Tommy57 schrieb:Gemäß dem Bibelbericht wurde damals Gottes auserwähltes Volk, die Israeliten, von der feindlichgesinnten Weltmacht Ägypten bereits viele Jahre in Sklaverei gehalten und drangsaliert! Ja, der Pharao ordnete sogar an, alle geborenen männlichen Kinder der Israeliten zu töten, damit sich das Sklavenvolk nicht weiter so sehr vermehre!Als Jahre später der Gott der Bibel die Israeliten aus Ägypten befreien wollte, war die letzte angekündigte Plage die Tötung der Erstgeburt aller Ägypter, es sei denn, sie wären bereit Israel ziehen zu lassen!Die von Pharao angeordnete Ermordung aller männlichen Nachkommen der Israeliten und die Versklavung eines ganzen Volkes und die mangelnde Bereitschaft die Israeliten ziehen zu lassen, obwohl die Ägypter zuvor durch einen Sohn Israels, nämlich durch Joseph, ihr Leben zu verdanken hatten, weil er unter göttlicher Inspiration eine langjährige Hungersnot vorhersah und die Ägypter dann durch Josephs Maßnahmen gerettet wurden, berechtigte den wahren Gott gewiss zu solch einer Maßnahme!Nur durch die Weigerung der Ägypter, Israel ziehen zu lassen, wurde dann von Gott diese Maßnahme, die Tötung der Erstgeburt, vollzogen!Die "Erstgeburt" waren in der Regel KEINE "kleinen Kinder" sondern jeder Erstgeborene in einem Haushalt starb, ganz gleich in welchem Alter!Des weiteren hätten sich auch die Ägypter vor dieser Plage schützen können, wenn sie als Zeichen das Blut eines Lammes an ihre Türpfosten gestrichen hätten!Nein, es war gewiss nicht ungerecht, dass Gott damals in Ägypten die Tötung der Erstgeburt anordnete und durchführte!
Hübsch gesagt, nur leider totaler Quatsch.
Das Wegsterben der Erstgeborenen wurde nämlich bereits vor einigen Jahren entlarvt, als natürliche Folge der anderen "ägyptischen Plagen", die teilweise aufeinander aufbauen und alle zusammen auf natürliche Phänomene zurückgingen, die auch heute jederzeit wieder auftreten können, insbesondere durch ein Phänomen das "Super-El Nino" genannt wird.
Der El Nino ("Christkind") ist eine warme Meeresströmung, die alljährlich um die Weihnachtszeit (daher der Name) von Ostasien Richtung Westküste Südamerikas strömt und dabei für allerlei Wetterkapriolen sorgt überall wo er anbrandet, wie ausbleibende Fischfänge an der Küste (die Fische verdünnisieren sich in kältere Zonen), Regenfälle in den südamerikanischen Wüsten und Dürre in den Regenwäldern,
aber in manchen Jahren gibt es Super-El Ninos mit besonders hohen Temperaturen (in letzter Zeit vermehrt wegen der Klimaveränderung), und dann ziehen sich die Folgen nicht nur über Südamerika, sondern über die ganze Welt.
Ein derartiges Phänomen muß vor ein paar tausend Jahren in seinen Ausläufern Ägypten erwischt haben, denn die Blutverfärbung des Wassers (durch giftige Mikroorganismen) deutet auf Temperaturänderungen, genauso wie die Heuschreckenplage beweist, daß die Brutplätze der Insekten in der normalerweise trockenen Sahelzone damals fette Regengüsse abbekamen, sonst hätten sich die Tierchen nicht so sehr vermehrt, daß sie zu wandern anfangen.
Die Frösche, Stechmücken und Stechfliegen sind die Folge des "Blutwassers", nachdem dadurch alle frosch- und insektenfressenden Wasserbewohner getötet wurden hatten sie freie Bahn sich zu vermehren, und sie übertrugen prompt Krankheiten an Mensch und Vieh (die Viehkrankheiten und die Schwarzen Blattern).
Hagel und Finsternis kamen vermutlich zusammen, die "Finsternis" war natürlich keine Sonnenfinsternis, die dauern nämlich nie drei Tage, sondern der Khamsin, ein (sehr oft drei Tage dauernder! siehe Wiki) Südwind aus der Wüste, der hier einen Staubsturm mit sich brachte, und bei diesen Staubstürmen kann so viel Staub in der Luft hängen, daß die Luft sogar in geschlossenen Räumen braun und trüb wirkt. Sowohl der Staubsturm als auch der Hagel, der möglicherweise gleichzeitig oder sogar in der Vorderfront des Staubsturms fiel, gehen ebenfalls wieder auf das genannte meteorologische Phänomen zurück.
Bleibt also noch Plage Nr. 10, das Sterben der Erstgeborenen, das ursächlich auf den Staubsturm und den Hagel zurückgeht, so wie die Krankheiten auf das Ungeziefer und das Ungeziefer auf das verseuchte Wasser.
Und dieses Sterben wurde vor einigen Jahren entlarvt - aber nicht in Ägypten, sondern in ... USA.
Dort gab es nämlich auch mysteriöse Todesfälle unter Kindern in einem Armenviertel.
Bei der Obduktion stellte sich heraus, daß sie innerlich verblutet waren, als wären sie an Rattengift geraten, das nämlich per Blutverdünnung bis zum innerlichen Verbluten wirkt. Hatte jemand die Kinder vergiftet? Oder hatten sie irgendwo Rattengift gefunden und gegessen? War die Frage für die Polizei. Deshalb wurde in den Wohnungen und an den Spielplätzen der Kinder ermittelt, und man fand tatsächlich die Ursache.
Es stellte sich nämlich heraus, daß die Kinder in Kellerwohnungen entlang des Flusses hausten, und in leerstehenden Kellern auch ihre Spielplätze hatten, und überall in diesen Kellern fand sich .... Schimmel. In Massen. Der schwarze Schimmel, der auch in schlecht gelüfteten Wohnungen immer wieder auftritt. Aspergillus Niger. Ein Teufelszeug, weil seine Sporen giftig sind, sie wirken unter anderem ... blutverdünnend. Wie Rattengift.
Zurückspulen nach Altägypten: Hagel durchnäßte die Kornspeicher der Ägypter, die nicht für nasse Niederschläge gebaut waren (wann regnet es schon mal in Ägypten), und ein dreitägiger Staubsturm verhinderte, daß die Leute in ihre Kornspeicher gingen, um Nachschub an Korn fürs Essen zu holen.
Als der Sturm dann endlich vorbei war, wer wurde zum Kornholen geschickt?
... Die Erstgeborenen! Die hatten nämlich bei den antiken Ägyptern traditionell die Schlüssel zu den Kornspeichern.
Und waren als "Erben" der Familie auch bevorzugt bei der Mahlzeit, die jetzt aus ... verschimmeltem Korn bestand. Aspergillus Niger, den gab es auch damals schon. Nässe (Hagel) + Wärme (vom Sturm) + durchnäßte Lebensmittel (Korn) = was? Klar, Schimmel!
Nur war man damals generell und nach einer Kette von "Plagen" sowieso nicht wählerisch, hat also das verschimmelte Zeug gegessen. Und die Erstgeborenen, die zuerst beim Kornholen die herumfliegenden Sporen eingeatmet haben und später eine doppelte Portion von Kornbrei oder Brot mit Schimmelgift bekamen...
sind weggestorben wie die Fliegen.
Allerdings ...
ist das alles nicht zu Zeiten der Israeliten passiert, zur damaligen Zeit gibt es nämlich keinen Hinweis auf besondere Naturereignisse oder Katastrophen.
Eine Kette von Katastrophen, einschließlich eines schweren Erdbebens, ist dagegen aus viel älteren Zeiten überliefert, sie verursachte das Ende des sogenannten "Alten Reiches" in Ägypten, laut Hieroglyphentexten war die Not damals so groß, daß Leute sogar ihre eigenen Kinder aßen, und ein See, der in der Wüste liegt und vom Nil gespeist wird, war - per Bohrkernen nachgewiesen - damals völlig ausgetrocknet.
Es ist anzunehmen, daß die Israeliten, um ihre Story vom Auszug aus Ägypten ein bißchen aufzumotzen, die viel älteren Überlieferungen über die "ägyptischen Plagen" in ihren eigenen Kanon aufgenommen haben. Genauso wie natürlich nicht die ganze ägyptische Armee hinter dem flüchtigen Mörder Moses her war, sondern nur eine kleine Truppe, die seine Fährte dann im Schilfmeer verlor. Nix mit Meeresteilung, nix mit ersaufender Armee, die wurde nämlich an den vielen anderen Brennpunkten, wo Ägypten sich gerade mit Feinden oder Wüstenräubern kabbelte, dringender gebraucht.