Gott und Religion sind Unsinn?
20.12.2020 um 18:40frivol schrieb:Warum hat er denn die jüdische Geistlichkeit nicht versucht mehr zu überzeugen?Leider weiß man ja wirklich nur sehr wenig über sein Aufwachsen und seine Leben bis in seine Zwanziger/Dreißiger hinein.. ich habe mal ein paar Gedanken dazu gelesen, dass man wohl davon ausgehen könne, dass er eine traditionell jüdische Erziehung genossen habe und sehr wahrscheinlich auch zum Gelehrten ausgebildet werden sollte. Weiß nicht mehr, ob Rabbiner, Schriftgelehrter...
Jedenfalls könne man wohl vermuten, dass er durchaus sehr früh als Jugendlicher theologische Diskussionen mit der etablierten Geistlichkeit bspw. in Tora-Schulen über die Auslegung der Schriften geführt haben müsse und dass sich in ihm die Überzeugung entwickelte, dass die Schriften falsch ausgelegt würden.
Ich finde nur die Quelle gerade nicht mehr, es ist schon ne Weile her.
frivol schrieb:Er hatte doch von Geburt an mit den 3 Heiligen Könige diese Bestimmung?Das sagt uns die Weihnachtsgeschichte im Neuen Testament, aber - mal angenommen, dass die drei Könige tatsächlich aufgetaucht sind - trotzdem ist nicht klar, ob er überhaupt von einer Bestimmung wusste.
frivol schrieb:Denn die Dreifaltigkeit Gottes impliziere zugleich, dass Gott sterblich ist, dass er durch Jesus selbst den Tod erleidet.Nach meinem Verständnis ist es so zu deuten, dass "Gott" durchaus sterblich ist, indem das alte jüdische Gottesbild durch den Tod "Gottes Sohnes" durch ein neues Gottesbild ersetzt wird - das, das Jesus predigte und sich fundamental vom alten Gottesbild unterscheidet und hauptsächlich ein transzendentes ist.
Das stimmt nicht, Gott stirbt nicht, er ist das ewige Leben. Jesus als Menschensohn ist gestorben, aber der war auch kein Gott.
Um eben diesen "Neuen Bund" zwischen Gott und den Menschen eingehen zu können bedurfte es des Todes Gottes am Kreuz, indem dieser in Verkörperung seines Sohnes hingerichtet wurde.
frivol schrieb:Du meinst also, Jesus könnte nur vorgegeben haben, von David abzustammen, um als Messias anerkannt zu werden? Dann hätten die jüdische Geistlichkeit ja recht gehabt, das er nicht der Messias sein konnte.Wenn ich versuche mich in die damalige jüdische Geistlichkeit hineinzudenken, wären in mir durchaus auch Zweifel entstanden. Wer war Jesus denn... neimand kannte ihn, seine Eltern waren mehr oder weniger unbedeutend, er tauchte einfach auf.
frivol schrieb:Aber hätte Jesus es nicht auch ohne die Erfüllung der alttestamentatischen Prophezeihungen zum Erlöser schaffen können? Waren für seine Jünger nicht eher seine Worte und Taten wichtig?Erlöser... wovon...? Im alten Testament musste das Volk Gottes ständig von irgendwas erlöst werden.. ;) Aber gut, ich meine das jetzt gar nicht respektlos.
Seine Lehre baute auf der alten Lehre auf, es ging fast ausschließlich darum das in seinen Augen bisher "falsche" Verhalten der Gläubigen aufzuzeigen und eine Alternative anzubieten - und das was er anbot, waren die Worte, die seine jünger überzeugten. Es ging nie darum eine neue Relgion zu etablieren, sondern die Form des Glaubens zu verändern - nicht mehr der gottgefällige Sünder zu sein, der Gott bei Laune halten muss, sondern in sich selbst so etwas wie "Gott" zu sein und zu leben. - Das ist aber meine persönliche Meinung, so verstehe ich seine Worte im Neuen Testament.