Ist Jesus Christus in Brot und Wein wirklich real präsent?

Ist Jesus Christus in Brot und Wein wirklich real präsent? Was in der „Wandlung“, also in der Konsekrierung (nicht Segnung) von Brot und Wein geschieht, gilt bei manchen Zeitgenossen als höchst umstritten.

Für die katholische Gläubige ist klar, dass in der Substanz von Brot und Wein Jesus Christus mit seinem Leib und seinem Blut real gegenwärtig ist. „Das ist mein Leib“, sagt der historische Jesus von Nazareth, als er das Brot bricht – nach der Übersetzung ziemlich unmissverständlich. Damit sind natürlich nicht Menschenfresser-Riten gemeint :) Die sinnlich erfassbaren Bestandteile (Akzidenz) von Brot und Wein bleiben unverändert. Mit der rituellen Einverleibung wird die Vorstellung der Kirche als Leib Christi zum Ausdruck gebracht. Mit Leib ist die ganze Person, Leib und Geist gemeint.

Die katholische Position: wahrhafte und fortdauernde Realpräsenz Christi als priesterliche Vergegenwärtigung des einen Opfers Christi durch Transsubstantiation (römisch-katholisch)

Persönlich glaube ich an die Realpräsenz.
Persönlich glaube ich, dass dies ein Geschenk an die Menschen ist, die den Menschen SEINE Kraft geben soll.

Die lutheranische, anglikanische und methodistische Kirche(n) glaubt die Lehre der Realpräsenz von Christi Leib und Blut durch die Konsekrationsworte – allerdings ohne Opferwiederholung.
Hier soll es jetzt weniger darum gehen, welche Kirche die wahre Lehre hat – in der Grundsubstanz sind sie sich ja einig.

Viel wichtiger sind die Frage zu erörtern:
Warum ist es Jesus von Nazareth soviel daran gelegen, uns “seinen Leib“ zu geben?
Was bewirkt sein Leib in uns? Was ist der Sinn?
Ist es für dich eben nur ein Symbol oder glaubst du, das dieses Brot, „das von Himmel gekommen ist“, die Hostie, sein Leib ist, der eben SEINE (Liebes)Kraft verleiht – die in Menschen etwas hervorbringt, was durch anderes nicht hervorgebracht werden kann?

https://de.sott.net/image/s9/181183/full/der_leib_des_herrn_besteht_nur.jpg

Nun ich bin kein Katholischer Christ, werde es trotzdem versuchen.

Trompie schrieb:Warum ist es Jesus von Nazareth soviel daran gelegen, uns “seinen Leib“ zu geben?

Um das zu verstehen müßte man im alten Testament schauen was das Opfer für die Israeliten bedeutete.
Es gab ganz verschiedene Tiere um die Sünden (Verfehlungen) zu tilgen um sich mit wieder zu Gott zu versöhnen. Dabei spielte das Lamm eine Rolle. Johannes der Täufer sagte, seht das Lamm Gottes das hinweg nimmt die Sünden der Welt.

Trompie schrieb:Was bewirkt sein Leib in uns? Was ist der Sinn?

Als nicht katholischer Christ glaube ich nicht das es der eigentliche Leib Christi im Abendmal, Eucharestie oder wie man es auch nennen will, ist. Jesus sagte, tut dies zu meinem Andenken.
Jesus ist sehr wohl in uns aber nicht du das Brot sondern durch den Glauben an ihm. In der Apostelgeschichte wird der Hl. Geist über die gläubigen ausgeschüttet, ihnen gegeben. Dieser Hl. Geist ist Gott selbst.

Trompie schrieb:Ist es für dich eben nur ein Symbol oder glaubst du, das dieses Brot, „das von Himmel gekommen ist“, die Hostie, sein Leib ist, der eben SEINE (Liebes)Kraft verleiht – die in Menschen etwas hervorbringt, was durch anderes nicht hervorgebracht werden kann?

Ein Symbol zu seinem Andenken.

@Trompie

Äh, es gibt echt Leute, die darin mehr sehen als einen rein symbolischen Akt?

Um mal ganz ehrlich zu sein, auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen.

Meiner Meinung nach geht es in der Lehre unseres Herrn Jesus Christus
mehr um das Teilen im Allgemeinen als darum, ein Ritual oder eine Messe zu zelebrieren.
Klar halten wir das Herrenmahl im Gedenken mit und an unseren Herrn Jesus Christus
und danken dabei dem Lamm Gottes für das Opfer
und im Gedanken bzw. im Herzen wird Er tatsächlich auch bei einigen Anwesenden sein,
aber tatsächlich präsent (mit Leib und Seele) ist Er nicht.
Wenn zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind,
setzt nicht voraus, dass sie auch eine Eucharistie-Feier abhalten.
Ich kann auch ohne dem Segen eines anderen Menschen, Jesus Christus mit mir haben.

Selbstverständlich ist Jesus präsent. Alle Religionen sind wahr, egal, wie absurd, unlogisch und irrealistisch sie auch klingen mögen. Alles ist wahr, wenn man nur feste dran glaubt.

@off-peak
Aha. Erhellend.

@Niselprim
Welchen Segen meinst du?

@MareTranquil
Viele :)

@esgibtnureinen
Danke für dein ausführliches Statement...

Trompie schrieb:Welchen Segen meinst du?

Den des kath. Pfarrers beispielsweise @Trompie

@Niselprim
Ach so. Aber hier geht es nicht um einen Segen. Es geht um Wandlung. Das wird oft verwechselt.
Nach römisch-katholischer Lehre geschieht dabei eine geheimnisvolle Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, die traditionell mit dem theologischen Begriff der Transsubstantiation - also Wesensverwandlung - beschrieben wird. Danach ist nach der Wandlung nicht mehr die Substanz, sondern nur noch die Gestalt von Brot und Wein gegeben.

Unter diesen Gestalten ist nun der Substanz nach Jesus Christus gegenwärtig, und zwar nach römisch-katholischer Lehre sowohl in der Hostie bis in ihre kleinsten Teile wie in der Gestalt des Weines und jedes Tropfens. Jesus Christus ist ganz gegenwärtig: mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, als wahrer Gott und Mensch, als Gekreuzigter und Auferstandener.
Daher ist entsprechend den Vorschriften der Liturgie dafür zu sorgen, dass auch einzelne Partikel der Hostien nicht achtlos weggeworfen, sondern nach Möglichkeit aufgesammelt und verzehrt werden.

Trompie schrieb:Ach so. Aber hier geht es nicht um einen Segen. Es geht um Wandlung. Das wird oft verwechselt.

Ich verwechsel da gar nichts - du @Trompie vielleicht schon :D - diese Wandlung kann beispw. in der kath. Kirche nur ein kath. Pfarrer durchführen --- würde ich da vor gehen zum Altar und das gleiche Prozedere abhalten, würde das nach nicht gelten. Egal wie man es nennen mag, Segen oder Weihe oder sonst wie, mit, in oder bei unserem Herrn Jesus Christus kann man auch ohne den Segen eines anderen Menschen sein :)

Trompie schrieb:Nach römisch-katholischer Lehre geschieht dabei eine geheimnisvolle Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, die traditionell mit dem theologischen Begriff der Transsubstantiation - also Wesensverwandlung - beschrieben wird. Danach ist nach der Wandlung nicht mehr die Substanz, sondern nur noch die Gestalt von Brot und Wein gegeben.

Ja, weiß ich, dass das so erklärt ist.

Trompie schrieb:Unter diesen Gestalten ist nun der Substanz nach Jesus Christus gegenwärtig, und zwar nach römisch-katholischer Lehre sowohl in der Hostie bis in ihre kleinsten Teile wie in der Gestalt des Weines und jedes Tropfens. Jesus Christus ist ganz gegenwärtig: mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, als wahrer Gott und Mensch, als Gekreuzigter und Auferstandener.
Daher ist entsprechend den Vorschriften der Liturgie dafür zu sorgen, dass auch einzelne Partikel der Hostien nicht achtlos weggeworfen, sondern nach Möglichkeit aufgesammelt und verzehrt werden.

Auch das weiß ich.
Dennoch halte ich es eher so,
dass ich nicht in die Kirche gehen muss, um den Leib Christi zu empfangen.

Natürlich kann man Eucharitie oder das Abendmahl auch im Wohnzimmer feiern, es ist nicht ausschliesslich an ein Kirchengebäude gebunden. Das wir aber diesen Auftrag erfüllen sollen, stellt Jesus aber wohl klar: TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Und ich glaube, dies ist seine Empfehlung. Sich von Herrentag zu Herrentag die Kraft fürs Christsein zu holen, die aus seinem Sakrament kommt. @Niselprim

Ja, die Katholen essen ihren Gott...

Aber Kannibalismus, sowas machen nur die Heiden!

:D

@m.mayen
Da hat jemand was richtig und doch sooo falsch verstanden :)

Meinst Du, die Gläubigen verstehen das besser?

Trinität, Transsubstantiation und was es alles da gibt...

Versteht das überhaupt jemand?

Trompie schrieb: Das wir aber diesen Auftrag erfüllen sollen, stellt Jesus aber wohl klar: TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das beziehe ich auf das Teilen im Allgemeinen @Trompie wie ich schon sagte:

Niselprim schrieb:Meiner Meinung nach geht es in der Lehre unseres Herrn Jesus Christus
mehr um das Teilen im Allgemeinen als darum, ein Ritual oder eine Messe zu zelebrieren.

Trompie schrieb:Und ich glaube, dies ist seine Empfehlung. Sich von Herrentag zu Herrentag die Kraft fürs Christsein zu holen, die aus seinem Sakrament kommt.

Ich bin da eher der Meinung, dass man immer Christ sein und auch die Kraft dazu haben sollte, nicht nur zu oder ab Ostern.
Von Seiner Empfehlung, dies zu Seinem Gedächtnis zu tun, kenne ich nur im Bezug darauf,
dass wenn man dieses Ritual ausübt, dies in Seinem Gedenken zu tun.

@m.mayen
Nicht nur bei den Katholiken, auch in der evangelischen Kirche gibt es das heilige Abendmahl, wo Leib und Blut Christi verspeist werden. Habe ich selbst nach meiner Konfirmation dran teilnehmen müssen, da die Konfirmation sonst nicht "gültig" gewesen wäre, so erklärte man es mir damals.
Ändert dennoch nichts daran, dass ich diesen religiösen Institutionen mit ihren Büchern und den darin enthaltenen Protagonisten weder etwas abgewinnen, noch daran glauben kann. Man hat mich einfach nicht gefragt, ob ich Teil der " Gemeinschaft der Gläubigen" sein will, meine Eltern haben es so bestimmt. Bei meinen jüngeren Geschwistern waren sie weitaus toleranter, die wurden weder getauft noch konfimiert, die durften sich aus freiem Willen dagegen entscheiden, als sie religionsmündig waren. Ich musste später erst mühsam aus diesem Verein austreten.

@m.mayen
Ja ... In der Tat. Jemand, dem das wichtig ist. Und da spielt ja nicht nur Ratio eine Rolle, sondern auchvdas Herz und das gebildete Gewissen...

@m.mayen
Es gibt Menschen, die haben ein Gottesbild, da kann einen das Frösteln kommen. Mhhh. Was man so alles bei dir liest :)