@Der Neue
Der Vers mit Tefsir(Korankommentar)
51. O die ihr den Imanverinnerlicht habt! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Verbündeten.190 Siesind nur untereinander verbündet.191 Und wer sich unter euch ihnen zuwendet, der gehörtwahrlich zu ihnen.l92 Wahrlich, Allah leitet nicht ein Volk, das unrecht tut.193
190. Das heißt, wendet euch nicht an sie um Hilfe und Trost. Sie werden sichwahrscheinlich eher gegen euch verbünden als euch unterstützen. So geschah es mehr alseinmal zu Lebzeiten des Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, und auch in späterenZeiten. (Juusuf 'Allii)
Dieser Text weist auf Vorfälle und Vorkommnisse in derislamischen Gemeinschaft in Medina hin und auf die besondere Beziehung zu den Juden undden Heuchlern.
"Wilaya", wie Allah sie hier zwischen Mu’mins und Juden undChristen verbietet, bedeutet an dieser Stelle in erster Linie "Schutz- undBündnisverhältnisse" und hat nichts mit der Nachahmung ihrer Religion zu tun. Denn es istunwahrscheinlich, dass es unter den Muslimen solche gibt, die dazu tendieren, den Judenoder Christen in der Religion zu folgen. (Qutb)
Wendet euch nicht an sie um Ratund Hilfe. (Darjabadi)
191. Juden und Christen haben untereinanderviele Gemeinsamkeiten und können sich leicht gegen den Islam verbünden. (Darjabadi)
Die meisten Kommentatoren sind der Ansicht (beispielsweise Tabari), dass bei jederdieser beiden Gemeinschaften echte Freundschaft sich nur auf die eigenen Mitgliedererstreckt, das heißt bei den Juden nur auf Juden und bei den Christen nur auf Christen-man kann daher nicht von ihnen erwarten, dass sie den Anhängern des Qur’an echteFreundschaft entgegenbringen. Vergleiche auch Surach 8:73. (Asad)
192. Das heißt, er muss Gemeinsamkeiten mit ihnen haben. (Darjabadi)
DassJuden und Christen in erster Linie untereinander Freunde und Verbündete sind, ist einezeitenabhängige Tatsache. Sie haben noch nie Freundschaften mit der IslamischenGemeinschaft geschlossen zu keiner Zeit und an keinem Ort. Wenn ein einzelner Muslim mitihnen Freundschaft schließt, so setzt er sich von der islamischen Linie ab. (Qutb)
193. Ein solcher Mensch tut Unrecht gegen sich selbst, gegen AllahsReligion und gegen die muslimische Gemeinschaft. Entsprechend diesem Unrecht wird er zuden Juden und Christen gerechnet, und Allah leitet ihn nicht zur Wahrheit. (Qutb)
Wörtlich: "das ungerechte Volk", das heißt diejenigen, die sich in der Beziehungbewusst widersetzen. Ein Mu’min verliert seine moralische Identität, wenn er dieLebensweise der Nichtmuslime imitiert oder -in derTerminologie des Qur’ans -"sich mitihnen verbünndet." Wie jedoch in Surach 60:7-9 eindeutig dargelegt wird (und in Ajach 60dieser Surach impliziert ist), bedeutet dieses Verbot einer "moralischen Allianz" mitKafir nicht ein Verbot normaler, freundschaftlicher Beziehungen mit denen von ihnen, dieden Muslimen freundlich gegenüberstehen. Der Begriff wall hat verschiedeneBedeutungsnuancen: Verbündeter Freund, Helfer, Beschützer und so weiter. Wie das Wortübersetzt werden muss, hängt immer vom Zusammenhang ab. (Asad)