Flitzschnitzel schrieb:Naja "in den Krieg gegen die Römer zu ziehen" hört sich halt so... hm... brachial an.
Und auch das war ne Formulierung, die nicht von mir kam, die ich auch nirgends verwendet habe.
Flitzschnitzel schrieb:Aber seinen engsten Vertrauten? Nach all der Zeit?
Wie gesagt, in den Evangelien werden die Jünger ständig von Jesus wegen ihres Kleinglaubens, Unglaubens, Unverstands getadelt. Und "nach all der Zeit" schlug Simon Kephas mit dem Schwert zu, als die Soldaten kamen.
Flitzschnitzel schrieb:Es fragten ihn ja auch 4 Jünger auf dem Ölberg wann alles sich erfüllt und was die Vorzeichen davon sein werden.
Die Endzeitrede gilt in der Forschung als nachösterliche Bildung mit deutlicher zeitlicher Nähe zum Jüdischen Krieg 66-70. Sie mag in einer anderen Form älter sein, doch hat sie Veränderungen, Erweiterungen erfahren - wie sie ja auch von Evangelist zu Evangelist noch umgestaltet wurde. Aber ob es vorösterliche Ursprünge gibt und wie diese ausgesehen haben, läßt sich schwerlich ermitteln. In nachösterlicher Zeit ist es dann aber auch klar, daß Jesus zwischenzeitlich nicht leiblich anwesend ist, wie die Rede ja andeutet.
Was die Jünger vor Ostern wußten und verstanden, läßt sich hier nicht herauslesen.
Flitzschnitzel schrieb:Und nicht einmal wird erwähnt dass ein Jünger fragte, wann er endlich mit ihnen in den Krieg gegen die Römer zieht. Was eine normale nachvollziehbare Frage wäre wenn manche davon ausgegangen wären.
Nach den ersten Wundertaten wäre auch die Frage nachvollziehbar gewesen, ob Jesus auch fehlende Körperteile nachwachsen, ob er also auch Einarmige, Einbeinige, Einäugige heilen kann. Oder Tote auferwecken. Bei letzterem könnte man ja sagen, daß sich der Evangelist diese Jüngerfrage sparen konnte, schließlich kommt ja speäter noch ne Totenerweckung. Dann aber kann man sich auch die Frage sparen, ob Jesus demnächst (mit Schwert oder Engeln) gegen die Römer vorzugehen gedenkt, denn auch das wird später dann beantwortet, indem er sich festnehmen und hinrichten läßt, statt spätestens da handgreiflich zu werden.
Flitzschnitzel schrieb:Aber eben mit der Anmerkung was da sonst noch in dem Buch steht. Was metaphorisch wohl einen besseren Sinn ergibt als es wortwörtlich zu nehmen.
Ach, Du meinst, die schrecklichen Dinge in dem Buch wären nur metaphorisch, nicht real? Keine Gewalt, kein Leid, kein Unglück? Nee Du, diese Auffassung teile ich nicht; das Buch meint durchaus reale Gewalt. Vielleicht sind sieben Köpfe, zehn Hörner, Heuschrecken und sowas rein metaphorisch, aber Sachen wie Bedrängnis, Tod, Auferstehung und Gericht sind es nicht.
frivol schrieb:Außerdem richtet sich das nicht gegen die Römer, sondern gegen die Kirche.
Kirche??? "Judenkirche" gibts nicht.