AfD

Die AfD hatte immer ein Problem damit, sich von Rechtsextremen abzugrenzen. Seit diesem Wochenende gibt es keine Fassade mehr: Die Partei unterstützt Neonazis. Wenn man sie wählt, kann man sich nicht mehr auf Protest berufen.

© Ein Kommentar von Valerie Höhne

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-wer-sie-waehlt-waehlt-nazis-a-1226160.html

Find ich schon eine derbe Ansage für den Spiegel.

stereotyp schrieb:Find ich schon eine derbe Ansage für den Spiegel.

Warum derb? Oder findest du, es gebe keine Nazis in der AfD?

mfg
kuno

@kuno7
Natürlich sind in der AfD Nazis. Ich denke nur: Viele haben die AfD aus Protest gewählt. Diesen Wählern ihre Wählerintention abzusprechen und sie zu Nazis zu stempeln, das find ich derbe. Es gab doch letztens auch so ne Umfrage, die zu dem Ergebnis kam, fast die Hälfte der Deutschen seinen rechtspopulistisch. Sowas geht m. E. schlicht und ergreifend an der Realität vorbei.

Das schlimme ist ja, dass ab da mit dem Denken schluss ist.
Oh, wir haben eine rechtspopulistische Partei, was machen wir da?
Wir stellen fest, dass das alle Nazis sind und dann...Hmm...Wir sind mehr KOnzerte vllt? Aber das muss dann auch reichen.

Man setzt sich kaum damit auseinander, wie man Leute von der AfD wieder wegholen kann. Im Gegenteil, Leute wie Sarah Wagenknecht z.b., die das versuchen, bekommen dafür sogar häufig Gegenwind bis hin zu Häme.

Ich bin kein Wagenknecht fan, ihre Aufstehen bewegung war ein Rohrkrepierer und ich find ganz viel schlimm was sie sagt. Aber sie hat recht damit, dass die LInke ne Menge wähler an die AfD verloren hat und die SPD auch, obwohl das Leute sind, die grundsätzlich in solchen Parteien vorher beheimatet waren und die man auch zurückgewinnen könnte (und das sogar ohne irgendwie rassistisch sein zu müssen).

shionoro schrieb:Man setzt sich kaum damit auseinander, wie man Leute von der AfD wieder wegholen kann. Im Gegenteil, Leute wie Sarah Wagenknecht z.b., die das versuchen, bekommen dafür sogar häufig Gegenwind bis hin zu Häme.

Das ist auch echt mal ein guter Punkt.

In https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-wer-sie-waehlt-waehlt-nazis-a-1226160.html steht:

Selbst wenn man Angst vor Ausländern hat, wenn einem die Politik von Angela Merkel nicht passt und man Andrea Nahles nicht mag, sollte man sich überlegen, ob man Neonazis wählt. Das festzustellen, ist weder links noch radikal.

Jetzt kommen im öffentlich rechtlichen Rundfunk rund um die Uhr Wahlsendungen der Parteien.
Die sind extra gründlich gekennzeichnet in Verantwortung der Parteien.

Schon mehrmals habe ich darin Bernd Lucke gesehen. Und gehört was er vorhat.
Das hat sich im Wesentlichen im Vergleich zu früher, als er noch die AfD leitete, nicht geändert!

Ich würde Bernd Lucke nicht wählen!
Jedoch:
Ist Bernd Lucke jetzt Persona non grata?
Ist Bernd Lucke jetzt linksversifft?
Man könnte denken Bernd Lucke hätte ne ansteckende Krankheit oder sonstwas?
Gibt es jetzt etwas wichtigeres, als Bernd Luckes AfD?

Was hat Bernd Luckes AfD gefehlt?

Ich weiß, was denen fehlt, die jetzt eine andere AfD, Bernd Luckes AfD voziehen:

Und der Kommentator des Spiegels weiß es auch und spricht es offen aus! @stereotyp, @shionoro ! Weiter ist nichts passiert!

@eckhart

Was Bernd Lucke fehlt ist halt eine ernstzunehmende Partei. Abspalter sind selten die LEute, denen der Rest hinterherläuft.
Hätte Lucke den Machtkampf für sich entschieden damals, hätte er wohl auch in der AfD mehr Wähler, als er jetzt hat.

Mehr als eine Partei ist die AfD ein Symbol für eine Abgrenzung vom 'weiter so'. Alpha ist das nicht, die Blauen sind es auch nicht.
2/3 der AfD wähler sagen, sie wählen die PArtei nicht prädominant aus inahtlichen gründen sondern als denkzettel für die politik.
Natürlich laufen die dann nicht zu Alpha über, es ging ja nicht um die AfD Politik an sich, sondern es geht um die POlitik der anderen.

eckhart schrieb:Was hat Bernd Luckes AfD gefehlt?

Ich weiß, was denen fehlt, die jetzt eine andere AfD, Bernd Luckes AfD voziehen:

Das ist doch auch nur bashing. Woher willst Du denn wissen, dass die AfD-Wähler die jetzige Partei der Lucke's vorziehen?

shionoro schrieb:Natürlich laufen die dann nicht zu Alpha über, es ging ja nicht um die AfD Politik an sich, sondern es geht um die POlitik der anderen.

Das brauchst Du mir nicht zu sagen, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit!
Ich gehöre zu denen, die Götz Kubitschek bei seinen PEGIDA Auftritten zugehört haben.
Ich habe gehört, dass der Plan ist,
Stück für Stück die Grenzen des Sagbaren zu verschieben, seine Positionen Stück für Stück für die Mitte anschlussfähig zu gestalten.

Nur verspüre ich keinerlei Lust auf Götz Kubitschek und seine Neue Rechte zuzugehen.
Noch würde mich es freuen, wenn das irgendeine Partei täte um Wähler zurückzuholen.
Ich bin überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit genauso denkt, denn die haben in der Schule aufgepasst!

eckhart schrieb:Das brauchst Du mir nicht zu sagen, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit!
Ich gehöre zu denen, die Götz Kubitschek bei seinen PEGIDA Auftritten zugehört haben.
Ich habe gehört, dass der Plan ist,
Stück für Stück die Grenzen des Sagbaren zu verschieben, seine Positionen Stück für Stück für die Mitte anschlussfähig zu gestalten.

Nur verspüre ich keinerlei Lust auf Götz Kubitschek und seine Neue Rechte zuzugehen.
Noch würde mich es freuen, wenn das irgendeine Partei täte um Wähler zurückzuholen.
Ich bin überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit genauso denkt, denn die haben in der Schule aufgepasst!

Und das macht man ihm wesentlich einfacher, wenn man sich nicht um die AfD wähler bemüht.

shionoro schrieb:Und das macht man ihm wesentlich einfacher, wenn man sich nicht um die AfD wähler bemüht.

Ja! Aber ich bin nicht bemüht, es Götz Kubitschek einfacher zu machen!

eckhart schrieb:Ja! Aber ich bin nicht bemüht, es Götz Kubitschek einfacher zu machen!

Das solltest du ja auch nicht sein. Nur glaueb ich dann, dass es nicht vorteilhaft ist, AfD wähler grundsätzlich für rechtsextrem zu halten oder für Leute die rechtsextrem wählen wollen. So sehen sich die meisten von ihnen nicht, Kubitschek hin oder her.
WEnn man sie aber (obwohl sie oft eben nicht die typischen schaum vor dem mund ausländerhasser sind) da in dieses Boot packt, dann hilft man der AfD.

@shionoro
Das ist der Punkt. Seh ich genauso.

stereotyp schrieb:Diesen Wählern ihre Wählerintention abzusprechen und sie zu Nazis zu stempeln, das find ich derbe.

Aber das steht da doch gar nich!
Der Autor meint:

Seit diesem Wochenende gibt es keine Fassade mehr: Die Partei unterstützt Neonazis. Wenn man sie wählt, kann man sich nicht mehr auf Protest berufen.

Das bedeutet, er meint, wer sie jetzt noch wählt hat keine Ausrede mehr und als Nazi werden die Wähler auch nich gestempelt, es wird nur erwähnt, dass mit der AfD auch Nazis gewählt werden.

mfg
kuno

shionoro schrieb:Nur glaueb ich dann, dass es nicht vorteilhaft ist, AfD wähler grundsätzlich für rechtsextrem zu halten oder für Leute die rechtsextrem wählen wollen.

Also ich nehme es ernst dass die Politische Korrektheit auf dem Müllhaufen der Geschichte liegt!
Für falsche Rücksichtnahme ist richtigerweise kein Platz mehr.
Gestern erst hat auch AfD Brandner unserem Bundespräsidenten gesagt, was er von ihm hält. Das ist jetzt so!

shionoro schrieb:WEnn man sie aber (obwohl sie oft eben nicht die typischen schaum vor dem mund ausländerhasser sind) da in dieses Boot packt, dann hilft man der AfD

Die AfD selbst hält nichts von Weichheit!

@eckhart

Und inwiefern heißt das nun, dass die ganzen AFD wähler, die noch vor 10 Jahren etablierte Parteien gewählt haben, alles rechtsextrem wählen und sonst nix anderes und unwiderbringlich für die Politik verloren sind

shionoro schrieb:Und inwiefern heißt das nun, dass die ganzen AFD wähler, die noch vor 10 Jahren etablierte Parteien gewählt haben, alles rechtsextrem wählen und sonst nix anderes und unwiderbringlich für die Politik verloren sind

Sie haben legitimerweise ihre Meinung geändert.
Sie sind nicht verloren, weil sie wieder ihre Meinung ändern können.
Und dazu nicht zurückgeholt werden brauchen.

eckhart schrieb:Gestern erst hat auch AfD Brandner unserem Bundespräsidenten gesagt, was er von ihm hält. Das ist jetzt so!

Hab ich gesehen. Dafür hat er aber auch gut einen auf den Deckel von Schäuble bekommen. Und dass ein Bundespräsident zu linken Konzerten aufruft, die als Protest zu einer im Bundestag vertretenen Partei hochgezogen wurden; ehrlich gesagt bekomm ich da auch rechtsstaatliche Bauchschmerzen.

eckhart schrieb:Und dazu nicht zurückgeholt werden brauchen.

man muss sie aber auch nicht durch abwertende Äußerungen vergrämen, sondern könnte auf Dialog auf Augenhöhe setzen (ich meine bezüglich bei denen, welche in ihrer Meinung noch pendeln, nicht extremistisch oder zu radikal sind)