Prolet-Arier schrieb:Das liegt daran, dass es eben mehrere Denkschulen im Islam gibt, die sich in ihrem Verständnis des Islams stark voneinander unterscheiden. Der "sehr präzise argumentierende Ägypter" beschränkt den Islam leider ausschließlich auf das Verständnis des politischen Islams der Neuzeit, dem Verständnis solcher Gruppierungen wie der Muslimbrüder oder der Salafisten. Entweder fehlt ihm das Wissen, um diesbezüglich differenzieren zu können oder er leugnet es wider besseren Wissen.
Fakt ist, der Islam kann friedlich und spirituell verstanden werden oder aber überwiegend aggressiv und oberflächlich. Leider hatte letzteres Verständnis meistens die Oberhand in der Geschichte. Jedoch ist der politische Islam, wie man ihn von den Salafisten oder den Muslimbrüdern kennt, trotz allem eine neuzeitliche Entwicklung.
Absolut richtig erkannt. Jedoch muss ich
@poet auch Recht geben in der Hinsicht das die Geschichte egal ob im Abend- oder Morgenland immer reich an Konflikten zwischen den verschiedenen Religionen war. Der Islam hatte schon immer auch ideologisch geprägte Strömungen. Der politische Islam in Form der Islamisten ist ironischerweise der größte Feind des eigentlichen Islam. Der Dschihad des Schwertes ist nicht im Sinne des eigentlichen Dschihad, der Anstrengung sich seinem eigenen Ego, seinen Illusionen und seinem inneren Schweinehund zu stellen.
Es ist traurig das es immer Institutionen gibt, die Religionen versuchen zum weltlichen Gesetz zu erklären. Man kann da nicht oft genug auf eine der wichtigsten Suren im Koran verweisen:
Es soll kein Zwang sein im Glauben (2:256)@lilit @cbarkyn Ihr beide liegt richtig und die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen
:) cbarkyn schrieb:Da spielt der Islam an sich auch eine Rolle weil er so fest in die Kultur eingebunden wurde, eingewebt und verewigt das Naivität bezüglich des Korans durchaus des Öfteren vorhanden ist.
Im Koran wird nur an einer Stelle über die Rollenverteilung von Mann und Frau gesprochen, dann wenn die Frau schwanger ist. Sonst gibt es im Koran absolut keinen Aspekt der Menschen wirkliche Vorschriften macht die zu kulturellen Traditionen geformt werden müssen. Im Gegenteil, diese kulturellen Traditionen entstammen noch den patriarchalen Stammesgesellschaften vorislamischer Zeit.
Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die geduldigen Männer und die geduldigen Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die Almosen geben, die Männer, die fasten, und die Frauen, die fasten, die Männer, die ihre Keuschheit wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit wahren, die Männer, die Allahs häufig gedenken, und die Frauen, die (Allahs häufig) gedenken - Allah hat ihnen (allen) Vergebung und großen Lohn bereitet. (33:35)
Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf dass ihr Frieden bei ihnen finden möget; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt. (30:21)
http://islam-auf-deutsch.de/erziehung-bildung/gesellschaft/563-die-rolle-der-frau-in-koran-und-gesellschaftAuch in anderen Bereichen des Lebens, sollte man den Koran nicht wie ein Gesetz betrachten zur absoluten Reglementierung des Lebens und der Kultur, mehr wie eine Rezeptur. Aber das habe ich ja schon häufiger hier erwähnt. Die Kernerkenntnis des Islam unterscheidet sich kaum von dem des Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und generell allen Religionen die auf die Rückbesinnung zum wahren Selbst basieren. Nur sind ihre Metaphern, Sprachen, Formulierungen und Entwicklungen in unterschiedliche Richtungen gegangen. Die Unterschiede sollten den Menschen nicht voneinander trennen, sondern neuen Input geben für die Reise der Erkenntniswege. Die unterschiedlichen Sprachen, Völker und Religionen führen am Ende der Reise nur zu einem reinen Selbst. Leider sterben zu viele ohne ihr Selbst zu Lebzeiten erkannt zu haben.
O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennen lernt. Doch der vor Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. Allah ist fürwahr wissend, kundig. (Quran, 49:13)
Der Faschismus ist gegen Frieden, gegen Brüderlichkeit, gegen Toleranz und Einigkeit. Den Grundstein der Religion aber bilden eben diese Werte. Demnach sind Faschismus und Religion vollkommen gegensätzlich.
http://www.islamverurteiltantisemitismus.com/koran.htm (Archiv-Version vom 22.01.2015)Die Ideologie ist das Gift und nichts anderes als der besagte Götzendienst, sei es für eine selbstgefällige Elite, einen Personenkult, eine Nation, eine Institution oder eben für eine politische/religiöse Strömung. Also, die Vermischung von Politik und Religion ist es, die zur den aktuellen Konflikten führt und das wissen die meisten Muslime ja auch und sprechen es ganz offen aus, sie unterstützen den politischen Islamismus nicht:
Eine Fatwa von mehr als 120 orthodoxen sunnitischen Imamen und Gelehrten aus der ganzen Welt liest den Anhängern des "Islamischen Staates" die Leviten. Die Unterzeichner zählen zur sunnitischen Orthodoxie. Unter ihnen finden sich zahlreiche Vertreter aus Ägypten, darunter Großmufti Scheich Shawqi Allam sowie hochrangige Gelehrte der renommierten Al-Azhar-Universität, der Mufti für Jerusalem und Palästina, ferner Imame und Theologen unter anderem aus den Arabischen Emiraten, Tunesien, Marokko, Tschad, Indonesien, Indien, Pakistan, dem Irak und dem Sudan sowie Theologen und Gelehrte aus der westlichen Welt. Aus Saudi-Arabien findet sich nur ein Unterzeichner der Fatwa.
Das Dokument setzt sich intensiv und detailliert mit der Islam-Interpretation des IS auseinander. Es stützt sich vollständig auf Aussagen und Handlungen der Anhänger des IS und ist in Arabisch verfasst. Es gibt eine Zusammenfassung in 24 Thesen, die wir im Folgenden veröffentlichen. Dazu stellen wir einige Passagen aus der Fatwa selbst. Die Übersetzung stammt vom Verein für islamische Bildung und interkulturellen Dialog. Der gesamte Text ist unter madrasah.de zu lesen.
http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/islamischerstaat/sn/artikel/es-ist-im-islam-verboten-126184/?nc=1poet schrieb:nur sehe ich da nirgendwo auch nur Ansätze.
Schau dir mal diese Beispiele an:
„Nicht in meinem Namen“ heißt eine Kampagne britischer Muslime gegen die Terrormiliz Isis. Der Initiator war einst selber Dschihadist. „ISIS repräsentiert nicht den Islam“, beginnt eine junge Frau mit Kopftuch den professionell gemachten, nur wenig mehr als eine Minute langen Videoclip. Ihr folgen Muslime, die den Satz vervollständigen: „Weil ihr unschuldige Leute tötet.“ „Weil ihr ungerecht seid.“ „Weil das, was ihr macht, inhuman ist.“ „Weil ihr kein Mitgefühl habt.“
http://www.taz.de/!146620/http://www.way-to-allah.com/themen/Was_koennen_Muslime_gegen_Terror_tun.htmlhttp://www.muslime-gegen-terror.de/http://islam.de/17354Also es gibt schon Ansätze und der Wille ist auch bei vielen Muslimen da, etwas im Denken zu ändern. Man sollte diese Muslime darin bestärken, sie ermutigen und nicht zu sagen, hey legt einfach euren Glauben ab und lasst euch assimilieren von der westlichen Welt. Ein Kompromiss zwischen Abend- und Morgenland wäre eine Lösung des Konfliktes und nicht der Bau von ideologischen Mauern und Geschützen auf beiden Seiten.
Dialog sollte Vorurteile abbauen. Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen keinem und man dreht sich nur im Kreis.
Das Problem bei den Jihadgruppen, die effektiv das Prinzip ausüben, andere zu töten, akzeptieren und ausüben und sich als Märtyrer sehen,
ist, dass sie Allen rundum massiv schaden, und sie sehen sich immer noch als Befreier.
Soviel Ignoranz ist krank.
Das liegt auch daran das ihr Ego krank ist. Der eigentliche Dschihad richtet sich nach innen und sollte sich nur dann nach außen richten, wenn eindeutige Ungerechtigkeiten passieren. Doch wütet ein krankes Ego nach außen, wird es nur Schaden und Zerstörung in die Welt bringen. Der Dschihad ist keine islamische Sache, er ist die Anstrengung die jeder Mensch bewältigt um eigene Fehler zu erkennen und an dessen Verbesserung zu arbeiten. In der Hinsicht ist der Dschihad nichts was man da bei ISIS, den Taliban oder sonst einer Gruppe mit hegemonialen Interessen erkennen kann. Das sind ein Haufen von egozentrischen Draufgängern die sich jetzt für Eroberer und Krieger halten. Dabei sind sie einfach nur herzlose Meuchelmörder.