweierlei Maß. Von Michael Borgstede
„Köpft die Feinde des Islam, wo immer ihr sie findet“, steht auf diesem brennenden Plakat, das muslimische Demonstranten in Indien hochhalten
© AFP "Köpft die Feinde des Islam, wo immer ihr sie findet", steht auf diesem brennenden Plakat, das muslimische Demonstranten in Indien hochhalten
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In Deutschland hat sich eigentlich nur Frank Heinrich aus dem Wahlkreis Chemnitz so richtig aufgeregt. Seit 2009 sitzt er für die CDU im Bundestag. Als wichtige Themen nennt er auf seiner Homepage den Weiterbau der A72 und die Bahnanbindung seiner Stadt.
Doch was der Großmufti von Saudi-Arabien da am 12. März in einem religiösen Gutachten forderte, konnte den studierten Theologen nicht kalt lassen: Auf Anfrage einer Delegation aus dem Emirat Kuwait hatte Scheich Abdul Asis bin Abdullah erklärt, es sei notwendig, alle christlichen Kirchen auf der arabischen Halbinsel abzureißen.
Laut der Überlieferung soll der Prophet Mohammed nämlich auf dem Sterbebett darauf bestanden haben, dass in Arabien keine zwei Religionen nebeneinander existieren dürften.
Der Abgeordnete Heinrich schrieb in einer Erklärung, die Forderung sei "aus menschenrechtlicher Sicht ein Skandal". Die Unterdrückung von Minderheiten begünstige "neue Formen der Diktatur". Es sollte die einzige Reaktion eines Bundestagsabgeordneten auf die Erklärung des Scheichs bleiben.
Ohrenbetäubende Stille
Die "Washington Post" aber unternahm in einem Leitartikel ein interessantes Gedankenexperiment: "Wenn der Papst zur Zerstörung aller Moscheen in Europa aufrufen würde, wäre der Aufruhr katastrophal. Fachleute würden die Kirche angreifen, das Weiße Haus würde sich beeilen, eine Erklärung größter Beunruhigung herauszugeben und Randalierer im Nahen Osten würden einander in ihrem Ärger töten." Wenn aber einer der einflussreichsten muslimischen Gelehrten zur Zerstörung von Kirchen aufrufe, sei die Stille ohrenbetäubend.
Umfrage Ist es aus Ihrer Sicht zulässig, den Propheten Mohammed zu karikieren?
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Der saudische Scheich Abdul Asis bin Abdullah, Großmufti von Saudi-Arabien
© AFP Der saudische Scheich Abdul Asis bin Abdullah, Großmufti von Saudi-Arabien
Der Aufruhr um einen geschmacklosen Film über den Propheten Mohammed hat in zahlreichen westlichen Ländern zu einer Debatte über Toleranz, Meinungsfreiheit und die Grenzen des guten Geschmacks geführt.
Von diesem Diskurs ist die islamische Welt weit entfernt: Die vergangenen Tage haben vor allem das Selbstbild als ewiges Opfer des respektlosen Westens gestärkt. "Wir beleidigen niemals einen Propheten – nicht Moses, nicht Jesus – warum können wir nicht verlangen, dass Mohammed respektiert wird?", fragte der Textilhändler Chaled Ali bei einer Demonstration vor der US-Botschaft in Kairo in der vergangenen Woche laut New York Times.
Moses und Jesus sind auch islamische Experten
Muslime werden sich tatsächlich hüten, Moses oder Jesus zu beleidigen – beide sind schließlich auch islamische Propheten, denen Respekt gebührt. Doch was ist mit jenem Bild, das wohl im Juni dieses Jahres in der umkämpften syrischen Stadt Homs entstand?
Ein Kämpfer der "Freien Syrischen Armee" posiert da vor einem Auto, in der Rechten hält er ein Sturmgewehr, in der Linken ein offensichtlich aus einer Kirche gestohlenes Kreuz, um den Hals hat er sich das Priestergewand gehängt. Kurz zuvor hatten Rebellenkämpfer die armenische Kirche und christliche Schule geplündert.
Oder jener Tag, als die tunesischen Salafisten das Kreuz der Kirche von Tunis mit Müllsäcken einpackten und den Gemeindemitgliedern deutlich machten, sie wollten das Symbol des Kreuzes im "islamischen Staat Tunesien" nirgends mehr sehen. Kurz darauf wurden die Wandgemälde der zur Kirche gehörenden russischen Schule mit Fäkalien beschmiert und die Kreuze auf dem christlichen Friedhof beschädigt.
Christen leben in muslimischer Welt gefährlich
Die Zahl der Übergriffe gegen Christen in der islamischen Welt ist fast unüberschaubar geworden, die meisten Vorfälle erregen kaum mehr Aufsehen. Dabei geht es oft um Leben und Tod: In vielen Ländern der arabischen Welt wird ein freiwilliger Übertritt zum Christentum mit dem Tod bestraft. In Saudi-Arabien ist der Bau von Kirchen ebenso verboten wie die Versammlung zum Gebet in Privaträumen, der Besitz einer Bibel kann die Aufmerksamkeit der Religionspolizei erregen.
Selbst in der vergleichsweise liberalen Türkei können christliche Gemeinden keine Bankkonten eröffnen oder Immobilien besitzen, weil ihnen der rechtliche Status verwehrt wird.
Das Feindbild Israel wird religiös aufgeladen
Zudem verschmelzen Elemente des klassischen Antisemitismus mit politisch motiviertem Israelhass, das Ergebnis ist oft nur schwer zu ertragen: Gerade hat ein Prediger in Saudi-Arabien wieder verbreitet, Juden würden ihre Pessach-Matzen mit Menschenblut backen, ein pakistanischer Kollege ist sicher, der Weltfriede werde erst nach der Vernichtung des letzten Juden Wirklichkeit und der Vorsitzende der Organisation für Islamgelehrte im Libanon glaubt, die Juden steckten hinter allem Ärger dieser Welt und würden sogar die Buddhisten abrichten, Muslime anzugreifen.
Alle diese Beispiele stammen aus dem August und wurden vom Antisemitismus-Blog des "Middle East Research Institute" (MEMRI) zusammengestellt.
Muslime respektieren sich nicht einmal untereinander
Nicht einmal die verschiedenen muslimischen Strömungen tolerieren einander immer: Wenn im Irak schiitische Pilger an ihren Heiligen Stätten von sunnitischen Selbstmordattentätern in die Luft gejagt werden und der ägyptische Geistliche Masen al-Sirsawi verkündet: "Wenn Gott die Schiiten nicht als Menschen geschaffen hätte, wären sie Esel", wenn in Libyen der Schrein eines sufistischen Heiligen teilweise zerstört wird, zeigt das, wie schlimm es um religiöse Toleranz in diesen Ländern steht.
Bisher aber richtet sich der kritische Blick nur nach außen
Rude schrieb:Das Feindbild Israel wird religiös aufgeladenVor einigen Jahren saß ich mit einigen Mit"studenten" und einem Dozenten für Wirtschaft, Marketing und Sozial-/Weltkunde zusammen, als wir anhand mehrerer internationaler Beispiele Marketingstrategieen für die sozialen Umstände in diversen Ländern ausarbeiten sollten. Einer der besten im Kurs - ein sehr gebildeter, voll integrierter und bis dahin mir sehr sympatischer Einser-Abiturient muslimischen Glaubens - sagte als wir in den nahen Osten und somit auch auf Israel zu sprechen kamen wörtlich: "Ne, die Juden mss man alle töten." Ich hielt es für einen bösen Scherz und lachte kurz abfällig, als er vollen Ernstes nachlegte: "Ne wirklich F., die Juden muss man alle asurotten. Das muss sein." Ich war erstmal baff, schaute unseren Dozenten (Stuttgarter in Berlin ;) :}) an und fragte ihn, ob der Typ das hier einfach so unkommentiert von sich geben könne. Darauf erhielt ich nur ein Kopfschütteln und den Satz: "Lass ihn, ist nunmal sein Glauben . . . Religionsfreiheit."
Das Zuschauen muss ein Ende habenhttp://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/buschkowskys-gesellschaftsanalyse-das-zuschauen-muss-ein-ende-haben-11896017.html
19.09.2012 · Er leitet Deutschlands größtes Integrations-Labor: Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky legt mit dem Buch „Neukölln ist überall“ eine beunruhigende Analyse des Zustandes unserer Gesellschaft vor.
Von Regina Mönch
Dieses Buch ist kein Horrortrip ins Herz der Finsternis. Aber Wohlfühllektüre für den Sessel vor dem Kaminfeuer ist es auch nicht. „Neukölln ist überall“ (Ullstein Verlag) ist ein aufregender, hochpolitischer Zustandsbericht aus einem Zukunftslabor namens Neukölln. Hauptperson ist der Autor, Bürgermeister einer mittleren Großstadt, die zur deutschen Hauptstadt gehört, was diese oft vergisst. Er erzählt von Verwahrlosung, Gewalt und Verlust der Zivilität, von Misserfolgen ohne Zahl, so dass einem beim Lesen schwindlig werden kann. Und er verblüfft, wenn sich Verzweiflung breitmacht, sogleich mit seiner Überzeugung, dass die Vernunft und ein klarer Blick für das wirkliche Leben immer auch Auswege finden lassen. Die nicht unbedingt zum Erfolg führen, aber nicht selten eben doch. Er beruft sich dabei auf Lassalle, wonach alle politische Kleingeisterei im Verschweigen und Bemänteln dessen besteht, was ist.
Man muss sich also streiten wollen und darf nicht feige sein, es braucht dafür Leidenschaft und Empathie. Das alles scheint der Sozialdemokrat Heinz Buschkowsky im Überfluss zu haben, hinzu kommt Berliner Mutterwitz, ein ausgeprägtes Desinteresse an einer glatten Parteikarriere, die verlässliche Abneigung gegen „Sonnenscheinthesen“ zur Integrationspolitik sowie ein exzellentes Frühwarnsystem für Katastrophen im Alltag eines Gemeinwesens wie Neukölln, dessen guter Geist er ist. Heinz Buschkowsky ist eine Ausnahmeerscheinung, aber kein Einzelkämpfer. Er hat all jene um sich geschart, die sich dieser schier ausweglosen Situation stellen, in die Neukölln geraten ist dank verantwortungsloser Wirtschaftspolitik und der Blindheit politischer Entscheidungsträger.
Wenig Vergleichbares in Deutschland
In diesem Buch benennt er jede Menge bisweilen absurd anmutender politischer Fehlentscheidungen, die er nicht verhindern konnte, die aber ganze Wohnviertel in eine Abwärtsspirale geraten ließen. Er beschreibt das Entstehen geschlossener Gesellschaften, die alles Deutsche ablehnen, und hält wenig von Durchmischung – der Zug sei längst abgefahren. Stattdessen greift Buschkowsky die unsichtbaren Mauern an, hinter denen selbsternannte Friedensrichter das deutsche Recht aushebeln, obskure Moscheevereine den schlechten Ton vorgeben und wo das Transfersystem des Wohlfahrtsstaates jeden Aufstiegswillen zu ersticken droht.
Buschkowsky hält die Segregation für unumkehrbar und erklärt auch, warum der denkfaule Verweis auf die Erfolge der Hugenotten dereinst in Preußen wenig taugt zum Vergleich mit der heutigen Einwanderergesellschaft in Städten wie Berlin-Neukölln. Er bricht diese geschlossenen Viertel auf, pflanzt sein Ideen hinein, sensibel für die Unterschiede, aber unnachgiebig, wenn es um Standards des guten Zusammenlebens, um den „Frieden in der Stadt“ geht. Das schafft viele Feinde, nicht nur unter arabischen Patriarchen, sondern vor allem bei den Sonntagsrednern einer seiner Ansicht nach „nur beobachtenden Gesellschaft“.
Der Preis für die Lebenslügen
Heinz Buschkowsky ist ein Träumer, aber kein Phantast, die Hälfte dieser fast vierhundert Seiten sind kluge Analyse und Konzept, wie man ändern könnte, was andere lieber gar nicht erst sehen wollen. Er ist sich sicher, dass „wir den Knick im Tunnel, hinter dem das Licht ist“, erreichen können. Nicht alle halten an seiner Seite durch. Aber er findet immer wieder neue Helfer – Schüler, Lehrer, Richter, Polizisten, Journalisten –, weil in Neukölln nicht nur überbordende Straßengewalt zu besichtigen ist und eine sich offenbar immer von Neuem reproduzierende Bildungsabstinenz, sondern weil dort ein Klima der Offenheit herrscht, in dem Konflikte erkannt werden und man darüber streitet in einer Art, die von der Konsenskultur des politischen Mainstreams abweicht. Das regt die Phantasie an und erzeugt Hoffnung. Man wird in Deutschland wenig Vergleichbares finden.
Buschkowsky hat man zu diesem Buch überreden müssen, und er hat sich zum Glück nicht verführen lassen, seinen erfrischenden, lakonischen Stil aufzugeben; kurzum, er schreibt so authentisch und klar, wie er redet. Das erste Kapitel ist ein wenig Heimatkunde, sein „Werbeblock“, bevor es zur Sache geht, zur sozialen Lage und zur Einwanderung – denn in diesem Sinne hält Heinz Buschkowsky sein Neukölln für systemrelevant. Kluge Integrationspolitik, schreibt er, sei kein Wettbewerb um den Mutter-Teresa-Preis, aber eine Überlebensfrage für unsere Gesellschaft: „Das Humankapital unseres Landes liegt nicht auf der Elbchaussee in Hamburg, in Dahlem-Dorf in Berlin oder am Starnberger See. Es liegt vielmehr dort, wo viele Kinder sind.“ Zum Beispiel in Neukölln.
Er lässt die Zahlen sprechen und will sich nicht abfinden, dass unter diesen Kindern zu viele sind, die als abgehängt gelten, verlangt größere Anstrengungen, sie auszubilden, egal, wie schwierig und teuer das wird. Und er verweist auf andere europäische Länder, die den Preis für die Lebenslügen der Integrationspolitik mit einem Erstarken der radikalen Ränder bezahlt haben. Davon sei Neukölln zum Glück weit entfernt.
Wir singen nicht für Schläger
Wenn er von Gewalt und Verwahrlosung erzählt, geht es ihm nicht nur um den Schrecken, der sich so verbreitet und der „Gift für die Integration“ ist. Ihn treibt vor allem um, dass er in seinem Integrationslabor sehr genau beobachten kann, wie sich die Gesellschaft spaltet. Nicht in Arm und Reich, das wäre ihm zu simpel. Sondern in Viertel, wo die Straße Ton und Verhalten vorgibt und ein „Täteradel“ regiert, und in andere, wohin sich Resignierte, darunter viele erfolgreiche Einwanderer, zurückziehen, die aber auch nicht sicher sind vor Übergriffen. Manchmal ist er erschrocken, was er bei Schulbesuchen oder in seinen sehr gut besuchten Sprechstunden erfährt. So wollte er einen Schulchor zur Einbürgerungsfeier einladen und bekam eine Absage: „Wir singen nicht für die, die uns auf der Straße verprügeln.“
Arabische Schüler kamen zu ihm ins Rathaus, um ihn zu bitten, gegen die Fremden, die immer wieder in Schulen eindringen und Drogen verkaufen und Kinder und Lehrer verprügeln, etwas zu unternehmen. Die Polizei war überlastet, und so entstand das Projekt Wachschutz. Es hat glänzend funktioniert, auch wenn man Buschkowsky dafür jenseits von Neukölln beschimpfte. Sogar von „paramilitärischen Einheiten“ war die Rede. Dann aber fand nicht einmal der schlaue Buschkowsky noch Geld in der chronisch klammen Bezirkskasse, also keine Wachschützer mehr. Die brutalen Übergriffe begannen von Neuem. Im nächsten Jahr soll es wieder Schutz geben.
Was ist uns Zivilität wert?
Und wie erreicht man die Aussteiger, die Verliererkinder, die „verlorene Generation“? Kinder, die in die Schule kommen, aber keiner normalen Unterhaltung folgen können, weil sie über keinen Wortschatz verfügen. Kinder, deren Eltern das komplizierte Hartz-IV-Antragswesen gut beherrschen und ihrem Nachwuchs den Glauben mitgeben, das sei das Lebensziel an sich. Heinz Buschkowsky hängt dem noblen Traum vom Aufstieg durch Bildung an, unerschütterbar, auch, weil es eine ursozialdemokratische Forderung war. Aber er ist Pragmatiker. Alle, die in der Abwärtsspirale Richtung Rand der Gesellschaft gefangen sind, wird er nicht retten können. Doch Buschkowskys Rettungsinseln, seine Neuköllner Leuchtturmschulen, die können sich sehen lassen.
Die Musikschule wurde ausgebaut, das einfache Konzept lautete: Keine Familie zieht hier weg, weil das Kind keinen Geigenunterricht bekommt. Oder das Albert-Schweitzer-Gymnasium. Es befand sich in einem „kriminalitätsbelasteten Gebiet“. Da schickten auch leidgeprüfte, ehrgeizige Neuköllner ihre Kinder nicht mehr hin, die Schule sollte geschlossen werden. Buschkowsky wehrte sich. Die Schule bekam einen neuen Direktor, verlängerte die Probezeit auf zwei Jahre, wurde Berlins erstes Ganztagsgymnasium und bietet Förderkurse für Deutsch bis zum Abitur an. Nach fünf Jahren hatte sich die Schülerzahl verdoppelt, die Noten liegen im Durchschnitt. Der Sonderweg dieses Gymnasiums für Einwandererkinder kostet 220000 Euro mehr als üblich. Buschkowsky: „Das ist der Gegenwert von fünf Jugendknastplätzen.“ Die Gesellschaft habe also die Wahl.
Heinz Buschkowsky ist durch halb Europa gereist, um sich in Großstädten umzuhören, die wie Berlin große Einwanderergruppen integrieren sollen. Er hat sich manches abgeschaut, aber sich auch Berichte anhören müssen, die das wirkliche Leben ausblenden. Diese Wahrnehmungsschwäche scheint vor allem und überall Politiker und leitende Beamte zu befallen, wenn sie eigentlich ratlos sind. Dann nehmen sie offensichtliche Verwerfungen zur Kenntnis wie den täglichen Bericht übers Wetter, an dem man auch nichts ändern kann. Und denken sich das nächste Schönwetterprojekt aus. Buschkowsky bevorzugt den klaren Blick, nicht den verklärten. Er möchte ihn mit diesem Buch noch einmal auf die lenken, die zurückgeblieben sind. Die immer mehr werden, weil man sie nicht sehen will, und sich stattdessen daran berauscht, wie viele es doch immerhin und trotz alledem geschafft haben.
Atalan schrieb:Für mich ist das ein asoziales Pack, die man auch in anderen Gruppen findet. Siehe "Die strengsten Eltern der Welt"Haha der war gut.
hipodrohm schrieb:Ausländerbegrenzung müsste das Gebot der Stunde sein statt weiterer Einwanderung.Das Motto des letzten Stammtisches?
Merlina schrieb:Das Motto des letzten Stammtisches?Eine Forderung, die in den allermeisten Ländern – außer in Deutschland – keiner Diskussion bedarf und dort täglich befolgt und umgesetzt wird, ohne dass dabei irgendjemand auch nur im geringsten Gewissensbisse hat.
cejar schrieb am 18.09.2012:wir haben vor 30-40 Jahren in unsere damaligen Wohlfühlgesellschaft Leute gebraucht, die unsere Drecksarbeit machen sollten..Achja, die Mär von den armen, ausgebeuteten Türken, die im dekadenten Deutschland die Drecksarbeit verrichten mussten! Diese Lüge dann noch als Rechtfertigung für bis heute anhaltende Integrationsprobleme mit unschönen Nebenerscheinungen wie Deutschenfeindlichkeit heranzuziehgen, setzt dem ganzen natürlich noch das Krönchen auf.
cejar schrieb am 18.09.2012:Ihr macht es euch so einfach und wundert euch, das man dann die aktuelle Migrationsdebatte, bei der wir Deutschen uns alle die Hände in Unschuld waschen einfach wiederlich findet.Ich glaube IHR macht es euch so einfach. Es ist nämlich nicht so, dass es ein BRD-spezifisches Problem ist. Diese Probleme findet man in ALLEN wohlhabenden, europäischen Ländern, welche von Einwanderung aus Nahost, Nordafrika etc. betroffen sind: Seien es die Unruhen in Pariser Vorstädten, der extrem hohe Anteil von Einwanderern an den Vergewaltigungen in Oslo, der alamierende Judenhass in Malmö oder auch in deutschen Großstädten, Ehrenmorde, etc. Die zahllosen Links spar ich mir.