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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Universum, Selbstfindung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

20.12.2014 um 14:35
Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt


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Dieser Text ist lang, das ist wahr...
Daher werden die meisten wohl niemals verstehen, worum es mir hier geht, wenn sie nie die nötige Neugier entwickelt hatten, mir zu folgen. Ich habe etwas für mich entdeckt, das ich meinen Mitmenschen nicht vorenthalten möchte. Ich habe verstanden, was es ist, das das Leben so lebenswert macht. Dabei meine ich natürlich keine Güter. Ich meine damit, dass es selbstverständlich mehr gibt, als wir sehen. Dass dem Leben etwas Höherem zuteil werden kann, wenn man sich vor Augen führt, dass mit dem Auge quasi ein sich selbst reflektierendes Universum hervorkam - doch dazu möchte ich später noch viel näher eingehen.

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Über Selbstfindung...
Seit ich ein kleines Kind gewesen war, wusste ich, ich will etwas in der Welt verändern. Ich wusste, dass etwas in der Welt nicht stimmt. Ich wusste nicht warum, es war einfach selbstverständlich, weil ich in einer Umgebung aufwuchs, in der es normal ist, unmenschlich zu sein? Oder gerade deswegen? Ich hatte mich oft gefragt: "Wer bin Ich?" - naja, durch diesen Schritt gehen alle Kinder irgendwann mal. Tja, und eine im Mainstream schwimmende Gesellschaft bringt nun mal hervor unzählige Freigeister, Querdenker, Kritiker uns alle werden sich fragen: Verlieren wir uns selbst? Die einen sagen man selber sei dies, die anderen sagen man selber sei das... Nie sehen sie in dir das, was für alle gilt, dass man lediglich eine Rolle spielt. Irgendwann hat man sich so sehr festgefahren in diese Rolle, dass man vergisst wer man eigentlich ist.

Ich bin hier um mich zu erinnern, wer ich bin.

Es ist schwer zu sagen, wer Ich tatsächlich bin denn in dem Augenblick an dem Du mich zu beschreiben versuchst, zwingst Du mich etwas zu sein, was nur ein Teil von mir darstellt, aber leider niemals das Ganze. Sobald du dich selber verstehen gelernt hast, wirst du verstehen lernen wer Ich bin.

Deswegen liegt es an Dir und nur an Dir allein, zu entscheiden wer Ich bin und was Du in mir siehst.

Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen, warum manche sagen, es gibt keinen Geist, Seele, Prana oder wie auch immer man das nennen mag. Es waren niemals die stärksten. Es waren die, die verstanden dass es mehr gibt, die weiterkamen. Deswegen konnte einst ein Fisch aus dem Meer kriechen, während die da unten weiter herumdümpeln. Deswegen konnte aus dem Fisch ein Zweibeiner entstehen. Letztlich ist der Mensch fähig eine (nicht nur eine -.-') ganze Spezies auszurotten...


... und die Welt
Das Universum ist groß. Für manche auch so groß / - zu groß - als ob man im Angesicht dieser unvorstellbaren Größe umso kleiner erscheint, je unendlich größer man sich das Universum vor Augen führen mag. Und weil ja alles so groß sein muss, verblasst bei einigen manchen der Sinn um die Existenz. Dann heißt es etwa "das Leben sei im Vergleich so kurz", oder "es bleibt doch eh alles bedeutungslos" und solche Sachen eben, einfach auch weil man so emotional überwältigt davon ist, dass man sich ganz natürlich die geistige Kugel geben mag.

Hat das Leben denn nun einen Sinn?
- Gute und schlechte Nachricht! Die schlechte zuerst. Zunächst einmal kann ich dir nicht sagen welchen Sinn dein Leben hat. Oder mein Leben. Oder das Leben eines jeden anderen. Ich kann nicht einmal mit Gewissheit sagen, welchen Sinn das Leben an sich hat. Aber ich kann versichern, dass es einen gibt. Hier nun die gute Nachricht! Um zu zeigen, dass es den Sinn des Lebens nicht nicht-geben kann, muss ersichtlich werden, dass Sinnlosigkeit praktisch nicht existieren kann. Nicht in diesem Universum, auch nicht im nächsten Universum, nicht einmal irgendwo im Nirgendwo. Aus einer philosophisch logischen Perspektive ist selbst Sinnlosigkeit in seiner Bedeutung nicht sinnlos, insofern könne es sowas wie Sinnlosigkeit nicht geben, so ausweichlich sein Sinn dahinter auch sein mag. Zeig mir die wahrhaftige Sinnlosigkeit, und das Universum - alle Universen sollen dir gehören. Dass du auf etwas sinnloses zeigen kannst, macht es der Sinnlosigkeit unendlich schwer sinnlos zu bleiben. Dass es in einer vor lauter Leben sprudelnden Welt keinen Sinn des Lebens geben kann, erscheint mir auf eine gewisse selbstironische Art und Weise sinnlos, irgendwie. Aber wir wissen ja nun was gemeint ist, nicht wahr?

Das nächste Mal, wenn du in das Universum hineinschaust, mach dir bewusst, dass dein Körper aus dem gleichen Stoff besteht wie das Universum selbst. Du bist nicht klein, sinnlos und getrennt vom Universum. Nein, du bist ein Teil des Universum, oder besser formuliert. Du verkörperst ein Stückweit selber das Universum. Und dass du das Universum entdecken und bestaunen kannst, bedeutet, dass es dem Universum nun ermöglicht ist sich selbst entdecken und bestaunen zu können und zwar in diesem Augenblick durch nichts geringeres als durch dich - dem wundersamen Erzeugnis, das *DU* nunmal bist! Ein Universum, das es vollbracht hat ein Wesen hervorzubringen; mit Augen fähig sich seines Selbst zu entdecken! Blicken wir, die Kinder aus Sternenstaub, hinein in das Universum, so macht uns das zu Augen eines sich selbst reflektierenden Universums. Ist es nicht unglaublich faszinierend zu was das RIESIGE Universum imstande ist? Es lebe das Universum, buchstäblich...

...und während sie sich alle im Kreis drehen, weiter Kindergarten spielen, sich einander an ihren Haaren ziehen bis einer weint und sich gegenseitig ihre Finger zeigen... kommt mir plötzlich dieser Augenblick, dieser magische Augenblick, der mir sagt, es gibt mehr als das. Dass es weiter gehen darf.
...dass Ich nun auch loslassen darf.

Und das werde Ich.

Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph fomulierte es mal so (Wikipedia.de):

" Man glaubt an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man belohnt (Himmel – Man hat gewonnen).
Man glaubt an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man nichts (verliert aber auch nichts).
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man ebenfalls nichts (verliert aber auch nichts).
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man bestraft (Hölle – Man hat verloren).

Aus dieser Analyse der Möglichkeiten folgerte Pascal, dass es besser sei, bedingungslos an Gott zu glauben."

Auf der einen Seite weiß ich ja auch, dass die Welt deswegen so aussieht, weil es Augen sind, die sehen; die Geschmacksknospen sind, die schmecken; weil alles seinen Gesetzen folgt. Auf der anderen Seite glaube ich, dass es mehr gibt als das, weil wir Menschen nicht alles erfassen können. Bis wir nicht an den Rand des Universums gereist sind und über den Rand geschaut haben, glaube ich an Gott. Und wenn es doch mal soweit ist, und es da draußen *NOCH* mehr gibt, dann glaube ich umso mehr an Gott.
Aber ich glaube an keinen Gott, der von sich selbst behauptet einer zu sein. Denn würde Gott sich reduzieren lassen auf lediglich eine einzige Sache? Nein, dieser Gott entzöge sich seiner eigenen Omnipräsenz. Dieser - oder ich sag mal ganz provokativ - "euer Gott" wäre für mich in meinem Verständnis von Göttlichkeit disqualifiziert.

Weil ich aber nach innen schaue und mich immer weiter und mehr selbst erfahren möchte, verstehe ich nun was sie meinen, wenn sie behaupten sein Name sei unaussprechlich. Es ist einfach das Wissen darüber, dass es in einer fassbaren Welt etwas unfassbares gibt. Das uns sogar näher ist als alles andere auf der Welt, und doch am weitesten davon entfernt. Irgendwo dazwischen, da bin ich. Und du. Und alle. Und ich finde, das ist es wert an Wunder zu glauben.

Nein, ich glaube an keine Stadt in den Wolken und auch an keine Hölle unter der Erde. Ich glaube an den göttlichen inneren Monolog. Darin sehe ich die Göttlichkeit. Also glaube ich, dass es Göttlichkeit ist, wenn es durch unsere Augen blickt und sich seines selbst bewusst wird. Wenn jemand in einer klaren Nacht den Sternenhimmel sieht, dann existiert dieses Universum einmal da draußen und einmal irgendwo tief in dir, gleich neben der Erstaunis, aber immer noch zwischen Faszination und Selbstverständnis. Zwischen dieser unendlich dünnen Membran, die die äußere und die innere Welt voneinander trennt; dort, wo die klassische Physik aufhört und die Quantenphysik, die Einheitliche Feldtheorie und die uralten Texte vergangener Hochkulturen ihren Anfang und ihr Ende finden, da bist du. Das, wovon die Bibel spricht - wie ich finde - wenn sie meint "Das Reich Gottes ist in jedem von uns".

Vielleicht heißt es ja wirklich, dass nur das einzig Wahrhaftige zu verehren ist; und dies findest du nicht irgendwo da oder dort. Auch wird er nicht sowas primitives sein wie etwa der Geld(schein)gott. Hier drinnen, dort wo die Gesetze von Raum und Zeit aufhören Sinn zu ergeben, darin hoffe ich "Gott" zu finden.


In dieser Hinsicht noch mal zur Frage - Wer bin Ich?
___
Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich eine geteilte Welt. Zum einen sehe ich, dass es etwas "da draußen" und zum anderen, dass es etwas "hier drinnen" gibt. Es gibt das "Du" und das "Ich"

Jetzt einen Schritt weiter:
Ich schaue mich um und entdecke eine Hand. Wieder ist sie ein Teil einer äußeren Welt und dieses gewisse etwas "im inneren" kann diese Hand veranlassen sich zu bewegen. Es gibt die "Hand" und das "Ich"

Noch ein Schritt weiter:
Ich höre mir beim Überlegen zu. Und wieder kann ich sagen, dass die Überlegung ein Produkt meines Selbst ist. Es gibt den "Gedanken" und das "Ich"

Der vorerst letzte weitere Schritt:
Ich könnte dies bis zur Unendlichkeit fortführen und immer gibt es eine Instanz, die der Wirkung voraus geht. Die Frage nach dem Selbst lässt sich nicht bis auf den Punkt beantworten, denn in dem Moment schon, an dem ich etwas zu benennen versuche, erschaffe ich eine Distanz zwischen dem Namen und dem Namensgeber (das Ich). Das "Ich" ist also das wahrlich letztlich unbenennbare; das unausprechliche.

...


Habe ich bis hierhin meine Mitmenschen stets als etwas völlig getrenntes von mir angesehen, sehe ich plötzlich Menschen, die sind gar nicht so verschieden... die sind genauso wie ich! Sie erkennen ebenfalls eine geteilte Welt mit ihrem "Außen" und "Innen", sie sehen ihren Körper, lauschen ihren Gedanken, kommen auf das gleiche Ergebnis.

Wir können noch so verschieden sein, aber die Gemeinsamkeit ist vielen (leider) abhanden gekommen, nämlich das unheimliche Verständnis darum, dass Du und Ich über einen "höheren Draht" ein und dasselbe sind. Dass Du und Ich und Alle einen gemeinsamen Nenner haben, der auf eine gewisse Art mehr ist, als die Summe seiner Teile und doch unerreichbar scheint...

... und plötzlich beginne ich die Menschen neu zu lieben, auf eine Art, die mir bis dahin fremd und neu war. Es ist ein Verständnis vom Menschen da, das es mir erlaubt hinter diese äußere Fassade zu blicken und den Kern des Wesentlichen ("zu erfassen" ... ist vllt blöd formuliert).

Naja, wenn du verstehst was ich meine dann -> umso besser eigentlich!

Ich freue mich auf das eine oder andere Feedback =)

Liebe Grüße
Canary


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

20.12.2014 um 15:12
Zitat von canarycanary schrieb:Das nächste Mal, wenn du in das Universum hineinschaust, mach dir bewusst, dass dein Körper aus dem gleichen Stoff besteht wie das Universum selbst. Du bist nicht klein, sinnlos und getrennt vom Universum. Nein, du bist ein Teil des Universum, oder besser formuliert. Du verkörperst ein Stückweit selber das Universum. Und dass du das Universum entdecken und bestaunen kannst, bedeutet, dass es dem Universum nun ermöglicht ist sich selbst entdecken und bestaunen zu können.....
Sehr schön. :D Was ich auch immer sage. hihi... ICH BIN das Universum. ;)

Wenn du in die Sterne blickst, ins Universum, (so gesehen blickt man ja immer 'ins Universum') dann blickst du quasi IN dein eigenes Gehirn.
Innen IST Aussen! Aussen ist Innen!

Was unten ist ist oben, was oben ist, ist unten, sagte Hermes Trismegistos der alte Thoth der Egypter. das ist verankert in den Pyramide.
Wir befinden uns immer IN uns. und wir sind nicht getrennt von der (unserer) Welt. und alle, die uns begegnen, sind Teile unseres Bewusstseins.
Spreche ich mit wem, sprech ich zu meinem eigenen Bewusstsein. Ich betrachte das gültig für jeden Menschen, sonst ist das Solipsismus, aber das ist es nicht, was ich meine.

Unsere 5 Sinne vermitteln uns, wie die Welt ist. Sind diese ausgefallen (out of order), existiert keine Welt. Leicht zu testen. ;)

Ist im Symbol des Pentagram verankert.

Das "Ich" beginnt sein Werden mit dem ersten Schrei nach der Geburt. ca 3 jahre benötigt das Fundament des Unbewussten zu bauen. Wenn sich der Mensch mit ca 3 Jahren selbst Ich nennt, dann beginnt das bewusste Ich, und die Erinnerung. Das Ich des Menschen ist , was in der Bibel als Ichbinderichbin beschrieben ist. Mose heisst der Geborene, und dieser, also der Mensch, erfährt von seinem selbsterschaffenen Ich, die 10heit, die Bewusstheit seiner Selbst und seiner Kräfte. die in seinem Körper schlafen und sein Geist dazu befähigt wird, diese zu verwalten. Deshalb die 10 Gebote, entsprechend der Kräfte der 10. Woraus die Buchstaben und daraus das Wort entstanden sind, und gemäß der 10 Finger, dem WERKZEUG des Menschen, um seine Welt zu formen. Seh dich um, alles ist menschengemacht. ;)
Das Ich ist das Weltkonstrukt. Das Ich ist das I in englisch, das EYE, das Auge, das die Welt aus s-ich reflektiert.
lieben gruß


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

20.12.2014 um 16:13
@canary
Zitat von canarycanary schrieb:... und plötzlich beginne ich die Menschen neu zu lieben, auf eine Art, die mir bis dahin fremd und neu war.
Das hört sich auf alle Fälle interessant an.
Wie kann man dieses "Lieben" empfinden? Ist es eine Art von Zugeständnis bezüglich der Vielfalt, die sich in Natur und Mensch erkennen lässt?
Was war dir denn bis dahin fremd?
Zitat von canarycanary schrieb:Es ist ein Verständnis vom Menschen da, das es mir erlaubt hinter diese äußere Fassade zu blicken und den Kern des Wesentlichen ("zu erfassen" ... ist vllt blöd formuliert).
Wenn du schreibst das "Wesentliche", dann gehe ich von einem "Wesen" aus. Ein Wesen, das über mehr als nur 5 Sinne verfügt und verfügen kann, und das im Kern seines Daseins eigentlich dasselbe wie du und ich zum Glücklichsein erwartet; Anerkennung und Liebe.

Das mit der Liebe lassen wir mal, da es ein "leidiges" Thema ist, doch der Wunsch nach Anerkennung, den kann man so schnell einem Wesen nicht absprechen.


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

21.12.2014 um 13:10
@snafu

Ja, ich habe darüber hinaus verstanden, dass das "Wie" wir sehen und das "Was" wir sehen einen Teil unserer Persönlichkeit widerspiegelt. Es heißt, dass in einem bestimmten Kontext das im Außen wahrgenommene Chaos das Chaos im Innern widerspiegelt. Anhand dessen braucht es eine Veränderung der inneren Einstellung, um das im Außen wahrgenommene der inneren Verfassung entsprechend zu verändern. Selbstredend, wenn wir das, was wir im Außen sehen, verändern, sich ebenfalls ein Teil der inneren Einstellung ändert. Umgekehrt -> das Wollen im Innern übt Einfluss auf das Wirken im Außen aus.


@Phantomeloi

Bezogen auf die Verbundheit könnte man auch leicht sagen "Liebe deinen nächsten, wie du dich selbst". Heißt im selben Atemzug auch, dass ich jene Aspekte an mir selbst hasse, die ich anhand der Negativität im Außen sehe. -> weil ich hasse?
Insofern ist dieses "Lieben" weniger im Sinne von "geliebt zu werden", sondern eher im Sinne von "ich liebe das Leben, wenngleich es manchmal ziemlich scheiße laufen kann... aber trotzdem!".

Ich rede von jenem Wesen, fähig sich beim Beobachten selbst beobachten zu können. Ich hatte einen Traum gehabt, in der ich am Fenster stand und aus der Egoperspektive auf eine Wiese schaue. Gleichzeitig schwebte ich ein wenig über mir und sah sowohl mich selbst aus dem Fenster sehend, als auch das Sehen auf die Wiese.
"Das Sehen sehen" sozusagen.
Transzendenz?

Ich spreche nicht von dem Wesen, das zum Glücklichsein etwas erwartet, nein. Das Streben nach Glück setzt immer einen weniger glücklichen Weg voraus. Weder weiß man was Glück ist, ehe man Unglück widerfuhr, noch darf man das Glück wahren, noch behalten, noch schützen, denn genau in diesem Moment erschafft man genau das Gegenteil und es zerfällt schon durch die eigene Hand. Das Streben nach Glück ende demnach an dem Punkt, an dem man es ganz und gar - wie den goldenen Vogel im Käfig - loszulassen gelernt hat.
Das Behalten von Glück ist ein Akt der Teilung.
Das Teilen von Glück verbindet.


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

21.12.2014 um 14:12
@canary
Das hast du sehr genau beschrieben. Danke.
Zitat von canarycanary schrieb:Das Behalten von Glück ist ein Akt der Teilung.
Das Teilen von Glück verbindet.
Das z. B. ist eine wirklich praktische Erkenntnis, bzw. "An-Leitung" :)
Zitat von canarycanary schrieb:Ich spreche nicht von dem Wesen, das zum Glücklichsein etwas erwartet, nein. Das Streben nach Glück setzt immer einen weniger glücklichen Weg voraus.
So auch dieser Passus;
Glücklichsein .... es könnte eine unsäglich traurige Selbsterfahrung sein, dass das "Gefühl", also das Gefühl des Glücklichseins vollkommen vergessen wurde. Das Streben nach Glück ... man glaubt, dass es "von außen" kommt, d. h. man macht es allen anderen recht, Arbeit recht - rechtes finanzielles Auskommen - Anerkennung (von außen) ... bist materiell "frei", und noch ein paar so Dinge.

Doch all diese Dinge sind es eigentlich nicht, die das Glücklichsein "garantieren", bzw. hervorbringen.
Zitat von canarycanary schrieb:Bezogen auf die Verbundheit könnte man auch leicht sagen "Liebe deinen nächsten, wie du dich selbst". Heißt im selben Atemzug auch, dass ich jene Aspekte an mir selbst hasse, die ich anhand der Negativität im Außen sehe. -> weil ich hasse?
Als Kind kann man nicht hassen - das lernt man durch das "Du musst so und so sein, dann erst bist du liebenswert"/liebenswürdig", doch Everybody´s Darling ist eben nicht gerade eigensinnig, bzw. angesehen. Wenn auch alle so tun als ob.

Eigensinn soll ja auch Spaß machen :) Tapferkeit stärkt und die Geduld gibt Ruhe. Das sind die besten Waffen gegen die Infamitäten des Lebens. ( so lt. H. Hesse)


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

21.12.2014 um 20:07
@canary wir scheinen eine recht ähnliche Denkweise zu haben und auch ähnliche Erkenntnisse über das Sein erhalten. Das freut mich. Aber einige deiner Gedanken scheinen noch im Widerspruch zu stehen.
Zitat von canarycanary schrieb:Ich bin hier um mich zu erinnern, wer ich bin.
Der große Fehler bei der Selbstfindung ist es zu sagen "Ich bin dieses, ich bin jenes". Das Ich verhüllt das Selbst, den eigenschaftslosen Kern der in allem Leben und in der Ganzheitlichkeit allen Seins steckt. Alles ist Eins, ein Ganzes im Ganzen und die Körper die wir haben sind den Wechselwirkungen der Polarität und Kausalität ausgesetzt. Es gibt einen Gedanken und eine Erkenntnis die mit der Zeit auf dem Weg zur Selbstfindung reift. Ich bin absolut nichts im Kern, gleichzeitig bin ich Eins mit Allem. Das Ich-Bewusstsein gleicht einem Rollenspieler in einem Spiel. Dabei schafft es sich Illusionen und wird durch die Illusionen anderer geprägt, man klammert sich an die spezifischen Rollen und denkt dies sei das was "ich" bin.

Interessanter ist die Frage was ich alles nicht bin ;)
Zitat von canarycanary schrieb:Das Universum ist groß. Für manche auch so groß / - zu groß - als ob man im Angesicht dieser unvorstellbaren Größe umso kleiner erscheint, je unendlich größer man sich das Universum vor Augen führen mag. Und weil ja alles so groß sein muss, verblasst bei einigen manchen der Sinn um die Existenz. Dann heißt es etwa "das Leben sei im Vergleich so kurz", oder "es bleibt doch eh alles bedeutungslos" und solche Sachen eben, einfach auch weil man so emotional überwältigt davon ist, dass man sich ganz natürlich die geistige Kugel geben mag.
Zeit ist immer relativ und abhängig von der Wahrnehmung des Wesens. Eine Eintagsfliege wird Zeit anders erleben als eine Schildkröte. Aus Sicht des Universums erscheint das Leben und die ganze Geschichte unserer Spezies wie ein kurzer Wimpernschlag. Im Prinzip sind alle Dinge in diesem Universum der Illusionen menschlichen Denkens ausgesetzt, was welche Bedeutung hat ist am Ende immer subjektiv und eine Einschätzung des Egos, bzw. des Ich-Bewusstseins. Für das Selbst spielen die Maßstäbe des Egos keine Rolle mehr, es vergleicht nicht, es bedarf keiner Bedeutungen und Einschätzungen, es ist einfach.

Wenn das Ego für das aktive im Leben steht, so ist das Selbst das passive. In der Meditation gibt es daher auch die symbolischen Metaphern der einzelnen Chakren. Das letzte Chakra beinhaltet jedoch die Lösung von allem im Leben das man als das Samsara kennt, das letzte ist das was die Tore zum Nirwana öffnet. Das "Loslassen" kann man schon im Leben erreichen, man sollte es sogar vor dem physischen Tod erreichen. Weil erst dann wird man innere Ruhe und Glück erfahren. Das Ego stirbt in diesem Zustand und man wird den Moment schätzen lernen. Die Klarheit des Augenblicks :)
Zitat von canarycanary schrieb:Nein, ich glaube an keine Stadt in den Wolken und auch an keine Hölle unter der Erde. Ich glaube an den göttlichen inneren Monolog. Darin sehe ich die Göttlichkeit.
Betrachte Himmel und Hölle als Sinnbilder, als Metaphern für Zustände des Seins im Leben selbst. Wenn die Liebe der Himmel ist, so ist die Hölle die Angst. Licht und Dunkel definieren sich gegenseitig als die Anwesenheit und die Abwesenheit von etwas. Wenn Liebe da ist, ist keine Angst da. Sollte man verliebt sein und Angst haben, entsteht Leidenschaft und Eifersucht zwischen den Menschen. Sollte nur Liebe da sein, wird man einander ohne jede Bedingung und Erwartung lieben. Diese Liebe lässt sich nicht an einzelne Menschen binden, diese Liebe ist universell. Die Angst kommt aus dem Ego und ist ein Schutzmechanismus, dabei ist die reine Angst die völlige Abwesenheit der Liebe. Der Mensch wandert zwischen diesen Polaritäten und aus purer Unkenntnis hat er sich an Religionen geklammert die Begriffe die Metaphern sind, wortwörtlich genommen haben.

Ja der innere Dialog und auch Monolog ist Göttlichkeit, wenn er von Klarheit geprägt ist. Der innere Dialog entsteht dann wenn die Persönlichkeiten des Ichs sich einander analysieren, dann kommt man auf die 3. Ebene des Seins, dann wenn eine Intuition keiner Worte mehr bedarf sondern einfach nur noch fühlend versteht und es schafft innere Widersprüche dieser Stimmen und Gedanken zu beruhigen. Das ist auch der Kern im Zen-Buddhismus:

„Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren, sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst zu vergessen bedeutet eins zu werden mit allen Existenzen.“

„Wenn unser Geist die Ruhe findet, verschwindet er von selbst.“


Wikipedia: Zen
Zitat von canarycanary schrieb:Ich könnte dies bis zur Unendlichkeit fortführen und immer gibt es eine Instanz, die der Wirkung voraus geht. Die Frage nach dem Selbst lässt sich nicht bis auf den Punkt beantworten, denn in dem Moment schon, an dem ich etwas zu benennen versuche, erschaffe ich eine Distanz zwischen dem Namen und dem Namensgeber (das Ich). Das "Ich" ist also das wahrlich letztlich unbenennbare; das unausprechliche.
Das Ich ist etwas das sich selbstbezeichnet und dabei in eine Rekursion verfällt. Das Selbst ist einfach nur, es ist eigenschaftslos und bedarf keiner Bezeichnungen und Definitionen. Man kann es aber wie mit dieser Metapher betrachten:
“Du musst nicht in den Zustand der Meditation springen. Du musst ihn erklettern. Er ist höher als du, nicht niedriger. Es ist ein einfacher Prozess, nichts Anstrengendes und Quälendes.

Weniger Ego = mehr Lebendigkeit

Der Prozess ist dem des Zwiebel-Schälens ähnlich, eine Schicht nach der anderen geht weg. Je weiter man kommt, umso lebendiger, jünger und reicher wird das Leben. Es kommen immer weitere, noch lebendigere Schichten. Wenn du die Schichten weiterhin abnimmst, dann ist irgendwann nichts mehr in deinen Händen, denn die Zwiebel war nichts anderes als eine Schicht nach der anderen.

Meditation bedeutet, das Ego loszulassen

Meditation ist eine Art “Ego schälen”. Das Ego ist einer Zwiebel ähnlich, denn es hat keine innere Substanz, sondern nur Schichten. Die fallen manchmal auch von selbst weg. Manchmal werden sie von selbst alt und fallen ab.“ ~Osho
Doch es gibt nur ein kleines Problem, Ich würde nicht auf mein Ego verzichten. Die Eigenschaften und Schichten des Egos sind nach der Selbsterkenntnis wie eine reife Frucht und bringen Würze ins Leben. Man wird auch über sich selbst mehr lachen können, lockerer und kann mehr mit den Eigenschaften des Egos spielen, sie neu formen. Das Ego ist sehr wichtig um in dieser Welt irgendwie klar zu kommen ohne ein passiver Stein zu sein der aller Weltlichkeit entsagt hat. Die Dosis macht das Gift und ich mag in der Hinsicht den Weg der Mitte :)

Wikipedia: Mittlerer Weg

Ich gebe dir mal dies mit auf den Weg, lese da mal rein:

http://pghpartei.forumieren.de/t732-samsara-und-nirwana


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

21.12.2014 um 21:53
Ein "Glück" dass ich jetzt Urlaub habe um mir dies alles in Ruhe durchlesen zu können. :)


https://www.youtube.com/watch?v=Ej59jWdIE3w (Video: Hubert Kah - Willkommen im Leben (C 'est la vie) Germany version))


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

22.12.2014 um 19:25
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Der große Fehler bei der Selbstfindung ist es zu sagen "Ich bin dieses, ich bin jenes"
Das ist es, was ich meinte, wenn ich schrieb:
"Es ist schwer zu sagen, wer Ich tatsächlich bin denn in dem Augenblick an dem Du mich zu beschreiben versuchst, zwingst Du mich etwas zu sein, was nur ein Teil von mir darstellt, aber leider niemals das Ganze. Sobald du dich selber verstehen gelernt hast, wirst du verstehen lernen wer Ich bin.
(...) Nie sehen sie in dir das, was für alle gilt, dass man lediglich eine Rolle spielt. Irgendwann hat man sich so sehr festgefahren in diese Rolle, dass man vergisst wer man eigentlich ist.
"

Im Text später auch:
"Die Frage nach dem Selbst lässt sich nicht bis auf den Punkt beantworten, denn in dem Moment schon, an dem ich etwas zu benennen versuche, erschaffe ich eine Distanz zwischen dem Namen und dem Namensgeber (das Ich). Das "Ich" ist also das wahrlich letztlich unbenennbare; das unausprechliche."
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Zeit ist immer relativ und abhängig von der Wahrnehmung des Wesens. Eine Eintagsfliege wird Zeit anders erleben als eine Schildkröte. Aus Sicht des Universums erscheint das Leben und die ganze Geschichte unserer Spezies wie ein kurzer Wimpernschlag. Im Prinzip sind alle Dinge in diesem Universum der Illusionen menschlichen Denkens ausgesetzt, was welche Bedeutung hat ist am Ende immer subjektiv und eine Einschätzung des Egos, bzw. des Ich-Bewusstseins. Für das Selbst spielen die Maßstäbe des Egos keine Rolle mehr, es vergleicht nicht, es bedarf keiner Bedeutungen und Einschätzungen, es ist einfach.

Wenn das Ego für das aktive im Leben steht, so ist das Selbst das passive. In der Meditation gibt es daher auch die symbolischen Metaphern der einzelnen Chakren. Das letzte Chakra beinhaltet jedoch die Lösung von allem im Leben das man als das Samsara kennt, das letzte ist das was die Tore zum Nirwana öffnet. Das "Loslassen" kann man schon im Leben erreichen, man sollte es sogar vor dem physischen Tod erreichen. Weil erst dann wird man innere Ruhe und Glück erfahren. Das Ego stirbt in diesem Zustand und man wird den Moment schätzen lernen. Die Klarheit des Augenblicks :)
Zeit ist schon seltsam irgendwie. In der Quantenphysik gibt es ein Phänomen namens "das Verschränkungsexperiment". Hierbei werden Teilchenpaare gebildet, die einander niemals gleichpolig sein können. Verändere die Polarität eines der beiden Teilchen, so ändert sich ohne Zeitverzug die Polarität des anderen Teilchens. Nun, schicke beide Teilchen an die entferntesten Ränder des Universums und gleiches spielt sich ab, und wieder ohne Zeitverzug. Als ob - und ich betone hier rein plakativ provokativ - als ob die Gesetze von Raum und Zeit überbrückt werden könnten. Als ob sich hier der sogenannte "Hyperraum" zeigt, in der das Teilchenpärchen in ihrer Realität tatsächlich gar nicht raum-zeitlich voneinander getrennt sind. Experimentell wurde sogar mehr als das 10.000 fache der Lichtgeschwindigkeit ermittelt, die nötig gewesen wäre, damit eine solche Informationsübertragung hätte erklärt werden können.

Alles ist eins, wie du schon sagst
- oder, wie Physiker sagen würden -
vom Pendel und dem Rest der Welt:

(1) Nimm ein Pendel in der Ausgangsstellung "oben" und lasse los. Fällt das Pendel nach links, weißt du, du warst nicht wirklich mit dem Pendel "oben", sondern eben ein kleines bisschen links davon. Entgegengesetztes gilt bei entgegengesetztem Ausschlag.
(2) Dann nimm halt ein Mikroskop, sorge für perfekte Bedingungen, arbeite noch genauer und irgendwann kommst du an den perfekten Punkt den man wahrhaftig "oben" nennen mag.
(3) Eigentlich erwartest du keinen Ausschlag, aber zu deiner Verwunderung wirst du wieder sehen, dass das Pendel ausschlagen wird. Denn umso weiter man sich diesem "oben" annähert, desto instabiler wird natürlich auch der gesamte Apparat. Der kleinste Impuls wird einen Ausschlag zur Folge haben.
(4) Unter diesen extrem genauen Umständen kommt es sogar darauf an, wo du stehst, denn auch dein Körper übt eine Anziehungskraft auf das Pendel aus. Stehst du links vom Pendel, dann ...na was wohl? Selbst wenn du perfekt in der Mitte stehen würdest, braucht nur eine zweite Person mit der Hand durch die Haare zu fahren, denn auch sie übt eine Gravitation aus, ein Auto kann draußen vorbeifahren, ein neuer Stern in der Andromedagalaxie geboren werden, ein Sandkorn am Ende des Universums umfallen... Je höher die Instabilität des Apparates (eigentlich wäre Sensibilität ein treffenderer Begriff), desto mehr Einfluss nehmende Faktoren offenbaren sich hier, bis der Punkt erreicht ist, an dem praktisch JEDE Schöpfung Gottes an dem Ausschlag des Pendels beteiligt sein wird.
Betrachte Himmel und Hölle als Sinnbilder, als Metaphern für Zustände des Seins im Leben selbst. Wenn die Liebe der Himmel ist, so ist die Hölle die Angst. Licht und Dunkel definieren sich gegenseitig als die Anwesenheit und die Abwesenheit von etwas. Wenn Liebe da ist, ist keine Angst da. Sollte man verliebt sein und Angst haben, entsteht Leidenschaft und Eifersucht zwischen den Menschen. Sollte nur Liebe da sein, wird man einander ohne jede Bedingung und Erwartung lieben. Diese Liebe lässt sich nicht an einzelne Menschen binden, diese Liebe ist universell. Die Angst kommt aus dem Ego und ist ein Schutzmechanismus, dabei ist die reine Angst die völlige Abwesenheit der Liebe. Der Mensch wandert zwischen diesen Polaritäten und aus purer Unkenntnis hat er sich an Religionen geklammert die Begriffe die Metaphern sind, wortwörtlich genommen haben.

Ja der innere Dialog und auch Monolog ist Göttlichkeit, wenn er von Klarheit geprägt ist. Der innere Dialog entsteht dann wenn die Persönlichkeiten des Ichs sich einander analysieren, dann kommt man auf die 3. Ebene des Seins, dann wenn eine Intuition keiner Worte mehr bedarf sondern einfach nur noch fühlend versteht und es schafft innere Widersprüche dieser Stimmen und Gedanken zu beruhigen. Das ist auch der Kern im Zen-Buddhismus:

„Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren, sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst zu vergessen bedeutet eins zu werden mit allen Existenzen.“

„Wenn unser Geist die Ruhe findet, verschwindet er von selbst.“
Da liegt das Problem der Entscheidung... Jemand anderes verlangt, sich stets für eines von beiden entscheiden zu müssen. Dreist unterstellt, man könne einfach nicht beides haben. Angst oder Liebe? Dunkelheit oder Licht? Gut oder Böse? Gott oder Teufel? Himmel oder Hölle? ... Es existiert immer beides, weil ohne das eine niemals das andere hätte erst sein können. Das Glas ist nie halb voll, nie halb leer. Der untere Teil mag flüssig sein - darüber ists eben gasförmig.

Das Glas ist voll - ständig...

Von beiden nur das Beste beschreite ich einen mir ganz eigenen Weg, denn so entsteht Neues. Der Preis wird ein höherer zu zahlen sein, aber es lohnt sich.
Abraxas, so heißt der Gott, der beides verkörpert. Gutes und Schlechtes. Jener Gott, den auch Emil Sinclair, alias Hermann Hesse in seinem Werk "Demian" beschrieb (<- Demian, der Wunschname für meinen potenziellen zukünftigen Sohn. Drückt für mich Stärke und Mystik aus). Gut und Schlecht sind Werte, die schwanken mit der Zeit und sind keinesfalls feste Wahrheiten.
Der Mittelweg ist der Weg, den Buddha einst schon beschrieb. Mit meinen beiden Beinen festen Standes tut es Gutes auf solchen Pfaden zu wandeln. Zusammen mit dir. Wie schön, nicht wahr? =)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Doch es gibt nur ein kleines Problem, Ich würde nicht auf mein Ego verzichten. Die Eigenschaften und Schichten des Egos sind nach der Selbsterkenntnis wie eine reife Frucht und bringen Würze ins Leben. Man wird auch über sich selbst mehr lachen können, lockerer und kann mehr mit den Eigenschaften des Egos spielen, sie neu formen. Das Ego ist sehr wichtig um in dieser Welt irgendwie klar zu kommen ohne ein passiver Stein zu sein der aller Weltlichkeit entsagt hat. Die Dosis macht das Gift und ich mag in der Hinsicht den Weg der Mitte :)
Es ging auch nie darum auf das Ego zu verzichten. Es ging darum zu erkennen, dass im Großen und Ganzen das Ego ebenfalls nur Teilaspekt ein- und derselben Sache ist. Sich mit dem Ego zu identifizeiren wäre, als ob man ununterbrochen mit einem Spiegel vor dem Gesicht durch die Welt liefe.


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Der Augenblick - über Selbstfindung und die Welt

23.12.2014 um 01:33
Zitat von canarycanary schrieb:Das ist es, was ich meinte, wenn ich schrieb:
Ja das habe ich gelesen und richtete meine Worte nicht nur an dich, sondern auch an Mitleser die noch Unklarheit haben. Daher ist es wichtig auch etwas objektiv darüber zu schreiben. Wir sind da ziemlich zu den gleichen Erkenntnissen gekommen, wie einige andere hier auch :)
Zitat von canarycanary schrieb:Zeit ist schon seltsam irgendwie. In der Quantenphysik gibt es ein Phänomen namens "das Verschränkungsexperiment". Hierbei werden Teilchenpaare gebildet, die einander niemals gleichpolig sein können. Verändere die Polarität eines der beiden Teilchen, so ändert sich ohne Zeitverzug die Polarität des anderen Teilchens. Nun, schicke beide Teilchen an die entferntesten Ränder des Universums und gleiches spielt sich ab, und wieder ohne Zeitverzug.
Außer das es keine "Ränder" im Universum (vermutlich gar Multiversum) gibt, ja die Quantenphysik eröffnet eine sehr schöne Erkenntnis. Alle Materie die es gibt, ist am Ende nur geronnene Energie. Materie selbst ist nichts festes, nur die Felder die sie erzeugt erzeugen eine scheinbare Festigkeit. Wenn eine Kraft auf eine Gegenkraft stößt wird das ja auch spürbar und messbar.
Energie kann in Masse umgewandelt werden und umgekehrt. Mit den Begriffen muss man hier ein wenig aufpassen, denn in der Masse ist ja schließlich diese ursprüngliche Energie immer noch vorhanden. Sie ist also nicht weg, sondern hat lediglich eine andere Erscheinungsform angenommen.
http://www.drillingsraum.de/room-emc2/emc2.html

Das mit der Zeit ist jedoch so eine Sache, Zeit ist immer ein subjektives Erlebnis und von der Masse eines Objektes abhängig. Zeit als reiner Bewegungsablauf in einem Raum ist jedoch sehr einfach zu verstehen, am Ende ist Zeit nichts anderes als Bewegung und Veränderung von Energiezuständen. Also ein stetiger Transformationsprozess. Mehr ist es nicht aber es wird verkompliziert durch ihre Relativität und unterschiedliche Wahrnehmbarkeit (was auch dann und wann eine psychologische oder auch neurowissenschaftliche Frage ist, denn ohne unsere Uhren würden ja nur Tag- und Nachtwechsel ein Zeitgefühl geben).
Zitat von canarycanary schrieb:Alles ist eins, wie du schon sagst
Und diese Ganzheitlichkeit ist unteilbar, selbst wenn man jedes Atom spalten würde, es wäre immernoch eine Ganzheitlichkeit allen Seins vorhanden :)
Zitat von canarycanary schrieb:Da liegt das Problem der Entscheidung... Jemand anderes verlangt, sich stets für eines von beiden entscheiden zu müssen. Dreist unterstellt, man könne einfach nicht beides haben. Angst oder Liebe? Dunkelheit oder Licht? Gut oder Böse? Gott oder Teufel? Himmel oder Hölle? ... Es existiert immer beides, weil ohne das eine niemals das andere hätte erst sein können. Das Glas ist nie halb voll, nie halb leer. Der untere Teil mag flüssig sein - darüber ists eben gasförmig.

Das Glas ist voll - ständig...
Ja so ist es und daher ist hier die Dialektik hilfreich:

These -> Antithese -> Synthese

Es gibt eigentlich keine wirkliche Entscheidung, da alles im Leben die Folge kausaler Wechselwirkungen ist, der Mensch hat da nur einen sehr geringen Einfluss und selbst die Frage des freien Willens ist nicht geklärt, könnte eine jede Entscheidung doch die Folge kausaler Ketten sein.

Es gibt eigentlich nur ein An und ein Aus, so eine Frequenz die ein weites Spektrum an Möglichkeiten erzeugt (Frequenzen und Amplituden). Der Mensch kann nur einen Bruchteil dieses Spektrums erfassen und wahrnehmen. Das Glas ist immer voll, da es keine Leere gibt, selbst ein Vakuum ist noch immer "etwas" und wenn es nur Raum ist. Jedoch ist der Inhalt des Glases Abhängigkeit von dessen Bedeutung für den Menschen. Luft in einem Glas wird keinen Durst stillen können ;)
Zitat von canarycanary schrieb:Es ging auch nie darum auf das Ego zu verzichten. Es ging darum zu erkennen, dass im Großen und Ganzen das Ego ebenfalls nur Teilaspekt ein- und derselben Sache ist. Sich mit dem Ego zu identifizeiren wäre, als ob man ununterbrochen mit einem Spiegel vor dem Gesicht durch die Welt liefe.
So ist es! Und gönnt man sich mal eine Pause vom Ego, befindet man sich in der Meditation, in der Klarheit des Augenblicks, dem bewussten Moment. Jedoch würde man ohne sein Ego nicht ewig in diesem Zustand leben können. Daher betrachte ich das gesunde Ego auch wie einen Bauarbeiter und Handwerker. Wenn es kompetent ist, ist es nützlich, wenn es inkompetent ist, gibt es eben Pfusch am Bau :D


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