Wie kann man einen Atheisten überzeugen, dass er eine Seele hat?

Ich wollte damit zunächst primär zum Ausdruck bringen, dass vieles von unseren Wertvorstellungen, Kultur, Moral oder Dogma religiöse Züge (nicht im Sinne von Gottglauben sondern im Sinne von kulturell assimilierten Vorstellungen) hat und sich Religion nur in einem speziellen Detail, nämlich dem Glauben an Gott, unterscheidet. Auch Kultur, Atheismus usw. sind "Glaubenssysteme". Man sollte die Gläubigen damit nicht zu sehr verurteilen und statt dessen lieber erkennen, dass wir alle glaubensbasierte Wesen sind. Glaube (nicht im religiösen Sinne) ist eine der Grundlagen unserer Wahrnehmung.

@FibaAmrih

FibaAmrih schrieb:Und Atheismus ist auch eine Form der religiösen Überzeugung.

Es ist nur ein Nein auf die Frage ab man an einen Gott glaubt, mehr nicht. Religiöse Überzeugungen beinhalten Dogmen die Atheisten schlicht nicht haben.
Es ist bloss das fehlen des Glaubens.

FibaAmrih schrieb:Man sollte die Gläubigen damit nicht zu sehr verurteilen und statt dessen lieber erkennen, dass wir alle glaubensbasierte Wesen sind. Glaube (nicht im religiösen Sinne) ist eine der Grundlagen unserer Wahrnehmung.

Es ist nur so das glauben das sie Sonne morgen aufgeht, also die Erde wird sich weiterdrehen und an einen Gott glauben, zwei verschiedene Formen des Glaubens sind.
Der Glaube an Gott ist blind und hat keinen guten Grund.
Ich sehe in dem Satz von dir nicht mehr als den Versuch das Wort glauben zu verwässern um sagen zu können das alle glauben. Aber mit glauben kann man eben verschiedene Sachen meinen.

Genauso kann man nun blind an eine Seele glauben, ja an fast alles was man möchte.



@Bücherwurm

Bücherwurm schrieb:Wenn Atheisten davon ausgehen, alles sind biochemische Prozesse und Aktion, Reaktion, Ursache und Wirkung, warum jemanden davon abbringen. Wenn das System funktioniert, ist es uncool, denjenigen zum Zweifeln zu bringen.

Atheisten glauben nur nicht an einen Gott, sonst nichts. Das Beweise dahin führen das alles biochemisch ist hat also mit Atheismus nichts zu tun

cachalot schrieb:Belege diese deine Aussage

Meine Güte! Ernst jetzt? Ja, Religionen indoktrinieren, da sie Kinder von klein auf mit ihrer Lehre beeinflussen. Oder solltest Du noch nicht bemerkt haben, dass kleine Kinder getauft werden? Es in Schulen Religionsunterricht gibt?
Andere Religionen kleine Kinder beschneiden?
Ich werde Dir jetzt aber keine Vorhäute als Beweise schicken ...

FibaAmrih schrieb:Auch Kultur, Atheismus usw. sind "Glaubenssysteme".

Atheismus ist kein Glaubenssystem, weil Atheismus kein Glauben ist.

off-peak schrieb:Atheismus ist kein Glaubenssystem, weil Atheismus kein Glauben ist.

"Das Wort Atheismus kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „ohne Gott“. Atheisten glauben, dass es keinen Gott und auch keine Götter gibt. Außerdem lehnen sie ganz grundsätzlich den Gedanken ab, dass es eine übernatürliche Macht gibt. Von der Kirche halten viele Atheisten nicht viel."

@FibaAmrih
Dir haben nun zwei Atheisten erklärt was sie mit Atheismus meinen. Der Glaube an einen Gott fehlt hier.
Etwas nicht zu glauben, kann nicht ein glauben sein.
Ebenso kann nicht Fussballspielen, kein Sport sein.
Nicht Briefmarkensammeln, kann kein Hobby sein.

FibaAmrih schrieb:Glaube (nicht im religiösen Sinne) ist eine der Grundlagen unserer Wahrnehmung.

Es gibt "glauben" als Vermutung.

Und es gibt "glauben" als "ich bin mir sicher, dass es so ist, kann es aber nicht belegen".

FibaAmrih schrieb:wir alle glaubensbasierte Wesen sind.

Macht einen Unterschied, ob ich glaube, dass der Hund meine Wurst gefressen hat oder ob ich glaube, dass Ungläubige gesteinigt werden sollen.

FibaAmrih schrieb:ganz grundsätzlich den Gedanken ab, dass es eine übernatürliche Macht gibt.

Nein. Es gibt zB atheistische Buddhisten, die an Karma und Wiedergeburt glauben.

FibaAmrih schrieb:Atheisten glauben, dass es keinen Gott und auch keine Götter gibt.

Atheisten lehnen die Behauptung von Theisten ab, dass es Götter gibt.

Würde es keine Theisten geben, würde es keine Atheisten geben. Erst der Raucher macht andere Menschen zu Nichtraucher. Wäre das Rauchen unbekannt, würde niemand sagen "ich bin Nichtraucher".

Wenn ich dir sage, dass ich einen fliegenden Hund habe, dann wirst du mir vermutlich nicht glauben. Und damit habe ich dich zu einem Ungläubigen gemacht.
Und das ist eine andere Position, als eine positive Behauptung.

FibaAmrih schrieb:Atheisten glauben, dass es keinen Gott und auch keine Götter gibt.

Liest man sich den Artikel über Atheismus einmal durch, erkennt man recht zügig, dass du mit deiner Einschätzung dem Thema nicht gerecht wirst.
Ich würde mich da beim szientistischen Atheismus einsortieren, gehe momentan davon aus, dass Gott ein Produkt der menschlichen Einbildungskraft ist. Würde aber nicht hingehen und behaupten es gäbe definitiv keine Götter.

off-peak schrieb:Meine Güte! Ernst jetzt? Ja, Religionen indoktrinieren, da sie Kinder von klein auf mit ihrer Lehre beeinflussen. Oder solltest Du noch nicht bemerkt haben, dass kleine Kinder getauft werden? Es in Schulen Religionsunterricht gibt?
Andere Religionen kleine Kinder beschneiden?
Ich werde Dir jetzt aber keine Vorhäute als Beweise schicken ...

Also keine Beleg. Wie erwartet. Nur Blabla.
Kleine Kinder werden nicht nur getauft. Sie bekommen sogar Klamotten von ihren Eltern ohne das sie eine Wahl haben. Ist das nicht erschreckend? Und das Essen. Grausam grausam. Kinder müssen sogar zur Schule ohne das sie das mitentscheiden können. Schrecklich. Taufen sind auch sowas von fies. Versauen einem das Ganze Leben. Ich merke es bei mir jeden Tag.
Den Religionsunterricht hatte ich bereits erwähnt.
Beschneiden, da geh ich sogar konform.
Nur nochmal. Deine Aussage war JEDE Religion Indoktriniert immer

Und da kam jetzt auch beim Wiederholten Male nüt.

Snowman_one schrieb:

FibaAmrih schrieb:Atheismus ist auch eine Form der religiösen Überzeugung.

Es ist nur ein Nein auf die Frage ab man an einen Gott glaubt, mehr nicht.

Da misst du dann allerdings mit zweierlei Maß bzw. müsstest, um konsistent zu bleiben, aus Gründen der sprachlich-kognitiven Symmetrie in ganz analoger Weise gegenüberstellen:

Theismus ist nur ein 'Ja' auf die Frage, ob man an einen Gott glaubt, mehr nicht.

Und das ist zunächst auch völlig richtig. Nun würden viele Atheisten womöglich einwenden: "Aber (viele) Theisten beten, lesen täglich in der Bibel und gehen in die Kirche und so..." Folgt man dieser Auslegung, impliziert das gleichzeitig aber, dass Atheisten entsprechend genau das Gegenteil tun (bzw. genannte Dinge eben nicht tun), indem sie nämlich nicht beten, nicht täglich in der Bibel lesen und nicht in die Kirche gehen. Und damit ist Atheismus in der Praxis dann eben doch mehr als nur das bloße 'Nein' auf die Frage, ob man an einen Gott glaubt. Atheismus ist eben die Negation des Theismus, auch wenn das immer noch eine viel zu grobe Vereinfachung ist.

Bishamon schrieb:Würde es keine Theisten geben, würde es keine Atheisten geben. Erst der Raucher macht andere Menschen zu Nichtraucher. Wäre das Rauchen unbekannt, würde niemand sagen "ich bin Nichtraucher".

Die Negation mit Hilfe des Präfix "Nicht-" kann man faktisch auf alle möglichen Nomen anwenden: Nichtraucher, Nichtschwimmer, Nichtakademiker, Nichtwähler, Nichtjude, Nichtsozialist... Wiki zählt da ein paar ganz interessante und teils abstruse Beispiele auf, wobei sich die Liste im Prinzip beliebig erweitern ließe:
https://de.wiktionary.org/wiki/Verzeichnis:Deutsch/Wortbildungen/nicht-

Bestenfalls in einer Handvoll Fällen macht das überhaupt und auch nur annähernd Sinn, wenn überhaupt (ich bezweifle das eher...). Deine "Logik" macht auf jeden Fall keinen Sinn, denn anderenfalls wäre der deutsche Wortschatz voll von Negationen wie 'Nichtraucher' usw.

Und wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ja, dann ist Nicht-Theist bzw. eben "Atheist" genauso sinnfrei wie Nicht-Sozialist, Nicht-Demokrat, Nicht-Autofahrer, Nicht-Fahrradfahrer, Nicht-Schwimmer, Nicht-Raucher, Nicht-Trinker, Nicht-Arbeitnehmer, Nicht-Papa, Nicht-Mama, Nicht-Rollstuhlfahrer, Nicht-Mathematiker, Nicht-Historiker... ach, man könnte diese Liste völlig sinnbefreiter Begriffe nahezu endlos fortsetzen.

Noumenon schrieb:der deutsche Wortschatz voll von Negationen

Weil zB Nichtweiß kein exaktes Gegenstück hat. Und es zB zu hungrig ein satt gibt.

Bishamon schrieb:Weil zB Nichtweiß kein exaktes Gegenstück hat. Und es zB zu hungrig ein satt gibt.

Man hat ja mal versucht, sitt als Wort für nicht mehr durstig zu etablieren, was allerdings bahnbrechend scheiterte.

FlamingO schrieb:was allerdings bahnbrechend scheiterte.

Schade. Ich kenn das Wort sogar und würde es gebrauchen, wenn es mehr Menschen kennen würde.

Aber ist eh wurscht, ob Nicht- oder A-, der Atheist glaubt nicht der Behauptung von Theisten.

Wobei der Monotheist nicht der Behauptung von einem Duotheisten oder Polytheisten glaubt. Und der Christ nicht dem Muslim. Und der Katholik nicht dem Protestanten. Und Southern Baptist nicht der evangelischen Kirche.

Bishamon schrieb:Wobei der Monotheist nicht der Behauptung von einem Duotheisten oder Polytheisten glaubt. Und der Christ nicht dem Muslim. Und der Katholik nicht dem Protestanten. Und Southern Baptist nicht der evangelischen Kirche.

Als Christ/Moslem/Jude würde ich mich ja fragen, warum Gott/Allah/JHWH als allmächtiges Wesen überhaupt verschiedene Religionen in den Bauplan des Menschen implementiert hat. Das macht alles keinen Sinn.

FlamingO schrieb:überhaupt verschiedene Religionen in den Bauplan des Menschen implementiert hat.

Der Islam beantwortet die Frage so: Allah hat allen Nationen und Stämmen, also allen Menschen, Propheten gesandt. Diese Propheten überbrachten die Offenbarung und warnten vor dem Unglauben. Daraus folgt, dass der Glaube an Gott universell ist.

Da Gott zu allen Völkern Propheten geschickt hatte, stammen alle Religionen und der Glaube aller Menschen von dieser göttlichen Ur-Religion ab. Mit der Zeit haben sich die Religionen verfälscht und erst Mohammed brachte den wahren Glauben zurück.

Auch Jesus ist so ein Prophet und somit auch ein Muslim.

Sure 13,7: Jedes Volk bekam Propheten, der Warnungen überbrachte

Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: „Wenn doch ein Zeichen von seinem Herrn auf ihn herabgesandt würde!“ Du bist aber nur ein Überbringer von Warnungen. Und jedes Volk hat einen, der es rechtleitet.

https://islam.de/13827.php?sura=13

Sure 35, 24:

Wir haben dich ja mit der Wahrheit gesandt als Frohboten und als Warner. Und es gibt keine Gemeinschaft, in der nicht ein Warner vorangegangen wäre.

https://islam.de/13827.php?sura=35

@FlamingO

Jeder Mensch wird als Muslim geboren:

Fitra [...] bezeichnet ein islamisches Konzept von der Natur des Menschen, die so angelegt ist, dass jeder Mensch bei seiner Geburt und gemäß seiner Natur على الفطرة ein muslim, ein – dem koranischen Sprachgebrauch entsprechend – dem einzigen Gott ergebener Mensch sei. Denn Gott hat den Menschen so erschaffen, dass er Kenntnis معرفة / maʿrifa von der Existenz seines Herrn hat.

Wikipedia: Fitra

Darum ist es manchen Muslimen wichtig zu beweisen, dass bereits Kleinkinder an Gott glauben.

Erst durch seine Umwelt wird er zum Christen oder gar ... Gott behüte ... zum Atheisten.

Bishamon schrieb:Da Gott zu allen Völkern Propheten geschickt hatte, stammen alle Religionen und der Glaube aller Menschen von dieser göttlichen Ur-Religion ab.

Alle Völker/Stämme = Alle Menschen, richtig? Also gibt/gab es, wie du schriebst, eine Ur-Religion.
Warum aber sandte Gott ( ... ) dann aber später, ~ 600 n. Chr., den Erzengel Gabriel zu Mohammed?

Bishamon schrieb:Darum ist es manchen Muslimen wichtig zu beweisen, dass bereits Kleinkinder an Gott glauben.

Danke dir für den Link und den Denkanstoß.

Eigentlich müssten ja dann alle Menschen Muslime sein ...

FlamingO schrieb:Alle Menschen, richtig?

Yep. Alle Völker, alle Kontinente.

FlamingO schrieb:Warum aber sandte Gott ( ... ) dann aber später, ~ 600 n. Chr., den Erzengel Gabriel zu Mohammed?

Weil der wahre Glaube nicht mehr existierte. Er musste erneuert werden.
Und diesmal sorgte Allah dafür, dass sein Wort perfekt konserviert wurde.

FlamingO schrieb:Eigentlich müssten ja dann alle Menschen Muslime sein ...

Zumindest werden sie als Muslime geboren.

Manche Christen glauben, dass die anderen Götter nur Einbildung sind und andere halten sie für eine Versuchung Satans. Zum Beispiel die Zeugen Jehovas:

Hinter allen übrigen Kirchen und
Religionen erkennt man Satan als Urheber und versucht daher, den Kontakt zu meiden.

https://services.phaidra.univie.ac.at/api/object/o:1307067/download

FibaAmrih schrieb:"Das Wort Atheismus kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „ohne Gott“. Atheisten glauben, dass es keinen Gott und auch keine Götter gibt.

Nein. Etwas nicht zu glauben, ist eben kein Glaube. Fertig.

FibaAmrih schrieb:Außerdem lehnen sie ganz grundsätzlich den Gedanken ab, dass es eine übernatürliche Macht gibt

Das heißt es auch nicht, Nicht der Gedanke wird abgelehnt, sondern die Behauptung. Atheisten glauben Euch Gläubigen einfach das nicht, was ihr behauptet. Fertig.

Liefere ein logsicheres Denkmodell oder besser noch, Belege, und Du wirst sehen, man wird Dir glauben. Das heißt zwar dann auch noch nicht, dass Atheisten dann begeistert einem tatsächlich nachgewiesenem Gott nach laufen würden, aber sie wüssten dann, dass es ihn gibt.

Bishamon schrieb:Es gibt "glauben" als Vermutung.

Und es gibt "glauben" als "ich bin mir sicher, dass es so ist, kann es aber nicht belegen".

Und die dritte Art, die religiöse / ideologische: "Ich gebe vor, etwas zu wissen, das aber keiner wissen kann."

cachalot schrieb:Also keine Beleg. Wie erwartet. Nur Blabla

Also kein Eingehen auf das Argument, kein Widerlegen meiner Aussagen. Wie auch? Wo sollten die denn auf einmal herkommen? Da ist es doch leichter, auf persönliche Attacken zu setzen.

Stelle Dich einfach dem Argument der Indoktrination in Form von
a) der Taufe
b) der religiösen Erziehung durch Eltern, die auch in Kirchen gehen
c) dem Religionsunterricht in Schulen.

Ganz einfache Frage: Sind diese Punkte richtig oder falsch?
Nicht mehr, nicht weniger.
Pöbelndes BlaBla ist kein Argument.

Bishamon schrieb:Und diesmal sorgte Allah dafür, dass sein Wort perfekt konserviert wurde.

Warum brachte Er das nicht vorher zu Stande, beim Juden- oder Christentum?

off-peak schrieb:Atheisten glauben Euch Gläubigen einfach das nicht, was ihr behauptet. Fertig.

Du hast leider nicht erkannt, dass ich KEIN GLÄUBIGER bin, sondern ein analytischer und neutraler Denker, der dich von nichts überzeugen will sondern maximal Mitdenker sucht 👍🏼

off-peak schrieb:Nein. Etwas nicht zu glauben, ist eben kein Glaube.

Das wäre eher ein Agnostiker, kein Atheist. Ich bin am ehesten ein Agnostiker.